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Porträt auf grüner Wandfarbe

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Porträt auf grüner Wandfarbe | bewegender Generationenroman Elisabeth Sandmanns großartiges Romandebüt über eine außergewöhnliche Familie im 20. Jahrhundert 1918 trifft die bodenständige Ella im oberbayerischen Schloss Elmau auf die glamouröse Ilsabé. Es entsteht eine ebenso unzerbrechliche wie komplizierte Freundschaft, die Kriege übersteht, Jahrzehnte überdauert und dramatische Geheimnisse bewahrt. Schon als Mädchen träumt Ella Blau aus Bad Tölz von eigenen Schuhen aus Leder, die ihr den Weg in ein unabhängiges Leben ermöglichen sollen. Jahrzehnte später liest die junge Londoner Übersetzerin Gwen die roten Hefte, die Ella bis 1938 mit ihren Erinnerungen gefüllt hat. Ellas Aufzeichnungen führen Gwen in das legendäre Hotel Schloss Elmau, zu einem Gutshof bei Köslin und in das Berlin der 1920er-Jahre. Ellas Schicksalsfreundin Ilsabé, Gwens inzwischen 94-jährige und reichlich kapriziöse Großmutter, scheint ihr Wichtiges aus der Vergangenheit zu verschweigen. Geht es nur um verlorene Bilder oder doch um viel größere Verluste? Auf ihrer Reise in die aufwühlende Geschichte ihrer Familie versucht Gwen, das Geheimnis zu entschlüsseln. Wer Susanne Abels Gretchen-Romane oder Alena Schröders »Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid« mochte, wird Elisabeth Sandmanns wunderbares Jahrhundertporträt und seine einzigartigen Heldinnen lieben. Für »Porträt auf grüner Wandfarbe« hat Elisabeth Sandmann sich von zahllosen Büchern, Briefen, Postkarten und Reiseführern aus der Vergangenheit inspiriren lassen. So ist ein hinreißender Roman entstanden, der Orte, Schicksale und Begebenheiten zu einer faszinierenden und vielschichtigen Geschichte verwebt, die man nicht mehr aus der Hand legen kann. Das perfekte Geschenk für die beste Freundin, packende Urlaubslektüre, kluge Unterhaltung, spannend erzählte Zeitgeschichte. Elisabeth Sandmann, Verlagsbuchhändlerin, Autorin und Verlegerin, hat in ihrem Roman »Porträt auf grüner Wandfarbe« Figuren erschaffen, die einen weit über die Lektüre hinaus begleiten und die man für immer im Herzen behält.

512 pages, Kindle Edition

Published July 27, 2023

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About the author

Elisabeth Sandmann

9 books1 follower

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1 star
1 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 31 reviews
Profile Image for Buchdoktor.
2,363 reviews188 followers
July 26, 2023
Inhalt
Gwen Farleigh, die als Tochter einer deutschen Mutter in London lebt, wird in den 90ern des vorigen Jahrhunderts vom Anruf ihrer Tante Lily überrumpelt, die mit Gwen nach Berlin zu Freundin Lotte reisen will und anschießend ins heutige Koszalin an der polnischen Ostseeküste, wo Gwens Vorfahren ein Gut besaßen. Lilys Mutter starb bei ihrer Geburt, Großvater Jakob Steins zweite Frau Ilsabé ist Gwens Großmutter. Gwen, die stets unter der Fremdheit ihrer deutschen Mutter Marga in England und deren ungeklärtem Tod in den 80ern gelitten hat, realisiert, dass ihr Onkel Theo (der passenderweise als emeritierter Professor in Oxford lebt) mit fast 90 einer der letzten Zeitzeugen ist. Die Gelegenheit, ins Land ihrer Vorfahren zu reisen und dabei Verschwiegenes an die Oberfläche zu holen, sollte Gwen nicht ausschlagen.

Durch Briefe und Tagebücher einer Ella Blau aus dem Tölzer Land aus Margas Besitz lernen wir eine selbstbewusste 13-Jährige kennen, 1898 geboren, die sich im beginnenden Tourismus in Josefa Hubers bürgerlichen Haushalt samt Gästebetrieb vorstellt „Ich kann alles, was man mir aufträgt“. Von ihrer „Gnädigen“ und der kaschubischen Köchin exzellent ausgebildet, allseits gefördert und ermutigt, steigt Ella durch einen Kurs in Maschinenschreiben, Steno und Englisch in München schließlich durch Bildung und Leistung auf zur geschätzten Schreibkraft in Schloss Elmau. Hier kreuzen sich Ellas Wege neben vielen interessanten Personen mit denen des Gutsbesitzers Jakob Stein und Ilsabé, Gwens Großmutter. Als „die Gräfin“ Großmutter Ilsabé aus einem Altenheim in Chile anruft und ankündigt, mit Sack und Pack nach Europa zurückzukehren, stellt sich nicht zum ersten Mal die Frage, aus welchem Vermögen Ilsabé ihre Sperenzchen zahlen wird und wo Jakob Steins Gemälde und seine geliebten Fachaufsätze über Ägyptologie geblieben sind.

Ellas Briefe und Aufzeichnungen bilden in der Rahmenhandlung der Polenreise zunächst einzelne Puzzlestücke, die Elisabeth Sandmanns Leser:innen (mit Kenntnissen über den Ersten Weltkrieg und den Nationalsozialismus) früher zusammensetzen können als Gwen. Auch mit dem Wissen, dass Jakob Stein Jude war und zu seiner Zeit Schweigen oft Leben rettete, findet Gwen, dass in ihrer Familie zu stark um die Dinge herumgeredet wird. Welche Beziehung zwischen Lotte in Berlin, Ella aus Bayern und der Familie Stein bestand, entpuppt sich als kompliziertes Puzzle aus alten Verletzungen und enttäuschten Erwartungen in einer Epoche des Antisemitismus.

