„Ist das Gras auf der VIECC auch so weich?“

Noch nie auf einer Comic-Messe gewesen, daher gestern diesen Umstand behoben. Kommerzieller, als ich es mir vorgestellt habe. Dafür, dass ich 31€ Eintritt zahle (geschweige von den 2€ Bearbeitungsgebühren dafür, dass ich mir mein Ticket als Print-on-demand ausdrucken darf), hätte ich mir erwartet, von den Veranstaltern selbst auch etwas geboten zu bekommen, für das ich nicht zusätzlich zahlen muss. Das, was die VIECC allerdings bunt und unterhaltsam macht, sind die hunderten Cosplayer, die als Privatpersonen dort unterwegs sind und selbst Unmengen an Zeit und Geld in ihre Kostüme investiert haben.


Natürlich bin ich von der Konsumlust nicht total befreit, weswegen ich heute Morgen meinen Kaffee aus diesem „Mir hat jemand auf den Kopf gehauen“-Häferl oder „Ich hatte noch keinen Kaffee“-Häferl oder schlicht Horny-Häferl schlürfe (je nachdem, aus welchem Blickwinkel man etwas betrachtet). (Und ja, meine deutschen Kumpanen, das ist ein Häferl und keine Tasse, eine Tasse ist leider etwas anderes!)


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Und schlussendlich habe ich doch noch Dinge und Leute gefunden, mit denen ich ein Foto machen bzw. mir ein Autogramm holen durfte, ohne dafür 45€ berappen zu müssen. So wurde ich eine Zeit lang von einer zerstörerischen Maschine verfolgt und das Klingeln dieser absonderlichen Nonnen hallt mir noch jetzt in den Ohren (aus irgendeinem mir unerfündlichen Grund empfinde ich gerade großen Scham).



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Nicht zuletzt fand ich beim Amt für Aetherangelegenheiten nicht nur sehr stylisch gekleidete Beamte, sondern hab Gott sei Dank dort auch noch Sabine Simmet, Anja Bagus und Carsten Steenbergen getroffen!


20161119_155851Die in der Mitte so glücklich aussieht bin ich, links Carsten Steenbergen und rechts Anja Bagus, beides Steampunk-AutorInnen

Wer die beiden noch nicht kennt, sollte das schnell nachholen – daher nun „Das Buch zum Kopf“, wie ich es so schön nenne:


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Carsten Steenbergen & T.S. Orgel – „Steamtown – die Fabrik“


Carsten Steenbergen hat zusammen mit T.S. Orgel den Steampunk-Roman „Steamtown“ geschrieben. Der Roman an sich ist schon eine spannende Sache, aber noch toller sind Carstens Auftritte mit seinem Team. Gemeinsam bieten sie eine interaktive Lesung (heute auch nochmal um 14:00-15:00, falls jemand da ist) mit verschiedenen Sprechern und mit Einbezug des Publikums, das Geräusche je nach Setting beisteuern muss.


Steamtown soll es auch in Zukunft als Hörspiel geben, daran wird momentan gearbeitet. Hier könnt ihr in eine Kurzgeschichte reinhören!


Klappentext:


Auf den Stufen der Bakers Hall von Steamtown liegt eine bestialisch zugerichtete Leiche. Der junge Agent Eric van Valen wird zusammen mit dem abgehalfterten Pater und Ætheromanten Siberius Grand und dem seltsamen Forensiker Mister Ferret vom Ministerium Seiner Majestät beauftragt, den Mörder zu finden – oder wenigstens jemanden, der schuldig genug aussieht. Doch was als simple Mordermittlung in der Unterwelt der von Plasmalicht und Kohlefeuer erhellten Stadtmetropole beginnt, scheint tiefer zu gehen und konfrontiert sie mit ihren düstersten Albträumen. Albträume, in denen höllische Geschöpfe auf die drei Ermittler lauern, dunkle Vergangenheiten und eine Verschwörung, die die Stadt Steamtown in ihren Grundfesten erschüttert.


