Jan Philipp Reemtsmas Bericht über seine Entführung
Am 25. März 1996 wurde Jan Philipp Reemtsma vor der Tür seines Hauses in Hamburg-Blankenese niedergeschlagen und verschleppt. 33 Tage lang hielten ihn seine Entführer im Kellerraum eines angemieteten Hauses bei Bremen gefangen; erst nach Zahlung eines in der Geschichte der Bundesrepublik einmaligen Lösegeldes von 30 Millionen Mark kam er frei. Reemtsma beschreibt die Gefühle, die einen Zustand der erzwungenen Passivität, des Ausgeliefertseins an die Willkür von Gangstern begleiten. Er beschreibt den Verlauf von Tagen, die vor allem aus Todesangst und Warten bestehen - die Scham, in eine solche Lage geraten zu sein, den Haß auf die Verbrecher und die Dankbarkeit wider Willen, wenn sie eine menschliche Regung zeigten. Dies sind Erfahrungen, die mit normalen psychischen Regularien nicht bewältigt werden können, und die darum auch nicht folgenlos bleiben. »Eine Entführung, eine Zeit außerhalb aller anderen sozialen Kontakte als der antisozialen mit den Entführern, ist eine Zeit aufgezwungener Intimität. Und dies innerhalb eines extremen Machtgefälles: absolute Macht dort, absolute Ohnmacht hier. Das läßt man nicht im Keller zurück. Denn den Keller läßt man nicht zurück. Der Keller wird in meinem Leben bleiben, aber so wenig wie möglich von der mir dort aufgezwungenen Intimität soll in meinem Leben bleiben. Das einzige Mittel gegen Intimität ist Veröffentlichung.«
Jan Philipp Reemtsma ist der Sohn des Zigarettenfabrikanten Philipp Fürchtegott Reemtsma und dessen zweiter Ehefrau Gertrud, geb. Zülch (1916–1996), einer Tochter des früheren Oberbürgermeisters von Allenstein, Georg Zülch. Er wuchs im Hamburger Stadtteil Blankenese auf und besuchte das Gymnasium Christianeum in Othmarschen. Nach dem Abitur studierte Reemtsma Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Hamburg. Dort promovierte er 1993 zum Dr. phil.[1] In seiner Dissertation „Das Buch vom Ich“ befasste er sich mit Christoph Martin Wielands Briefroman Aristipp und einige seiner Zeitgenossen.[2]
Nach Vollendung des 26. Lebensjahres durfte Reemtsma laut Testament seines Vaters über sein Erbe verfügen. Seine Anteile an den Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH verkaufte er 1980 an Tchibo; seither hat er keine Verbindungen mehr zur Firma. Mit einem Vermögen von 700 Millionen Euro zählt ihn das Manager Magazin zu den 150 reichsten Deutschen.
Am 25. März 1996 wurde Reemtsma Opfer einer Entführung, an der vier Männer beteiligt waren. Gegen Zahlung von 30 Millionen DM Lösegeld ließen sie ihn am 26 April frei. Seine Verschleppung, Gefangenschaft und Befreiung schildert und reflektiert er in einem Buch mit dem Titel Im Keller, erschienen 1997. Von ihm beauftragte Ermittler halfen entscheidend dabei, den Drahtzieher der Entführung in Südamerika ausfindig zu machen und so der deutschen Strafjustiz zuzuführen. Auch die drei Mittäter wurden gestellt und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Reemtsma widmet sich persönlich der Literatur und Wissenschaft und ist ein Mäzen für kulturelle, wissenschaftliche und politische Initiativen.
Mich beeindruckt, wie Herr Reemtsma versucht, für sich einen Weg der Verarbeitung zu gehen. Seine Darstellung ist oft abstrakt (über Erlebnisse während der Entführung schreibt er in der dritten Person, um bei der Einschätzung dazu aus heutiger Sicht wieder zur ersten Person zu wechseln), sein Vokabular kann sehr anspruchsvoll sein, viele seiner Vergleiche sind literarisch, einiges stammt aus Kinderzeit und „Familienvokabular“ (Tiere, Zitieren von Macken etc.). Ich kann und möchte Fiktion rezensieren. Ich kann und möchte „normale“ Sachbücher rezensieren, gerne auch Tatsachenberichte der Sorte „Meine Weltreise“ – über etwas, was jemand freiwillig getan hat. Hier geht es um einen Tatsachenbericht über ein Verbrechen. Die Worte können aus meiner Sicht daher nur von dem kommen, an dem es verübt wurde.