Fazit
Elisabeth Sandmann baut ihren Roman des 20. Jahrhunderts zwischen Berlin, Frankfurt, London, das Tölzer Land, den Gutshof in Pommern und Israel. Dass die hochsymbolischen Besitztümer, denen wir gemeinsam mit Gwen folgen (Gemälde, Schmuck, im Garten vergrabenes Silber, die Schuhe, die ein Mädchen aus armen Verhältnissen erst besitzen oder leihen muss, um sich überhaupt um eine Stelle zu bewerben) mit Korbinian Huber auf einen jungen Arzt mit Interesse an Psychoanalyse treffen, ist gewiss kein Zufall. Die Autorin hat mich durch ihre Empathie für Ella und ihr Umfeld beeindruckt (meine vor 1900 geborene Großmutter, die mit 13 Jahren in Dienst geschickt wurde, hätte zu diesem Romanteil beifällig genickt). Allerdings musste die arme Ella aus meiner Sicht im Zeitraffer die Bildung und den Emanzipationsprozess bewältigen, für den real zwei Frauengenerationen Zeit hatten. Ellas flotte intellektuelle Entwicklung wirken wie ihr Lebenslauf für ihre Epoche etwas zu märchenhaft. Dass in einem Roman der Familiengeheimnisse ein Stammbaum zu viel verraten würde, macht die Lektüre - der ebook-Ausgabe - zu einer herausfordernden Zeitreise.
Profile Image for Doris Dawn.
35 reviews1 follower
October 15, 2023
Ich gebe 4,5 Sterne wegen gewisser Längen, aber die Geschichte ist spannend, ein bisschen konstruiert, dennoch absolut lesenswert.
Profile Image for Gitti.
1,151 reviews
July 1, 2024
Ella schafft es vom einfachen Bauernmädel zu einer erfolgreichen Frau zu werden. Nicht so einfach als Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Jahrzehnte später bekommt Gwen, die Tochter von Ellas Ziehkind Marga, die Aufzeichnungen von Ella über ihr Leben in die Hände und beginnt über die vermeintlich sichere Familiengeschichte zu forschen. Dabei treten lang gehütete Geheimnisse an den Tag, die unbewusst auch Gwens Leben stark beeinflusst haben.

Elisabeth Sandmann erzählt mit diesem Buch eine etwas verworrene Familiengeschichte, in der es um Geheimnisse, Liebschaften und jahrzehntelangen Lügen geht. Gwen wird eines Tages von ihrer Tante eingeladen mit ihr den alten Familiengutshof in Polen zu besuchen, kurz nachdem der eiserne Vorhang gefallen war. Diese Einladung ist der Anstoß für Gwen ihre Familiengeschichte genauer zu beleuchten. Es tauchen alte Schriftstücke und Andenken auf, u.a. Ellas Tagebücher.

Mit jedem Puzzleteil, das Gwen enthüllt wird klarer, woher bestimmte Verhaltensweisen in der Familie kommen und warum manche Familienmitglieder seid Jahrzehnten im Streit liegen. Durch die Zusammensetzung des Bildes der Familie wie sie eigentlich wirklich war, kommt Gwen auch zu sich selbst und zur Ruhe. Und auch die Familie, bzw. die, die noch leben können sich endgültig miteinander versöhnen.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, auch wenn die Beziehungen der Protagonisten zueinander nicht einfach waren und sehr viele Namen manchmal beim Lesen doch verwirrt haben. Trotzdem fand ich den Schreibstil angenehm und ich war mitten in der Geschichte dabei. Die unterschiedlichen Zeitebenen fühlen sich beim Lesen auch unterschiedlich an, so war es kein Problem von einer Zeitebene zur anderen zu springen.

Ich kann das Buch daher nur empfehlen, wer ausladende Familiengeschichten mag, ist hier genau richtig.
2 reviews
December 23, 2023
Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Jahrzehnte, in das Leben so vieler miteinander verwobener Menschen. Die Protagonistin Gwen entdeckt dabei ihre eigene Familiengeschichte, deckt Geheimnisse der Vergangenheit auf und führt durch ihre Reise die einzelnen Akteure wieder zusammen. Die verschiedenen Charaktere, ihre Hintergründe und ihre jahrzehntelange Verbundenheit haben mich sehr berührt und ich habe jede Seite des Buches genossen.
Profile Image for Sylke.
13 reviews
January 18, 2024
Hab dieses Buch gewählt, weil ich kluge historische Romane mag - und die Alpen, besonders die Gegend bei Schloss Elmau.
Doch ich bin recht enttäuscht. Hier wird zuviel in ein Buch gepackt, Zuviel Geschichte, zu viel Familiäres, zu viel historisches. Und das eigentliche: Gefühl, Spannung, Entwicklung der Figuren kommt mir zu kurz.
214 reviews
July 24, 2023
In ihrem Debütroman ,, Porträt auf grüner Wandfarbe " nimmt die Autorin Elisabeth Sandmann den Leser auf eine spannende Zeitreise, die fast ein Jahrhundert umfasst. Sie schafft es hervorragend, die zwei Zeitebebenen miteinander zu verweben. Zum einen geht es im Jahr 1992 um Gwen und fast ein Jahrhundert zuvor um Ella und ihr bewegtes Leben. Die Geschichte spielt in verschiedenen Orten, von England geht es nach Deutschland, Pommern , daß heutige Polen und Italien.
Gwen ist Anfang 30 , ihre Beziehung ist gerade gescheitert, als ihre 90 jährige Tante Lily sie anruft und um eine gemeinsame Reise bittet. Sie möchte nach dem Öffnen der Grenzen noch einmal zum Gutshof ihrer Eltern nach Köslin in Polen ( ehemals Pommern ) , wo sie ihre Kindheit verbracht hat.
Als Vorbereitung auf diese Reise beschäftigt sich Gwen mit dem Nachlass ihrer Mutter Marga, die bereits sehe früh durch einen Unfall ums Leben gekommen ist. In diesem Nachlass befinden sich ordentlich mit Jahreszahl und Ort beschriftet rote Hefte. In ihnen erzählt Margas Ziehmutter Ellen ihre Lebensgeschichte und die ihrer Familie . Gwen ist sogleich gefangen von diesen Aufzeichnungen, in denen viele Geheimnisse, Tragödien , Ungekärtes und Verwicklungen der Familiengeschichte zum Vorschein kommen. Die heutigen Beziehungen innerhalb der Familie sind schwierig, keiner spricht darüber, warum. Daher wird Gwen neugierig und fragt beharrlich bei ihren Verwandten nach. Dabei kommt so manches Licht ins Dunkel der Familiengeschichte.
Ella kommt als Tochter einer Bauernfamilie aus einfachen Verhältnissen. Doch sie will mehr für sich erreichen. So verlässt sie früh ihr Zuhause, findet Arbeit und Anschluss in der Gästepension bei Josepha Huber. Erlebt in München einen Beruf, bis sie als Schreibkraft im Schloss Ellmau eine Anstellung bekommt. Dort trifft sie auf die gleichaltrige Ilsabé Isolami, Gräfin einer italienischen Adelsfamilie. Obwohl sie aus unterschiedlichen Verhältnissen stammen, freunden sie sich schnell an . Es entsteht eine intesive Freundschaft, die ein Leben lang hält. Das Leben hält einiges für die beiden Frauen parat.
Wie der Titel zur Geschichte passt, muß der Leser selbst herausfinden. Eine berührende Geschichte erwartet einen.
Der Schreibstil ist bildhaft, flüssig zu lesen und lebendig. Die Charaktere werden sehr schön authentisch dargestellt. Mit all ihren Eigenarten , Ecken und Kanten , sorgen sie für so manches hunorvolle Gespräch oder amüsanten Situationen. In ihre Gedanken und Gefühle konnte ich mich jederzeit hineinversetzen, auch wenn ich selbst womöglich anders gehandelt hätte. Besonders Ella ist mir auf Anhieb sympathisch, mit ihrem empathischen Wesen und ihrem Streben , etwas aus ihrem Lebrn zu machen, gefällt sie mir sehr gut.
Elisabeth Sandmann hat mit dieser fesselnden , bewegenden , aber auch einfühlsamen , äußerst spannenden Familiengeschichte ein grandioses Romandebüt erschaffen. Nach nur wenigen Seiten hat es mich so in den Bann gezogen, daß ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Im Buch befindet sich lose ein Lesezeichen zum Aufklappen. In der Innenseite sind die wichtigsten Personen und ihre Beziehungen zueinander beschrieben. Das erleichtert gerade zum Beginn der Lektüre die Zuordnung der Protagonisten.
Die einzelnen Kapitel haben eine gute Länge und sind jeweils mit Titeln versehen, die perfekt zum Inhalt passen.
Das Buchcover ist wunderschön gestaltet und bei den abgebildeten jungen Frauen spürt man deutlich die Freude und Vertrautheit.
Von ganzem Herzen empfehle ich diese großartige , fesselnde und lebendige Reise in die Vergangenheit einer spannenden Familie weiter. Ich bin begeistert von diesem Debüt.
1,395 reviews7 followers
October 1, 2023
Ein großartiger Debütroman

