Обычное утро в обычном городе. Какая-то ненормальная стоит на крыше многоквартирного дома. Она кричит и швыряет куски черепицы к ногам многочисленных зевак. Полиция предполагает попытку самоубийства.
На сутки город затаил дыхание. Время остановилось для Финна, влюбленного в эту женщину. Так же как и для ее сестры Астрид, у которой в разгаре предвыборная кампания, и еще для восьми персонажей, чьи пути пересекаются с историей женщины на крыше. Завтра у всех начнется совсем другая жизнь.
Наполненный эмпатией роман об обычных людях, мимо которых мы часто проходим равнодушно. Остроумно и чувственно Симона Лапперт рассказывает о хрупком равновесии нашего настоящего.
Simone Lappert, geboren 1985 in Aarau in der Schweiz, lebt und arbeitet in Basel. Sie studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2013 wurde sie mit dem Heinz-Weder-Preis für Lyrik ausgezeichnet, 2014 erhielt sie den österreichischen Wartholz-Preis als beste Newcomerin. Sie war Stipendiatin des 16. Klagenfurter Literaturkurses und des Literarischen Colloquiums Berlin.
„Vielleicht fängt die Liebe aber auch erst an dem Punkt an, an dem du genau das realisierst. An dem du realisierst, dass die Person, die dir gegenübersteht, rein nichts mit dem Bild zu tun hat, das du dir von ihr gemacht hast. Und dass du trotzdem nicht ohne Sue sein willst.“
Ich wusste nicht so Recht was mich bei diesem Buch erwarten wird, nur dass eine Frau auf einem Dach steht und viele Personen durch diese Situation teils lebensverändernde Erfahrungen machen.
In wenigen Tagen hatte ich dieses Buch durchgelesen, weil es zum einen den Spannungsbogen rund um Manu gab, welche auf dem Dach steht und bei der man sich bis zum Ende fragt, was eigentlich los ist. Zum anderen, und viel wichtiger in diesem Buch, sind die vielen Charakterstudien. Wir begleiten 10 Personen durch diesen Tag, rund um die „Dachszene“, welche auch unterschiedlich miteinander verwoben sind. Das bekommt die Autorin fantastisch angenehm umgesetzt, so dass es sehr authentisch wirkt. Ich hatte erst die Befürchtung, dass ich die vielen Personen nicht auseinanderhalten kann, aber trotz der kurzen Kapitel, aus den unterschiedlichen Sichten geschrieben, kann man dem Ganzen sehr gut folgen.
Der Schreibstil hat mich begeistert: Unaufgeregt und trotzdem an vielen Stellen tiefgründig und fast poetisch, so dass ich mir einige Markierungen gemacht habe.
Und so kommt es auch, dass trotz der relativ langsamen Erzählweise keine Sicht uninteressant war. Ich habe mich nie ungern bei einem Charakter aufgehalten. Einige Entwicklungen kann man vorhersehen, andere waren überraschend.
In diesem Roman steckt Gesellschaftskritik, aber auch sehr anrührend schöne Lebensgeschichten. Was macht es mit den Menschen, wenn eine vermeintliche Tragödie passiert; wie reagieren Schaulustige und welche großen Auswirkungen haben teils doch kleinere Ereignisse auf die Menschen.
Einen kleinen Abzug gibt es, weil mir einige Erzählstränge zu offen gehalten wurden am Ende. Ich brauche nicht immer die 100%ige Aufklärung, aber an manchen Punkten war es mir ein bisschen zu offen. Das ist aber natürlich Geschmacksache.
Beim Diogenes Verlag gibt es ein Interview mit Simone Lappert in dem man erfährt, dass wahre Ereignisse sie zu diesem Roman inspiriert haben.
Ein empfehlenswertes Buch, welches ich gerne in meiner Sammlung behalten werde. Zumal mit die Büchergilde Ausgabe optisch sehr viel besser gefällt, als die Originale vom Diogenes Verlag.
