Der 1842 erschienenen Novelle Die Judenbuche von Annette von Droste-Hülshoff liegt eine wahre Begebenheit zugrunde. Es ist die Geschichte des aus verarmten Verhältnissen stammenden Friedrich Mergel, dessen Mord an dem Juden Aaron erst Jahrzehnte nach der Tat aufgedeckt werden kann. Das große Interesse an Annette von Droste-Hülshoffs bekanntester Erzählung hat nicht nur mit dem Stoff zu tun: ein historisch verbürgter Kriminalfall, das westfälische Dorfmilieu und das Zeitkolorit (der Untertitel lautet: "Ein Sittengemälde aus dem gebirgigten Westfalen"); es ist vor allem die Darstellungsweise, die durch scheinbare oder tatsächliche Dunkelheit oder Mehrdeutigkeit eine Vielzahl von Deutungen und Deutungsebenen möglich macht. Diese Kunst der Darstellung macht Droste-Hülshoffs Judenbuche zu einem herausragenden Beispiel der Novellistik des 19. Jahrhunderts.
Freiin Annette Elisabeth von Droste-Hülshoff was a 19th-century German poet, writer, and composer. Freiin translates from German to English as baroness, and von indicates nobility. She was one of the most important German poets and author of the novella Die Judenbuche.
Mein literarisches Leben hat um die Judenbuche stets einen weiten Bogen gemacht. Malträtiert mit den deutschen Werken des frühen 19. Jahrhunderts durch meine Deutschlehrerin war ich doch verwundert, dass wir um diese Novelle einen Bogen machten. Aber Schriftstellerinnen waren im Kanon der alten Dame nicht vorhanden.
Jeder, der noch die DM-Zeiten aktiv erlebte, kannte die Droste, wie sie zugeknöpft, streng gescheitelt und mit ausufernder Lockenpracht vom 20 DM-Schein herunterschaute, auf der Rückseite sogar mit einer Buche versehen. Insofern müsste man, wenn man Clara Schumann oder Gauss zu den größten Berühmtheiten der Deutschen zählt, auch AvD-H dazuzählen. Aber wer kennt schon heutzutage die Judenbuche noch? Wahrscheinlich die wenigsten.
Die Novelle ist sehr schön und sachlich geschrieben, ohne Wertung und Emotionen, wird dieses sogenannte Sittengemälde von der strengen Katholikin gemalt. Vergleicht man das mit ihren Zeitgenossinnen in England (Austen oder die Brontes), dann ist doch die strenge Sachlichkeit auffällig. Keine Liebesszenen, keine Leichtigkeit, stattdessen eine Milieustudie über das einfache Leben in der ländlichen Region im 18. Jahrhundert. Lange habe ich mich bei der chronologischen Berichterstattung über den Friedrich Mergel gefragt, welche Moral hinter der Novelle stecken mag. Da geschieht viel Unrecht. Der Vater trinkt, die Mutter kann den Jungen nicht bändigen, er wird ein schlechter Mensch, betrügt, stiehlt und muss nach dem Mord an einem Juden, dem er Geld schuldet fliehen. Im Grunde eine Kriminalgeschichte a la Aktenzeichen XY. Wer hat den Täter gesehen? Die Lösung taucht mit den letzten Sätzen auf und dann rundet sich das Bild ab. Kernaussage: Wie du mir, so ich dir. Fast schon alttestamentalische Weisheiten. Ich fand es irgendwie amüsant, wie deutsch das Buch ist, im Vergleich zur Literatur in Europa zu dieser Zeit. Französische Revolution, Widerstand gegen die Obrigkeit? Von all dem ist da nichts zu finden. Stattdessen Antisemitismus und Naturethik. Die Buche ist Ort der Gerechtigkeit. Das soll keine Kritik, im Grunde fühle ich mich durch so eine Novelle eher angesprochen als durch die Beschreibungen der Bälle bei Jane Austen. Es ist einfach große deutsche Literatur und ich bin froh, dass ich sie endlich mal gelesen habe.
