Jump to ratings and reviews
Rate this book

Mythos Mutterinstinkt

Rate this book
Entlastend, erhellend und ermutigend!

Der Mutterinstinkt klingt wahnsinnig plausibel, nach einem Bild inniger Liebe gepaart mit irrer Kompetenz. Der einzige Es gibt ihn nicht.

Und das ist eigentlich ein Grund zum Jubeln! Denn die Erzählung vom Instinkt produziert unglaublich hohe Ansprüche an Mütter – und spart all jene aus, die Sorge für ein Kind tragen, ohne es geboren zu haben.

Dieses Buch erzählt von bahnbrechenden Forschungsergebnissen, die Elternschaft in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen. Dabei räumt es mit einem historischen Mythos Es zeigt, wie es zur Erfindung des Mutterinstinkts kam. Wem es nützt, wenn wir an ihn glauben. Und welche Freiheit wir gewinnen, wenn wir uns endlich von ihm verabschieden.

241 pages, Kindle Edition

Published May 11, 2023

42 people are currently reading
1159 people want to read

About the author

Annika Rösler

3 books1 follower

Ratings & Reviews

What do you think?
Rate this book

Friends & Following

Create a free account to discover what your friends think of this book!

Community Reviews

5 stars
151 (40%)
4 stars
151 (40%)
3 stars
65 (17%)
2 stars
3 (<1%)
1 star
0 (0%)
Displaying 1 - 30 of 48 reviews
Profile Image for Merete.
67 reviews
August 16, 2023
Die Erklärung und Ausarbeitung der verschiedenen wissenschaftlichen Studien der Gehirne war tatsächlich wirklich interessant und spannend. Leider nimmt man als Person die sich bereits mit feministischer Theorie etc auskennt wenig Neues mit.
Profile Image for Annenas.
85 reviews7 followers
January 9, 2025
Seit August 2023 möchte ich euch schon „Mythos Mutterinstinkt“ von Annika Rösler und Evelyn Höllrigl Tschaikner vorstellen, das im Kösel Verlag erschienen ist. Seitdem geht es mir nicht mehr aus dem Kopf und verdient es, endlich vorgestellt zu werden. Ich verspreche: Dieses Sachbuch altert nicht ❤️‍🔥

Die Autorinnen hinterfragen in ihrem Werk kritisch die verbreitete Vorstellung, dass Frauen durch einen natürlichen „Instinkt“ von Geburt an wissen, wie sie als Mütter handeln sollen. Das ist, wie wir längst ahnen, ein gesellschaftlich geprägter Mythos, der Frauen in traditionelle Rollenbilder drängt und enormen Druck erzeugt.

Anhand wissenschaftlicher Studien, historischer Analysen und persönlicher Erfahrungen zeigen die Autorinnen, wie das Idealbild der „instinktiven Mutter“ entstand – und welche Folgen es für Mütter und ihre psychische Gesundheit hat. Statt Perfektion fordern sie mehr Realität: Mutterschaft sollte als individuelle, erlernbare und vielfältige Erfahrung verstanden werden – nicht als etwas, das angeblich angeboren ist.

Ich habe beim Lesen unzählige Stellen markiert und Wissen aufgesogen, denn „Mythos Mutterinstinkt“ ist so viel mehr als bloß ein Buch über den Mutterinstinkt, von dem wir wissen, dass er Quatsch ist. Es bringt Verständnis, nimmt Druck raus und lässt Mütter freier atmen. Was für eine Erleichterung dieses Sachbuch für viele Personen und Erfahrungen sein muss, kann ich mir bestens vorstellen. Denn nochmal: Mutterschaft ist individuell, erlernbar und vielfältig. Für Väter übrigens genauso 😉 Passend hierzu und besonders gelungen finde ich, dass gleichgeschlechtliche Elternschaften als Positivbeispiele aufgegriffen werden.

„Mythos Mutterinstinkt“ empfehle ich daher allen, die möglicherweise Eltern werden möchten oder bereits sind. Glaubt mir, das habt ihr so noch nicht x-mal gelesen und wird euch zu 100 % bereichern 🤝🏻
Profile Image for Minasbookdiary.
127 reviews57 followers
May 16, 2025
Ich hatte noch nie einen Kinderwunsch – und das bleibt auch so. Trotzdem hat mich dieses Buch irgendwie angelächelt.
Das Thema fand ich einfach spannend und ich musste es lesen. ✦

