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Waringham #4

Der dunkle Thron

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London 1529: Nach dem Tod seines Vaters erbt der vierzehnjährige Nick of Waringham eine heruntergewirtschaftete Baronie - und den unversöhnlichen Groll des Königs Henry VIII. Dieser will sich von der katholischen Kirche lossagen, um sich von der Königin scheiden zu lassen. Bald sind die "Papisten", unter ihnen auch Henrys Tochter Mary, ihres Lebens nicht mehr sicher. Doch in den Wirren der Reformation setzen die Engländer ihre Hoffnungen auf Mary, und Nick schmiedet einen waghalsigen Plan, um die Prinzessin vor ihrem größten Feind zu beschü ihrem eigenen Vater ...

961 pages, Kindle Edition

First published January 1, 2011

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About the author

Rebecca Gablé

89 books485 followers
Rebecca Gablé wurde am 25. September 1964 in einer Kleinstadt am Niederrhein geboren. Nach dem Abitur 1984 machte sie eine Lehre als Bankkauffrau. In diesem Beruf hat sie anschließend auch vier Jahre gearbeitet, meistens auf einem Stützpunkt der Royal Air Force, wo sie viel über England, seine Sprache und seine Menschen gelernt hat. Aber die Lust am Erzählen hatte Rebecca Gablé immer schon, und 1990, nachdem sie ihren ersten Roman geschrieben hatte, gab sie ihren erlernten Broterwerb auf, um aus der Lust einen Beruf zu machen. Sie begann ein Literaturstudium in Düsseldorf, dessen Schwerpunkt sich mehr und mehr zur Mediävistik - der Lehre vom Mittelalter - verlagerte.

Nach mehrjähriger, frustrationsreicher Verlagssuche erschien 1995 bei Bastei Lübbe ihr erster Kriminalroman „Jagdfieber“, der im Jahr darauf für den Friedrich-Glauser-Krimipreis nominiert wurde, und sie trat der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur - dem Syndikat - bei, dessen Sprecherin sie drei Jahre lang war.

Seit Beendigung ihres Studiums 1996 arbeitet sie als freie Schriftstellerin. Zwischenzeitlich hat sie auch zwei Semester lang altenglische Literatur an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf gelehrt, was sie zu ihrem Bedauern aus Zeitgründen wieder aufgeben musste. Seit mit ihrem ersten historischen Roman „Das Lächeln der Fortuna“ 1997 der Durchbruch kam, hat sie etwa alle zwei Jahre einen Mittelalterroman veröffentlicht, die alle Beststeller geworden und in viele Sprachen übersetzt sind. 2006 erhielt sie für ihren Roman „Die Hüter der Rose“ den Sir Walter Scott-Preis.

Rebecca Gablé lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca.

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Community Reviews

5 stars
781 (46%)
4 stars
603 (35%)
3 stars
237 (14%)
2 stars
50 (2%)
1 star
9 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 50 reviews
Profile Image for Feyre.
1,420 reviews134 followers
December 20, 2025
4,5 🌟
Auch beim mehrfachen Lesen immer wieder toll, auch wenn Nick nicht der sympathischste Waringham ist. Aber Fiktion und Geschichte toll miteinander verwoben und wunderbar erzählt! Immer wieder schön! Obwohl ich Schwierigkeiten hatte, Mary auf ein Podest zu stellen. Wenn mein Geschichtsunterricht nicht vollkommen für die Katz war, war ihre Herrschaft ja sehr blutig...
Profile Image for sina.liest.
333 reviews19 followers
April 4, 2019
Ich liebe diese Saga ❤️

Auch der vierte Teil enttäuscht mich nicht. Fast 1000 Seiten schwer und keine Seite zu viel. Mir fällt es wirklich schwer diese Charaktere jetzt gehen zu lassen.

Definitiv ein Jahreshighlight!
Profile Image for Aleshanee.
1,720 reviews125 followers
June 9, 2024
Man merkt sofort, dass seit dem letzten Band einige Zeit vergangen ist, denn im Haushalt der Waringhams haben wir sozusagen eine Generation übersprungen bzw. sind ca. 70 Jahre vergangen.
Obwohl vieles in der Grundstruktur gleich geblieben ist, hat sich einiges doch auch verändert: Teilweise der Umgang der Menschen untereinander, die alten Adelsgeschlechter, die durch die Rosenkriege sehr dezimiert wurden, der lüsterne König Henry, mit einem wahrhaften Verschleiß an Gemahlinnen und natürlich die Kirchenreform, die sich in diesen Jahren immer mehr durchsetzt.

Nicholas Waringham hat es nicht leicht, denn dieses Mal geht es bei den Intrigen und Machtkämpfen am Hof nicht um die Feinde außerhalb, sondern innerhalb des Landes. Als Nicks Vater, wegen Ketzerei angeklagt, im Tower of London landet, ahnt er schon, dass noch etwas anderes dahinter steckt. Und er wäre kein Waringham, wenn er nicht mit Ehre und Pflichtgefühl seinem Glauben treu bleiben und dem Königshaus, vor allem der jungen Prinzessin Mary, bis zum bitteren Ende beistehen würde. Stur und eigensinnig bleibt er seinen Prinzipien treu und es dauert nicht lange, bis er in das Visier des Königs gerät.
Noch dazu muss er sich um das herunter gewirtschaftete Gut Waringham und die geliebte Pferdezucht kümmern, was nicht leicht ist, wenn die verhasste Stiefmutter ständig dazwischen pfuscht.