Was soll ich sagen, dieses Werk ist politisch viel korrekter als die meisten anderen Novellen dieser Zeit, das Problem dabei ist aber, dass die ganze Geschichte extrem langweilig war. Mit der Sprache hatte ich überhaupt keine Probleme, ist mir doch auch der Michael Kohlhaas so gar nicht fremd, den ich sehr genossen habe. Es gab wie schon erwähnt keinen Antisemitismus, viel moralisches Gedrohe mit dem Zeigefinger, einen Protagonisten, der sich nach und nach zum Schlechten entwickelt, und der sich dann auch noch auf Grund seiner Schuld selbst entleibte (warum auch immer, hier werden von der Autorin Motive für so einen drastischen Schritt im Detail überhaupt nicht dargelegt).
Da wurde in der Figurenentwicklung im Finale ordentlich geschlampt, denn der Protagonist zeichnet sich ja nicht durch besonderes ethisches Verhalten aus, also warum sollte er sich zuerst bewusst für Betrug und Mord entscheiden und dann damit hadern. Da uns die Autorin die innere Katharsis der Hauptfigur und die erneute Wandlung zum moralischen Menschen mit schlechtem Gewissen schuldig bleibt, kann ich nur mit den Schultern zucken. Warum sich Friedrich umgebracht hat, wird ewig im Verborgenen bleiben. Ganz schlechtes Schreibhandwerk vor allem in der Figurenentwicklung. Wahrscheinlich eine protestantisch puritanische moralinsaure Hypothese, dass alle schlechten Menschen im Alter automatisch Einsicht zeigen und sich von selbst umbringen. Das war schon zur damaligen Zeit im 18. Jahrhundert so naiv bekloppt, dass mir wirklich die Spucke wegbleibt.
Der ganze Plot ist zudem so schnarch schnarch schnarch ... schon bin ich wie ein Holzfäller komatös eingeschlafen und säge alleine durch mein tiefenentspanntes Schnarchen drei Wälder mit 1000 Festmeter Holz gleich mit ab.
Fazit: Ich mag sehr alte historische Novellen wirklich gern und habe schon viele gelesen, aber diese ist entbehrlich, da sie fundamental gegen mein 1. literarisches Gebot verstößt: Du sollst nicht langweilen. Da ist mir sogar die zu dieser Zeit sehr ungewöhliche politische Korrektheit total Blunzn (Schnuppe auf österreichisch).
A school read ages ago, and I found it extremely boring, all in all. I still remember trying to prove to my teacher that the final death could not have been suicide, but murder because of the circumstances. She wasn't interested.
Dosta rano u ovoj noveli četrdesetogodišnja Margret istrči iz kuće "s odećom u neredu i raspuštene kose", baci se na kolena usred bašte i počne mahnito da kopa rukama da bi u nekom trenutku zbunjeno zastala, iščupala busen trave sa strane i onda otišla u ambar. I za to nam nikad ne pruže nikakvo objašnjenje osim "kasnije su pričali da je muž tad prvi put digao ruku na nju". Čitava novela "Jevrejska bukva" je takva: na prvi pogled vrlo starinska i spora, ali sa začuđujuće modernim psihološkim prosevima koji, međutim, zaista deluju poput proseva u mrklom mraku koji nam ne dozvoljavaju potpuni uvid u sliku, i, u krajnjem zbiru, bez jasnog objašnjenja svega što se odigralo. Margret se (nažalost) vrlo brzo povlači u pozadinu a najveći deo priče posvećen je odrastanju i moralnom sunovratu njenog sina uz bar dva nerasvetljena ubistva. Čitalac odrastao na modernom pripovedanju i krimi-tradiciji lako će sklopiti kockice, ali ostaće bez definitivne autorske potvrde toga da je u pravu i nekih važnih detalja (recimo, sudbine sirotog Johana Nikoga) - a čitaoci-savremenici morali su biti ozbiljno zbunjeni ovom pričom. Ako bih morala da potražim neku domaću analogiju ovoj priči Anete fon Droste-Hilshof, to bi uz mnogo ograda i zadrške morao biti Laza Lazarević: jednako pronicljivi psihološki uvidi i markantni detalji, jednako zagrobna ćutanja o nekim bitnim stvarima, jednaka prividna staromodnost i patrijarhalna preživelost teksta iz koga vapi osetljivi pojedinac osakaćen društvenim normama.
Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) was born into an aristocratic Catholic family near Munster and spent most of her life in rural Westphalia. She never married and rarely tasted city life. This notwithstanding it appears that she was well aware of the prevailing literary trends of the day and her apparently "limited" life experiences did not stop her from exploring deep philosophical issues in her works.
Take this strange novella - "The Jew's Beech". It is, ostensibly, a murder mystery inspired by true events - the unsolved murders of a forester and a Jewish moneylender - which were recorded in the archives of the author's family. The story itself however is just a pretext for an exploration of such themes as good and evil, the corruptibility of young minds and the stifling prejudices which, in a small community, can cloud the minds of even the best of people.
Annette von Droste-Hülshoff was primarily a poet and Die Judenbuche is her only piece of prose. For better or for worse, it is very much a poet's work. Let's start with the weaknesses first. A master storyteller could have made a nail-biting thriller out of this. Von Droste-Hülshoff however seems blissfully unconcerned about narrative conventions. Many facts are left unexplained, new characters appear with barely an introduction, the structure sometimes feels lopsided with flashbacks and flashforwards. Then there is the famously obscure ending, which lends itself to multiple interpretations and raises more questions than it answers. It leaves one wondering whether the author was being consciously obscure - a proto-(post)modernist, if you will - or whether she was merely unable to tie up the plot's loose ends.
But in the novella's weaknesses lie also its strengths. The work is rich in allusion and metaphor - chief amongst them the striking image of the lone beech tree of the title. Although the book is firmly rooted in reality, the atmosphere conjured up by the novella is straight out of Brothers Grimm - magical forests, eerie apparitions and unsettling premonitions abound. Indeed this has been justly described as a "Gothic" work - it has many of the genre's tropes and is close in style to the literature of the "Uncanny" exemplified by Hoffmann and like-minded authors.
English editions of this novella are rare. This Alma classics edition uses the 1958 translation by Doris and Lionel Thomas and includes an introduction and timeline.
It may not be "entertaining" in the usual sense of the word and is ultimately frustrating as a murder mystery, but this strange work is certainly worth reading.
Ein Krimi im ländlichen Westfalen: Der Jude Aaron wird tot unter einer Buche gefunden. Der Verdacht fällt auf Friedrich, den Außenseiter des Dorfes, der einige Jahre zuvor schon einmal des Mordes bezichtigt wurde. Gemeinsam mit seinem Kumpel und Doppelgänger Johannes verschwindet er. Die Juden des Dorfes ritzen in den Stamm der Buche auf Hebräisch einen Rachespruch ein. 28 Jahre später taucht ein Fremder im Dorf auf, der schließlich als Johannes erkannt wird. Irgendwann findet man ihn erhängt an der Judenbuche, und nun wird er anhand einer Narbe als Friedrich identifiziert. So scheint die Tat gesühnt zu sein. Doch ist der Tote tatsächlich Friedrich? Gewisse Zweifel sind berechtigt, denn die Narbe wurde nie zuvor erwähnt. Die Judenbuche ist ein rätselhafter Text voller Andeutungen und Mutmaßungen, die nicht aufgelöst werden. Deshalb sahen ihn die Zeitgenossen auch als misslungen an. Inzwischen hat sich die Sichtweise geändert. Durch ihre Ungereimtheiten wird die Erzählung heute als Vorläufer der literarischen Moderne gewertet. Die psychologisch genauen Schilderungen und die geheimnisvolle Grundstimmung vermögen Leser bis heute zu fesseln.