,,Mythos Mutterinstinkt‘‘ ist ein interessantes und gut lesbares Sachbuch, das mit einem weitverbreiteten Idealbild aufräumt: der Vorstellung, dass Frauen durch einen natürlichen Instinkt automatisch wissen, wie sie als Mütter handeln sollen. Die Autorinnen liefern Argumente aus Neurowissenschaft, Geschichte und Gesellschaftskritik und zeigen: Mutterschaft ist nicht angeboren – sondern gesellschaftlich konstruiert - und sie betrifft alle Geschlechter. Der Mythos setzt Frauen unter enormen Druck und drängt sie in traditionelle Rollenbilder. ꧂

Das Buch macht deutlich, dass Mutterschaft etwas Erlernbares und Vielfältiges ist – jenseits von Geschlechterklischees. Besonders wichtig fand ich, dass auch gleichgeschlechtliche Elternschaften dargestellt werden. Und sogar kinderlose Menschen & Frauen ohne Kinderwunsch werden erwähnt – in einer Gesellschaft, in der es oft kritisiert wird, keine Kinder zu wollen, fand ich das sehr erfrischend.

Allerdings bleibt das Werk insgesamt doch eher hauptsächlich heteronormativ und bietet Leser*innen, die sich schon viel mit Feminismus, patriarchalen Strukturen und Rollenbildern auseinandergesetzt haben, inhaltlich wenig Neues. Ich habe dennoch einiges markiert und vor allem in Bezug auf die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse, neue Fakten mitgenommen. Ich glaube, dass dieses Buch für viele Mütter eine echte Erleichterung sein kann – und finde, gerade Menschen, die sich bisher wenig mit dem Thema beschäftigt haben, sollten es lesen. Besonders empfehlenswert ist es auch für alle, die Eltern werden wollen oder es schon sind.
Ein Buch, das Druck rausnimmt und Verständnis schafft.
Profile Image for Sophia Yo.
76 reviews1 follower
September 18, 2024
Wirklich spannend geschrieben, leicht zu folgen und wichtige Implikationen.

Für meinen Geschmack als Forscherin finde ich wurden aus kleineren Grundlagenstudien etwas zu mutig Annahmen für die Realität abgeleitet, aber finde sie machen trotzdem einen guten Job dabei, die Brücke zwischen wissenschaftlichen Erkenntnisse und echten Implikationen zu schlagen.
Profile Image for Micha.
30 reviews
May 21, 2024
Wirklich zu empfehlen für alle Menschen!
Sehr verständlich geschrieben. Wiederholt sich an manchen Stellen, aber habe das nicht als störend empfunden
Sehr Einsteiger*innenfreundlich!
Also ich finde man könnte das gut seinen Eltern geben :)
Profile Image for hannah ⭐️.
80 reviews3 followers
November 5, 2024
okayyy, i had different expectations for this. the main focus was on new neurological research about motherly instincts, stereotypical mother roles, and how one becomes a mother/parent. the research was quite interesting and i learned lots of new things.

what i don't get is why we once again turn to more academic research to disprove our assumptions about societal roles, motherhood, and parenting. the book started with talking about these assumptions and stereotypes but ended that chapter with the note that everything has been undermined by research on biological differences between women and men that could prove that women are just more caring and loving.
babes, wake up, that research has always been faulty and misogynist, we don't need brain scans to prove that!! why are we talking about biological determinism??? its all a social construct.
i would have loved for this book to dismantle societal conceptions about parenthood through analyzing how we even got to them in the first place.


also just incredibly heteronormative. the authors name different lived realities and family concepts here and there, but purely talk about mothers (not birthing person/ pregnant person), one partner, and mostly about the father as the counterpart. i get that most research has been done on monogamous heterosexual cis parents but it felt like they didn't give enough space to alternate models. (another point why i don't understand why they would focus so much on biology, since that's even more binary).
the visions they have for a possible future in which we find new ways of parenting are already a lived reality for many queer people.
i can imagine this is a great read for mothers who really struggle with the expectations and demands they are met with and how to navigate them.
Profile Image for Kathi.
34 reviews2 followers
August 10, 2024
das buch widerlegt das argument des "natürlichen" in partiarchal geprägten blickwinkeln auf mutterschaft, sorgearbeit und emotionalität durch neuste studien der neurowissenschaft und einer gesellschaftskritischen analyse des gegenwärtigen diskurs. das ergebnis: mütterlichkeit ist keineswegs auf frauen beschränkt, sondern elternschaft wird von allen geschlechtern gleich erlernt. der einfluss von sozialen normen und sozialpolitischen rahmungen ist dabei natürlich riesig.