Aber auch die anderen Charaktere sind wieder sehr anschaulich und authentisch. Der kränkliche König Henry, der Lord Chancellor Thomas Cromwell, der aufopfernde Mentor von Nick Waringham Thomas More, die aufsässige Prinzessin Mary, um nur einige zu nennen. Ein bunt gemischter Haufen in einer farbenprächtigen Zeit, in der viele Veränderungen und Neuerungen stattgefunden haben.
Es herrscht große Umbruchstimmung zu der Zeit - die sog. "Ketzer" erheben das Wort, Martin Luther wird bekannt und viel Altbewährtes gerät mehr und mehr in den Hintergrund; einiges an Etikette und Bräuchen fällt dem "Fortschritt" zum Opfer. Gerade zwischen Teil 3 und 4 spürt man eine deutliche Entwicklung zu dieser Zeit.

Einige Namen haben mich sofort an die Matthew Shardlake Reihe von C. J. Sansom erinnert. Die historischen Krimis spielen zur gleichen Zeit und viele Namen habe ich wiedererkannt, was ein besonderes Vergnügen für mich war!
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich über die vielen Namen und Verwandtschaftsverhältnisse keinen Überblick behalten konnte. Viele Namen ähneln sich und gefühlt ist jeder mit jedem irgendwie aus Urzeiten verwandt - das hab ich (für mich) einfach beiseite geschoben und alles so hingenommen, wie es eben da stand ;)

Insgesamt wieder ein imposantes Werk aus einer Zeit, deren Umstände und Sitten wir uns kaum noch vorstellen können. Doch obwohl es strikte Vorschriften bezüglich des Standes und harte Sanktionen gab, schienen sich die Menschen besser als gedacht damit zu arrangieren. Jeder fügte sich in seine „gottgegebene“ Rolle in der Gesellschaft ein und versuchte, sie so gut es ging zu erfüllen.

Mal wieder hat es die Autorin gemeistert, uns eine schwierige, unbeständige Zeit im englischen Mittelalter und Beginn der Renaissance in einem wunderbar spannenden Roman zu präsentieren. Mit einem König, der mit seinen ständig wechselnden Launen das Volk aufwiegelt, den Reformern, die einen Widerspruch zur christlichen Lehre fördern und den Papisten, die an den altbewährten Glaubensrichtlinien festhalten wollen – und mittendrin Nicholas Waringham, der seinen Ahnen mit Loyalität und Pflichtbewusstsein wieder alle Ehre macht.

Weltenwanderer
Profile Image for Wilja Wiedenhöft.
157 reviews301 followers
April 28, 2018
Dieses Buch hat mich in eine Leseflaute gebracht, wie konnte das passieren? Die geschichtliche Aufarbeitung der Tudors war viel zu oberflächlich und ich bin weiß Gott kein Sympathisant der Queen Bloody Mary aber unser lieber Nick empfand sie viel zu bezaubernd. Geschichtlich konnte es mir nichts neues bringen und der fiktive Teil der Waringham war von der Entwicklung her wieder ähnlich wie die Teile zuvor. Schade!
Profile Image for Sonja.
15 reviews1 follower
December 3, 2011
Als ich angefangen habe, dieses Buch zu lesen, wollte ich es nach den ersten 50 Seiten wieder weglegen. "Das ist nicht mehr Waringham", habe ich gedacht und war richtiggehend traurig, dass all das, was ich in den vorherigen drei Büchern kennen und lieben gelernt habe so niedergehen sollte. Und dieses Gefühl blieb das gesamte Buch hindurch ein Stück weit bestehen. Aber genau das war es, was "Der dunkle Thron" letztendlich so wunderbar gemacht hat. Es war, als würde ich alte Freunde dabei beobachten, wie sie sich langsam wieder nach vorne kämpfen. Dahin, wo sie hingehören, und vielleicht noch ein bisschen höher. Man leidet, hofft und freut sich mit den Figuren. Und es ist immer wieder wundervoll, wie Rebecca Gablé es schafft, winzige Hinweise einzubauen, manchmal kaum mehr als Nebensätze, die jedem, der die vorherigen Bücher, und vor allem das erste, kennt, ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Das zeigt, dass die Widmung, das Buch sei den treuen Lesern gewidmet, wirklich ernst gemeint ist.

Es ist nicht mehr Waringham, wie es war, und es ist nicht mehr das "geliebte Mittelalter" (Zitat aus dem Nachwort), das einen ganz eigenen Flair hatte. Aber es ist trotz allem ein wirklich gutes Buch.