Ein dramaturgisches Schauspiel einmaliger emotionaler Bandbreite, in dem die menschliche, oftmals fehlerhafte Natur beispiellos realistisch eingefangen und flamboyant extrapoliert wird. Lappert bedient sich dabei einer poetischen Finesse und literarischen Tragik, die gefühlvoll und frei den ambivalenten Kern psychischer Belastungen individuell einfängt, sowie eine theatralische Ebene projektiert, die das Setting als auch Charaktere greifbar präsentiert. Zudem ergeben die gesetzten Beziehungen über den Verlauf der Narrative ein geniales, durchdachtes Labyrinth humaner Eigenheit, das selten so einnehmend daherkommt. Trotz stark melancholischer Darstellung und tragischen Elementen brilliert dieses Werk durch seine realistischen Ebenen und zelebriert damit das Leben in all seinen Facetten. Im Kontrast zu gestellten Wohnzimmer-heile-Welt-Familien-Fotos bildet Lapperts Roman weitreichende Empathie, die über die bloße Vorstellung eines Individuums hinauswächst. Brillant, ungestüm und poetisch beleuchtet dieses geniale Werk den gesamten emotionalen Schaukasten menschlicher Theatralik - ein mitfühlendes und tolles Buch, absolute Empfehlung!
Für Interessierte ist hier der Link zur Podcast-Folge mit 'der Sprung'.
3,5 Sterne Klarer Fall von "zu hohe Erwartungen." Die Geschichte war gut, die Charaktere für die Kürze gut ausgearbeitet, aber ich habe die ganze Zeit auf den Knall gewartet, der mich aus den Socken haut. Einige Enden waren mir zu offen, andere zu feige, manche zu drüber, aber einige auch ganz toll. Ohne die hohen Erwartungen hätte es mir sicher viel besser gefallen. Lieblingszitate: "Glaub mir, mein Junge, ich habe in meinem Leben schon vieles verschwinden sehen. Leben heißt bleiben und ertragen, dass alles irgendwann verschwindet. Las dir das gesagt sein. Du kommst auf die Welt und verlierst von Anfang an: deine Zähne, deinen Speck, dein Herz, deine Haare, deine Zeit, deine Jobs, deine Lieben und irgendwann vielleicht sogar deinen Verstand. Leben heißt zurückzubleiben hinter den Dingen, den Erwartungen, den Menschen. Besser du fängst früh genug damit an, gut darin zu werden. Wenn du gut leben willst, musst du ein verdammt guter Verlierer sein." "Ich meine, wir sitzen hier auf einem zillionenalten Planeten, evolutioniert bis hinter die Ohren und dann sind wir trotzdem der Liebe ausgeliefert und dem Wunsch, jemandes großes Glück zu sein."
وصف الرواية كان أحسن من الرواية نفسها. إمرأة تقف على مبنى و تنوى القفز، شخصيات مختلفة تتداخل فى القصة و نقرأ لنستكشف ما هو الرابط بينهم و ما الذى يدعوها للإنتحار. اديت الكتاب فرص كتيرة إنه يلاقى توقع من توقاعتى و لكن كان مخيب للآمال بشدة. لحد أول ١٠٠ صفحة إنت مش فاهم إنت بتقرأ إيه مجرد مقتطفات يومية عادية طبيعية من حياة أشخاص و كتابة مفككة طوال رواية تخلى تلت ارباع الرواية قراءة scan و لن يفوتك شئ و دى من أكتر الحاجات اللى بتستفزنى و بتنفرنى من قراءة الكتاب. يعنى خلاصة لا هيا قصة إثارة و تشويق و إستمتاع و لا حتى ذو عبرة، لأكون صريحة العبرة الوحيدة اللى استخلصتها من شخصيتين و هما فيلكس و قصة صديق طفولته و أرستيد أخت مانو، أنه القرارات اللى بنتخذها لحظيا أى كان السبب هتفضل تلاحقنا طول العمر.