das buch dient mmn vor allem als einstiegsliteratur für menschen die dazulernen möchten und patriarchale strukturen im eigenen gehirn "verlernen" möchten. wer sich ohnehin mit feminismus, sorgearbeit etc. beschäftigt, wird hier keine brandneuen gesellschaftlichen einordnungen finden. die ergebnisse aus der neurowissenschaft sind aber dennoch sehr cool interessant!!
Profile Image for Metella.
79 reviews1 follower
May 3, 2025
Mega gutes Buch!
ich habe jetzt einerseits mehr Respekt vor Müttern, aber bin mir jetzt auch noch sicherer, keine Kinder zu wollen :D
Profile Image for Xenia.
178 reviews1 follower
September 21, 2025
5 Sterne Buch! Ich würde es allen Menschen mit und ohne Kinderwunsch empfehlen.
Profile Image for Kris.
91 reviews2 followers
January 20, 2025
Ein paar neue Informationen waren dabei, aber ich fands ein bisschen zu lang und konnte mich auch nicht so mit dem Kinder- bzw. Elternthema identifizieren, wobei das eher an mir und nicht an dem Buch liegt.
27 reviews
June 3, 2024
Ein sehr spannendes Buch, was einen Blick sowohl auf das gesellschaftliche Konstrukt des Mutterinstinktes legt, als auch diesen mit wissenschaftlichen neurologischen Ergebnissen widerlegt. Ich fand alles, rund um die medizinische Aspekte von Schwangerschaft (da gibt’s schon Crazy shit) und den neurowissenschaftlichen Part sehr fesselnd.
Profile Image for Claudia.
11 reviews
July 13, 2025
Ich bin zwiegespalten. Den Anfang des Buches fand ich ziemlich schlecht. Ich hatte das Gefühl, dass auf möglichst wenig Seiten versucht wurde, historische Personen für ihre Theorien zu bashen, obwohl ohne diese Theorien der Grundstein für Bindungsforschung wahrscheinlich nie gelegt worden wäre. Das Freud und Winnicott bashing hätte man einfach rauslassen können.
Ansonsten okay
Profile Image for Alexandra Rothlin.
143 reviews
October 2, 2025
mega es guet gschribnigs buech!
die wichtige Informatione mit Studie hinderleit und persönlichi erfahrige sind au drin, ich möcht zwar kei elterlichi figur werde aber ha uh viel glernt! findes eig e pflichtlektüre
Profile Image for alicia.
144 reviews8 followers
July 7, 2024
3,5|5 - non-fiction, feminist take on motherhood —> parenthood/parenting, social commentary, scientific references, german literature/original language: german
Profile Image for Tutankhamun18.
1,407 reviews28 followers
May 29, 2025
Ich habe dieses Buch geliebt! Es untersucht das gesellschaftliche Mutterbild im Laufe der Zeit und in der Gegenwart und die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse dazu, inklusive der Idee der Matresenz (Matrescence). Es ist auch sehr gut geschrieben, eine Zusammenstellung aus persönlichen Erfahrungen, Wissenschaftliche Recherche und Erfahrungsberichten von Müttern und Vätern. Dazu auch noch eine Untersuchung der Gesellschaft durch die Geschcihte und wie die Kindheit und die Rolle der Mutter sich entwicklete.

Spoiler: Laut Neurowissenschaft haben schwangere Frauen einen Vorsprung bei der Bindungshormonproduktion, aber die gleichen Werte sind für alle Geschlechter und alle Eltern leicht erreichbar.

-

Einige Zitate:

“In seinem Erziehungsratgeber Émile (1762) schrieb Rousseau, dass allein die Mutter mit ihren Charaktereigenschaften wie »Geduld und Sanftmut« als Küm-merin infrage käme. Damit ging einher, dass Frauen neben der Fürsorge für die Kinder auch die Männer »[...] beraten, trösten und ihnen das Leben angenehm machen und versü-Ben« sollten. Rousseaus Schriften wurden in ganz Europa verbreitet und hatten einen enormen Einfluss auf die Entwicklung des Mut-terbilds. Denn in seinem Werk ging es tatsächlich weniger um Kindererziehung als um die Erziehung der Frauen”