"Der dunkle Thron" hat mich bei weiterem nicht so sehr begeistert, wie "Das Lächeln der Fortuna", das auf immer und ewig mein Liebling in der Reihe bleiben wird. Und manchmal dachte ich, dass es viellicht doch gut gewesen wäre, nach dem dritten Band aufzuhören. Aber letztendlich war es gut, dass es weiterging. Denn über ein Wiedersehen mit alten Freunden freut man sich doch immer.
Profile Image for Alexa.
24 reviews28 followers
October 18, 2024
Auch der 4. Teil der Waringham-Saga hat mich wieder vollauf begeistert.
Rebecca Gablé nimmt den Leser diesmal mit ins Zeitalter Heinrichs VIII.
Gekonnt verwebt sie die Geschichte Englands mit den fiktiven Geschehnissen rund um Nick of Waringham.
Dieser muss nach der Hinrichtung seines Vaters Jasper bereits als Jugendlicher die Geschicke seiner geerbten Baronie und deren Bewohner lenken. Gar nicht so leicht angesichts der politischen und religiösen Situation im 16. Jahrhundert. Zudem versuchen ihm seine ungeliebte Stiefmutter sowie deren Tochter, das Leben zur Hölle zu machen.
Wie zu der Zeit beinahe üblich, landet auch Nick zweimal im Tower, schafft es aber dank seiner Freundschaft zu Prinzessin Mary immer wieder seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Trotz der stattlichen Anzahl von 960 Seiten war das Buch kurzweilig und hat mir unterhaltsame Lesestunden beschert und ich freue mich bereits auf den nächsten Band.
Profile Image for Anika.
967 reviews319 followers
October 28, 2011
Eigentlich 4,5 Sterne, aber halbe Sachen gibt es hier ja immer noch nicht. Es ist halt ein Gablé-Schmöker, ein Waringham noch dazu, und ich habe es ja in einer anderen Rezension schon einmal geschrieben, für mich sind Gablé-Bücher immer sichere Garanten für 4 Sterne Minimum. Denn diese Bücher vereinen das, was ich mir unter einem perfekten historischen Roman vorstelle: Sie sind akkurat recherchiert, unterhalten und lehren gleichzeitig Geschichte, und sie schaffen es immer wieder, mich richtig in diese vergangene Zeit zu entführen. Ich lese nicht nur, ich bin quasi da. Das gilt für die abgeschlossenen Werke, aber ganz besonders für die Waringham-Saga. Und eigentlich wurden die bisherigen Teile - die "originale" Trilogie - von mir auch jeweils mit 5 Sternen bewertet, ohne Wenn und Aber. Bei diesem 4. Teil ziehe ich einen halben Stern ab, weil ich einige Dinge vermisst habe. Dazu später mehr.

Zuerst mal zu den tollen Dingen. Überhaupt: Waringhams are back! Ich habe mich riesig auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Wir (also die begeistere Leserschaft und die Waringhams) sind inzwischen bei den Tudors angelangt. Der regierende König in diesem Band ist also Henry VIII, die "Konflikte" bzw. Dramen rühren vor allem von den religiösen Umwälzungen, bedingt durch Henrys schwankende Gelüste nach Frauen verschiedener Konfessionen. Aber das ist hier ist keine Inhaltsangabe, sondern eine Rezension, außerdem dürfte dieser Teil der englischen Geschichte doch gut bekannt sein.

Was ich an Gablés Erzählung über diese wechselhafte Epoche positiv hervorheben möchte, abgesehen von der allgemeinen Begeisterung über ihren wie immer angenehmen Stil, der einfach Spaß macht, und alles, was ich im ersten Absatz geschrieben habe:

- Schön, dass Nick, der "aktuelle" Waringham, so einige Hürden überwinden muss, bis er seine große Liebe findet. Zwar hatte auch Julian vor ihm seine Probleme, aber er hatte seine Gefährtin immerhin recht früh gefunden, bei John waren es eher äußere Umstände, die ihm und seiner verliebten Braut zunächst etwas hinderlich waren. Der letzte, der so richtig Probleme hatte, war wohl Robin, von daher empfand ich es als willkommene Abwechslung, dass bei Nick nicht alles rund lief und er sich unter anderem auch moralischen Problemen stellen musste.

- So viele wunderschöne, teils unerwartete, aber immer herzlich willkommene Bezüge zu den Vorfahren und ihren Geschichten. In irgendeiner Kritik habe ich gelesen, Frau Gablé hätte die Renaissance vielleicht besser mit einer neuen Familie einläuten und die Waringhams im Mittelalter lassen sollen, aber nein, dann wären uns ja alle dies schönen Momente entgangen. Fernbrook. Die Gedichte von Mortimer Dermond. Die Korrespondenz zwischen John of Gaunt (Lancaster!) und Robin. Hach.

- Was ich ja an Gablés Büchern immer total klasse finde, ist, wie geschickt sie ihre fiktiven Charaktere in die echte Geschichte hineinwebt und dabei so wenig wie möglich durcheinanderbringt. Ich hatte da an einer Stelle etwas Bedenken, aber auch das hat sie bravourös gelöst. An dieser Stelle ist jedoch ein Spoiler-Tag angebracht, da dieses Beispiel das Schicksal eines fiktiven Charakters betrifft:

- Okay, das ist jetzt eher albern, aber ich fand die Wahl, dass Charles Brandon, Duke of Suffolk, Nicks Pate und "Beschützer" war, absolut cool. Das hat natürlich nichts mit Henry Cavill und seiner Darstellung von Suffolk in Die Tudors zu tun. Natürlich nicht.

Nun zu den Dingen, die mich dazu bewogen haben, "nur" 4,5 Sterne zu geben. Natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau, und eigentlich betrifft es auch keine handwerklichen Dinge oder Plotfehler, es sind eher Dinge, die mir gefehlt haben, oder Änderungen, die mir nicht so gefallen haben. Also alles nur Geschmackssache, denn Änderungen müssen ja nicht schlecht sein, vor allem, da Frau Gablé ja auch schon mal vorgeworfen wird, dass ihre Romane doch schon einem ähnlichen Muster zugrunde liegen. Und ich habe ja selbst im Punkt zu Nicks Liebesdingen gesagt, dass mir z.B. diese Änderung sehr willkommen war. Aber dennoch haben mir im Dunklen Thron ein paar Sachen gefehlt, die in der Original-Trilogie weitaus ausgeprägter waren und die für mich irgendwie zu Waringham dazugehören.