Direkt nach der Freilassung: „Warum fahren wir eigentlich nach New York? Ob ich eine Ahnung habe, wie es ‚zu Hause‘ aussehe? Als ob wir Greta Garbo zu Besuch hätten. … Man kommt da nicht nach Hause, sondern ins Fernsehen.“ S. 10
Gründe für das Buch: „Warum mit diesem Buch noch einmal das Gesicht zeigen, diesmal in Worten, diesmal freiwillig? Einmal eben darum, weil es bereits in der Öffentlichkeit ist, weil meine Geschichte schon überall kursiert, weil sie schon wenige Stunden nach meiner Freilassung öffentlicher Besitz geworden ist, so daß ich sie mir nicht nur für mich selbst (das ist der Grund, warum ich sofort nach meiner Freilassung begonnen habe, die Geschichte aufzuschreiben), sondern auch in der Öffentlichkeit wieder aneignen will.“ S. 15
„Ich habe festgestellt, dass es mir geholfen hat, von anderen Entführungsfällen zu wissen.“ S. 16
„warum…dieses Buch so bald…. … Die Antwort führt direkt … in den Keller. Eine Entführung, eine Zeit außerhalb aller anderen sozialen Kontakte als der antisozialen mit den Entführern, ist eine Zeit aufgezwungener Intimität.…. All das innerhalb eines extremen Machtgefälles: absolute Macht dort, absolute Ohnmacht hier. Das läßt man nicht im Keller zurück. Denn den Keller läßt man nicht zurück. Der Keller wird in meinem Leben bleiben, aber sowenig wie möglich von der mir in diesem Keller aufgezwungenen Intimität soll in meinem Leben bleiben. Das einzige Mittel gegen ungewollte Intimität ist Veröffentlichung.“ S. 17
während der Entführung – im Keller
s. 106 „If you want to cut my finger off – read this first!!“ (auf einem Zettel für die Entführer, als im Raum steht, an die Familie Reemtsmas zur Bekräftigung einen seiner Finger zu senden – innen unter anderem Gedanken über eine mögliche Gefahr der Infektion, Penizillinallergie etc.)
S. 138 "Daß der Engländer [einer der Entführer] sich gleichsam als Verdienst anrechnen lassen wollte, was er in den 33 Tagen im Keller alles nicht tat, ist allerdings Zeichen einer signifikanten moralischen Verwahrlosung."
im Rückblick: S. 180 "Man verliert diesen Gedanken nie: Dieser Mensch verfügt über mein Leben." S. 186 "...was sie seiner Familie angetan hatten, würde er ihnen nie verzeihen können." S. 190 „Er hatte in seinem Keller oft das Gefühl, aufgeben zu wollen; er empfand es als gleichsam ungerecht, daß er gar nicht die Chance hatte, aufzugeben und dadurch irgend etwas zu bewirken. Mit der Möglichkeit aufzugeben war ihm auch die Möglichkeit genommen, nicht aufzugeben, aktiv durchzuhalten." S. 191 „Vielleicht wird Übermächtigung immer von Gefühlen der Scham begleitet.“
Zum Ende hin werden die Gedanken Reemtsmas meiner Meinung nach ein wenig zu philosophisch, aber im Großen und Ganzen ist es sehr interessant, die Geschichte aus der Sicht des Betroffenen zu erleben.
I loved his firthand account of being kidnapped in 1996, where he was held chained in a basement for 33 days before his wife could hand over 30,000 marks ransom. Very deep and personal.
Ein bemerkenswertes Buch, dass deutlich macht, was "Leid als Erfahrungswissen" (Avishai Margalit) sein kann. Obwohl Reemtsma kokett damit einsteigt, dass aus seiner Entführungserfahrung nichts zu lernen sei (S. 45), entnehme ich diesem Buch doch weitreichende Erkenntnisse.
Reemtsma erklärt im Vorwort sein Motiv fürs Schreiben sei das Verlangen, die ihm auferzwungene Intimität mit den Entführern im Keller zu durchbrechen: Er muss das Wissen öffentlich machen, was bis dahin nur ihm und seinen Peinigern bekannt war. Da er dabei auch die Schamgrenze überschreiten muss, spaltet er die Erzählinstanzen auf: In der Schreibgegenwart erzählt er aus der ersten Person Singular und seine Erfahrungen im Keller hat er in der dritten Person verfasst.