“Einen grundlegenden Paradigmenwechsel hinsichtlich der Kindererziehung im deutschsprachigen Raum initiierte der Schweizer Pädagoge Heinrich Pestalozzi, dessen Grundideen und pädagogische Ansätze auch heute noch im Bildungsauftrag von Kindergärten und Schulen präsent sind. Pestalozzi war begeistert von Rousseaus Ideen und der Bedürfnisbefrie-digung der Kinder in den ersten Lebensmonaten. Seiner Meinung nach liebt eine Mutter ihr Kind immer aufgrund ihres angeborenen Mutterinstinkts. Sie sei von Natur aus befähigt, die wichtigste Triebkraft in der Entwicklung des Kindes zu werden, da der Wunsch für sein Wohlergehen bereits in ihr sanftes und unerschrockenes Mutterherz eingepflanzt sei." Pestalozzi ging aber noch einen Schritt weiter. Denn Mütter waren fortan nicht mehr nur verantwortlich für die liebevolle Umsorgung des Kindes, sondern es lag nun auch ausschließlich an der Mutter, ob sich der Nachwuchs gut entwickelte oder nicht. Von der Verantwortung, das kennen wir selbst aus unserem Alltag, ist es dann nur noch ein sehr wir selbst aus unserem Alltag, ist es dann nur noch ein sehr kleiner Schritt bis hin zur Schuld.”

“Ärzt*innen schreiben über Pathologien. Der Übergang einer Frau zur Mutter ist aber keine Krankheit. Daher publizierte sie immer wieder zum Thema Matreszenz und ermutigte die Frauen, nicht nur mit Psycholog*innen, sondern auch mit anderen Müttern darüber zu sprechen, um diese Entwicklung gesellschaftlich zu etablieren und zu normalisieren.
Sowohl Alexandra Sacks als auch Aurélie Athan gingen in ihren Publikationen aber noch einen Schritt weiter und verglichen die Matreszenz mit der Adoleszenz.”

“Dabei zeigte sich erstaunlicherweise, dass Mädchen in der Pubertät die nahezu selbe Hirnstrukturveränderung haben wie schwangere Frauen. Die Müttergruppe sowie die Jugendlichen wiesen im Bereich der grauen Substanz identische Veränderungen auf, nämlich eine Volumenverringerung. Dies stelle aber keinesfalls einen Verlust der Gehirnfunktion dar, so Elseline Hoekzema, es handle sich vielmehr um eine Art Fine-Tuning. In der Pubertät sowie in der Muttertät bilden sich neue Verbindungen, während nicht mehr genutzte ver-schwinden… Das Schrumpfen der grauen Masse im weiblichen Hirn ist also in diesem Fall kein Defizit, es ist - genau wie in der Pubertät - ein Merkmal neuronaler Spezialisierung."' Also eine Veränderung der Hirnstruktur, um die neuen und anspruchsvollen Herausforderungen, die mit Mutterschaft einhergehen, bestmöglich zu bewältigen. Da war er nun schwarz auf weiß: der Beweis für die Muttertät.”

“»Ja aber ... die Hormone...«, wenden nun sicher einige Väter aus ihren unflexiblen Führungspositionen heraus ein. Ja, die gibtes. Und gebärende Mütter schütten diese automatisch aus.
Aber die israelische Studie zeigt, dass alle getesteten Gruppen einen nahezu identischen Oxytocinwert im Speichel hat-ten. Sogar die heterosexuellen Väter, die zwar engagiert, aber
»nur« die zweite Bindungsperson waren, hatten gleich viel Lie-beshormon in ihrem Körper wie Mütter. Bei den Eltern unterscheidet sich lediglich der Prozess, wie es zu Reaktionen im Hirn und zur Ausschüttung des Hormons kommt.
Während bei den Müttern zunächst die Biologie entschei dend ist für das Elternverhalten, so setzt bei Männern das Für sorgeverhalten erst die biologischen Prozesse in Gang. Top-down bei den Frauen versus Bottum-up bei den Männern.”

“Forschende der University of Toronto sind diesem häufig auftretenden Phänomen genauer nachgegangen. Hierzu spielten sie jungen Eltern zwei Tonbänder vor. Auf einem waren die Schreie eines frischgeborenen Babys zu hören, das gerade aufgewacht war und gefüttert werden wollte. Auf dem anderen hörte man die ungleichmäßigen und sehr beunruhigenden Schreie eines neugeborenen Jungen, der beschnitten wurde. Während die Eltern sich beides anhörten, wurden ihre Hormonwerte (Cortisol, Testosteron und Prolaktin) ge-messen. Bei den Schreien des beschnittenen Babys, also der akuten körperlichen Qual, reagierten Väter und Mütter gleichermaßen alarmiert. Bei den Schreien des sich unwohl fühlenden Babys, das nach Nahrung und/oder Nähe verlangte, reagierten die Mütter schneller." Nicht, weil sie die besseren Fürsorgepersonen sind, sondern weil sie aufgrund ihrer Muttertät bereits sensibilisiert worden waren. Das bedeutet nicht, dass der Kindsvater weniger in der Lage wäre, sich um das Baby zu kümmern, sondern dass das Baby lernt: »Wenn ich mich melde, ist Mama immer zuerst da. Das finde ich toll.«
Auch hier möchten wir nochmals auf die Studie mit den homosexuellen Vätern hinweisen. Ihr Hirn reagierte in den Beobachtungen nämlich exakt so wie das der Mütter - sie waren in gleichem Maße alarmiert. Das ist allein der Tatsache geschul-det, dass jene Männer bewusst die Rolle der primären Bezugsperson einnahmen. Es ist also eine Entscheidung, sich zu sensibilisieren.”