- Mein Haupt"problem": die fehlende Loyalität seitens des "Hauptdarstellers" zum König. Nicht falsch verstehen. Ich finde Henry VIII absolut verabscheungswürdig - ein brutaler, wechselmütiger, fetter Egomane. Bäh. Aber. Er ist der König, und ich bin es nunmal gewohnt, dass die Waringhams zu ihrem König stehen. Schon der Beginn, das Schicksal von Nicks Vater Jasper, hat ja gezeigt, in welche Richtung es diesmal geht (sagt sogar der Klappentext, weshalb ich das hier auch nicht als Spoiler erachte). Trotzdem. Auch Julian hatte in Waringham 3 große moralische Probleme mit seiner Königstreue, das hätte ich mir von Nick auch gewünscht - und es wäre extrem geworden, das ist mir klar. Und vielleicht hätte es Nick auch weniger sympathisch dastehen lassen, aber vielleicht hätte ich das lieber in Kauf genommen. Und dass Königstreue irgendwie sogar gegenüber dem Scheusal möglich sein kann haben ja - aus verschiedenen/anderen Gründen und bis zu einem gewissen Grad - auch Ray und Mary gezeigt. Und Nick? Ein Waringham, der den König mehr oder weniger als Feind betrachtet? Uh, ich habe es hingenommen, akzeptiert und konnte mich auch irgendwie halbwegs damit anfreunden. Trotzdem kam ich nicht umhin, oft "Was wäre, wenn..." zu denken. Wie gesagt, Jammern auf hohem Niveau. Außerdem ergab sich aus dieser Konstellation ein weiteres Manko: Der König spielt meiner Meinung nach eine zu geringe Rolle als Charakter. Zwar bestimmt sein "Denken" fast alle Vorkommnisse und Ereignisse in dem Roman - aber er selbst taucht kaum auf. Wie oft trifft Nick ihn? Wie oft ist Nick am Hof? Eben. Da war mir zuviel Distanz. Die Warimghams gehören zum König, zum Hof, mitten ins Geschehen, und nicht so dauerhaft ins Exil, wie Nick es ist.

- Zweites "Problem": Das Fehlen dieses einen übermächtigen Charakters, egal, ob "gut" oder "böse". Das, was John of Gaunt (Lancaster!), Henry Beaufort und Richard Neville in den vorherigen Büchern waren. Der eine große Charakter, der die Fäden zieht. Henry VIII war dazu nicht präsent genug. More, Suffolk und Cromwell hätten Potenzial dazu gehabt, konnte aber die Rolle nicht ausfüllen - was sicher teilweise der Geschichte geschuldet ist, einfach weil Henry VIII so wankelmütig war und seine Positionen und Meinungen zu oft geändert hat. Sollte Mary diese Rolle ausfüllen? Dafür war sie meiner Meinung nach nicht mächtig genug.

- Und wo wir gerade bei Mary sind, mein drittes "Problem": Ich mag sie einfach nicht. Normalerweise lasse ich mich gerne und bereitwillig von Frau Gablé beeinflussen - ich habe ihre Vorliebe für John of Gaunt (Lancaster!) nur zu gerne geschluckt, und sie hat mich zur Lancastrianerin gemacht ;) Aber bei Bloody Mary Tudor gelang ihr das nicht so ganz, da ist meine Antipathie wohl zu tief verwurzelt. Als Charakter im Buch fand ich sie zwar durchaus sympathisch, aber, und da helfen alle Rehabilitationsversuche nichts, sie war halt letzten Endes auch eine Fanatikerin. Ich kriege das nicht raus. Sorry, Mary. Aber ich hätte mehr Sympathien für die Protestanten gehabt, weißt du. Und ich weiß, dass dein Leben bis zur Krönung alles andere als leicht war, aber trotzdem, es ist nun mal so, dass du zumindest dafür verantwortlich bist, dass so viele gebrannt haben - obwohl doch eigentlich alles auf einem guten Weg war.

Kleine Schlussbemerkung: Einige Rezensenten haben sich ja darüber mokiert, dass dieser Teil nicht im Mittelalter spielt, und das Buch deshalb abgewertet. Ja, guten Morgen auch. Ich kann natürlich nachvollziehen, dass der Renaissance gewisse Dinge "fehlen", die ich auch vermisst habe - die großen Kriegswirren etwa, die Gablé immer sehr gut erzählt und so für viele spannende, dramatische Momente gesorgt hat. Aber nun, Krieg ist in dieser Zeit nunmal nicht mehr so gewesen, die Eroberung von Boulogne gab auch nicht wirklich viel her, und aus dem, was stattdessen war, hat Frau Gablé ja nun wirklich viel rausgeholt. Das Buch also grundsätzlich dafür abzustrafen, dass es in einer anderen Epoche spielt, halte ich, gelinde gesagt, für Quatsch.

So, Frau Gablé, jetzt zwei, maximal drei Jahre, dann Elizabeth? Die Bühne ist bereitet, würde ich mal sagen. Und bitte mit ordentlich Shakespeare-Cameo. Ich freue mich jetzt schon drauf!
Profile Image for Elena.
418 reviews39 followers
November 2, 2011
Nicholas of Waringham ist erst 14 Jahre alt, als er ein schweres Erbe antreten muss: Eine heruntergewirtschaftete Baronie und die Ungnade Königs Henry VIII. Doch damit nicht genug, bittet ihn Königin Catalina bald darauf, für ihre Tochter Mary zu sorgen. Sie ahnt nicht, was sie damit Nick abverlangt. Denn es brechen stürmische Zeiten über England herein: Um einen Sohn zu bekommen, ist Henry zu fast allen bereit. Er sagt sich von der katholischen Kirche los, um seine Favoritin Anne Boleyn ehelichen zu können. Zudem werden seine Kinder Mary und Elisabeth zu Bastarden erklärt, damit der Weg für einen männlichen Thronfolger frei ist. Dass die Engländer treu zu Mary stehen, macht sie zur Gallionsfigur der “Papisten” - und bringt ihr Leben in Gefahr …

