Was passiert, wenn man an die eigenen Grenzen stößt? Wenn der Körper einen im Stich lässt, die Worte verschwinden? Mit gewaltiger Sprachkunst und Fingerspitzengefühl erzählt Renate Welsh von einem sehr persönlichen ihrem Schlaganfall, der Rehabilitation danach und vom harten Kampf zurück zu sich selbst.
Mitten im Italienurlaub erleidet Renate Welsh einen Schlaganfall. Plötzlich ist sie nicht nur auf andere angewiesen, auch ihre Sprache ist verloren und die eigenen Gedanken scheinen mit einem Mal fremd zu sein. Ausgerechnet sie, eine Schriftstellerin, wird ihrer Worte beraubt. Diese zurückzuerhalten ist ein langer, harter und anstrengender Kampf, von dem Renate Welsh behutsam und feinfühlig berichtet. Und wie so oft geht das Erzählte bei ihr über das Einzelschicksal hinaus und zeigt, wie die eigenen körperlichen und psychischen Grenzen überwunden werden können.
»Ich ohne Worte« ist die äußerst mutige und persönliche Geschichte über das Altern und den langen Weg zurück zur Sprache und in ein selbstbestimmtes Leben.
Eine Autorin verliert durch einen Schlaganfall ihr Sprachvermögen und beschreibt den Zustand ihrer körperlichen Beeinträchtigungen, den Kampf um jeden kleinen Schritt nach vorne, das Ringen um jedes einzelne Wort. Das klingt lesenswert, dachte ich. War es aber nur bedingt. Der Schlaganfall und die körperliche Beeinträchtigung sind nur eine lose Klammer für persönliche Betrachtungen über die eigene Familie, die heutige Jugend, die Pandemie, den Tod und vieles mehr. Es scheint, das sich Frau Welsh noch ein paar Dinge von der Seele schreiben musste. Das war sicher sehr hilfreich und für ihre Besserung sehr wichtig, für den Leser ist es das aber weniger, scheint mir.
ich weiß nicht ob es an mir lag und an meiner konzentration aber ich musste bei diesem buch einige sätze nochmals lesen weil es schon hin und wieder themen und gedankensprünge gab, was das lesen etwas anstrengend machte. ansonsten super buch, toller Inhalt sehr interessante und schlaue Ansichtspunkte. Ich finde auch die Idee toll aus der sicht einer patientin zu schreiben und dies dann auch im nachhinein zu reflektieren und zu interpretieren, ich habe sehr viel dazugelernt!