Klappentext:
1918 trifft die bodenständige Ella im oberbayerischen Schloss Elmau auf die glamouröse Ilsabé. Es entsteht eine ebenso unzerbrechliche wie komplizierte Freundschaft, die Kriege übersteht, Jahrzehnte überdauert und dramatische Geheimnisse bewahrt.
Schon als Mädchen träumt Ella Blau aus Bad Tölz von eigenen Schuhen aus Leder, die ihr den Weg in ein unabhängiges Leben ermöglichen sollen. Jahrzehnte später liest die junge Londoner Übersetzerin Gwen die roten Hefte, die Ella bis 1938 mit ihren Erinnerungen gefüllt hat. Ellas Aufzeichnungen führen Gwen in das legendäre Hotel Schloss Elmau, zu einem Gutshof bei Köslin und in das Berlin der 1920er-Jahre. Ellas Schicksalsfreundin Ilsabé, Gwens inzwischen 94-jährige und reichlich kapriziöse Großmutter, scheint ihr Wichtiges aus der Vergangenheit zu verschweigen. Geht es nur um verlorene Bilder oder doch um viel größere Verluste? Auf ihrer Reise in die aufwühlende Geschichte ihrer Familie versucht Gwen, das Geheimnis zu entschlüsseln.

„Porträt auf grüner Wandfarbe“ ist ein großartiger Debütroman von Elisabeth Sandmann.

Der Roman hat zwei Zeitebenen.
Es ist das Jahr 1992 als Gwen einen Anruf von ihrer Tante Lily bekommt.
Tante Lily möchte mit Gwen nach Berlin zu ihrer Freundin Lotte fahren und dann sollen alle zusammen in die ehemalige DDR und danach nach Polen reisen.
Trotzdem Gwen andere Pläne für ihren Urlaub hat stimmt sie ihrer Tante zu.
Bedingung ist das Gwens Freundin Laura mitfährt.
Zusammen begeben sich die vier Frauen auf eine Reise in die Vergangenheit.

Der zweite Handlungsstrang erzählt aus der Vergangenheit.
Es beginnt 1918 und im Mittelpunkt steht die junge Ella.
Ella, deren Eltern es sich nicht leisten können das Mädchen weiter zur Schule zu schicken fängt in einer Pension in Bad Tölz an zu arbeiten.
Nach einigen Jahren beschließt Ella in München eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren.
Danach verschlägt es Ella in das Schlosshotel Elmau.
Dort lernt sie auch ihre Schicksalsfreundin Ilsabé kennen.

Elisabeth Sandmann hat mich mit ihrem Debütroman begeistert.
Ihre Charaktere sind so echt und lebendig wie man es selten erlebt.
Man bekommt beim lesen den Eindruck, als kenne man die Personen persönlich.
Am meisten hat mich Ella beeindruckt. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen strebt sie immer nach einem besseren Leben.
Mit Ella zusammen erlebt man das Leben der 1920er Jahre in Berlin.
Dabei hält Ella vieles aus ihrem Leben in roten Tagebüchern fest. Auf diese Aufzeichnungen stößt Gwen, sie sind die Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit.

Elisabeth Sandmann fängt die Atmosphäre in ihrem Roman gut ein. Sie beschreibt Handlungsorte so, dass die Leser*innen sich richtiggehend dort hin versetzt fühlen.
Ganz langsam bekommt man ein Bild der Vergangenheit. Stück für Stück setzt sich aus den alten Aufzeichnungen und den Briefen ein Bild zusammen.

Elisabeth Sandmann hat mich mit ihrem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil und ihrer detaillierten Beschreibung gefesselt.
Es hat nicht lang gedauert bis die Geschichte mich völlig in ihren Bann gezogen hat.

