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242 pages, Hardcover
First published January 1, 2011
Die Fremde war vergangen. Es gibt keinen Weg zurück aus dem Kennen ins Nichtkennen. Sehen, Erkennen, Erinnern ist das Verschlingen von Welt ins eigene Leben hinein. Jede erste Fremde ist unwiederholbar, auch wenn es keinen Heimweg gibt. Ich hörte die Menschen reden, ihre Sprache war mir vertrauter als die Sprachen, die ich sprach und verstand, ich kam zurück.Es ist eine ruhige Erzählweise auf die man sich als Leser einlassen muss. Wer eine klassische Romanhandlung erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein oder das Buch gar langweilig finden. Mir hat der meditative Charakter der Betrachtungen sehr gefallen. Hinzu kommt noch ein persönliches Interesse, da ich als Kind mehrmals nicht weit entfernt von Battonya in den Sommerferien gewesen bin. Ein Teil unserer Familie lebte dort und mir kamen die Bilder der Landschaft recht vertraut vor. Im Fluss Tisza haben wir damals gebadet und die zahlreichen Angler an den Ufern sehe ich ebenfalls noch vor mir. Eine flache, heiße Ebene erstreckt sich in den Bildern meiner Erinnerung, verbunden mit dem Duft von bográcsgulyás (Kesselgulasch) und dem Geschmack kühler Wassermelonen. Esther Kinsky komplettiert nun mit ihrer Erzählung mein eigenes Bild dieser Region.