Dieses Buch spielt in der turbulenten Zeit der Tudors, wo König Henry VIII eine Frau nach der nächsten ehelicht. Hinzu kommen die Wirren der Reformation. Es entbrennt ein Kampf um den rechten Glauben. Der des Öfteren scharf drehende politische Wind trennt zahlreiche Köpfe von den Schultern. Nick steht durch die stürmischen Jahrzehnte unverrückbar an der Seite Marys und hält am katholischen Glauben fest, doch längst nicht alle in seiner Familie versperren sich den neuen Glauben. Dass der König um Nicks fehlende Loyalität zu ihn weiß, bringt Nicks Kopf mehr als einmal zum wackeln …

Ein weiteres grandioses Buch aus der Feder von Rebecca Gablé – und doch bin ich dieses Mal nicht ganz glücklich geworden. Während ich die vorherigen Protagonisten vollends in mein Herz schließen konnte und mit ihnen zur Lancastrianerin wurde und treu zur roten Rose stand, fehlte mir hier die innere Überzeugung. Nick vergöttert Mary regelrecht und seine Zuneigung zu ihr ist über jedes vernünftige Maß hinaus, doch konnte mich das als Leserin dennoch nicht gänzlich für die Beiden einnehmen. Vielleicht macht sich das Fehlen eines mächtigen Übervaters in diesem Band bemerkbar? Mary ist eine tapfere Person, die fest zu ihren Überzeugungen steht, aber aufgrund ihrer Position nahezu machtlos. Zudem fällt Nick mit seiner nicht vorhandenen Loyalität gegenüber den König aus der Linie seiner Ahnen heraus, auch wenn diese fehlende Treue im Buch auch thematisiert wird.

Es ist durchaus begrüßenswert, dass Nick in eine unstandesgemäße Ehe gerät – doch ich konnte ihn sein ungerechtes Benehmen gegenüber seiner Ehefrau nicht wirklich verzeihen. Spät findet er dann sein Liebesglück, der Weg dahin gestaltet sich jedoch sehr steinig und versöhnt ein wenig mit ihm. Insgesamt ist Nick für mich längst nicht so sympathisch wie seine Vorgänger gewesen, ich empfand ihn als ziemlich stur und unversöhnlich. Da gefiel mir seine ältere Schwester Laura schon wesentlich besser, welche jedoch nicht sehr viel Raum in der Geschichte bekam. Interessant war die angeheirate Stieffamilie, die doch einige überraschende Wendungen und Bezüge ermöglichte. Insgesamt fehlte mir dann doch der großen Familienzusammenhalt der Waringhams, da machten sich die zahlreichen übersprungenden Generationen ziemlich deutlich bemerkbar. Fast alle Familienzweige tauchen in der Geschichte irgendwann auf, doch das Gefühl heimzukommen stellte sich bei mir nicht ein.

Das Ende konnte mich auch nicht so recht zufrieden stellen. Es ist nicht verwunderlich, dass Nick durch seine Ungnade keine Rolle am Hofe am Hofe Henry VIII spielt. Doch am Ende schien Frau Gablé als Belohnung die Charaktere in höchste Ämter schreiben zu wollen. Leider gab es dann aber keinen Einblick mehr in Marys Regierungszeit, welchen ich persönlich noch erwartet habe. Auch hätte ich, um den Bogen noch einmal zur Familie zurückzuschlagen, mich noch viel mehr für Elenaor und Elisabeth interessiert. Wenn Frau Gablé über Elisabeth schreiben sollte, was ich doch sehr hoffen will, dann wäre eine weibliche Heldin wundervoll – wie wäre es mit Elenaor in der weiblichen Hauptrolle? Schon in diesem Buch dachte ich manches Mal, dass eine Hofdame besser in die Geschichte gepasst hätte.

Kurz zusammengefasst: Ein spannender Einblick in die Geschichte, der in die turbulente Tudor-Zeit der englischen Renaissance entführt, jedoch ein wenig das typische Waringham-”Feeling” vermissen lässt.

4,5 Sterne
Profile Image for curi_ous.reader.
244 reviews
October 30, 2025
3.5

Ich glaube, dies ist das erste Buch in der Reihe in dem die Hauptfigur wirklich so gar keine Sympathie für den (Haupt-) Monarchen hat. Selbst Julian hatte eine gewisse Art von Respekt für Edward IV. Ich fand es etwas schade, dass die Handlung dadurch in diesem Band relativ wenig am Hof selber stattgefunden hat. Zwar war Nick eng mit Mary I. verbunden, aber da diese ja erst gegen Ende des Buches die Krone erhält und die meiste Zeit des Buches von ihrem Vater irgendwo abseits des Hofes festgehalten wird, muss Nick eigentlich immer auf die politischen Ereignisse reagieren und ist nicht, wie seine Vorfahren, oft aktiver Teil dieser Ereignisse.
Ich mochte Nick erstaunlicherweise mehr als ich zu Beginn erwartet hatte. Ich hatte das Gefühl, er hat ziemlich viel Empathie für seine Mitmenschen, gerade die Waisenkinder. Nur seine nichtvorhandenen Gefühle für Polly und sein daraus resultierendes Verhalten fand ich nicht gut.
Ich fand es auch etwas schade, dass wir zurück von zwei Hauptfiguren zu einer gewechselt sind, weil mir das neue Konzept im Teil davor sehr gefallen hat.
Insgesamt hätte ich mir auch mehr Kontakt zu den 6 Ehefrauen von Henry VIII. gewünscht, da ich diese Zeitspanne in der englischen Geschichte auch sehr interessant finde.
Alles in allem war es jedoch wieder ein gutes Buch!
Profile Image for Janina.
15 reviews
October 9, 2023
zwischen 3 und 4 sternen, ich kann mich nicht entscheiden 🙃
Profile Image for LeseMaus.
340 reviews12 followers
September 9, 2019
#beendet #reread
🐭🐭🐭🐭