Eigentlich sollte mir die Sprache zu ausufernd sein, aber irgendwie mochte ich die Ausrucksweise und die Beschreibungen sehr. Das Buch liest sich nicht unbedingt einfach, hat mich aber doch sehr in seinen Bann ziehen können. Es ist schön zu sehen, wie sich damals schon gegen Judenhass ausgesprochen wurde und versucht wurde, den Werdegang eines Mörders zu skizzieren, allerdings bleibt es mir in dem Aspekt als moderner Leser etwas zu zahm und ungenau. Dass die Geschichte zwar über Friedrich, aber nicht aus seiner Sicht erzählt wird und damit die Verarbeitung der Tat nur erahnbar ist, nimmt dem ganzen doch einiges an Kraft. Auch finde ich, selbst wenn ich die Ausrucksweise sehr angenehm und in die Zeit zurückversetztend finde, das Urteil dass der Erzähler dadurch über einige Figuren, besonders Margaret, fällt, sehr harsch. Davon ab finde ich aber ihre Reaktion auf die verschiedenen Rückschläge im Leben sehr glaubwürdig dargestellt. Auf jeden Fall eine interessante Geschichte, über die man sicher viel diskutierten kann.
The original "True Crime". Sehr schön, wenn man sich die klassische deutsche Novelle (im Gegensatz zur italienischen) Mal als Gattung anschauen möchte. Liest sich an einem Nachmittag sehr bequem und ist, was die ethischen Fragen nach Recht und Gerechtigkeit, auch noch heute sehr modern. Historisch auch spannend, wenn man sich mal bewusst machen will, wie lange es Antisemitismus schon gibt.
When I read this back in 9th grade, I didn't like it at all. But over the years I started to wonder whether my harsh judgement would hold up (I liked most books I read in school except two I read when I had a certain teacher for a semester - this one and Herman Hesse's UNTERM RAD which I both hated). So tonight I picked it up to review it. And as the rating shows, my opinion has changed quite a bit.
What surprised me most is how modern this novella feels. Droste-Hülshoff has chosen a very unusual approach to tell what is basically a crime story about a jew who gets murdered in rural Northern Germany in 1760. Most of the story is about the suspected murderer, from his childhood decades earlier up to his death decades later. Droste-Hülshoff uses this wide timeframe to establish the rural community where the events will take place and examines its culture (including the everyday antisemitism of the rural folk) using a very episodic structure that sometimes jumps over several decades. From time to time she leaves the protagonist and follows some side characters for a while. This way we get a good glimpse into the world. It's a rich, dark atmosphere that has kind of an almost gothic edge to it. I liked it very much.
If you want a grim tragedy masked as a murder story in a real-life dark Grim's fairytale world, definitely pick this one up. Meanwhile, I think I might have to give UNTERM RAD another go, too...
Ich bin mir nicht so recht sicher mit meiner Bewertung. Ich tendiere eher in Richtung 3,5 Sterne. Das Buch ließ sich erstaunlich leicht und schön lesen und ohne bestimmte Kriterien benennen zu können gefiel mir der Schreibstil wirklich sehr. Auch die Atmosphäre habe ich absolut geliebt. Ich habe mich die ganze Zeit gefühlt, als wäre ich mitten im Wald. Ich konnte dieses ganz bestimmte Licht vor mir sehen, das durch die Baumwipfel scheint und die Stille einzig unterbrochen vom Knacken der Äste hören.