Ein Dienstagmorgen in der mittelgroßen Stadt Thalbach bei Freiburg: Oben auf dem Dach eines Mietshauses steht eine junge Frau. Sie tobt, reißt die Ziegel aus ihrer Verankerung und wirft Gegenstände vor die Füße der zahlreichen Schaulustigen. Polizei, Krankenwagen, Feuerwehr und Presse haben sich postiert. 20 Stunden lang hält die Stadt den Atem an: Wird die junge Frau noch springen? Für Finn Holzer, einen Fahrradkurier, ist der Vorfall ein großer Schock. Erst vor Kurzem hat er sich in die junge Frau verliebt. Auch die Schicksale einiger anderer Menschen werden von diesem Vorfall beeinflusst.
„Der Sprung“ ist ein Roman von Simone Lappert.
Meine Meinung: Der Roman ist trefflich konstruiert. Er besteht aus drei Teilen, die mit „Der Tag davor“, „Erster Tag“ und „Zweiter Tag“ bezeichnet werden. Darüber hinaus ist er in viele eher kurze Kapitel untergliedert, die jeweils mit dem Namen des Protagonisten überschrieben sind, dessen Sichtweise der Leser im Folgenden kennenlernt. Erzählt wird aus der Perspektive von insgesamt zehn Personen. Dadurch entsteht eine ungewöhnlich große Anzahl an Erzählsträngen, die jedoch miteinander verbunden sind. Der Aufbau ist sehr gut durchdacht.
Gut gefallen hat mir auch der unaufgeregte Schreibstil. Die Sprache ist poetisch und geprägt von vielen, teils ungewöhnlichen Bildern, die eine dichte Atmosphäre erzeugen. Ein aufmerksames Lesen ist gefragt, denn die Autorin versteht es, immer wieder kleine, aber wichtige Hinweise einzustreuen. Obwohl die Geschichte nur langsam an Fahrt aufnimmt, hat mich der Roman bereits nach wenigen Seiten gefesselt.
In der Geschichte taucht eine Vielzahl an Personen auf. Zunächst einmal wäre da die junge Frau auf dem Dach, die der Leser aber nur aus der Perspektive der anderen kennenlernt. Sie ist ein reizvoller Charakter, für mich allerdings weder Identifikationsfigur noch Sympathieträgerin. Auch die zehn Protagonisten, aus deren Sicht erzählt wird, sind interessante Figuren. Die meisten von ihnen sind vielschichtig angelegt und wirken authentisch. Einige wenige dagegen werden klischeehaft und überspitzt dargestellt. Die Vielfalt an Personen ermöglicht es, ein breites gesellschaftliches Spektrum abzudecken. So werden interessante Verbindungen aufgezeigt und veranschaulicht, wie die Leben ganz unterschiedlicher, zum Teil sich fremder Menschen miteinander zusammenhängen können. Insgesamt wirkt der Roman dadurch allerdings etwas zu überfrachtet, weshalb ich mir eine Fokussierung auf weniger Protagonisten gewünscht hätte.
Auch inhaltlich ist die Geschichte vielseitig gestaltet. Die junge Frau auf dem Dach bildet lediglich die Rahmenhandlung. Den meisten Raum nehmen die unterschiedlichen Schicksale und Lebensgeschichten der anderen Protagonisten sowie deren menschliche Abgründe ein. Einige konnten mich mal mehr, andere aufgrund der recht schnellen Perspektivwechsel mal weniger berühren. Mit den verschiedenen Personen geht ein Kaleidoskop an Themen einher, was die Lektüre abwechslungsreich macht. In etlichen Details wird deutlich, dass die Autorin viel Energie in die Recherche gesteckt hat.
Der Roman basiert auf einem wahren Ereignis und dessen Umständen, die Simone Lappert nachhaltig beschäftigt haben. Schonungslos zeigt sie in der Geschichte den Voyeurismus und seine Motive auf. Bei anderen Fehlentwicklungen legt sie ebenfalls den Finger in die Wunde. Aber auch über diesen Punkt hinaus schafft es der Roman immer wieder, zum Nachdenken anzuregen. Insofern steckt in ihrem Buch eine Menge Gesellschaftskritik. An einigen Stellen wirkt die Handlung jedoch etwas zu plakativ und übertrieben.
Das verlagstypische, künstlerische Cover hat wenig Aussagekraft, ist aber nicht unpassend. Der Titel, dessen Mehrdeutigkeit sich während der Lektüre offenbart, ist sehr treffend.