Elisabeth Sandmann ich mit „Porträt auf grüner Wandfarbe“ eine komplexe Familiengeschichte mit interessanten Charakteren gelungen.
Den Namen der Autorin sollte man sich auf alle Fälle merken.
Profile Image for Luisa.
283 reviews
September 12, 2023
Das „Porträt auf grüner Wandfarbe“ hätte ich ja zu gern einmal selbst gesehen, am liebsten natürlich in seiner angestammten Umgebung auf dem Gutshof nahe Köslin an der Ostsee. Da ergeht es mir wie der etwas blass geratenen Protagonistin Gwen, die völlig unvermutet nach der Wende von ihrer Tante Lily zu einer Reise auf den Spuren ihrer Familie nach Polen ermuntert wird und dabei so manches Beziehungsgeflecht, Geheimnis und Schmuckstück zutage fördert.

Elisabeth Sandmann nimmt den Leser mit auf eine Expedition durch die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, zu einer detektivischen Schnitzeljagd durch Familienschweigen, falsche Annahmen und Entfremdungen. Aufgespannt wird diese kurzweilige und faszinierende Familiensaga zwischen bildhübschen, detailliert beschriebenen Kulissen wie Oxford, Schloss Elmau, Salzburg und der Ostsee, Orte, die Dreh- und Angelpunkte in der Familienhistorie sind.

Bevölkert wird der Roman von einer Vielzahl von Personen, denen die Autorin viel Zeit widmet. Während die flamboyante Großmutter Ilsabé mitunter etwas überzeichnet erscheint, kann man sich mit allen anderen Figuren (trotz leicht stereotyper Tendenzen) sehr gut anfreunden. Besonders erfrischend ist, dass es in diesem Roman mal keinen unsympathischen Bösewicht von der Stange gibt. Die Tragödien, der Kummer und das Leid, die die Familie heimsuchen, sind allesamt dem zeitlichen Kontext und der politischen Lage geschuldet. So kann man sich mit dem Figurenpersonal durchweg zuhause fühle, sich an den verschiedenen Handlungssträngen erfreuen und rätseln, welche Wendung das Schicksal wohl als Nächstes bereithält, auch wenn so manche Entwicklung sich zunehmend andeutet und daher nicht zu überraschen vermag. In diesen leichten Kritikpunkt spielt auch der Eindruck hinein, dass der Roman an einigen Stellen zu deutlich konstruiert ist. Zwar passt bei der Handlung ein Puzzlestück ins andere, aber der Fluss des Geschehens wird zu stark in den Dienst der Konstruktion gestellt – es muss sich schließlich alles irgendwie am Ende fügen. Mich persönlich hat dies nicht gestört, ich war eher von dem sehr übertriebenen Teegenuss der Figuren irgendwann genervt.

Für mich ist „Porträt auf grüner Wandfarbe“ ein süffiger, sehr gut lesbarer, niemals langweiliger Schmöker mit sympathischen Figuren, einem Hauch Nostalgie und malerischen Settings, der einem herrliche Lesestunden zum Abtauchen bescheren kann. Im Vergleich zu vielen anderen Romanen des Genres bietet er deutlich mehr Abwechslung, ist ansprechend konzipiert und stimmt mit seinem Thema des Verlusts durchaus nachdenklich. Ich hätte am Ende zwar auch mit sehr viel weniger Happy End leben können, aber vermutlich fordert dieser Roman einen solchen Abschluss, um der Trauer des Lebens etwas entgegensetzen zu können. Eine Leseempfehlung für Liebhaber von üppigen Familiensagas mit Niveau, die jedoch damit leben können, dass die Überraschungen, die die Vergangenheit bietet, begrenzt sind.
166 reviews1 follower
July 27, 2023
Angestoßen durch einen Anruf ihrer Großtante Lily begibt Gwen sich in die Vergangenheit. Sie möchte sich endlich mit der Familiengeschichte auseinanderzusetzen, die durchsetzt ist von Schweigen und Geheimnissen. Alle Fäden laufen bei Ilsabé, Gwens Großmutter zusammen, die von allen nur die Gräfin genannt wird, inzwischen in Chile lebt und damals Tochter Marga, Gwens Mutter, bei ihrer Freundin Ella abgeschoben hat. Ella wurde zu Margas Ziehmutter und hat detaillierte Aufzeichnungen hinterlassen, welche Gwen immer weiter in die Untiefen der Familie führen und die eine zentrale Frage aufwerfen: Welche Schuld hat Marga bei einem Unwetter in die Berge getrieben, wo sie tödlich verunglückte?
„Porträt auf grüner Wandfarbe“ von Elisabeth Sandmann ist ein Reise durch ein ganzes Jahrhundert, welches einerseits geprägt ist von Krieg und Armut, anderseits von Dekadenz. Ella und Ilsabé bilden die beiden Pole und könnten nicht unterschiedlicher sein. Der Roman ist ein anschauliches Beispiel wie Schuld, auch wenn sie vertuscht und verschwiegen wird, eine ganze Familie zersetzen und auffressen kann.
Die schiere Anzahl der Charaktere kann verwirrend sein, aber sie sind gut gezeichnet und alle tragen einen weiteren kleinen Teil zum Lösen des großen Familienrätsels bei. Manchmal gab es einige Längen und die wiederholten Zusammenfassungen hätte ich nicht gebraucht, aber durch die Briefe und den Bericht von Ella (ich möchte es nicht Tagebuch nennen, denn es ist in der dritten Person von Ella geschrieben) ist es abwechslungsreich und die gekonnt eingesetzten Cliffhänger, die sich nur wenig konstruiert anfühlten, ließen mich immer weiterlesen. Auch ich wollte die vielen kleinen Geheimnisse ergründen. Sprachlich ist es etwas in der Zeit hängengeblieben, aber auch das passt irgendwie.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der Roman als mehrteilige Fernsehserie verfilmt wird und auch, dass meine Mutter direkt einschalten würde.
Profile Image for Magnolia .
569 reviews2 followers
August 10, 2023
Geheimnisvolle Reise in die Vergangenheit

Alles beginnt mit dem Anruf, den die Übersetzerin Gwen erhält. Ihren geplanten Urlaub muss sie wohl verschieben, da ein Auftrag nicht vollständig erledigt ist. Da dies zum wiederholten Male nicht an ihr liegt, will sie endlich einen Schlussstrich ziehen, zumal diese Übersetzungen sowieso nicht sehr gut bezahlt werden. So kündigt sie kurzerhand und macht sich auf den Weg von London zu ihrer Tante Lily nach Berlin und nach Köslin, das heute in Polen liegt. Bald findet sie Tagebücher, deren Inhalt sie in die Vergangenheit, in tief Verborgenes führen.

