Stettin 1928: Heiraten und an der Seite eines adeligen Ehemannes ein komfortables Leben führen? Für die burschikose Daisy von Tessendorf ist das ein Alptraum!
Sie will ihren eigenen Weg gehen – wie der aussehen soll, ist ihr allerdings noch nicht so ganz klar. Ihre nicht standesgemäße Freundin, das selbstbewusste Küchenmädchen Mitzi, hat dagegen eine genaue Vorstellung ihrer Zukunft: Sie will nach Berlin und dort eine erfolgreiche Künstlerin werden.
Doch politisch dunkle Zeiten ziehen auf, die das Leben beider Frauen in andere Bahnen lenken– voller Gefahren und mit verhängnisvollen Folgen...
Ich kannte von Hanni Münzer schon "Honigtot", das ich damals verschlungen habe und so griff ich gerne zu "Honigland", in Erwartung, dass auch dieses Buch mich einfach mitreißen würde.
Die Geschichte spielt Ende der 20er Jahre teils auf einem Gutshof nahe Stettin und teils in Berlin. Daisy von Tessendorf, eine junge Frau, wächst auf dem Gutshof auf und weiß noch nicht so recht, was aus ihr werden soll. Das führt u.a. dazu, dass sie sich erst mit Hugo Brandis verlobt, diese aber schnellstens wieder löst, denn eigentlich mag sie ihn ja nicht...
Ihre Freundin Mitzi, ein Küchenmädchen, ist entschieden, nach Berlin zu gehen und Daisy stellt sich das großartig vor, zusammen mit Mitzi dort auf eigenen Beinen zu stehen, doch Mitzi wäscht ihr den Kopf, dass das wohl nicht das Richtige für die naive Gutshofstochter sei.
Als Daisys Großmutter sie statt ihres Bruders Louis, der lieber Architektur in Berlin studeren möchte, als ihre Nachfolgerin für die Lokomotivenfabrik vorsieht, stimmt sie zu, doch so recht ist auch das nicht ihrs.
Als Louis nach Berlin zieht, ist das ein guter Grund, sich dort regelmäßig mit ihm und Mitzi zu treffen, doch Louis gerät in gefährliche Kreise der aufbegehrenden Arbeiterschaft und auch Daisys Ex-Verlobter Hugo mischt mit, allerdings auf der Seite der Staatspolizei.
Mir war Daisy absolut unsympathisch. Sie ist die verwöhnte Tochter, die sich naiv ins Leben stürzt und meint, alles in ihrer Gewalt zu haben, sei es noch so unsinnig oder gefährlich. Dass sie sich oftmals nicht entscheiden kann, führt dazu, dass sie sich überstürzt in Situationen begibt, die sich nachteilig auswirken, wie eben die Verlobung mit Hugo.
Mitzi als Nebenfigur hat mir noch am besten gefallen, allerdings hat mich ihr Ausdruck "... da habe ich echt keinen Bock drauf" die Stirn runzeln lassen, passt für mich nicht in die Zeit Ende der 20er Jahre. Oma Kulke war wirklich eine Nummer, ebenso eine tolle Nebenfigur.
Dass Hitler jedoch Daisy bewundert, weil sie ihm Kontra gegeben hat und ihr verspricht, dass sie einen Gefallen bei ihm gut hat, erschien mir wieder weit hergeholt.
Die Story ist zudem sehr langatmig, erst auf dem letzten Drittel wird es spannend und endet mit einem fiesen Cliffhanger. Der Titel "Honigland" erschließt sich mir nicht, auch wenn er mal in einem Nebensatz auftaucht.
Mir hat es also leider nicht so gut gefallen, die Fortsetzung werde ich wahrscheinlich nicht lesen.
Die Geschichte spielt in den 1920er Jahren teilweise in Stettin und Berlin.
Hanni Münzer schreibt interessante Familiengeschichten mit historischem Hintergrund. Honigtot war ein großes Lesehighlight. Honigland hat nur am Rande Bezüge dazu und kann als eigenständige Geschichte gelesen werden. Zumal die Handlung auch vor den Ereignissen von Honigtot spielt. Ich bin gespannt ob es im zweiten Band zu mehr Andeutungen kommt. Jedenfalls steht eine andere Familie im Mittelpunkt.
Die Familie von Tessendorf betreibt eine Werft in Stettin und gehört zur Oberschicht. Die Geschichte wird aus Sicht der 19/20 jährigen Daisy von Tessendorf erzählt. Sie kommt oft etwas naiv und weltfremd rüber, aber sie entwickelt sich auch im Laufe der Geschichte.