Das Buch in drei Teile gegliedert, die jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven, die 33 Tage der Gefangenschaft im Keller beleuchten. Im ersten und kürzesten Teil handelt er die äußeren Umstände ab, vor allem "das, was außerhalb des Kellers geschah" (S. 45).
Im zweiten und längsten Teil schildert Reemtsma seine Wahrnehmung des Geschehens im Keller und seine Handlungsoption, die auf einem Spektrum von Passivität über "Nachdenken mit Konsequenzen" bis hin zu physischem Widerstand reichten, wobei er eigentlich immer passiver geworden sei.
Im letzten Kapitel geht es um die Beschädigungen, die der Keller hinterlassen hat. In diesem Teil werden noch weitere (unbewusste?) Motive für das Verfassen des Buchs deutlich: Die Extremerfahrung verschafft ihm anthropologische Erkenntnise: Manche Erfahrungen sind nicht vermittelbar, sie sind mit Gefühlen verbunden, die aus einem Normalalltag nicht bekannt sind: Es ist nicht "das und das, bloß schlimmer. Es ist ganz anders." Die Darstellung dieser (psychischen) Leidenserfahrung scheint mir aber auch ein zentrales Motiv für den Verfasser gewesen zu sein, dessen Erfahrungen in den Medien mit Aussagen wie "De-Luxe-Entführung" nicht ernst genommen wurden. Das Buch ist ein Wunsch um Anerkennung, dass er tatsächlich leid erfahren hat.
Reemtsma nimmt den Leser mit in den Keller in dem er 33 Tage eingesperrt war. Dabei beschreibt er detailliert seine Emotionen und wahrt gleichzeitig die Distanz indem er von sich in der dritten Person spricht.
Aber es wird deutlich wie er am Anfang versucht die sich auf die neue Situation einzustellen und zu begreifen wie lange sie andauern würde. Gleichzeitig entwickelte er im Laufe der Zeit Routinen und eine Tagesstruktur.
Was bleibt ist die Dankbarkeit für die weite Welt und die Erfahrungen die man täglich macht. Insbesondere, wenn man liest, dass der Wunsch nach einer Glühbirne und Büchern zum Lesen einen durch so eine Zeit bringen.
Auch die Entwicklung eines Stockholm Syndromes wird beschrieben. Und das man bei Gewalterlebnissen, diese auch nach der Tat, immer wieder durchlebt. Ausgelöst werden diese durch Geräusche oder als ganze Situationen im Traum.
Das Buch handelt im Kern davon, was eine Entführung und Gefangenschaft mit einem Menschen macht. Einerseits die Angst im Moment und andererseits die bleibenden Eindrücke danach.
Aus meiner Sicht ist die Darstellung der Umstände etwas seltsam aufgebaut. Erst 40 Seiten ganz nüchtern und sachlich über alles was in den 33 Tagen geschieht. Und dann nochmal alles aus seiner Sicht, beschrieben in der dritten Person und kommentiert in der Ich-Perspektive. Dieses Stilmittel ist zwar logisch/verständlich in seinem Einsatz, doch sagt es mir als Leserin nicht zu.
Da Herr Reemtsma selbst viel am Thema Trauma geforscht hat, wirken manche der Zwischenkommentare, wie aus einem Lehrbuch heraus. Mich ziehen solche Passagen unglaublich aus dem Erzählfluss und brechen die Immersion.
Dieses Buch sollte Pflichtlektüre im Psychologiestudium werden. Durchaus anspruchsvolle, aber sehr aufschlussreiche und persönliche Erzählung über Reemtsmas Erfahrungen während und nach seiner Entführung 1996, die er gleichzeitig sozialwissenschaftlich einordnet.