Allerdings fand ich die Moral am Ende doch ein wenig plump an den Mann gebracht. Vieles, was im Buch erzählt wurde, war später meiner Meinung nach von keinerlei Bedeutung. Ein Stilmittel, von dem ich mir viel erhofft hatte, lief einfach ins Leere. Außerdem bekommen wir den Protagonisten Friedrich ganz anders beschrieben als ich ihn beim Lesen selbst empfunden habe. Einige offene Fragen werden nicht aufgeklärt, was dem Buch zwar zunächst etwas Mysteriöses verleiht und den Leser zum weiterlesen verführt. Am Ende hätte ich mir aber doch mehr Antworten gewünscht.
Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und würde es auch weiter empfehlen. Aber um mich wirklich vom Hocker zu haun, hat einfach noch einiges gefehlt. Dennoch hat mich das Buch recht zufrieden zurückgelassen.
Ein wenig Kriminalgeschichte, etwas Schauerromantik, ein bisschen moralische Erzählung ist "Die Judenbuche" vor allem eins: Eine wichtige Novelle über den problematischen Keim, den eine vorurteilsbelastete Erziehung in die Seele eines Kindes legen kann und es so auf den falschen Weg bringt.
Ich habe das Buch gestern gelesen und ich finde es einfach genial. Der Schlüssel zum Verständnis liegt auf der ersten Seite. Das Gedicht. Ohne diese Einleitung kommt man nicht durch die Geschichte. Es geht darum, wie schwierig es sein kann, die Realität zu erfassen, und dass man sich vor seinen Vorurteilen hüten muss. Droste Hülshoff hat ganz offensichtlich grossen Spass gehabt an dem Thema und es mannigfaltig variiiert. Dabei kann es sogar passieren, dass der Leser den eigenen Vorurteilen auf den Leim geht. Und zwar wiederholt, wenn man nicht aufpasst. Dann trifft einen den Stein, welchen man wirft.Die Warnung im Eingangsgedicht. So stimmt es zum Beispiel nicht, wie bei der Buchbeschreibung von goodreads erwähnt, dass Mergel den Aaron getötet hat. Das ist ein Vorurteil, welches durch die Beschwörung der Judenbuche als Rachevollstrecker bei einem unaufmerksamen Leser entstehen kann, bewusst von Droste Hülshoff evoziert. Das Buch ist keines, welches einen durch eine in sich geschlossene Geschichte führt, man muss den Weg zum Verständnis selber finden, selber suchen und denken, geführt vom inneren Kompass. So habe ich viel Spannendes gefunden in dieser Novelle. Ja, das Spannende steht nicht im Buch, es entsteht beim Reflektieren über das Geschriebene. Eine Geschichte wie ein Baum, eine Judenbuche, welche ihre Früchte in der unsichtbaren Realität trägt. Ein Buch wie ein Baum, eine Buche ... Einfach genial. Macht echt Spass, diese Art zu lesen, habe noch nie etwas Vergleichsweises gelesen.
Ember legyen a talpán, aki tudja követni, ki kinek a kicsodája, ki tud kiről mit, ki kire miért haragszik, és miért áll bosszút. Ez azonban nemhogy gyengítené, még erősíti a történet kísérteties-fantasztikus hatását. Az, hogy a főszereplő és hasonmása közötti kapcsolat soha nem válik bizonyossággá, miközben mindenki napirendre tér fölötte, kivéve azt az egyet, aki valószínűleg tudja a magyarázatot – az önmagában elegendő volna a hátborzongatáshoz. De nem marad önmagában, mert a háttérben ott van a XVIII. századi titokzatos kis német falu minden babonája, előítélete, rosszindulata és nyomorúsága, amely utóbbiért mindig más a hibás, és mindig brutális bosszúállásba torkollik.