Mein Fazit: Mit „Der Sprung“ ist Simone Lappert trotz kleinerer Schwächen ein in mehrfacher Hinsicht besonderer und lesenswerter Roman gelungen, der mehr als nur unterhält.
Interessante Idee, aber die Umsetzung ist etwas unausgegoren...
Eine Frau springt von einem Hausdach, und eine Anzahl Menschen, die irgendwie mit ihr in Verbindung stehen, kommt gedanklich zu Wort.
Das ist die Kurzfassung der Geschichte, und obwohl der Ansatz wirklich gut ist, gerät "Der Sprung" ein bisschen sehr ins bemüht-literarische Abseits.
Die einzelen Personen, die jeweils beschrieben werden, reden allesamt, als hätten sie ihr Lebtag lang nur Kalendersprüche auswendig gelernt oder ausschließlich Rosamunde Pilcher Filme gesehen. Ich finde es immer etwas ärgerlich, wenn Dialoge so überhaupt nicht passen. Aber auch die vermeintliche Selbstmörderin bleibt schwammig. Erst sieht es nach einer Verzweiflungstat aus, dann kommt raus, dass es irgendwie ein Versehen ist, zum Schluss ist es wohl doch wieder eine Verzweiflungstat. Nichts gegen Richtungswechsel in Geschichten, abe hier ist das Ganze weder Fisch noch Fleisch. Auch die Personen und ihre Beziehungen zu der Springenden, wirken willkürlich und konstruiert, obwohl die einzelnen Themen durchaus interessant sind. Klar, der Polizist, der am Tatort erscheint, dann aber gleich wieder abgezogen wird, weil ihm - logischerweise - ein negativer Kindheitsflashback überwältigt, hat eine Beziehung zu ihr. Vielleicht auch das Tante-Emma-Laden-Pärchen, das einen Run auf ihre Artikel erlebt, weil die Gaffer draussen ja was zu essen und trinken brauchen. Vielleicht auch noch der Freund der Lebensmüden, aber sonst? Alle Personen bleiben seltsam flach, es sind Momentaufnahmen aus x-beliebigen Leben, wie es einem ständig über den Weg läuft. Zum Schluss gibt es ein paar lose Enden, die zusammenfinden, andere bleiben aber lose.
Insgesamt also durchaus lesenswert auf Pendelfahrten oder einer längeren Zugreise - aber ins Gedächtnis gegraben hat sich mir "Der Sprung" nicht.
Mit "Der Sprung" legt die Autorin, welche wie ich in Zofingen (AG, Schweiz) aufwuchs, ihre zweiten Roman vor und durfte damit in die Diogenes-Liga aufsteigen. Warum, ist nach dem Genuss dieses Buchs klar, schreibt Simone Lappert mit einer präzisen und klaren Sprache, welche tolle Einfälle und genaue Beschreibungen zu einem süffigen Text verbindet. In Thalbach angesiedelt, wirbelt ein scheinbarer Selbstmordversuch einer jungen Dame nicht nur der Alltag des kleinen Ortes durcheinander, sondern viele Leben und Beziehungen.
Wie ein Puzzle aufgebaut, begleitet man viele Charaktere durch ihren Alltag und den damit verbundenen Sorgen, erforscht die Verbindungen unter den Figuren und erstellt selber ein Abbild der präsentierten Gesellschaft. Was oberflächlich als unterhaltsamer und spannender Roman gelesen werden kann, das ist am Ende eine Studie über unsere persönlichen Dämonen, die das Tagesgeschäft und unsere Handlungen beherrschen. Wagen wir den Sprung, uns von diesen Fesseln loszusagen?
Die Autorin kann zwei Dinge wirklich gut, nämlich schreiben und Figuren erschaffen. Letzteres hat sie quasi volles Pfund ausgelebt, denn es gibt echt viele Personen, die in dem Buch Gewicht, eine eigene Geschichte, schwere Sorgen und Zweifel haben. Ich hatte anfangs Bedenken, ob es nicht ein paar Charaktere zu viel sein könnten, aber da ich das Buch schnell weggelesen habe und auch immer Hinweise eingestreut werden, damit man weiß, um wen es geht, konnte ich der Story gut folgen und fand es schön, zu ergründen, wie alles zusammenhängt. Insgesamt kam mir durch die ganzen Verbindungen alles rund und stimmig vor.