Im ersten Teil des Buches wird vor allem die Familie von Tessendorf vorgestellt. Es passiert erstmal nicht so viel und die Handlung plätschert so vor sich hin. Leider konnte mich dieser Teil so gar nicht überzeugen. Ich hatte sogar überlegt das Buch abzubrechen. Weil ich dann noch ein paar Rezensionen gelesen hatte, in denen angemerkt wurde, dass die Geschichte besser wird und ich die Bücher der Autorin eigentlich sehr gern mag, bin ich doch am Ball geblieben. Es hat sich gelohnt.
Die Handlung verschiebt sich zu weiten Teilen nach Berlin. Sie wird turbulenter und spannender. Der Cliffhanger am Ende ist auch echt gemein. Ich werde weiterlesen, weil noch viele Fragen offen geblieben sind und die Handlung endlich Fahrt aufgenommen hat.
Ich glaube der erste Teil des Buches ist einfach etwas zu lang geraten.
Noch ein Kritikpunkt ist, das Daisy selbst doch eine eher langweilige Protagonistin ist. Gefühlt haben alle anderen ein interessanteres Leben als sie und einige Geheimnisse. Manchmal hätte ich zum Beispiel lieber den Bruder Louis oder ihre Freundin Mitzi verfolgt. Daisy erfährt die Erlebnisse oft nur aus zweiter Hand oder tritt als Vermittlerin ein. Mit dieser Erzählmethode werden die Geheimnisse immer scheibchenweise aufgedeckt und man kann sich nie wirklich sicher sein was stimmt oder nicht. Das trägt zwar auch zur Spannung bei, aber das ein oder andere Kapitel hätte ich mir doch auch aus einer anderen Sicht gewünscht.
Ich bin gespannt wie es im zweiten Teil weitergeht. Die Geschichte birgt auf jeden Fall noch viel Potential. Auch Daisy selbst wurde zum Ende hin immer mehr in die Geschehnisse hineingezogen. So dass sich ihre Rolle noch entfalten und interessanter werden kann .
Worum geht’s? Eigentlich soll Daisy heiraten und an der Seite ihres Ehemanns für die Familie sorgen und ein angenehmes Leben führen. Doch dass ist nicht das, was sie möchte. Sie will ihr Leben selbst bestimmen, eigene Wege gehen. In den politischen Wirren der 1920er Jahre setzt sie ihren Willen durch.
Meine Meinung: Nachdem ich bereits die Honigtot-Dilogie von Hanni Münzer verschlungen habe, musste ich direkt in die Am-Ende-der-Nacht-Reihe einsteigen. Und der Einstieg mit dem Roman „Honigland“ war wirklich grandios. Zunächst: Im Internet stand, dass diese Reihe an die vorherige Reihe anschließt. Das fand ich jetzt nicht unbedingt. Uns begegnet zwar Deborah aus der Dilogie wieder, aber nur in einer Randbemerkung. Dieses Buch hat komplett ohne Wissen über die Dilogie gelesen werden können. Wobei der Schreibstil genauso intensiv und lebendig ist, wie in den beiden Büchern davor.
Auch die Charaktere gefallen mir wieder gut. Wir begleiten hauptsächlich Marguerite, genannt Daisy. Aber auch ihr Bruder Louis sowie deren Freunde Mitzi und Willi haben einen Anteil. Und ihre Mutter Yvette – die mir wirklich gut gefällt. Bei ihr stimmt der Spruch: Stille Wasser sind tief. Auch die Randfiguren, die wir erleben, sind wieder einfach genial! Seien es bekannte Politiker oder fiktive Persönlichkeiten, alles passt absolut harmonisch zusammen.