"Das einzige Mittel gegen ungewollte Intimität ist Veröffentlichung. [...] die Wahrheit teilte ich dann nur mit denjenigen, die meiner Familie und mir das angetan haben. Ich wäre auf eine perverse Weise ihr Komplize in Sachen Wahrheit. Wie jedwede Intimität muss ich diese spezielle Komplizenschaft zerstören, und das geht nur öffentlich. Die innere Distanz ist, ich habe das lernen müssen, nicht ausreichend." (S. 17/18)
Ich kann mich noch an den Entführungsfall Mitte der 90er Jahre erinnern und das obwohl ich gerade einmal so alt war wie der Sohn von Jan Philipp Reemtsma. Jetzt sein Buch zu lesen und auch nur annähernd ein Gefphl dafür zu bekommen wie es ihm und seiner Familie während und nach der Tat erging, war sehr ergreifend. Keine große Überraschung ist hierbei das Bild der Boulevard Medien über die ich damals auch an die neusten "Erkenntnisse" gelangt bin. Einerseits reizt es mich nun das 2018 erschiene Buch seines Sohns zu lesen, auf Grund der Thematik vielleicht aber erst viel später einmal.
Der erste Teil des Buches beeindruckt durch die distanzierte und zugleich drastische Darstellung der 33 Tage Reemtsmas im Keller der Entführer. Der zweite Teil ist eher anstrengend zu lesen - es geht sehr ins Philosophische, zugleich scheint der Verfasser seine Belesenheit und seine Bildung etwas zu sehr zu exponieren.
Interesting book, especially considering the currently ongoing Drach trial. However, I think the author went a bit too hard on the philosophical questions and started rambling a lot, especially towards the end. I still appreciated this as a story, but I wish it had been more actual information and less stream of consciousness.
Es ist bemerkenswert wie Reemtsma seine Gefühle und Gedanken zu Papier gebracht hat. Jeder hatte nach Schicksalsschlägen bereits Ähnliche deutlich schwächere Gefühle und so ist seine Gedankenwelt gut nachvollziehbar. Einen so detaillierten Einblick in die Gefühle eines Entführungsopfers erhält man selten. Wirklich lesenswert!
Ein Mann wird entführt und nach Zahlung von unglaublichen 30 Millionen DM nach 33 Tagen wieder freigelassen. Das hört sich nach einem Thema für eine spannende und actionreiche Räuberpistole an, doch 'Im Keller' ist eher ein psychologisches Kammerspiel als ein packender Kriminalroman. Jan Philipp Reemtsma, der im Jahre 1996 entführt wurde, berichtet des Geschehene aus drei Perspektiven: Zum einen die Außenseite (wie er es mit eigenen Worten bezeichnet) wie sie seine Frau und sein Sohn durchlebten. Dann folgen seine eigenen Erlebnisse soweit er sich daran erinnern kann, während er im dritten und letzten Teil zusammenzufassen versucht, was das ihm Widerfahrene in ihm auslöste. Schon die gerade mal ersten 40 Seiten lösen beim Lesen eine anhaltende Erschrockenheit aus, obwohl es sich im Grunde genommen um nichts anderes als eine sachliche, chronologische Darstellung dieser 33 Tage und der Zeit danach handelt. Doch insbesondere das Verhalten der Presse war selbst damals (fast 20 Jahre liegt das Ganze zurück) so rücksichts- und respektlos, dass man nur ungläubig den Kopf schütteln kann ('Wenn man nicht will, dass einem ins Fenster hineinphotographiert wird (und man will nicht), muss man die Vorhänge vorziehen. ...man bleibt im Haus - das dann eben kein Zuhause mehr ist, sondern ein Versteck, das man abdichten muss gegen unbefugten Einblick.'). Die nächsten 100 Seiten beschreiben die Entführung selbst aus der Sicht des Opfers in der dritten Person Singular. Es ist der Versuch des Autors, das Ganze mit Abstand zu berichten um so auch zu zeigen, '...dass es keine Ich-Kontinuität von meinem Schreibtisch zu dem Keller gibt...'. Mir fiel es hier teilweise schwer, dem Ganzen zu folgen, da immer wieder ein Wechsel von der ersten zur dritten Person Singular eintritt, sobald der Autor aus seiner Perspektive den Geschehnissen etwas hinzuzufügen hat. Dennoch wird überdeutlich, welcher Druck in dieser Zeit herrschte: Würde er lebend den Keller verlassen, seine Familie wiedersehen? Wie würde er sterben? Würden sie ihn zuvor verstümmeln? Dennoch versucht er seine Würde zu bewahren so weit dies, gefesselt an eine Fußkette, möglich ist. Selbst sein Humor verlässt ihn nicht ganz. Im letzten Teil mit knapp 70 Seiten analysiert Jan Philipp Reemtsma, was in diesem Keller mit ihm geschehen ist. Dies ist wohl der erschreckenste Teil des Buches, denn es wird überdeutlich klar, dass von dem Mensch der in solch eine Situation gerät, nicht mehr viel bleibt. Die Ohnmacht ist absolut und diese entsetzliche Erfahrung wird man wohl nie wieder los. Ein bedrückendes aber auch lehrreiches Buch, das nicht immer ganz einfach zu lesen ist.