“Sie sehen die flexiblen Arbeitsstrukturen eines Vaters (oder Partner*in) als elementar für die Gesundheit der neugeborenen Mutter an.' Denn ein Teil der Frauen hat nach der Entbindung gesundheitliche Probleme oder leidet an Kom-plikationen, die eine medizinische Versorgung erfordern.!* Dies können beispielsweise starke Blutungen sein oder auch Gebärmutterinfektionen, Blasen- und Nierenentzündungen, Brustentzündungen sowie Depressionen.Is Vermehrt treten diese Krankheitsbilder in den ersten Wochen auf, aber generell ist das erste Jahr nach der Geburt für Frauen eine kritische Phase, die oftmals eine medizinische Behandlung und in einzelnen Fällen auch ein lebensrettendes Medikament er-fordert. Das heißt aber konkret: Die kranken Mütter müssen kurzfristig zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen können.”

“Abgesehen von Überlegungen zur Entlohnung von Care-Arbeit oder Elternzeit sollte es unser aller Ziel sein, die Sor-gearbeit endlich gerechter zu verteilen. Hierfür müssen wir unseren Blick auf diese Tätigkeiten schärfen oder sie noch einmal ganz neu betrachten. Einen Haushalt zu managen und sich um Kinder zu kümmern ist an manchen Tagen Schwerstarbeit. An anderen Tagen kann das Kümmern Kraft spenden und Spaß machen. Es gibt Aufgaben, die können an einem Tag nerven und an einem anderen mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen angenehm sein. Dem Kind auch nach einem anstrengenden Tag noch eine lange Einschlaf-begleitung zu gönnen, mit ihm gemütlich zu lesen und zu kuscheln, im Wissen, dass währenddessen die Küche aufgeräumt wird, kann so eine Tätigkeit sein. Eine menschenleere Wohnung in Ruhe zu putzen mit einem spannenden Hörbuch auf den Ohren, während die Kinder gerade drau-Ben ausgepowert werden oder irgendjemand den Wochen-einkauf macht, ebenso. Dies gilt für alle Geschlechter. Da es keinen Mutterinstinkt gibt, der Mütter mit bedingungsloser Liebe ausstattet, dürfen sie (und auch die Väter) ihre Elternschaft lieben, sie müssen es aber nicht. Oft sind es weniger die Tätigkeiten an sich, die Frauen als belastend empfinden, sondern dass vieles gleichzeitig passieren muss und meist an ihnen hängenbleibt. Selbst Studien, die belegen, dass Frauen um mehr als 50 Prozent gestresster sind als Männer, 5" veranlassen Frauen eher dazu, die Schuld für diesen Stress bei sich zu suchen als im System. Dass diese höhere Stressbelastung besonders in der Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahren auftritt - in unseren Breitengraden oft die Zeit mit kleinen Kindern -, ist kein Zufall.”