In die Geschichte selbst starten wir diesmal fast langsam. Wir beginnen mit dem schönen Leben, das Daisy auf dem Gut ihrer Eltern in Stettin führt. Und dann sind wir plötzlich mitten drin in der historischen Geschichte, bei welcher die Autorin auf absolut geniale Weise Fakten und Fiktion vermischt. Es fühlt sich an, als würde Geschichte lebendig werden! Wie wir alle aus dem Geschichteunterricht wissen, ist in den 1920er und 30er Jahren eine Menge passiert. Und bei diesen Geschehnissen sind wir wirklich mittendrin. Es fühlt sich beim Lesen alles so real an! Standesdünkel, politische Wirren, Spionage, Verfolgungen und Erpressungen und natürlich Vitamin B. Wen muss man kennen, was machen, um seinen Willen zu bekommen bzw. in der Hierarchie aufzusteigen? Was als Roman beginnt, endet so spannend wie ein Thriller und hat dann auch noch einen so gemeinen Cliffhanger – wenn ihr dieses Buch lest, schaut, dass ihr den nächsten Band bereits neben euch liegen habt! Mich hat das Buch wieder von Anfang bis Ende fesseln können, ich mochte die Charaktere und ich bin so gespannt, wie es weitergeht. Eine klare Leseempfehlung von mir! Ach ja, und nicht zu vergessen: Frau Kulke. Sie ist die eigentliche Heldin in diesem Buch. Sie ist mir total ans Herz gewachsen und euch wird es sicher genauso gehen!
Fazit: Mit „Honigland“ startet Hanni Münzer in ihre Am-Ende-der-Nacht-Reihe. Was langsam beginnt, fast wie ein Wohlfühlroman, wächst sich schnell zu einem waschechten Spionage-Thriller in den Wirren der 1920er und 30er Jahre aus. Neben der fesselnden Geschichte und den genialen Charakteren haben wir wieder ein Buch, das wirklich ein Pageturner ist. Und wir haben Frau Kulke.
5 Sterne von mir und ich hasse diesen gemeinen Cliffhanger am Ende und dass ich das nächste Buch noch nicht hier habe!
Stettin 1928: Heiraten und an der Seite eines adeligen Ehemannes ein komfortables Leben führen? Für die burschikose Daisy von Tessendorf ist das ein Alptraum! Sie will ihren eigenen Weg gehen. wie der aussehen soll, ist ihr allerdings noch nicht so ganz klar. Ihre nicht standesgemäße Freundin, das selbstbewusste Küchenmädchen Mitzi, hat dagegen eine genaue Vorstellung ihrer Zukunft: Sie will nach Berlin und dort eine erfolgreiche Künstlerin werden. Doch politisch dunkle Zeiten ziehen auf, die das Leben beider Frauen in andere Bahnen lenken– voller Gefahren und mit verhängnisvollen Folgen.
Hanni Münzer hat mich schon mit einigen Romanen erfreut. „Honigland“ ist wieder eine ganz besondere Geschichte.
Im Mittelpunkt steht die junge Daisy von Tessendorf. Daisy ist ein sehr gelungener Charakter, ich habe sie schnell ins Herz geschlossen. Zu Beginn der Geschichte ist das junge Mädchen noch recht naiv. Sie handelt immer erst bevor sie denkt. Dadurch gerät sie immer wieder in Schwierigkeiten. Von ihren Geschwistern steht ihr, ihr Bruder Louis am nächsten. Daisy durchlebt in der Geschichte eine große Entwicklung. Standesgemäß heiraten und ein sorglosen Leben führen das ist nichts für Daisy. Sie gebärt auf gegen die starren Konventionen. So ist ihre Freundin Mitzi, die nicht standesgemäß ist da nur ein Küchenmädchen oft an ihrer Seite zu finden.
Louis der Bruder von Daisy ist auch ein interessanter Charakter. Durch eine große Liebe gerät er in dunkle Kreise und gerät in Gefahr.
Violett von Tessendorf, die Mutter ist eine rätselhafte Person. Sie ist geheimnisvoll, weiß meist über die Schwierigkeiten der Kinder Bescheid und findet schnell Lösungen. Woher ihre Verbindungen kommen, dass wird noch nicht ganz aufgelöst. Hier haben die Leser*innen einen Spielraum für ihre Gedanken. Dass es hier mit verschiedenen anderen Charakteren um Spionage geht lässt sich erahnen.
Hanni Münzer hat für ihren Roman wieder recht vielseitige und durchaus interessante Protagonisten erschaffen. Die meisten sind mir schnell sympathisch gewesen. Natürlich nicht alle, den ein paar negative Charaktere gehören zur Geschichte. Auch lässt die Autorin wieder viel Zeitgeschehen in die Geschichte einfließen. So ist die negative politisch Entwicklung deutlich zu spüren. Unruhen und Anschläge sind schon fast an der Tagesordnung. Diese geschichtlichen Hintergründe verpackt Hanni Münzer gekonnt in einer unterhaltsamen Geschichte. Das Buch hat mich nach wenigen Seiten so gefesselt, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger und jetzt heißt es warten bis der 2. Band „Honigstaat“ am 30.11.2023 erscheint.