‘The Jews’ Beech’ was recommended by one of my friends. As it was short, I thought I will read it. I also found the writer’s name interesting – she must be the writer with the longest name whose work I have read :) It is about the life and times of a boy called Friedrich Mergel. The story starts in 1738 and ends towards the end of the 18th century. How this boy grows up to become a young man and the experience he goes through and the strange happenings in the village where he lives form the story. There are thieves who come to the forest near the village and cut trees without permission. The rangers try to catch them but the thieves repeatedly evade them. During this time, one of the rangers is killed. Nobody knows what happened. Some suspicion falls on Friedrich, but he has an alibi. Friedrich has an uncle who seems to have a mysterious background and there is another boy called Johannes who is, strangely, Friedrich’s lookalike. What happens across the years and how the fortunes of Friedrich turn out form the rest of the story.
One of the passages from the book, which I really liked, came on the first page of the story and went like this :
It is difficult to view that period impartially. Since its disappearance, it has been either arrogantly criticised or absurdly praised, because those who experienced it are blinded by too many dear memories and those born later do not understand it.
I read two translations of ‘The Jews’ Beech’ online – here and here. The first one seemed to be closer to the original as it had long sentences and traditional words and constructs. I started with that, but when I lost track of an important element of the story, I went and read the second translation, which had shorter sentences and modern words. However, there were some issues I had with the second translation – for example Friedrich’s mother’s name was anglicized from Margrethe to Margaret. And Johannes Neimand’s name to John Nobody. It made me wonder what is more important in a translation – whether the story has to be conveyed clearly to the reader or whether the style of the author in the original book should be preserved. It made me appreciate the difficulties and intricacies of translation and how one translated version could vary significantly from another.
Annette von Droste-Hülshoffs Novelle Judenbuche spielt im Dorf B., „inmitten tiefer und stolzer Waldeinsamkeit“. Damit kriegt man mich. Entgegen anderer Meinungen zur kurzen, auf wahren Begebenheiten beruhenden Kriminalgeschichte war sie mir nie langweilig und nach einem langen Arbeitstag genau richtig.
Dass es in der Geschichte zu mehreren gewaltsamen Toden kommt, die alle im Gegensatz zu anderen Werken dieser Zeit nicht unter völlig eindeutigen Umständen passieren, war der Spannung sehr zuträglich. Veröffentlicht 1842 von einer streng gläubigen Christin sind Stil und Erzählstimme dabei gewöhnungsbedürftig. Um so beachtlicher, dass die generell eher antisemitische Stimmung in der Landbevölkerung (die schon im 18. Jahrhundert an der Tagesordnung war) hier so nüchtern wiedergeben wird.
Die in den frühen Realismus erfolgte Einordnung der Novelle ist deutlich erkennbar. Mit allen Sinnen erfassen die Figuren ihre Innen- und Umwelt; die Natur, die Jahreszeiten, Wind und Wetter sind sehr präsent. Die Charakterentwicklung erfolgt in der ersten Hälfte gut, dann nicht völlig nachvollziehbar und stellenweise etwas sprunghaft, was am Ende durchaus zu einer unerwarteten Wendung führt, die unterhaltsam, aber nicht unbedingt glaubwürdig ist. Vermutlich liegt es an der christlich-moralisierenden und adligen Autorin, dass kleine Sünden folglich zu immer größeren führen müssen; fast schon komisch die Großzügigkeit des Landadels im Vergleich zur Lasterhaftigkeit der ärmeren Bevölkerung.
Einen Extrastern gibt es dafür, dass Droste-Hülshoff dem so identitätsstiftenden Thema Holz so viel Platz einräumt, eine Leidenschaft der Dorfbewohner nicht nur im ostwestfälischen Teutoburger Wald des 18. Jahrhunderts, sondern auch im südwestfälischen Sauerland meiner Kindheit.