“Weil Nora, wie die meisten Mütter, unter einer enormen mentalen Last leidet, die hinter fast allen alltäglichen Arbeiten steckt. Und da sie als Teilzeitkraft am Ende mehr Care-Arbeit übernimmt als ihr Freund, muss sie auch mehr von dieser Last tragen. Wir möchten anhand eines Beispiels ver-deutlichen, wie groß der unsichtbare Rattenschwanz hinter einer einzigen Aufgabe im Alltag mit Kindern ist. Eine Tätigkeit, die allen Eltern bekannt sein dürfte: Die nächste Vorsorgeuntersuchung des Kindes steht an. Das Elternteil,
das mit dem Kind zur Vorsorge geht, übernimmt in diesem Fall die Care-Arbeit. Den Mental Load trägt aber die Person, die daran gedacht hat, den Termin zu vereinbaren, weil sie wusste, dass diese Untersuchung jetzt ansteht. Der Termin findet so statt, dass er nicht mit anderen wichtigen Terminen kollidiert - das muss die planende Person im Kopf haben.
Sie muss wissen, welche Impfungen anstehen, und sich im Vorfeld schon Gedanken darüber gemacht haben, welche das Kind erhalten soll. Sie muss rekapitulieren, wo der Impfpass liegt, und daran denken, dem Kind fürs Schulschwimmen am nächsten Tag eine Entschuldigung mitzugeben. Wenn Noras Freund mit einem seiner Kinder zur Vorsorge geht, dann unterstützt er Nora. Das ist wünschenswert, hilft Nora aber nur bedingt. Denn nur wenn er auch die Verantwortung für den gesamten Prozess übernimmt, erledigt er den ganzen Teil der Care-Arbeit, der mit einer Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt einhergeht. Und diese Situation lässt sich diese nahezu auf alle anderen Alltagsorganisationen übertragen.”
Profile Image for Svea.
34 reviews
July 16, 2025
angenehmer Schreibstil, logische Darstellung der Ergebnisse, Schlussfolgerungen für mich nicht alle neu, aber sollten definitiv viele Leute lesen, insbesondere werdende Eltern
Profile Image for Patrizia.
73 reviews3 followers
September 5, 2023
Ich bin zu diesem Buch geteilter Meinung.

Die Erkenntnisse diverser Studien zur Veränderung des menschlichen Gehirns und der Hormone während der Schwangerschaft aber vor allem auch danach waren für mich sehr interessant. Sie bieten gute Argumente und die immer währende Frage, wer besser ‚biologisch‘ dazu geeignet ist, sich um die eigenen Kinder zu Kümmern. Größtenteils war es eine Untermauerung der Gefühle aber auch verschiedener Erfahrungen von Menschen, die nicht im traditionellen Familienkonstellationen unterwegs sind (Stichwort Bonuseltern).

Die Autorinnen zeigen jedoch auch auf, dass die Studienlage zu Gehirnen und Elternschaft grundsätzlich noch sehr dünn ist.

Dieser Teil entsprach auch in etwa meinen Erwartungen an das Buch.

Was mich jedoch beim Lesen enorm gestört hat, war die fast ausschließlich binäre Sichtweise in diesem Buch. Klar kommt diese Sichtweise bei der Beschreibung der traditionellen Familie schnell ins Spiel. Aber auch heute gibt es andere Formen der Familien, die mE nur gestreift wurden. Natürlich liegt das an der dünnen Studienlage. Ich bin der Meinung, dass man hier trotzdem hätte diverser interpretieren und beschreiben können. Bei der Beschreibung von Gehirnen und der Unterscheidung weiblicher und männlicher Eigenschaften wollte ich das Buch schon weglegen.

Auch der letzte Teil zu Care Arbeit und traditionellen Rollenverteilungen hat für mich nichts wesentlich neues enthalten. Für Menschen, die noch nicht so viel feministische Literatur gelesen haben, kann dies dennoch einen Mehrwert haben.

Letztendlich bin ich froh, das Buch zu Ende gelesen zu haben, weil ich etwas für mich mitnehmen konnte, dass ich so noch nicht in anderen Büchern gefunden habe.
Profile Image for Cheyenne.
100 reviews17 followers
July 31, 2025
format: hörbuch, ~5 stunden
bewertung: 5 sterne

am anfang war ich ein bisschen skeptisch, aber hat sich schnell gelegt. verdammt viel gelernt, u.a. dass jeder monat der schwangerschaft das demenz-risiko verringert, dass viele hormonelle und neuronale veränderungen nicht an biologische mutterschaft geknüpft sind und dass das geschlecht des kindes krankheitsrisiken für die mutter beeinflusst (z.b. bei einer tochter erhöhte gefahr einer schwangerschaftsvergiftung, bei einem sohn erhöhte gefahr einer postnatalen depression). absolute leseempfehlung!
Profile Image for Liz.
6 reviews
August 11, 2023
Ein extrem gutes und wichtiges Buch, das jede Person gelesen haben sollte, die ein Kind bekommen möchte.
Profile Image for Susi.
54 reviews1 follower
June 14, 2025
very interesting book for parents especially to deflict classical "only the mum can" narratives
Profile Image for ~•verena•~.
481 reviews8 followers
August 13, 2024
5+ ⭐

Bedingungslos, aufopfernd, selbstlos – das sind die Attribute einer guten Mutter...

- Mythos Mutterinstinkt, 1%


Ich habe mir beim Lesen dieses Buches tatsächlich 12 Seiten Notizen in Google Docs gespeichert, ich denke das sagt schon alles aus, darüber wie spannend und interessant ich das Buch fand.