So. After a kidnapping and thirty-three days of nearly total isolation, Jan is released to his wife and child and a media circus. His identity snaps in two, or separates on some invisible line: not just before and after but during which is not the space between but encompasses both and the future as well, and the he and I here used to demarcate experience (he is the one in the cellar, I am the one writing this and remembering it). Intense, to be sure. My problems with this were mainly (I think) with the translation from German to English. The translator cannot be a native speaker of English, nor anything close to it; the syntax is in parts altogether incomprehensible, and often just plain wrong ("Not just since my abduction, I think that human utopias are human fears in distorted form") -- what? -- that sentence is easy to suss out, but others are not. It adds confusion to an already difficult read (how does one reference what cannot be communicated, et cetera). ... And not being a German Intellectual myself, most of the references Reemtsma uses are unfamiliar -- references that he does not often quote but simply acknowledges (like, This is the familiar quotation from Grabbe about weakness. What quotation? Familiar to whom?)
What interests me most is Reemtsma's amazing (forgive the word) privilege. He says: Unless you have been in the cellar, you cannot understand this. You do not know what it is like to be powerless, to be in fear of your life, to have your choices reduced down to nothing, to lose your sense of self, to know the juxtaposition of shame and guilt and Stockholm syndrome. I have to admit that I lost my temper here. It is worthwhile to remember that Reemtsma is a man who inherited a massive fortune. Apparently his stint in the cellar was his first experience with loss of power, with reduced options, with deep-rooted fear and humility and guilt and shame and abuse. The more fortunate he.
Reemtsma, a 45-year-old German philologist worth $300-million, is kidnaped for ransom and held for thirty-three days chained to the wall in a dark cellar. This short book without chapters is about the trauma of that experience. This is an intensely personal study of being powerless and humiliated, of being reduced to something close to subhuman. But Reemtsma learns that the "he" who was held in that cellar (he won't call him "I") was not subhuman, but human in a different state, a state of "forced intimacy" with his captors.
Reemtsma writes with a curious, but totally delineated sense of profound shame. He became, however unavoidably and however ephemerally, intimate with his captors, men who had terrorized not just him but his family and friends. This—a symptom of the so-called Stockholm Syndrome in which hostages come to identify with and admire their abductors—is something so painful to this proud and highly respected man that he writes this book both to understand his experience and to exorcize it. In doing so he finds a dimension of himself and his humanity that he never knew existed.
The details and the pure logistics of a $30-million abduction dragged out for thirty-three days are fascinating in themselves. The botched payoffs, the dangerous intrusion of the police, the furtive, awkward exchanges between the kidnapers and Reemtsma's family and friends, and especially the mundane and sordid details of his life in the cellar, illustrate with compelling force the horror of the crime of kidnaping. This is a fascinating and affecting book that, to my mind, allows Reemtsma to rise above the degradation of his abduction. The readable translation by Carol Brown Janeway and the beautiful presentation by Knopf make this a book worth owning.
--Dennis Littrell, author of “The World Is Not as We Think It Is”
mr. reemtsma's account of his abduction and captivity is a quiet, non-sensational book, thankfully. i found it very insightful.
the first part is just interesting to read: what are the police procedures in the case of an abduction, how do police and media cooperate, etc.
the personal part is brutally honest, and mr. reemtsa has all my respect for that, it takes a lot of courage. he shows himself in all his vulnerability and portrays the psychological suffering of a hostage in a very personal way.
Reetsma was a wealthy academic (inherited it all) and was kidnapped in the 90s for 30 Million. The transaction went through, he lived, and wrote about his 30some days chained in a cellar.
Any ordeal like this would be traumatic, but Reetsma sprinkles his account with a lot of introspective and literary moments capable only of an academic. It isn't that I question his memory, but I find some of the tangents tedious. The book should have ended 50 pgs earlier.