Jede fünfte Frau in der Schweiz ist von sexualisierter Gewalt betroffen, aber nur acht Prozent der Fälle werden zur Anzeige gebracht. Während das Sexualstrafrecht in der Schweiz eine Re form durchläuft, nehmen die beiden Journalistinnen Miriam Suter und Natalia Widla die Praxis unserer Polizei, Beratungsstellen und das Recht unter die Lupe. Ausgehend von den Geschichten dreier Frauen, deren Erfahrungen stellvertretend für viele andere Opfer stehen, werden Abläufe und Ansprechpersonen dargestellt, die Betroffenen von sexualisierter Gewalt ebenso zum Verhängnis wie zur Hilfe werden können. Suter und Widla führten Interviews mit Corina Elmer, Tamara Funiciello, Marcus Kradolfer, Agota Lavoyer, Karin KellerSutter und Bettina Steinbach. Von der Politikerin über die Opferberatungsexpertin bis zum Sie nehmen verschiedene Perspektiven ein und erläutern für die Debatte relevante Konzepte und Hintergründe. Das Buch setzt sich damit auseinander, welche Veränderungen es schweizweit in Institutionen und nicht zuletzt im Strafrecht braucht. Es schockiert, bestärkt, macht Hoffnung – und geht alle an.
The institutional analysis on this is on point and I think it’s an important read for many people. Personally, I unfortunately knew too much of it already; even having grown up outside of Switzerland, because when it comes to mistreatment of women in the judicial system, we really are all kind of the same. I think the stories they chose were powerful and I am grateful for the women who shared them. One point that I will say, is that the authors might have missed an opportunity to analyse the perpetrators more and make an analysis on men under patriarchy. I’d recommend “the will to change” by bell hooks as a complementary read.
Ein wichtiges, gut geschriebenes und gegliedertes Buch. Ich arbeite selbst nah an der Justiz und der Ablauf des Verfahrens bei einer Anzeige bzw. viele Aspekte sind mir bekannt, aber die diesbezüglich erlebte Realität und damit verbundenen Emotionen nochmal so vor Augen geführt zu bekommen, lässt einen (einmal mehr) leer schlucken.
Ich hoffe, das Buch erreicht die richtigen Menschen und freue mich auf das nächste Buchprojekt!
Nachdem das Buch länger bei mir rumlag, habe ich es innert weniger Stunden gelesen. Es ist sehr abwechslungsreich und beleuchtet verschiedene Aspekte und Perspektiven. Es hat mich auch dazu gebracht, meine eigenen Erlebnisse zu reflektieren und musste bemerken, dass einige Situationen, welche ich bis anhin als nicht wirklich schlimm empfand, definitiv nicht in Ordnung waren. Ein Schlusswort zur Abrundung des Buchs wäre angenehm gewesen, aber ich empfehle es auch so allen zur Lektüre (nur nicht unbedingt vor dem Schlafen lesen - hat bei mir zu Albträumen geführt).
Ein so wichtiges Buch. Mir ist bewusst geworden, dass ich mich bisher viel zu eindimensional mit dem Thema beschäftigt hatte. Das Buch beschreibt unter anderem die Arbeit der Opferberatungsstellen. Ich wünschte, alle wüssten über diese Hilfsangebote Bescheid. Aber noch mehr wünschte ich, wir bräuchten diese viel weniger, als wir es noch tun.
Dieses Buch ist ein eindringlicher Aufruf zu Reformen im Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Schweiz. Anhand persönlicher Geschichten und fundierter Analysen werden strukturelle Missstände bei Polizei, Beratung und im Strafrecht aufgezeigt.
Es schockiert, berührt und macht Hoffnung, indem es aufzeigt, was sich ändern muss. Besonders für weiblich gelesene Personen ist es ein unverzichtbarer Leitfaden, um den Status quo zu verstehen. Gleichzeitig wäre es wünschenswert, wenn auch Männer dieses Buch lesen, um gemeinsam emanzipatorische Veränderungen voranzutreiben. Ein wichtiges, mutiges Werk, das alle angeht.
Ein sehr stark gelungenes Buch, welches ich allen ans Herz lege zu lesen. Es setzt sich intensiv und relativ umfassend mit der Thematik auseinander und zeigt Hürden und Chancen neu auf, wie man sie wahrscheinlich zuvor noch nicht wahrgenommen hat. Ein ausgezeichnetes Buch, welches in unserer Gesellschaft dringend nötig ist.
Sehr wichtiges Thema und super, dass es aufgegriffen wurde und gewisse Problematiken (Herausgabe der Wohnadresse etc.) hervorhebt. Es fehlt jedoch der rote Faden und auch die Ausführungen sind oft wiederholend. Dennoch top, dass sich die Autorinnen so fundiert dem Thema angenommen haben.
Richtig schockierend wie es in der CH aussieht. Hätte nie gedacht wie „altmodisch“ die Gesetze und Gewohnheiten bei der Polizei, Justiz aber vor allem auch in der Gesellschaft sind. Das Buch beschreibt sehr gut das sich unbedingt etwas verändern muss!