Das Buch ist in 3 Teile aufgeteilt: HIStory, HERstory und OURstory. Dabei wird der Mythos Mutterinstinkt auf mehreren Ebenen debunked. Ich hoffe so sehr, dass die Erkenntnisse und Forschungsergebnisse, die hier aufgeführt werden ins Allgemeinwissen einflie��en. Dadurch wird die gebärende Person entlastet und allen anderen nicht-gebärenden Personen im Umfeld zugestanden, dieselbe Beziehung zum Baby auch ohne "Mutterinstinkt" aufzubauen.
Das Sprichwort "Es braucht ein Dorf um ein Kind großzuziehen" wird hier von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen bestätigt.

Recht viel mehr möchte ich gar nicht mehr dazu sagen, außer LIES DIESES BUCH, wenn du dich in irgendeinem sozialen Umfeld befindest, wo jemand Kinder hat oder welche unterwegs sind, und ein paar Zitate:

... die verrückte Suggestion, dass man einen anderen Menschen zu jedem Zeitpunkt intensiv lieben würde, verpflichtet Frauen zu permanenter mütterlicher Verfügbarkeit. Wer Mutter ist, liebt. Und wer liebt, opfert sich auf. Das kann für eine Gesellschaft äußerst praktisch sein, auch heute noch...

- Mythos Mutterinstinkt, 13%


... Wenn wir also auf dem Begriff »Instinkt« beharren wollten, dann scheint der sogenannte »Mutterinstinkt« in allen Menschen angelegt zu sein. Und zwar als »Fürsorgeinstinkt«...

- Mythos Mutterinstinkt, 39%


... alle EU-Mitgliedstaaten laut einer EU-Vorgabe seit August 2022 verpflichtet, zehn Tage bezahlten Sonderurlaub direkt nach der Geburt für Väter zu gewähren...

- Mythos Mutterinstinkt, 58%

OMG, echt??? 😮😮😮😮


.... unsere Kinder kommen frei von Vorurteilen zur Welt. Dies zu bewahren ist unsere Aufgabe...

- Mythos Mutterinstinkt, 77%
38 reviews2 followers
June 12, 2025
Ich bin nicht ganz die Zielgruppe, trotzdem ein wichtiges Buch.
Einiges war mir schon bekannt, aber besonders die Aufarbeitung von neurowissenschaftlichen Forschungsergebnissen in Bezug auf Mutter-/Elternschaft war sehr interessant.

Was ich mir merken will:
- Die Neurowissenschaft beweist, dass Frauen keinen natürlichen 'Instinkt' haben, der es ihnen erleichtert sich um Kinder/zu pflegende Angehörige etc. zu kümmern. Es handelt sich um ein gesellschaftliches Konstrukt.

- Frauen sind nicht schon immer natürlich dazu bestimmt, Mütter zu sein. Das Gehirn verändert sich im Laufe der Schwangerschaft/Elternzeit radikal, die Autorinnen nennen das 'Muttertät', um sich für die neuen Aufgaben vorzubereiten/zu sensibilisieren etc.
Folge: Mutterverhalten ist nicht intuitiv. -> Zitat: "Wir sind keine Mütter, wir werden es."

- Der 'Mutterinstinkt' ist maßgeblich durch den Aufklärer Jean-Jacques Rousseau und den Psychoanalytiker Sigmund Freud geprägt. In Rousseaus Erziehungsratgeber „Émile oder Über die Erziehung“ aus dem Jahr 1762 schrieb er: „Die erste Erziehung, die das Kind empfängt, ist die von der Mutter; und sie ist die wichtigste, denn sie ist diejenige, die die Natur vorgeschrieben hat.“ Freud erhebt die Mutterliebe dann zum 'Instinkt'.

- Jede und jeder (Väter, 'Bonuseltern', Erziehungsberechtigte etc.) kann diesen Entwicklungsprozess (Neuronale Veränderungen) durchlaufen (nicht nur biologische Mütter!), wenn er oder sie regelmäßig Zeit mit dem Baby/Kind verbringt und sich darauf voll einlässt.

- Sich intuitiv um Babys zu kümmern, ist menschlich. Es handelt sich um einen 'Fürsorgeimpuls', der in allen Menschen angelegt ist. Geschwister, Väter, Mütter und Menschen im allgemeinen reagieren auf ein (schreiendes) Baby intuitiv fürsorglich.

- Funfact: In Grimms Märchen waren viele Mütter, die uns heute als die bösen 'Stiefmütter' bekannt sind, ursprünglich biologische Mütter. Erst in einer späteren Auflage wurden die Mütter beispielsweise in 'Hänsel und Gretel' oder 'Schneewittchen' zu Stiefmüttern.