Es ist mir gestern wirklich schwer gefallen diese Novelle zu bewerten, deswegen habe ich jetzt nochmal eine Nacht darüber geschlafen. Als Sittengemälde funktioniert es sehr gut - man bekommt ein gutes Bild von dem harten Leben der einfachen Landbevölkerung in Westfalen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Am symbolischsten dafür waren meiner Meinung Margareth, ihr Bruder Simon und der arme Johannes Niemand (der möglicherweise Simons Bastardsohn ist?). Es ist ein unglaublich hartes, kaltes, kantiges Buch. Es gibt fast keine Augenblicke von zwischenmenschlicher Wärme, keine Annäherung, keine Connection, und alle Gefühle sind tief vergraben unter der Oberfläche. Deswegen fühlt man sich auch als Leser verbannt dazu außen vor zu bleiben und nur Zuschauer zu sein.
Als Krimi funktioniert es deutlich weniger gut, weil beide Morde eigentlich nicht wirklich aufgeklärt werden.
Aber nachdem ich jetzt eine Nacht darüber geschlafen habe, hier meine eigene Interpretation des Vorgefallenen: Auf jeden Fall was ich gerne mal in der Schule gelesen und auseinander genommen hätte.
Een voor mij tot op heden onbekende Europese klassieker waar ik echt van genoten heb: de taal, het tijdsbeeld, de natuur ... en zeker ook het nawoord van Annelies Verbeke, met de gepaste titel 'Het bos is boos', waarin De Jodenbeuk geanalyseerd wordt. Moeilijk voor te stellen dat dat verhaal, met een vrouwelijke auteur, voor het eerst gepubliceerd werd in 1842. Aanrader.
Had to read this book for literature class. It was not bad, I quite liked how Annette played with the symbolism of weather to show the emotions going on in a specific scene. There is a young boy called Fritz Merkel who lives with his mother Margret Merkel. One day Margrets brother comes over and «invites» Fritz to go along with him and learn to work. From then on Fritz undergoes a character development (which is unfortunately not thoroughly described, it just pretty much skips to it). He went from a shy, insecure boy to a sort of cocky and confident man. Along this development journey he finds himself becoming somewhat of a guardian for Johannes Niemand, a parentless child under the «care» (if you can even call it that) of Simon (Margrets brother). From then on the story continues on to a rather non-eventful plot with some twists here and there. Even though this book was not that interesting, I actually quite enjoyed it. The way Annette uses language to embrace the story is astounding. Maybe it was so easy to get through because the whole book consists of less than 100 pages.
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Ich habe mit der festen Überzeugung zu der Novelle gegriffen, sie nicht zu mögen. Die Droste kannte ich nur als Dichterin mir schwer verständlicher Naturlyrik (liegt vielleicht an meiner Heimat in einem sehr süddeutschen Dialekt?), die ich aber als eine der wenigen Frauen, die vor der Mitte des 19. Jhs. überhaupt in Literaturgeschichten erwähnt werden, unbedingt mögen wollte! Also habe ich mit "Die Judenbuche" einen neuen Versuch gestartet und war von der düsteren Atmosphäre der beschriebenen Gegend, des Dorfes und seiner wenig liebenswerten Bewohner sofort gefesselt. Beschreibungen von Charakteren und Ereignissen wirkten immer wieder magisch, haben die eigentliche Handlung, einen Kriminalfall, eher in den Hintergrund treten lassen. Ein bisschen hat mich die Novelle an "Das finstere Tal" erinnert. Vielleicht hat Willmann die Droste ja im Regal stehen?
this story goes OFF for being such an old work. it has some amazing elements from the Romantic era such as ghostly hauntings and premonition-y weather but more importantly you get down into the weeds of Restauration-era sentiments. you dig deep into anti-semitism, the fragility of law in the face of natural or old testament justice, and how the past is shaped by the stories we tell ourselves. in the words of Dr. Fulk this book is straight "19th century german wokeness."
Auch nach dem zweiten Lesen Jahre später gefällt mir das Buch immer noch nicht. Das erste Mal las ich die Novelle in der Schule und habe sie als langweilig empfunden. Zu Recht...