Es sind die Erinnerungen von Ella, die sie bis 1938 aufgeschrieben hat. Gwen beginnt zu lesen, taucht immer tiefer ab, befindet sich gedanklich auf Schloss Elmau und auf einem Gutshof bei Köslin, das damals der preußischen Provinz Pommern angehörte und es verschlägt sie auch in das Berlin der 1920er Jahre. Mit Ella ist auch Ilsabé dabei und hier spannt sich der Bogen um Gwens Familiengeschichte, Ilsabé ist ihre rüstige, 94jährige Großmutter.

Es ist die Zeit nach dem Ersten bis hinein in den Zweiten Weltkrieg. Das Leben während dieser schweren Jahre wird greifbar, die weit verzweigte Familie und deren Schicksal fordert nicht nur Gwens ganze Aufmerksamkeit. Es dauert schon, bis die einzelnen Figuren halbwegs zuzuordnen sind. Ist man erst man drin im Familiengefüge, macht das Hören doppelt Spaß. Denn ich habe dem Hörbuch, wundervoll vorgetragen von Elisabeth Günther, gelauscht. Sie gibt jedem einzelnen Darsteller seinen ganz eigenen Charakter und, was mir sofort aufgefallen ist, was mir gut gefallen hat, war die zuweilen bayerische Klangfärbung.

Wie die einzelnen Erzählstränge in Beziehung zueinander stehen, schimmert durch und wird später dann zunehmend sichtbar. Elisabeth Günther ist eine vielschichtige Familiengeschichte gelungen, ein Porträt, das Zeiten und Orte überdauert.
360 reviews4 followers
July 5, 2023
Gelungene Mischung aus Historie, Geheimnissen und persönlichen Schicksalen

Elisabeth Sandmanns historischer Roman "Porträt auf grüner Wandfarbe" entführt die Leser*innen auf eine emotionale und mitreißende Reise in verschiedene Zeiten und Orte. Bereits der Titel und das ansprechende Cover weckten mein Interesse an diesem Romandebüt.
Die Geschichte dreht sich um die tiefgründige Freundschaft zwischen der bodenständigen Ella und der glamourösen Ilsabé, die sich im Jahr 1918 im Schloss Elmau in Oberbayern treffen. Diese Freundschaft übersteht nicht nur die Wirren von Kriegen, sondern dauert auch Jahrzehnte an und birgt dramatische Geheimnisse. Ella, die schon als junges Mädchen von einem unabhängigen Leben träumte, hinterlässt ihre Erinnerungen in roten Heften, die später von der jungen Londoner Übersetzerin Gwen entdeckt werden. Durch Ellas Aufzeichnungen wird Gwen in verschiedene Orte wie das legendäre Hotel Schloss Elmau, einen Gutshof bei Köslin und das pulsierende Berlin der 1920er-Jahre geführt. Doch Gwens 94-jährige Großmutter Ilsabé scheint wichtige Details aus der Vergangenheit zu verheimlichen und bleibt rätselhaft.
Der Autorin gelingt es, eine faszinierende und vielschichtige Geschichte zu erzählen. Die Charaktere sind äußerst authentisch und facettenreich gezeichnet, insbesondere die starken Frauen, die den Wunsch nach Selbstbestimmung verkörpern. Durch die gelungene Darstellung entwickelt sich ein wunderschönes, eher leises Familienportrait, das mich tief berührt hat. Die verschiedenen Zeitebenen und Schauplätze wurden lebendig und detailreich dargestellt. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Elisabeth Sandmanns Schreibstil ist sehr einfühlsam, so dass man sich in die Figuren und ihre Emotionen gut hineinversetzen kann.

1,043 reviews9 followers
October 21, 2023
Großer Bogen
Ella eine bodenständige junge Frau aus einer eher armen Bauernfamilie trifft in einem Hotel auf Ilsabé eine glamouröse junge Dame die das ganze Gegenteil von ihr ist. Was Ilsabé sich im Kopf setzt bekommt sie auch. Während Ella auch die Gefühle und Gedanken der anderen in ihre Wünsche einbezieht. Trotzdem werden die beiden Freundinnen fast schon Schwestern im Geiste.
Ella führt Tagebuch über ein Leben das von Bad Tölz, Ellmau, Köslin nach Berlin und wieder zurück führt.
Gwen die Enkelin von Ilsabé liest diese Tagebücher und beantwortet mit ihrer Hilfe viele Fragen über ihre Familie, verschwundene Familienschätze und andere Verluste.
Im Anfang ist das Buch verwirrend, die Familien Zusammenhänge wer ist wessen Onkel, Tante, Großmutter oder Großvater, da wäre ein Stammbaum sehr hilfreich gewesen. Sobald man den Knoten entwirrt hat, wird es spannend. Denn Gwen liest die Tagebücher etappenweise, zwischendurch führt sie in der Gegenwart Gespräche mit noch lebenden Verwandten die die Informationen vertiefen oder einordnen.
Die Autorin reißt jedes Thema aus dem vergangenen Jahrhundert an, sie beginnt mit dem 1. Weltkrieg und endet in der Gegenwart. Alles was wichtig war, findet wie in einem wirklichen Leben einen Niederschlag in der Person von Gwen, Elsa, Ilsabé oder einen der anderen Protagonisten. Krankheit sei es die Spanische Grippe oder Aids alles findet seinen Platz, Liebe, Krieg und Tod.
Es muss eine große Recherche Arbeit gewesen sein um alles was wichtig war auf diesen 500 Seiten unter zubringen und eine schriftstellerische sLeistung, dass dadurch beim Lesen nicht das Gefühl entsteht, ach das wusste ich schon oder sie könnte man was Neues erzählen. Es ist alles auf eine andere Art und Weise neu, weil es Menschen geschieht die wir gerade erst kennen gelernt haben.
806 reviews7 followers
July 3, 2023
Spurensuche - die Chronik eines Familiendesasters – lesenswert!
Eine spannende, aber auch sehr berührende, traurige Zeitreise kommt durch einen Telefonanruf in London 1992 ins Rollen. Gwen Farleigh, 34 Jahre alt, einzige Enkelin der großen, teils jüdischen Familie, trägt über mehrere Monate Informationen und Material aus einer Zeit ab 1909 zusammen, die sie an verschiedenen Orten wie Berlin, Köslin in Pommern, Schloß Elmau, Bad Tölz und London aufspürt. Auf ihrer Suche nach den Familienwurzeln findet sie keine einfachen Antworten bei der Großeltern- und Elterngeneration neben so viel Schuld, Verlust und Scham, verursacht durch zwei Kriege, das Nazi-Regime und Juden-Verfolgung. Die bildliche Sprache überzeugt. »Lily sagt, ihr seid die Generation der verkalkten Wasserkocher. Funktionieren noch, aber die Kalkschichten lassen sich nicht mehr so leicht lösen. « So werden schichtweise verdrängte Erinnerungen aufgebrochen, gekoppelt an teils sehr schmerzhafte, nachvollziehbare, auch historische Geschehnisse. Anhand von zusammengetragenen Briefen, Fotografien und Ellas niedergeschriebene Lebensgeschichte kommen mehr und mehr Puzzlestücke zusammen, verbunden mit der Charakterisierung verschiedener, teils exzentrischer Familienmitglieder und hilfsbereiter Freunde an diversen daran geknüpften, gut beschriebenen Örtlichkeiten. Die Anzahl der aufgeführten Personen ist anfangs vielleicht etwas verwirrend, aber mit Aufdeckung der vielen Verdrängungen, aber auch schönen Erinnerungen wird der Leser mit diesen Menschen vertraut, umgeben von echten Gefühlen, aber auch einer Scheinwelt mit Prestige, Egoismus und Besitz. Das bedrohte Leben vieler Vertriebener wird lebendig beschrieben im Klima der damaligen Zeit.
Profile Image for Jessica Kgl.
20 reviews
July 29, 2024
Ich mochte 3/4 des Buches ganz gerne. Das Ende jedoch hat mich nicht nur inhaltlich sondern auch in Punkto Schreibstil enttäuscht.

