Der Masterplan Gesundheit – in seinem neuen Buch offenbart Bestsellerautor Jörg Blech, wie wir das Leben verlängern und den Geist jung halten können
Das Leben um mehr als zwanzig Jahre verlängern und den Geist jung halten – in seinem neuen Buch lüftet der SPIEGEL-Bestsellerautor Jörg Blech das Geheimnis der Gesundheit und legt den ultimativen Masterplan für Leib und Seele vor. Er räumt mit Mythen der Medizin auf und zeigt uns die wahren Bedürfnisse unseres Körpers. Die meisten Alterserkrankungen sind gar nicht vorbestimmt, weil das Herz und das Gehirn, die Gelenke und die Muskeln und andere Strukturen sich das ganze Leben lang erneuern können. Übergewicht und Verdauungsprobleme lassen sich vermeiden, wenn wir den Wert unserer Darmflora erkennen. Das Buch nimmt mit auf eine erstaunliche Reise durch den Körper und zieht nach jahrelanger Recherchearbeit ein optimistisches Resümee. Acht einfache Regeln Man kann für seine Gesundheit mehr tun als der beste Doktor.
Mit „Masterplan Gesundheit“ legt Jörg Blech seine Bilanz aus 25 Jahren Tätigkeit als Medizinjournalist vor. Er will zu einer Lebensweise motivieren, die die Wahrscheinlichkeit erhöht, ein hohes Lebensalter zu erreichen. Rückenbeschwerden, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs, Darmerkrankungen und Demenz führt er als Zivilisationserkrankungen auf eine Lebensführung mit wenig zu Bewegung und zu viel industriell verarbeiteter Nahrung zurück. Die mit dem Alter zunehmende Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken, sollte bekannt sein; Blech illustriert jedoch nachvollziehbar, dass Risiken wie Rauchen, Alkoholkonsum und Bewegungsmangel beeinflussbar sind. Dabei predigt er für Ernährung und Genussmittel ein „so früh wie möglich“, während er für körperliche und geistige Fitness appelliert „es ist nie zu spät, mit dem Training zu beginnen“. Seine Erkenntnisse sind nicht neu, jedoch vernetzt er Einzelthemen in gefälliger Weise.
Blech legt Kausalitätsketten aus, wie Bewegungsmangel und einseitige Ernährung die Fehlkonstruktion Mensch schwächen und z. B. durch Erhöhung des Diabetes-Risikos weiteren Erkrankungen die Tür öffnen. Eine leicht nachzuvollziehende Kausalkette ist die Anzahl der weiblichen Zyklen, die in einem Frauenleben die Östrogenproduktion bestimmt und zusammen mit Übergewicht in der Summe das Brustkrebsrisiko erhöht. Der Autor zitiert u. a. Untersuchungen so genannter Inseln der 100-jährigen (Sardinien, Japan, Klöster), in denen Gesundheit bis ins hohe Alter stets durch einen insgesamt einfachen Lebensstil gefördert wird und daher nicht durch Nachahmen nur eines Faktors nachvollzogen werden kann. Interessant fand ich beim Thema Hochbetagte, dass Männer offenbar ihre Lebenserwartung durch klösterliche Gemeinschaft + Regeln steigern können, Frauen diese Lebensweise jedoch häufig bereits umsetzen, obwohl sie allein leben. Als allgemeingültiges Fazit (unabhängig von konkreten Krankheitsbildern) nehme ich aus dem Masterplan mit: handelt verantwortlich, passt eure Bewertung von „Gesundheit“ stetig an und baut euch ein soziales Netz auf.