Die Handlung holt viel zu weit aus und ist fast durchweg langweilig. An der Charakterisierung des Protagonisten hingegen wurde gespart, sodass wir als Leser Beweggründe und Motivation kaum nachvollziehen können. Das Buch stützt sich auf seinen Twist am Ende, der aber auch leider nur wenig überraschend daherkommt.
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Zu Recht ein Klassiker. Grosse Literatur auf kleinem Raum. Unglaublich gut geschrieben. Abgesehen von einigen veralteten Begriffen und Formulierungen merkt man dem Text sein Alter kaum an - spannend und flüssig zu lesen. Erstaunlich nüchtern. Auch ein Dokument für die leider alte "Tradition" des Antisemitismus in Europa.
Friedrich Mergel wordt geboren in een disfunctioneel gezin. Zijn vader, een eeuwige dronkaard, wordt op een avond dood aangetroffen en laat zijn vrouw, de arme Margret en zijn zoon achter op de boerderij, waar Friedrich voor de koeien zorgt. Als zijn oom Simon hem op een dag meeneemt door het bos en hem het verhaal vertelt over zijn vader die in dat bos werd gevonden, laat dit de jongen verweesd achter. Later ontdekt zijn moeder een schrale magere jongen in haar huis, die een dubbelganger blijkt te zijn van haar zoon, de arme Johannes Niemand. Een bastaard? De zoon van Simon? Of misschien toch gewoon Friedrichs alter ego?
En dan wordt onder een beuk de Joodse koopman Aäron vermoord teruggevonden. Kort daarop verdwijnen zowel Friedrich als Johannes. Pas achtentwintig jaar later komt Johannes terug en ontfermt een baron zich over de jongen die een helse tocht heeft ondernomen. Maar waar is Friedrich intussen gebleven? En wie heeft nu de moord gepleegd?
Het bos heeft vele geheimen die misschien nooit opgelost zullen worden en enkel aan de fantasie van de lezer zal overgelaten worden!
Tussen geloof en bijgeloof, tussen vertrouwen en wantrouwen, worden we in ‘De Jodenbeuk’ getuige van een vreselijke daad in een achttiende eeuws Westfalen, een Duitsland dat onherbergzaam lijkt en door armoede beheerst wordt. Een kloof tussen arm en rijk en tussen Christen en Jood wordt nog maar eens in de verf gezet in deze novelle.
Verdwalend in een donker bos, waar illegale boomkap toen al toonbeeld was van hoe slecht de mens met natuur omging, en balancerend tussen antisemitisme en een vloek die slachtoffers eist, tussen wereldwijsheid en dom geweld… zo schreef Annette von Droste-Hülshoff een spookachtig tijdsbeeld.
Net als Annelies Verbeke in het nawoord vermeldt zou ik deze novelle eerder de stempel gothic novel geven dan, wat de auteur zelf beschouwde, als misdaadroman. Het verhaal bevat ook enige elementen van horror, het paranormale en mysterie. Was de Hebreeuwse tekst een vloek die werd uitgesproken of was het een voorspelling die uiteindelijk ooit zal uitkomen? Waren Friedrich Mergel en Johannes Niemand ‘doppelgängers’ of was Johannes de schizofrenische weergave van Friedrich? De Hyde van deze Jekyll?
Annette von Droste-Hülshoff was barones, dichteres, schrijfster en componeerde ook muziek en werd zelf geschilderd (zoals je op de achterflap van deze nieuwe uitgave kan zien).
En zal je na het herlezen van deze novelle nu het gedicht vooraan het verhaal anders bekijken of zal je toch (voor)oordelen? En de Hebreeuwse tekst, waarvan de vertaling pas op het einde van het verhaal onthult worden, dient deze nu als waarschuwing, vloek of is het toch een voorbode?
Tja ich muss leider sagen, das war seinerzeit Schullesestoff durch den ich mich mühsam durchgequält habe. Ich nehme an ich war damals einfach nicht reif für eine derart seriöse Literatur.