Ich habe den Roman von Alena Schröder gelesen, der im Klappentext als ähnlich angepriesen wird. Dort ging es etwas um Kunstgeschichte und Spurensuche sowie etwas Romantik und Sex. Das Buch von ihr hat mir mehr gefallen.

SPOILER

Ich hatte das Gefühl, das Tempo wechselt, es werden Ereignisse nur noch schnell runter gerattert. Und das Portrait aus dem Buchtitel wird auf den letzten drei Seiten thematisiert. Ich dachte, es geht auch um Kunstgeschichte. So oft ging es um das Liebermann Gemälde. Es bedeutete der Familie der Protagonistin so viel mehr und nahm viel mehr Platz im Buch ein als das Portrait auf grüner Wandfarbe. Ich verstehe nicht wieso es so thematisiert wurde.

Es fühlt sich an, als würde die Autorin entweder mit dem Schreiben begonnen haben, ohne sich zu überlegen, wie die Geschichte ausgehen soll oder sie litt unter Zeitdruck zum Ende hin. Es ging so gut wie gar nicht um Kunstgeschichte.

Erst ist man die ganze Zeit gespannt auf die Reise nach Deutschland und dann wird dort auch nichts entdeckt (außer Dinge von emotionalem Wert aber keine Reichtümer). Vorab in England fand die Protagoniston mehr heraus als dann vor Ort. Das hätte ich nicht gedacht und das hat mich dann enttäuscht, insbesondere ab der Reise nach Süddeutschland viel die Qualität ab und ich konnte nicht mehr ganz folgen. Plötzlich waren die beiden ein paar. Von einer romantischen Szene hab ich nichts mitbekommen. Irgendwie seltsam. Schade, denn es hatte ganz gut begonnen. Sie hätte entweder mehrere Bände in gleicher Qualität schreiben sollen oder einfach ab 2/3 des Buches aufhören sollen.
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1,287 reviews3 followers
September 7, 2023
Ich lese sehr gerne Familiengeschichte die mit mitreißen können und mich unterhalten. Dies war bei diesem Hörbuch alles gegeben und ich hatte ein paar sehr schöne Stunden!

Inhaltlich geht es um das Mädchen Ella Blau aus Bad Tölz, die1911 von eigenen Schuhen aus Leder träumt, die ihr den Weg in ein unabhängiges Leben ermöglichen sollen. Jahrzehnte später liest die junge Londoner Übersetzerin Gwen die roten Hefte, die Ella bis 1938 mit ihren Erinnerungen gefüllt hat. Ellas Aufzeichnungen führen Gwen auf das legendäre Hotel Schloss Elmau, zu einem Gutshof bei Köslin und in das Berlin der 1920er-Jahre. Ellas Schicksalsfreundin Ilsabé, Gwens inzwischen 94-jährige und reichlich kapriziöse Großmutter, scheint ihr Wichtiges aus der Vergangenheit zu verschweigen. Geht es nur um verlorene Bilder oder doch um viel größere Verluste? Auf ihrer Reise in die aufwühlende Geschichte ihrer Familie versucht Gwen, das Geheimnis zu entschlüsseln.

Der Schreibstil war schön bildhaft und leicht, deshalb hat sich ein schöner Fluss während des Hörens gegeben. Durch die zwei Zeitebenen musste ich anfangs etwas reinfinden, aber dann war die Abwechslung auch schön und gelungen.

Die verschiedenen Personen waren sehr schön gezeichnet und haben authentisch gehandelt. Auch wenn ich nicht jeden einzelnen Charakter mochte, konnte ich doch im allgemeinen immer mitfühlen und die Handlung und Gefühle der Personen versehen.

Das Hörbuch wurde sehr schön vorgelesen, die Stimme war angenehm und die Sprecherin hat es verstanden den Personen Leben einzuhauchen. Ich habe die Geschichte deshalb sehr gern gehört und gebe eine Empfehlung dafür ab.
Profile Image for Michelles_Notebook.
26 reviews1 follower
August 6, 2023
Viele Familien haben Geheimnisse. Und manche dieser Geheimnisse sind ein wenig dramatischer als andere.