„Masterplan Gesundheit“ ist durch die journalistische Schreibweise ein flüssig lesbares, humorvolles Buch. Jörg Blech hat die Forscher selbst getroffen, über deren Arbeit er berichtet, und belegt seine Schlussfolgerungen durch zahlreiche Quellenangaben. Beide Merkmale erleichtern mir, etwas aus seinem Buch mitzunehmen, indem ich Fakten in vorhandenes Wissen einpasse. Insgesamt stehen die Einzelthemen m. A. etwas zu stark für sich. Da sich bei Zivilisationskrankheiten drei Faktoren addieren (genetische Disposition/Familienanamnese, individuelles Risikoverhalten und Alterungsprozess) hätte ich mir dazu mehr Datenmaterial gewünscht.
Dies ist nicht mein erstes Buch über Gesundheit, Ernährung und Sport - aber eines der besseren, das ich durchaus empfehlen kann - auch wenn der Klappentext und die detaillierte Beschreibung beim großen A ein wenig reißerisch rüberkommt - aber gucken wir mal:
Punkt 1 der erwähnten 8 Regeln ist, sich klar zu machen, dass unser Körper evolutionär zur Bewegung gemacht ist - wir müssten halt eigentlich erstmal 4 Stunden den Hirsch hetzen, bis wir ihn erlegen können, und nicht das Hirschfilet beim Aldi aus der Tiefkühlung holen. Zum Thema "evolutionäres Körperdesign" gibt's dann auch einige recht interessante Infos.
Punkt 2: Alt werden wir alle (hoffentlich), aber wenn man frühzeitig beginnt, seinen Körper regelmässig zu benutzen, sprich zu trainieren und gut zu versorgen, haben wir gute Chancen, dass wir dabei auch gesund bleiben. Und ja, natürlich denkt man da mit 30 noch nicht drüber nach. Die gute Nachricht ist aber, dass man auch im sehr fortgeschrittenen Alter von 70 oder gar 80 Plus noch Besserung erzielen kann, wenn man sich regelmässig bewegt.
Punkt 3: Du bist für Deine Gesundheit und Deinen Körper verantwortlich, nicht der Arzt. Du musst selbst aktiv werden, Pille schlucken funktioniert meist nicht besonders gut, zumindest nicht nur. Du musst Deinen Körper gut versorgen und regelmässig bewegen.
Punkt 4: Darmmikrobiom ist wichtig fürs Immunsystem und Stoffwechsel, also ordentlich Ballaststoffe futtern und die guten Bakterien im Darm ordentlich füttern.
Punkt 5: Bewegen, bewegen, bewegen - an mindestens 5 Tagen pro Woche. Das muss kein Marathon sein, regelmässige Spaziergänge reichen am Anfang aus, aber vielleicht macht's Dir dann ja sogar Spaß? Idealerweise machst Du dann auch noch an 2 Tagen die Woche Krafttraining - muss nicht in der Muckibude sein, elastische Bänder reichen auch.
Punkt 6: Gewicht im Blick behalten - ein BMI von mehr als 30 ist auf lange Sicht nicht gesund. Aber auch ein dicker fitter Körper ist - statistisch gesehen - immer noch gesünder als eine dünne Couchpotatoe.
Punkt 7: Nicht Rauchen! Und idealerweise auch keinen Alkohol trinken, denn entgegen früherer Mythen: Nein, auch das Glas Rotwein ist nicht gesund - kein Rotwein wäre besser.
Punkt 8: Such Dir Mitstreiter - idealerweise bei der Bewegung (die wie gesagt nicht unbedingt das sein muss, was man unter "Sport" zusammenfasst). Dann kommst Du unter Leute und fühlst Dich zu einer Gemeinschaft mit ähnlichen Interessen zugehörig.
So - alles nichts Neues, oder? Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen - die einzelnen Kapitel werden gut mit Studien belegt. Besonders das Kapitel über unser "evolutionäres Körperdesign" fand ich sehr interessant. Wie z.B. die vergleichsweise riesigen Köpfe des Menschen trotzdem durch den Geburtskanal kommen und was sich da im Laufe der Zeit verändert hat. Welchen Sinn Schwangerschaftsübelkeit hat und welchen Wahnsinnseffekt es hat, wenn jemand lange bewegungslos im Bett liegt - fand ich hochspannend!.