Rebecca Gablé
Der dunkle Thron
- Warinham - Saga -
* Historischer Roman *

Diese Bücher sind wie nach Hause kommen und Freunde treffen.
Profile Image for Rebekka.
396 reviews
January 1, 2021
Immer wieder schön, einen Blick in die verwinkelte Königs Geschichte der Engländer zu werfen.
Profile Image for Anni.
602 reviews
July 26, 2020
Ich kann echt nicht sagen, was mir gefehlt hat, aber irgendwie kann es mich nicht mehr so in den Bann ziehen wie noch bei den ersten beiden Bänden, echt schade!:-(
Der geschichtliche Hintergrund war teilweise ziemlich anstrengend, sodass ich zeitweise echt keine Lust hatte weiterzulesen..
Dennoch mochte ich Nicholas total gerne und der Schreibstil war wie immer sehr angenehm!
Ich hoffe sehr, dass der nächste Band besser wird.
Ich glaube, ich bin das erste mal bei einer Bewertung unsicher und würde sagen 3.5-4/5
Profile Image for Le.
19 reviews
January 27, 2018
Wenn ich ehrlich bin, war ich ein bisschen enttäuscht. Die erste Hälfte war toll, aber danach ging es für mich leider nur bergab. Mein Hauptproblem war Nick selbst: Er war mir einfach unsympathisch. Während ich sein Verhalten gegenüber seiner Stiefmutter noch nachvollziehen konnte, war seine Gleichgültigkeit gegenüber Polly wirklich schrecklich. Und seine Beziehung zu Janis hat auch nicht gerade dazu beigetragen, dass ich ihn mehr mochte.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Cor Markhart.
127 reviews23 followers
April 19, 2012
Im Vergleich mit den ersten Büchern ist das hier einfach nur schlecht.
Nick und Mary sind das krasse Gegenteil zu Robin und Lancaster.
Dazu kommt meine persönliche Abneigung bezüglich der katholischen Kirche die es mir nur als nur schwer machte irgendwelche positiven Gefühle für die Protagonisten aufzubringen.
29 reviews
December 5, 2014
Okay, wieder einmal ein Gable Buch. Brauchte nach all der schweren Kost vom Dodo mal wieder etwas leichteres was einen "fesselt".
Gesamteindruck: Es ist unterhaltsam. Die Handlung plätschert angenehm vor sich hin, man muss nicht viel nachdenken und wenn man mal eine Seite ließt ohne sich 100% zu konzentrieren ist das auch okay.
Das hat Vorteile, aber auch Nachteile.
Die Welt, also London im 16. Jahrhundert ist definitiv interessant. Viele Dinge von weltweiter bedeutung geschehen und das die Story darin angesiedelt ist, gibt ihr einen besonderen Reiz. Es wirkt, als sei man Zeuge der Geschichte.

Was mich persönlich gestört hat: Nur ein einzelner POV Charakter. Ja, ab und zu wird auch mal aus der Sicht anderer Personen berichtet, aber zu 90% ist es N.v.W. Man begleitet ihn mehr oder weniger sein komplettes Leben und dadurch wirken viele Dinge belanglos oder abgehackt "6 jahre später, Nick ist immer noch in der Burg seines Vaters". Die Persönlichkeit von Nick: Ja, R. Gable versucht ihn nicht zu einem unfehlbaren Helden zu machen, aber irgendwie wirkt sein ganzes Wesen arg konstruiert und alle Fehler die er hat, sind absolut verzeihbar und lassen einen nicht wirklich an ihm zweifeln. Das macht das Ganze ein wenig langweilig, weil man irgendwie eh weiß, dass er was dummes, aber tugendhaftes und treues machen wird. Man kann der Autorin ihre Faszination für das alte Adelsgeschlecht förmlich anmerken. Alles in allem ist Nick einfach zu rundgelutscht, er vertritt die alten Werte, aber ist immer nett zu allen andersgläubigen, immer moralisch korrekt, treu-dumm ergeben, Gentleman im klassischen Sinne. Da hätte ic mir ein wenig mehr Ecken und Kanten gewünscht.

Alles in allem ein Buch was mich unterhalten hat und gute abwechslung zu den schweren Lektüren ist die ich mir sonst im moment so gebe. Von daher war ich ganz zufrieden. Es ist aber mit Sicherheit auch kein Buch, über das ich jetzt noch jahrelang nachdenken werde und das mich zu Höherem inspiriert.



Hier ist die Handlungszusammenfassung von wikipedia:

Die Handlung beginnt im Jahre 1529. Der 14-jährige Nicholas of Waringham, genannt Nick, besucht die Schule des Humanisten Thomas More in Chelsea, muss allerdings nach Waringham zurückkehren, wo er gemeinsam mit seiner Schwester Laura den offenen Anfeindungen seiner Stiefmutter Yolanda Howard und deren Tochter ausgeliefert ist. Nick kümmert sich in dieser Zeit notgedrungen um seinen Halbbruder Raymond doch kurz darauf wird sein Vater verhaftet und im Tower ermordet. Er war der einzige Mann, der einer Scheidung König Henrys VIII. von seiner Frau Catalina von Aragon und seiner Ehe mit Anne Boleyn noch im Wege stand. Unterdessen ist Nick mit seiner neuen Aufgabe als Earl heillos überfordert, da seine Stiefmutter seine gesamte Autorität, die er bei den Bauern genießt, untergräbt, und versucht, ihm einen Steward, ihren Bruder Edmund, vor die Nase zu setzen. Zu allem Überfluss nimmt Königin Catalina ihm das Versprechen ab, im Falle einer Scheidung auf ihre Tochter Prinzessin Mary acht zu geben. Nick ist nur mäßig begeistert. Laura und ihr Mann ziehen nach London und Nick beginnt ein Verhältnis mit seiner Magd Polly.