Die Geschichte verläuft eher ruhig. Es bleibt durch die vielen Perspektiven und Einblicke interessant. Aber. Sehr vieles ist am Ende noch offen. Ich bin davon allgemein kein großer Fan und hier betrifft es gleich zahlreiche Stränge. Auf mich wirkte das unfertig. Ich hätte mir einige der Ausgänge unbedingt ausführlicher und irgendwie abschließender gewünscht.
Ich bin durch eine Leseveranstaltung in meiner Buchhandlung des Vertrauens auf dieses Buch aufmerksam geworden.
Simone Lappert selbst hat es vorgestellt. Der Prolog wurde von ihr frei vorgetragen, was mir schon sehr imponierte. So eine sympathische, freundliche und angenehme Person kann nur ein gutes Buch schreiben! Mit dieser Annahme lag ich goldrichtig.
Herzerwärmend mit einem grandiosen Blick auf die Menschen und jedes Lebensdetail. Viele einzelne Geschichten, die gemeinsam eine ergeben. Wunderbar, lesenswert, empfehlenswert!!!
Vielleicht habe ich etwas anderes erwartet, aber zu 100 % hat mich das Buch nicht überzeugt. Trotzdem bin ich sehr froh es gelesen zu haben. 4 Sterne, die von Herzen kommen!
Wahnsinnig tolles Buch! Ich fand es ganz wunderbar, dass sich die Geschichten so ineinander verflochten haben und dass man den gleichen Tag aus verschiedenen Perspektiven erleben konnte. Auch wenn es an manchen Stellen etwas heavy war (TW Traumata und Tod) würde ich das Buch trotzdem als Sommerlektüre einordnen. Aber i guess jedes Buch, dass man auf Mallorca liest, ist irgendwie eine Sommerlektüre 🌚
Danke Lorena, für dieses wunderbare Geburtstagsgeschenk 💜
P.S.: Ich hab mir im Handy eine Charakterübersicht gemacht, das kann ich sehr recommenden :)
Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Die verschiedenen Charaktere werden nach einander gut eingeführt und sich so einzigartig und facettenreich beschrieben, dass ich mir zu jeder der vorkommenden Personen ein klares Bild machen konnte und trotz der viele Figuren nie den Überblick verloren habe. Die Einblicke in das Leben dieser so verschiedenen Menschen war sehr interessant und Lappert hat es geschafft, mir die Figuren sehr nahe zu bringen. Ich bin gern in ihre Welt eingetaucht und habe gern mehr über ihre Hintergründe und Motive erfahren.
Ich hatte mich so auf dieses Buch gefreut, konnte das Lesen gar nicht erwarten. Leider fand ich es furchtbar langweilig und zäh. Das erste Drittel war ein harter Kampf gegen den Abbruch.
Vielleicht versuche ich es irgendwann nochmal, aber das Buch war so langweilig, dass es mich ermüdet hat.
Sehr schade. Die Idee fand ich sehr gut. Ich habe aber zu keiner Zeit Zugang zur Geschichte oder den Personen bekommen.
3,5 Simone Lappert ist eine großartige Autorin, denn sie versteht es mit Worten zu spielen und der Sprache neues Leben zu verleihen. Ich habe mich so sehr in ihren Schreibstil verliebt, dass ich hätte immerzu ihren Text lesen können. Ich finde sie kann Charaktere gut ausarbeiten und ihnen Leben einhauchen. Allerdings hatte ich manchmal Probleme die Personen auseinander zu halten, da sich einige Namen sehr geähnelt haben. Wiederum fand ich es sehr gut wie das Leben der vielen Personen sich ineinander verwoben haben. Warum ich letztlich bei 3,5 geblieben bin, ist wegen dem Ende, das mir leider zu schnell vorüber ging. Man hat auf den Knall gewartet, der leider ausgeblieben ist und worauf eigentlich alles hinaus fearbeitet hat. Einige Erzählstränge haben sich auch verloren. Ich hätte mir einen runderen Abschluss gewünscht, auch wenn mir das offene Ende gefallen hat.