Dann gibt's Kapitel über Muskeln, das Immunsystem, den Rücken, Knorpel und Gelenke, Krebs, Herz-Kreislauf-System, Darm, Psyche und auch ein Kapitel über Übergewicht. Das ist für mich auch das schwächste Kapitel. Intervallfasten wird hier als Allheilmittel angepriesen - wenn das tatsächlich so "einfach" wäre, hätten wir sicher nicht so viele Übergewichtige! Ich fand das Fazit aus dem Muskel- und Bewegungskapitel viel interessanter: Fitte Dicke leben definitiv länger als faule Dünne. Und wenn man sich halbwegs gesund ernährt, geht auch das Gewicht auf lange Sicht in einen für die Person gesunden Bereich.
Insgesamt ein solides Buch zum Thema Fitness und Gesundheit - was vielleicht gefällt hat sind ein paar Praxistipps - welche Kraftübungen kann man machen, was sind gute Rezepte - oder zumindest ein Literaturverzeichnis mit weiteren Büchern zu den diversen Themen wäre schön gewesen.
Trotzdem ein gutes Buch - ich vergebe 4 von 5 Sternen!
(Not particularly well-written) Summaries of studies proving basics you already knew (and the plural here is almost unnecessary as almost all chapters come down to "physical activity is good for you"). Hardly "master", and also not a "plan", as there is no practical advice whatsoever.
Gut recherchiert, starker Anfang und starkes Ende. In der Mitte war es meiner Meinung nach zu repetitiv mit unklarem Fokus. Die Hauptargumente (die natürlich absolut richtig sind) - Bewegung, gesunde Ernährung, Stressreduktion, nochmal Bewegung - haben sich häufig wiederholt, sodass der Fokus der einzelnen Kapitel nicht immer klar war. Die Studien waren gut recherchiert und haben alles Gesagte untermauert, aber auch hier hat mir gerade in der Mitte der Fokus gefehlt. Es wurden neue gesundheitliche Probleme oder Krankheiten aufgeführt und dann erklärt, wie und dass Bewegung hier helfen kann. Z.T. war mir dies für die Länge und Ausführlichkeit der Kapitel und wie tief es in die Krankheiten oder andere gesundheitliche Aspekte ging dann aber vergleichsweise zu oberflächlich. Man hätte sicherlich mehrere Kapitel in der Mitte deutlich kürzen oder zusammenfassen können. So war die Botschaft klar, es kamen wenig neue alltagsrelevante oder konkrete Empfehlungen dazu und die Umsetzung für Hörer:innen & Leser:innen ist noch nicht direkt gegebenen. Hier habe ich sogar kurzzeitig überlegt, das Buch nicht zu Ende zu lesen. Allerdings muss ich sagen, dass die letzten 2-3 Kapitel dann nochmal ein starkes Ende boten. Der Fokus war deutlich klarer, es war kürzer, prägnanter und auch der Alltagsbezug konkret gegeben. Alles in allem sehr gut recherchiert, mit vielen wichtigen Botschaften. Allerdings hätte es etwas kürzer sein können, und die Botschaften klarer und konkreter eingefügt werden können.
Lesenswert! Einige Ausführungen kann man zwar getrost überspringen. Das Buch ist insgesamt aber gut verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Im Grunde bringt der Autor das auf den Punkt, was man sich ohnehin schon dachte - plus einiger einprägsamer Neuigkeiten. Sehr gut sind die Zusammenfassungen am Ende eines jeden Kapitels.
Ich fand das Buch ganz in Ordnung. Es waren einige Ansätze dabei, die ich sehr spannend fand. Zusätzlich hatte er bei jedem Kapitel eine Zusammenfassung dabei, was ich auch ganz gut fand.