Das muss Gwen feststellen, als sie von ihrer Großtante Lilly spontan auf eine Reise in die Vergangenheit eingeladen wird - physisch wie auch psychisch. Als dann auch noch ein Stapel von Notizheften auftaucht, in dem eine Freundin der Familie vor langer Zeit die Geschehnisse rund um die Zeit des ersten bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges niedergeschrieben hat, stellt sich heraus, dass Gwen ihre eigene Familie weniger zu kennen scheint, als sie angenommen hatte…

Wir begleiten Gwen in der Gegenwart auf der Spurensuche nach verlorenen Kunstgegenständen und bei dem Versuch, ihre Verwandtschaft zu verstehen, während Ella uns in der Vergangenheit mitnimmt in ihr Leben, ihren Aufstieg von einem einfachen Bauernmädchen hin zu einer weitgereisten Ärztegattin - und zu ihrer Freundin Ilsabé, die auf ihre ganz eigene Art mit Schicksalsschlägen umzugehen weiß, wie Gwen am eigenen Leib erfährt.

Eine Familiensaga wie ein Detektivroman, spannend bis zum Schluss. ‚Portrait auf grüner Wandfarbe‘ von Elisabeth Sandmann ist ganz anders und sehr viel ernster, als Cover und Klappentext vermuten lassen. Die vielen Charaktere und Verbindungen lassen einen zwischendurch zurückblättern, um sich orientieren zu können, aber das tut der Spannung keinen Abbruch!

Da ich mir Ellas Geschichte gerne in der Tagebuchform gelesen hätte, um ihr etwas näher zu kommen, ziehe ich einen Stern ab, ansonsten war es eine wirklich spannende Geschichte!
1 review
February 12, 2024
Die Geschichte ist sehr mitreißend und gleichzeitig unglaublich kompliziert und verschachtelt. Jeder einzelne Charakter wurde gut durchdacht und wird mit all seinen positiven und negativen Seiten dargestellt. Insbesondere auf die weiblichen Charaktere wird ein großer Fokus gelegt und trotz ihrer Individualität, werden fast alle als sehr stark und unabhängig dargestellt. Es schwingt für mich definitiv auch eine feministische Note mit.
Der Roman spielt in unterschiedlichen Zeiten und bildet in seiner Gänze fast das gesamte 20. Jahrhundert ab. Er ist deshalb auch aus historischen Gesichtspunkten sehr interessant. Zudem ist die Protagonistin Gwen sowohl Engländerin als auch Deutsche, was zu den vielseitigen Sichtweisen im Roman beiträgt.
Ferner sind die familiären Intrigen und immer wieder unerwarteten Wendung sehr spannend.
Einzig die Liebesgeschichte zwischen der Protagonistin und einem Mann mit dem Namen Balthasar hat mich nicht so ganz überzeugt. Er taucht am Ende des Romans plötzlich auf und es wirkt sehr gezwungen, als die beiden sich verlieben und auch ein gemeinsames Kind bekommen. Auf mich hat es so gewirkt, als würde man auf Biegen und Brechen versuchen, die Geschichte zu einem „Happy End“ zu führen, was meiner Meinung nach auf diese Wiese nicht so wirklich gelang.
Ansonsten ist der Roman aber wirklich empfehlenswert.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Franzi.
181 reviews1 follower
June 28, 2023
Das Buch konnte mich leider nicht restlos begeistern.
Die Grundidee finde ich toll und einige Aspekte der Geschichte haben mir auch durchaus gut gefallen. Zum Beispiel das Thematisieren von Schuld innerhalb der Familie über Generationen hinweg, die dadurch ausgelösten Empfindungen. Mir haben Ellas Erzählungen aus der Vergangenheit sehr viel besser gefallen, als die Gegenwart. Ella als Figur wirkt auf mich sehr viel sympathischer und zugänglicher, als alle anderen Figuren. Gwen, Theo, Lily – alle blieben mir immer fremd und oberflächlich. Mich hat auch zunehmend diese permanente groß aufgeblasene Geheimniskrämerei genervt. Es gibt keine einfachen Erklärungen, alles ist so super geheim, dass selbst Gwen als Hauptfigur Glück hat, gelegentlich ein paar Brocken der Zusammenhänge hingeworfen zu bekommen. Es gibt an jeder Ecke ein neues großes Familiengeheimnis, das gelöst werden muss. Was eben noch absolut wichtig und dringend war, wird dann relativ zügig abgehandelt. Man hat nur manchmal nicht das Gefühl, dass es vorwärts geht. Es wirkt auf mich dann sehr überladen. Zu viele Dinge, die einander gereiht sind. Es fehlte mir da einfach an Persönlichkeit, etwas, dass die Geschichte für mich greifbar und miterlebbar macht. Schade, ich hatte mir hier mehr erhofft.
Profile Image for Lisa.
2 reviews
August 24, 2025
Eine wirklich spannende Familiengeschichte und zugleich das Porträt eines ganzen Jahrhunderts. Nach „Der verschwundene Klimt“ ist „Das Porträt auf grüner Wandfarbe“ bereits das zweite Buch von Elisabeth Sandmann, das mich überzeugt hat.

Das Buch nimmt uns Lesenden mit in die komplexe Familiengeschichte von Gwen, die sich auf die Spuren ihrer Vorfahren begibt. Vor allem durch Ellas Erzählungen in den roten Heften, einer mutigen Frau, die ihrer Zeit voraus war und eng mit Gwens Familie verbunden war, erhalten wir einen intensiven Einblick in das Leben der Familie im 20. Jahrhundert. Auf rund 500 Seiten reisen wir von London nach Oxford und Berlin, an die Ostsee und ins bayerische Voralpenland. Dabei setzt sich Stück für Stück das Puzzle einer Familie zusammen, die Unglaubliches erlebt hat – im Guten wie im Schlechten.

