Der nicht mehr blutjunge Schauspieler Jan hat sich bei einer Gala schwer angetrunken schwer daneben benommen, und die Boulevard-Presse druckt am nächsten Tag ein peinliches Foto. Jans Alzheimer-kranker Vater erkennt ihn darauf, nur im wahren Leben nicht, seine Tochter malt es im Kindergarten mit Buntstiften nach, seine Exfrau hält ihn für >ein Nichts<, und seine Freundin - will reden. Jan, der Familienmensch, wäre gern für alle da und doch am liebsten einfach mal allein. Denn wer viele Rollen spielt im Leben, vergisst vielleicht irgendwann nicht nur seinen Text, sondern auch sich selbst. Und so geht Jan mitten im Leben auf die Suche nach dem Sinn des Liebens.
Der beliebte Schauspieler und ehrliche Romantiker Oliver Wnuk erzählt in seinem ersten Roman eine Liebeserklärungsgeschichte für und über unsere Zeit.
Oliver Wnuk hat mit seinem ersten Roman "Wie im richtigen Film" sicher nicht das Rad neu erfunden. Und trotzdem ist ihm eine wunderbare Geschichte gelungen, die humorvoll, ernst und doch so realistisch ist, dass man förmlich durch die Seiten fliegt.
Das liegt v.a. auch an Jan, der Hauptfigur, die Wnuk in all seinen Schwächen und Stärken schildert und die daher so wunderbar menschlich rüberkommt. Auch wenn man Jan manchmal ohrfeigen möchte, man fühlt mit ihm mit, wenn er mit seinem alzheimerkranken Vater umzugehen weiß, ebenso wie mit der deutlich erfolgreichen Freundin Clara.
Mit das Beste an dem Buch ist allerdings das Verhältnis von Jan und seiner Tochter Luca. Das hat Wnuk wirklich ganz wunderbar hinbekommen. Jans Vaterliebe ist sehr greifbar und Luca muss man einfach nur liebhaben. Wirklich ganz große Klasse.
Und auch wenn man sagen kann, dass sich das Buch locker-flockig wegliest, auch was die ernsten Untertöne angeht, für mich mit ein Highlight neben Jan/Luca waren Wnuks teilweise ganz wunderbaren Beschreibungen. Er bringt Dinge mit wenigen Worte kraftvoll auf den Punkt.
Alles in allem ein wunderbarer Roman, der mir einige schöne Lesestunden beschert hat. Was ich so nicht erwartet habe.