Der Anfang war richtig gut und hat mir auch sehr gefallen. Die einzelnen Charaktere sind nachvollziehbar und haben alle ihre Ecken und Kanten. Leider habe ich beim Lesen ein paar Mal einige Charaktere durcheinander geworfen, weil sich die Namen dann doch zu sehr ähnelten. Auch das Ende war für mich persönlich doch etwas unbefriedigend, da hätte ich mir einfach ein bisschen mehr gewünscht. Denn dafür, dass die Charaktere im Fokus waren, stand ich dem Endpunkt vieler Charaktere doch recht gleichgültig gegenüber.
Mir gefällt Simone Lapperts Schreibstil. Zum Teil schon (zu?) intellektuell, aber es liest sich dennoch schnell und flüssig. Die verschiedenen kurzen Einsichten in das Leben der verschiedenen Charakteren waren interessant und es war spannend, inwiefern die Handlungsstränge sich trafen (oder auch nicht). Irgendwie bin ich aber dennoch enttäuscht, zu vieles ist mir am Schluss zu offen geblieben. Ist schon klar, man soll sich das Eigene zusammenreimen, aber ich bin gerne Leserin und nicht Autorin und ja, es kann sich um eine gescheite Methodik handeln, aber ehrlich gesagt auch eine einfache/faule.
O.W.L.s 2020: Charms: Lumos Maxima – a book with a white cover.
"Was haben nur immer alle mit Geschichten von früher und damals, deswegen verliebt man sich doch, weil man sich dabei verwandelt, das ist das Schöne am Ganzen, die Verwandlung." - Simone Lappert, "Der Sprung"
Wir befinden uns in der mittelgroßen Stadt Thalgau bei Freiburg. Es ist ein vermeintlich normaler Dienstag, die Bewohner gehen ihrem Leben nach, alles scheint seinen gewohnten Gang zu gehen. Bis auf einem Mietshausdach eine Frau entdeckt wird. Sie möchte angeblich nicht mehr runter kommen, Suizidgefahr, heißt es. Die Polizei wird gerufen, die Menschen versammeln sich und alle erwarten das Ende: den Sprung.
Simone Lapperts "Der Sprung" hat mich gefesselt und fasziniert. Anfangs war ich noch etwas verwirrt von den vielen Perspektiven und Erzählsträngen und konnte sie im Kopf noch nicht wirklich zusammenführen. Das ist bei 10 verschiedenen Protagonist*innen auch wirklich schwer - aber nach etwa 50 Seiten war ich so drin, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.
Lappert webt ein dichtes Netz mit ihren Figuren und es war einfach klasse zu beobachten, wie die vielen Linien am Ende ein komplexes und spannendes Gesamtbild ergeben. Besonders war vor allem auch, dass die Autorin nie aus der Sicht der eigentlichen Hauptperson, der Frau auf dem Dach, schreibt. Sie wird immer nur beschrieben, wird beleuchtet aus den verschiedensten Blickwinkeln (Freund, Halbschwester, weiterer Bekanntschaftskreis).
Mit "Der Sprung" ergründet Simone Lappert die ganz alltäglichen Dämonen der Menschen und durch die große Anzahl an Charakteren wird auch eine breite Gesellschaftsmasse abgebildet. Die ein oder andere Person war für meinen Geschmack zwar etwas zu überzogen und klischeehaft, teilweise auch etwas platt, insgesamt fand ich aber Lapperts Auswahl der Thalgauer Bewohner*innen gelungen.
Was mir auch sehr gut gefallen hat war der Schreibstil. Ich fand ihn sehr unaufgeregt und poetisch und habe mir auch so einige Seiten markiert.
Ich vergebe für dieses besondere Lesevergnügen 4,5 / 5 🌟 und freue mich schon auf "Wurfschatten".