Für mich nur ein OK... zu vieles bleibt offen und unbeantwortet. Eher ein Buch für junge erwachsene Mädchen, so wie unsere Protagonistin. Junges Mädchen aus reichem Haus rettet die Welt... Das Umfeld ist schon interessant und die Mitstreiter im Buch ebenfalls. Erinnert mich stark an Klassiker. Aber, nichts für mich.
C’è un momento in cui, mentre leggi Quando inizia la notte di Hanni Münzer ti accorgi di trattenere il respiro. Non perché hai paura di ciò che succederà, ma perché sei dentro. Dentro la pelle di Daisy von Tessendorf. Dentro il silenzio che precede il terrore. Dentro il rombo sordo della Storia che avanza. Questo romanzo non si legge: si attraversa. Come una tempesta. Come un atto di coraggio. Come una notte buia che non puoi evitare ma solo sfidare. Daisy è una giovane donna dell'aristocrazia tedesca che, anziché indossare il ruolo che le è stato cucito addosso – moglie, madre, ornamento – decide di strappare ogni etichetta e scegliere da sé chi essere. Ambientato in una Germania in bilico tra la disillusione post-bellica e l’abisso del nazismo, Quando inizia la notte è un romanzo che ha la precisione del reportage e la potenza del mito. La scrittura è sensuale, intima, avvolgente. Leggi e senti l’umidità dei boschi, la seta di un vestito, il gelo del carcere. C’è una tensione amorosa che percorre tutta la storia. Ma non aspettatevi il romanticismo da fiaba. Qui l’amore è desiderio e conflitto, promessa e impossibilità. È un’energia che salva, ma non risolve. Perché l’amore, in tempi oscuri, non è mai un rifugio. È una scelta politica. Una forma di resistenza. Daisy è chiamata a decidere se accettare un fidanzamento imposto, se tradire i suoi principi per salvare qualcuno che ama, se denunciare o tacere. E in ogni scelta c’è il riflesso della nostra stessa realtà. Quando inizia la notte è un inno alla coscienza. Un omaggio alle donne dimenticate dalla Storia. Un libro necessario, perché ci ricorda che il buio non arriva all’improvviso. Arriva a piccoli passi. E ogni silenzio è un passo in più. Daisy von Tessendorf non è solo una protagonista: è una sorella, una guida, una voce dentro di noi. E quando chiudi il libro, non ti lascia. Ti accompagna. Ti cambia. E ti ricorda che c’è sempre una scelta, anche quando sembra impossibile.
Agli inizi degli anni Trenta del Novecento, in Germania, Marguerite von Tessendorf, chiamata da tutti Daisy, ha sedici anni e annulla il fidanzamento avventato con il diplomatico viennese Hugo. La giovane non è convinta di volersi sposare in futuro. La sua migliore amica è Mitzi, la sua cameriera personale, che insegue il sogno di diventare indipendente e fare l’attrice, non rassegnandosi al suo umile destino. Un romanzo che racconta gli albori del movimento nazista, di una società che non si rende conto di quanto potrà in futuro essere pericoloso, che si trova davanti ad azioni violente e insensate. Le donne sono le protagoniste, caparbie, indipendenti e coraggiose, a partire dalla nonna Sybille, passando dalla madre Yvette per giungere a Daisy e Mitzi. La nonna infatti sceglierà Daisy per occuparsi della loro azienda, in quando il fratello Louis appare debole e poco propenso a una professione di responsabilità, perso nei propri problemi personali e in un amore senza futuro. L’intreccio è avvincente, strutturato in modo che il lettore non perda l’attenzione, e ricrea un’atmosfera di inquietudine e violenza latente, attraverso la quale si comincia e intravedere quale strada percorreranno poi la Storia tedesca e il nazismo. Primo romanzo di una dilogia, “Quando inizia la notte” termina interrompendo la storia in un momento di forte preoccupazione e pericolo per i suoi protagonisti, lasciando il forte desiderio di leggere subito la seconda parte. Ho scoperto lo scorso anno quest’autrice e me ne sono appassionata; i suoi romanzi accurati a livello storico e con personaggi di un certo spessore rimangono impressi a lungo e non deludono mai. Ve ne consiglio la lettura per non perdere dei momenti entusiasmanti da trascorrere con in mano un libro.