Kurz gesagt: Eine fesselnde, vielschichtige Geschichte, die das Schicksal einer Familie und die Entwicklungen eines ganzen Jahrhunderts lebendig werden lässt. Eine klare Empfehlung für alle, die historische Familiengeschichten lieben :)
Profile Image for Monika.
13 reviews
July 8, 2023
Lebendige Erinnerungen

Das Cover des Buches "Porträt auf grüner Wandfarbe" ist sehr ansprechend, wirkt beinahe elegant, was vor allem durch das Gold hervorgerufen wird.
Dadurch passt es auch hervorragend zu einigen Protagonisten, wie z.B. der Ilsabe von Isolani und Theo. Sie haben schon bessere Zeiten erlebt, was im Text gut herausgearbeitet wurde. Der Autorin ist es gelungen, auch "einfache" Leute ebenso in den Mittelpunkt zu stellen, z. B. Jola.
Gwen, die ganz im Hier und Heute lebt, findet die Fäden, die die Personen miteinander vernetzt. Die Gegenwart und die Vergangenheit, schrecklich oder schön, werden abwechselnd dargestellt.
Das Buch lässt sich leicht lesen, die Personen werden anschaulich beschrieben, so dass das Lesen leicht fällt.
Man möchte das Buch mit seinem lebensnahen Inhalt nicht mehr aus der Hand legen.
Dass auch schwere Zeiten überwunden werden können, macht dieses lesenswerte Buch deutlich.
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94 reviews
September 18, 2023
Grübeln

Der Titel des Buchs hat mich zunächst nicht wirklich angesprochen. "Porträt auf grüner Wandfarbe"? Was soll das sein? Dennoch, oder vielleicht auch gerade deshalb ist mir der Titel jedoch im Kopf geblieben und ich habe immer wieder darüber nachgedacht. Schlussendlich wurde mein Interesse dann dich so geweckt, dass ich mir das Buch gekauft habe: Was steckt denn nun hinter der grünen Farbe?! Somit muss ich zugeben: Der Titel ist wohl doch gelungen. Schon das Cover gibt zu verstehen: Die Geschichte spielt nicht in der heutigen Zeit, genauer: im deutschen 20. Jahrhundert. Wieso das Cover so blau gehalten ist, verstehe ich nicht. Immerhin trägt der Titel ja eine ganz andere Farbe in sich, naja. Die schöne Verknüpfung von Ellas Aufzeichnungen und Gwen, die auf diese stößt macht das Buch lebendig. Ab dem Besuch bei Ilsabé wird es erst so richtig spannend und man möchte das Buch garnicht erst auf der Hand legen!
Profile Image for _ich. lese_.
848 reviews2 followers
October 8, 2023
Ella Blau aus Bad Tölz träumt von einem unabhängigen Leben und füllt rote Hefte mit ihren Träumen und Wünschen. Jahrzehnte später liest die Übersetzerin Gwen diese Hefte die Ella bis 1938 geführt hat. Und diese Hefte führen Gwen auf den Gutshof Schloss Elmau und das Treffen von Ella und Ilsabé, Gwen Großmutter.


Ich habe das Buch mit dem Gemälde und der jungen Frau gelesen und da dieses Buch mit jenem verglichen wurde, was ich sehr neugierig. Und ich mag es gerne, wenn es auf verschiedenen Zeitebenen spielt und man die Geheimnisse erst nach und nach erfährt. Und so ist es auch im dieser Geschichte.
Eigentlich erwartete ich eher Ella als Hauptperson, aber es drehte sich mehr um Gwen. Eine vielschichtige Geschichte über Zeitzeugen, Erinnerungen, Briefe und vieles mehr. Hat mich sehr gut unterhalten. Ich fand es großartig, wie die Geschichte immer klarer wurde und immer mehr verriet.
2,263 reviews12 followers
July 27, 2023
Zum Inhalt:
Schon als Kind träumt Ella davon ein unabhängiges Leben zu leben, Sinnbild für sie sind eigene Schuhe aus Leder. Wird ihr das gelingen? 1918 trifft die bodenständige Ella auf die glamouröse Ilsabé. Trotz der Unterschiede entsteht eine Freundschaft, die zwar kompliziert aber auch unzerbrechlich ist. Jahrzehnte später liest die Londoner Übersetzerin Gwen, die auch eine Enkelin von Ilsabé ist, Ellas Erinnerungen.
Meine Meinung:
Das war ein recht interessantes Buch, dass die Lebensgeschichte von Ella aber Ilsabé auf ungewöhnliche Art und Weise zum Leben erweckt. Durch den Wechsel zwischen den Aufzeichnungen und damit der Vergangenheit und dem Wechsel ins jetzt habe ich das Buch als sehr lebhaft und in keinster Weise langatmig empfunden. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm und gut lesbar. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
Fazit:
Schöne Geschichte
Profile Image for Wera Steffens.
86 reviews
April 2, 2024
Gwen, eine junge Frau, auf den Spuren ihrer bewegenden, schicksalsschweren Familiengeschichte.

Geschrieben in 2 Zeitebenen geschickt konstruiert durch das Lesen gefundener Tagebücher und Briefe!

Das Buch entführt den Leser weit in die Vergangenheit bis ins Jahr 1913 ( 4 Generationen ) an unterschiedlichste Schauplätze und erzählt offen über 2 Kriege und ihre Folgen für Menschen ( Polen, Kaschuben, Bayern, Engländer, Italiener, Juden, Katholiken..) und deren Kampf für ein selbstbestimmtes Leben.

Faszinierend, interessant, lehrreich!
85 reviews
July 20, 2024
Die Familiengeschichte um Ilsa, Ella, Marga und allen anderen hat mich fasziniert. Zu Beginn fiel es mir schwer, die einzelnen Figuren zuzuordnen und auch zwischendurch musste ich mir die Konstellation wieder ins Gedächtnis rufen. Die Geschichte beginnt vor dem ersten Weltkrieg und reicht bis kurz nach dem Mauerfall. Sehr interessant geschrieben ohne das es langweilig wird. Zuletzt musste ich sogar noch weinen.
Profile Image for Lena Schwartz.
18 reviews
December 14, 2025
imsgesamt eine schöne , runde Geschichte mit einem "wohlfühle Ende". Aber das Lesen hat mich etwas gekostet... ich finde die Geschichte fängt recht langwierig an... am Ende scheint alles zu schnell zu gehen.. zwischenzeitlich musste ich mich recht zwigend die Lesemotivation nicht zu verlieren.
das wer ist wer sollte an den Anfang , dadurch, dass es am Ende ist , weiss man nicht , ob es vielleicht Spoiler enthält. Aber es sind doch recht viele Personen ...
1 review
October 16, 2023
Ein wunderschönes Buch. Super geschrieben. Tolle Entdeckung. Danke für das wundervolle Leseerlebnis.
Profile Image for Liane.
9 reviews
March 30, 2024
Ein gutes und spannendes Buch. Die Geschichte von Ella hat mich mehr in den Bann gezogen, als die von Gwen. Dort wirkte auf mich einiges sehr konstruiert. Und trotzdem sehr lesenswert!
56 reviews
January 4, 2025
Familiengeschichte mit ehemals einfachem Landmädel und mondäner Frau aus gutem Haus.
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