Im Herbst 1911 brachen der Norweger Roald Amundsen und der Brite Robert Falcon Scott von ihren Basislagern am Rande des antarktischen Kontinents auf, um jenen entlegenen Punkt der Erde zu erreichen, auf den noch kein Mensch seinen Fuß gesetzt hatte – den geographischen Südpol. Jahrelang hatten sie sich auf diese Expedition vorbereitet und zahllose Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt, um ihren Traum zu verwirklichen, den viele ihrer Landsleute mit ihnen träumten. Beide hatten bereits reiche Erfahrungen im Eis gesammelt, doch waren es zwei Männer, die kaum unterschiedlicher hätten sein können. Amundsens Ziel war klar: er wollte um jeden Preis der Erste sein, der am Pol steht; Scott verstand sich als Leiter einer Gruppe von Wissenschaftlern mit vielfältigen naturkundlichen Interessen, die selbstverständlich ebenfalls die ehrgeizige Hoffnung hegten, als Erste den fernsten Süden zu erreichen. Christian Jostmann erzählt in diesem reich bebilderten Buch die wechselhafte Geschichte der Antarktisforschung, beschreibt eindrucksvoll die Fremdheit und Monstrosität eines großartigen Naturraums, liefert immer wieder erhellende Charakterskizzen der Protagonisten und gestaltet literarisch meisterhaft den epischen Stoff eines der letzten großen Entdeckerabenteuer der Menschheit – eines Abenteuers, das jenen, die sich darauf eingelassen haben, jedes Opfer abverlangt, einigen sogar den Tod.
Eine sehr gute Ergänzung zu Scotts Tagebuch und Amundsens Bericht. Wie bei Amundsen, gibt es auch hier wieder eine Geschichtsstunde zu den bisherigen Antarktis Expeditionen vor dem eigentlichen Rennen zum Pol; vorallem was Shackleton betrifft, war es für mich sehr interessant. Und natürlich erfährt man auch, wie es Scotts Leuten erging, während sie vergeblich auf die Rückkehr der Pol-Mannschaft gewartet haben. Ich hatte Dank diesem Buch viele Aha-Momente, viele Entscheidungen konnte ich jetzt besser verstehen. Trotzdem empfehle ich dringend, erst die beiden anderen Bücher zu lesen, da diese hier (selbstverständlich) nicht in voller Gänze nacherzählt werden und Scotts Seite schon mit dem Erreichen des Pols abbricht. Mir hat es jedenfalls geholfen, an den darauffolgenden Datumsangaben schon genau zu wissen, welchen Verlauf die Tragödie zu dem jeweiligen Zeitpunkt genommen hat. Mich hat es allerdings etwas gestört, dass jegliche Einheiten nicht "übersetzt" wurden. Da hilft mir auch der kleine Zusatz am Ende des Buches nichts, wenn durchgehend von Fahrenheit, Fuß, Meilen und Pfund die Rede ist. Da ich Amundsens Bericht erst vor Kurzem gelesen habe, hatte ich noch in etwa in Erinnerung wie kalt es war usw., aber es hätte mich wirklich genervt wenn ich erstmal alles im Internet hätte umrechnen lassen müssen um ein Gefühl für all das zu bekommen.