Obwohl er immer noch offiziell mit Catalina verheiratet ist, verbannt König Henry sowohl seine Tochter als auch seine Frau vom Hof und ehelicht seine inzwischen schwangere Geliebte Anne, was Mary sehr erschüttert und sich noch dazu auch auf ihre Gesundheit auswirkt. Nick, der seine anfängliche Scheu überwunden hat, besucht sie oft, um ihr beizustehen und macht kein Geheimnis aus seiner Meinung über die königlichen Weibergeschichten. Als er sich knapp ein Jahr nach der Geburt der kleinen Prinzessin Elizabeth und seiner und Pollys Tochter Eleanor weigert, einen Eid auf das Thronfolgegesetz zu schwören, dass Mary das Thronfolgerecht aberkennt, kann er nur knapp Tower und Streckbank entgehen, muss sich aber für einige Zeit aus dem Leben in Hof und Politik zurückziehen und schmuggelt sich, Polly und ihre Tochter als Stallknecht und Milchamme in den Haushalt der Prinzessin, an dem auch Mary untergebracht wurde. Er wird zu ihrer einzigen Verbindung zur Außenwelt, aber seine Maskerade zwingt ihn dazu, die inzwischen wieder schwangere Polly zu heiraten, was er als unerträgliche Schande empfindet, obwohl er ein unglaublich schlechtes Gewissen hat, weil er weder sie, noch seinen Sohn Francis, der neun Monate später zur Welt kommt, lieben kann. Unterdessen nehmen die Intrigen bei Hofe zu, Thomas More wird hingerichtet, der König scheint die Lust an Anne Boleyn zu verlieren und wirft stattdessen ein Auge auf die blutjunge Jane Seymour und auch Mary kann sich ihres Lebens nicht mehr sicher sein. Doch ihre Flucht auf den Kontinent wird vereitelt, Nick enttarnt und angeschossen in den Tower gesperrt, wo er Zeuge des Boleyn-Desasters wird und seinem entfremdeten Halbbruder wiederbegegnet. Anne Boleyn wird des Ehebruchs mit mindestens sieben Liebhabern, darunter auch ihrem eigenen Bruder George bezichtigt und Raymond wohnt nicht nur ihrer Hinrichtung bei sondern sieht auch bei der Enthauptung von fünfen ihrer vermeintlichen Galane zu. Um diesem Schicksal zu entgehen, einigen sich Nick und Mary schließlich darauf, doch den Eid auf das Thronfolgegesetz zu schwören und damit zu kapitulieren.

Henry heiratet Jane Seymour, die allerdings kurz nach der Geburt ihres Sohnes Prinz Edward stirbt, und Nick zieht mit Polly und seinen Kindern zurück nach Waringham, wo seine Stiefmutter ihm das Leben zur Hölle macht. Aber besonders Polly hat unter ihr und dem Zorn der Bauern zu leiden, sodass Nick sie mit schuldbewusster Erleichterung als Gouvernante zusammen mit Francis und Eleanor, die die inzwischen ebengalls verstoßene Prinzessin Elizabeth wie eine Schwester liebt, an Edwards Hof schickt.

Auf Betreiben von Thomas Cromwell, einem eisernen Reformer werden alle englischen Klöster aufgelöst, was sowohl eine Reihe von erbitterten Protesten als auch eine Flut von arbeitslosen Mönchen, Nonnen und Bedürftiger auslöst. Nick eröffnet in London ein Waisenhaus, wo er zwei vertriebene Mönche beschäftigt und einigen Kindern ein Dach über dem Kopf und ein Mindestmaß an Bildung bietet. König Henry heiratet Anna von Kleve, zu der er sich allerdings genauso wenig hingezogen fühlt wie zu Anne und bereits auf Methoden sinnt, sich ihrer zu entledigen und Mary kämpft mit einigen Verlöbnissen, die fast immer umgehend wieder aufgelöst werden. Nick sucht ab und zu pflichtschuldig seine Frau und seine Kinder auf, hat aber noch immer Gewissensbisse, weil er sie so vernachlässigt. Als schließlich Janis Finley of Fernbrook, eine vertriebene Nonne aus Yorkshire und eine entfernte Verwandte auftaucht, gerät sein Leben aus den Fugen, denn auf einmal versteht er die Leiden seines Halbbruders, eine Frau zu lieben, die man unmöglich haben kann. Raymond ist unglücklich und rettungslos in seine Cousine Katherine Howard, die Tochter seines Onkels Edmund verliebt, auf die aber niemand anderes ein Auge geworfen hat, als König Henry, der sich bald darauf von Anna scheiden lässt und Katherine, seine fünfte und bislang jüngste Frau, heiratet. Trotz des Risikos bedinnt Raymind eine Affäre mit ihr, bis die Gefahr, entdeckt zu werden, zu groß wird und er sich hilfesuchend an Nick wendet, doch die Brüder haben sich kaum wiedergefunden, als Raymond sich erhängt; er hat den Glauben an alles verloren, was ihm wichtig war und kann und will deshalb Nicks Hilfe nicht annehmen. Verzweifelt und erschüttert sucht Nick Trost und Vergessen bei Janis, die ebendfalls nichts gegen nächtliche Rendezvous einzuwenden hat. Auch sie liebt Nick, macht sich aber Vorwürfe, dass sie damit einer anderen Frau ihren Mann gestohlen hat. Katherine Howard wird wegen Ehebruchs hingerichtet.