Steamtown als Buch: https://www.amazon.de/dp/B00WSCLPRU/


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Anja Bagus – „Aetherhertz“ und andere Aetherwelt-Romane


Auch wenn Anja Bagus auch schon in anderen Genres veröffentlicht hat, höre ich „Steampunk“ – denke ich an Anja. Ich finde, sie ist im deutschsprachigem Raum Szene-prägend. Besonders gut gefallen hat mir ihr Annabelle-Rosenherz-Roman „Aetherhertz“, den ich auch für Einsteiger empfehlen kann. Der giftig-grüne Aether ist etwas, das in einer alternativen Vergangenheit plötzlich überall in Deutschland auftaucht – und Menschen zu Monstren verändern, aber auch als Energiequelle genutzt werden kann. Eine interessante, wenn auch zwiespältige Sache für Erfinder und finanzielle Aufsteiger. Und ein toller Aufhänger für viele Romane. Aetherhertz gibt’s übrigens auch als Hörbuch.


Klappentext:


Seit der Jahrhundertwende steigt grüner Nebel über den Flüssen auf. Æther ist für die Industrie ein Segen, für die Menschen ein Fluch. Luftschiffe erobern den Himmel, Monster bevölkern die Auen.

Wir schreiben das Jahr 1910: Im mondänen Baden-Baden scheint die Welt noch in Ordnung. Doch während die Kurgäste aus aller Welt durch die Alleen und den Kurpark flanieren, sterben junge Frauen an einer mysteriösen Vergiftung.

Das Fräulein Annabelle Rosenherz versucht die Ursache herauszufinden und gerät dabei selbst in große Gefahr, denn sie hat schon lange ein Geheimnis. Als sie der Wahrheit zu nahe kommt, nimmt man sie gefangen.

Auf den finsteren Höhen des Schwarzwalds verliert sie fast ihren Verstand und es entscheidet sich, ob Annabelle sich selbst akzeptieren kann, und ihre erste Liebe stark genug ist, den Widerständen der Gesellschaft zu trotzen.


Aetherhertz auf Amazon: https://www.amazon.de/dp/B00CP6V0D8/


Ab in die LARP-Ecke

Last but not least, war auch der Profil-LRV in der Larp-Ecke anwesend. Dort habe ich Kai einen Besuch abgestattet, der auch als „Glücklicher Hans“ seine Momente hatte. LARP bedeutet Live-Action-Role-Playing. Wer von euch vielleicht schon mal Pen&Paper-Rollenspiele wie „DSA“ gespielt hat, kann sich das Ganze so vorstellen: Du bist ein Charakter. Es gibt eine Geschichte. Aber anstatt dir das Ganze im Kopf vorzustellen, rennst du wirklich herum, gewandet, teilweise auf unglaublich großen Settings (egal ob Fantasy oder rein historisch) und spielst deine Rolle aus. Alle anderen machen dasselbe. Und du hast keine Ahnung, was ihr Ziel ist. Die Geschichte entspinnt sich über den Tag oder das Wochenende hinweg und nimmt seinen eigenen Weg, je nachdem, wie die Spieler ihre Rollen ausleben.


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Der Profil-LRV bietet im Winter auch Brunches an. Also Brunch mit LARP-Thema, sicher auch gut zum Hineinschnuppern.


 


Am Heimweg habe ich dann noch viel Vergnügen mit der Broschüre gehabt, die beim Eingang ausgeteilt wurde. Chapeau an den/die TexterIn. Ich bin mir sicher, die Bravo-Heft-Atmosphäre war beabsichtigt.


20161119_181202Sprechblase: „Ist das Gras in Austria eigentlich auch so weich??“

So fragte unter anderem Lilly Fortune im Bubble-Style: „Ist das Gras in Austria eigentlich auch so weich??“ Ich weiß es nicht, Lilly. Ich weiß es wirklich nicht.


Damit alles Liebe an euch alle und bis bald!


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Published on November 20, 2016 00:56
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