Dieses Buch hat mir viel mehr Spaß gemacht zu lesen als ich das erwartet hätte. Schwierige Themen in Romanen haben ihren ganz eigenen Reiz, aber häufig drücken sie mir zu sehr auf die Stimmung als dass ich das Lesen wirklich genießen könnte. Hier war das nicht der Fall, was wohl vor allem dem Schreibstil der Autorin zu verdanken ist, der einem trotz allem mit dem Gefühl zurücklässt, mitten im Leben zu sein.
Es geht nicht in erster Linie um die Frau auf dem Dach, sondern darum, wie dieses Ereignis die Leben anderer Figuren berührt und in neue Bahnen lenkt. Eigentlich sind sie alle unglücklich mit ihrer aktuellen Lebenssituation, dabei aber nicht weinerlich und bis auf wenige Ausnahmen sympathisch und glaubhaft geschildert, voller interessanter Eigenheiten und Geschichten. Die besondere Kunst dieses Romans liegt darin, diese verschiedenen Figuren miteinander zu verknüpfen, und das gelingt wirklich außerordentlich gut. Beiläufige Begegnungen, Querverweise und zufällig weiterwandernde Gegenstände verdichten die Geschichte zu einem großen Ganzen. Der Haken daran: Die Fülle an Figuren und teilweise seltenen Auftritte führen dazu, dass ich mehrfach zurückblättern musste, um mich an einen Namen und die dazugehörigen Umstände zu erinnern.
Und ein wenig hadere ich mit dem Ende. Die Geschichte geht für die einzelnen Figuren unterschiedlich gut oder schlecht oder offen aus, einige davon haben mir sehr gut gefallen, andere waren eher unbefriedigend - vor allem dann, wenn es so schien als ob sich trotz aller entstandenen Turbulenzen am Ende irgendwie doch rein gar nichts geändert hat. Insgesamt hätte das Ende mehr ... ja, was eigentlich? ... einfach MEHR sein können. Dafür dass alles so darauf zustrebt, ist dann irgendwie doch erstaunlich wenig passiert.
(read in german) beautifully written story - made of several inter-connected stories with different p.o.v. - about a young woman on a roof (why is she there? will she jump or not?) - in a small swiss town near the german border - and the people whose lives cross hers, or are altered by this event, directly or indirectly. this is all exquisitely done, and most of the characters are interesting, and i liked the way the story-lines interconnect. the only thing i found a bit lacking was - the girl herself, her story and motivations etc, are not sufficiently defined, in the end, the reader has the impression to know more about almost everybody else. but maybe this was the intention of the author, i don‘t know. the writing is great, intelligent, full of exquisite details - and fun to read.
Die Handlung des Buchs hat mich im kleinen Sinne ein wenig an den Butterfly- Effekt erinnert. Eine nichtige Handlung, die große Auswirkungen für eine Person haben kann, dessen Handlung sich auch wieder auf das Leben eines Anderen auswirkt. Die Autorin erzählt aus mehreren Sichtweisen verschiedener Personen. Ich hatte oft Probleme, die Personen zu unterscheiden, da manche sich ziemlich ähnlich waren bzw. nicht richtig ausgearbeitet, um sie von einander zu unterscheiden. Trotzdem gab es Perspektiven, die sehr prägnant waren und mir richtig gut gefallen haben. Die Geschichte ist nicht umbedingt spannungsgeladen und gespickt mit Plottwists, aber einen Sogfaktor hatte es allemal auf mich. Stellenweise war es sehr melancholisch, tragisch und einfach mitreißend. Ein sehr gelungenes Buch, mit einem Ende, dass zum Nachdenken anregt.
Habe 2 Jahre gebraucht um dieses Buch zu vollenden. Es hat die ganze Welt gesehen. Bin froh, dass ich es jetzt fertig habe, aber bin auch traurig, dass mein ständiger Wegbegleiter jetzt wieder an Carlota geht. Danke fürs leihen Carlota. Bin quasi an dem Buch gewachsen. Ich hätte gerne Manus Sicht ganz am Ende noch gehört. Es endet ziemlich offen.