Gehört als Hörbuch, ausgeliehen über die Onleihe.
Profile Image for Finja Kemski.
122 reviews
December 11, 2024
Annika Rösler beleuchtet die Muttertät als bewusste und erlernbare Praxis und entmystifiziert dabei den Begriff des Mutterinstinkts. Das Buch verbindet wissenschaftliche Klarheit mit gesellschaftlicher Reflexion und eröffnet neue Perspektiven auf Elternschaft und Fürsorge. Eine aufschlussreiche Lektüre, die Mut macht, alte Denkmuster zu hinterfragen.

Es bleibt die Frage: Ist es vielleicht weniger ein angeborener Instinkt und vielmehr eine Entscheidung, die bewusst zur Muttertät führt? Das Buch zeigt eindrucksvoll, dass Fürsorge nicht automatisch entsteht, sondern sich aus dem Willen und der Bereitschaft entwickelt, Verantwortung und Beziehung aktiv zu gestalten.
5 reviews
April 27, 2024
Ein super Buch für alle (egal ob Eltern oder nicht), um ein bisschen anders über Mutter-,Vater- und Elternschaft allgemein nachzudenken. Für Menschen, die sich schon vorher mit dem Thema beschäftigt haben, wird die eine oder andere Studie bekannt sein, nichtsdestotrotz haben die Autorinnen das ganze für alle super lesbar aufgearbeitet und in einen Zusammenhang gebracht. Als Psychologin hätte ich es mir manchmal etwas kürzer/knackiger gewünscht, aber ich denke, das liegt auch daran, dass man sehr kompakte Forschungsartikel gewohnt ist.
Profile Image for Marie.
33 reviews
January 30, 2025
Bewertung: 3,5

Gut verständlich geschrieben, auch für Menschen, die sich bisher vielleicht wenig mit feministischen Themen beschäftigt haben - diesen, insbesondere zukünftigen oder potenziellen Vätern, würde ich es auch sehr ans Herz legen, da auch die Themenkomplexe Care Arbeit und Mental Load angesprochen werden.
Für mich waren es teilweise etwas zu viele Wiederholungen und abgesehen von den neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zur Muttertät und der Entwicklung von Bindung ALLER Bezugspersonen, nicht super viel Neues.
Profile Image for Lucie.
398 reviews4 followers
July 27, 2025
Als eine Person, die ihren eigenen Kinderwunsch in den letzten Jahren mehrfach hinterfragt hat, fand ich die Grundthematik wahnsinnig ansprechend. Grundsätzlich mochte ich die Gliederung des Buches sowie die Vielschichtigkeit der behandelten Themen. Allerdings konnte das Buch traurigerweise nicht viel Neues zu meinem bisherigen Wissen beitragen. Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass dieses Buch für Personen gedacht und geeignet ist, die sich noch gar nicht mit feministischer Literatur beschäftigt haben.
Profile Image for Katharina.
7 reviews
January 14, 2025
Interessantes Werk, das Mütter von Stress befreit und Vätern Argumente für mehr Elternzeit gibt. Leicht zu lesen, spannende Forschung. Einziges Manko: teilweise wiederholende Unterkapitel. Gliederung und Argumentation hätte etwas wissenschaftlicher sein können meiner Meinung nach, die Autorinnen sind jedoch auch Journalistinnen, nicht Wissenschafterinnen.
Profile Image for esrudelt.
83 reviews
May 23, 2025
Ich dachte, das Buch sei neurowissenschaftlich stärker ausgerichtet. Es wird nur sehr oberflächlich auf Studien eingegangen. Das ist aber vollkommen in Ordnung für ein populärwissenschaftliches Buch. Gerade der letzte Teil bietet meiner Meinung nach wenig Neues, wenn man sich bereits viel mit patriarchalen Strukturen und Rollenbildern beschäftigt hat. Trotzdem ein sehr wichtiges Buch!
Profile Image for Rebekka Eggers.
3 reviews
October 5, 2025
Die aktuelle Neurowissenschaft hat gezeigt: Elternschaft ist erlernbar - spätestens jetzt müssen wir gesellschaftlich die Verantwortung übernehmen Carearbeit kollektiv zu verteilen und so die schwere Last von den Schultern aller Frauen zu nehmen.
Tolles Buch zum Einstieg ins Thema und für aktuelle Erkenntnisse aus der Wissenschaft.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Displaying 1 - 30 of 48 reviews

Can't find what you're looking for?

Get help and learn more about the design.