Ein Coming-out? Für Levi undenkbar! Er flüchtet lieber vor seinen Gefühlen und seiner Familie nach London. Leider hat er seinen Neuanfang nicht wirklich durchdacht. Keine Möbel, eine verlorene Reisetasche und noch dazu eine WG, in der alle mehr nebeneinander her leben als miteinander. Niemand interessiert sich für ihn - außer Jannis. Durch jeden Blick, jedes Gespräch und jede Berührung kommen sich die beiden näher, doch Levis große Klappe und seine oft unüberlegten Worte trüben die anfängliche Harmonie. Dennoch lässt sich die gegenseitige Anziehung kaum leugnen. Mitbewohner küsst man nicht. Oder?
Ina Taus wurde 1986 geboren und lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Niederösterreich. Wenn sie nicht gerade als Sachbearbeiterin mit Zahlen jongliert, lässt sie die Buchstaben tanzen und bringt die vielen Ideen, die ihr im Kopf herumschwirren, zu Papier. Bereits als Kind steckte sie ihre Nase am liebsten in Bücher und war eine große Geschichtenerzählerin.
Mit »Bandstorys« veröffentlichte sie ihren Debütroman bei Impress.
Schlichte, geradlinige Love-Story. Kaum Wendungen, kleinere Highlights anstatt eines großen Höhepunkts, vielfältige Charaktere mit nachvollziehbaren Gedanken / Gefühlen.
Was mich etwas stört, war, dass die Beziehung bzw. die Gefühle (explizit die Liebe) zwischen Levi und Jannis keine richtige Entwicklung hatte. Über gegenseitige Attraktivität und Anziehung ging es dann über zu körperlicher Intimität. Die Gefühle kamen irgendwie mehr nebenbei. Wäre schöner gewesen, wenn die Beziehung durch liebevolle Emotionen sich vertieft hätte, anstatt erst durch die anfängliche sexuelle Spannung zwischen den Protagonisten. Es wirkte, als wäre die Liebe eher ein (sehr positiver) Nebeneffekt gewesen...
Die persönlichen Entwicklung von Jannis ist wunderschön dargestellt. Die Ängste und deren Überwindung sind packen und mitfühlend beschrieben.
Das Ende kam sehr abrupt. Mitten in der Wende. Dann kam der Epilog, wo wieder alles gut ist. Das war mir persönlich zu sehr abgespeist.
Das Buch ist ganz niedlich, aber entspricht leider nicht so recht keinem Geschmack.