Als er sieben Jahre alt ist, wird Francis zu Nick nach Waringham geschickt und erst jetzt lernt Nick seinen Sohn richtig kennen und was viel bedeutsamer ist: lieben. Mit Hilfe einiger Freunde richtet er in Waringham eine Schule ein und bittet Janis, dort als Lehrerin zu arbeiten und sie nimmt zögernd an, geht aber dann ganz in ihrer neuen Welt auf, besonders, als Nicks Stiefmutter ihre Großnichte Millicent nach Waringham schickt, die ein reges Interesse an Büchern und ebenso an Francis zeigt. Um seinen Schülern das Lateinlernen erträglicher zu machen, verfasst er Tiergeschichten, in denen die Witzfigur des ganzen Geschehens der König ist: Fett, verfressen, träge und faul, er schickt tapfere Ritter ins Exil und hat in jeder Geschichte eine andere Frau. Nick will damit Kinder zum Lachen bringen, schaufelt sich aber selbst sein eigenes Grab. Die Inhalte seiner Geschichten werden als Hochverrat an der Krone ausgelegt und Nick durch Enthauptung noch milde zum Tode verurteilt. Bereits auf dem Schafott holt er Luft für seine letzten Worte, als die Nachricht eintrifft, der König sei in den Morgenstunden des vergangenen Tages verstorben, alle Urteile seien aufzuheben und die Verurteilten zu begnadigen.

Janis hatte Nick aus Angst, er könne teuflisches in Gang bringen, um sich von Polly scheiden zu lassen, verschwiegen, dass sie ihre Gelübde niemals abgelegt hat und folglich gar keine Nonne ist. Als aber seine Stiefmutter ihm voll Bitterkeit berichtet, Nick habe immer zwischen ihr und seinem Vater gestanden und nur er sei schuld, dass er seine Nächte lieber mit Pollys Mutter als mit ihr verbracht hatte, ist seine Ehe mit Polly nach kirchlichem Recht inzestuös und eine Scheidung möglich. Dankbar nehmen beide diese Lösung an, denn auch Polly hat ihr Glück bei einem anderen gefunden, und so trennen sie sich im Guten. Eine freundschaftliche Beziehung bleibt aber.

Im Jahr 1553, kurz nach Francis' Hochzeit mit Millicent Howard, stirbt der junge König Edward an Schwindsucht und der Streit um die Erbfolge bricht von neuem los. Kronrat und Parlament wollen Jane Grey, eine recht unbedeutende Person auf den Thron bringen, aber die englische Volksseele schreit nach Mary. Um Nick und damit Mary zum Einlenken zu zwingen, werden Francis und Millicent vom Duke of Northumberland als Geiseln im Tower festgehalten, bis Northumberlands Truppen sich Mary anschließen und er klein bei geben muss. Die Engländer bekommen ihren Willen und Mary wird am Oktober in Westminster zur ersten Königin von England gekrönt.
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Profile Image for Alexandra.
20 reviews
January 29, 2021
Obwohl es sich um eine nicht geplante Fortsetzung handelt, muss ich sagen, dass dieser Band rein inhaltlich wohl mein liebster werden könnte.
Abgesehen davon, dass mir die Geschichte der Tudors um Heinrich VIII am besten bekannt ist und ich zu ihnen am meisten Forschungsliteratur gelesen habe, gefällt mir einfach sehr, wie der Fokus auf die Frauen gelegt wurde.
Gablé stellt Heinrich als den Schwächling hin, der er aus meiner Sicht auch war und misst seinen Frauen, aber auch den Töchtern deutlich mehr Wert bei. Die Periode der Männer, die Waringham prägen ist also vorerst vorbei und das lässt mich vergnügt zurück.
Besonders gut finde ich, dass sie Mary in ihrer Gesamtheit zeigen wollte und nicht nur "Bloody Mary". Sie ist eben nicht nur grausame Glaubenskämpferin, sondern auch eine Frau, die allerlei mitmachen musste. Das wird ja gerne mal vergessen.

Ich bin zwar mit den Waringhams nicht sonderlich warm geworden und mich hat es ein wenig gestört, dass mal eben eine Generation übersprungen wurde, aber ich sehe ich Francis of Waringham viel Potential und hoffe, bald mehr von ihm lesen zu können! Auch Eleanors Rolle lässt mich mit Fragen zurück, obwohl ich sie am wenigstens leiden konnte.

Wie immer bin ich also hingerissen von Gablés Stil und freue mich schon sehr auf den nächsten Band!
Profile Image for Carmen Mittendrin.
63 reviews1 follower
August 16, 2022
Für mich das Waringham-Buch mit dem unsympathischsten Protagonisten, der zudem doch recht flach bleibt.
Ich habe mich Nicholas nie besonders nah gefühlt und manche seiner Entscheidungen konnte ich aus der Logik der Geschichte nicht nachvollziehen.
Auch die Nebenfiguren bleiben sehr seicht.
Natürlich ging es in der Zeit von Henry VIII viel um Religion, aber so ganz glücklich bin ich mit der Handhabung des Religions-Themas nicht - einerseits ist es fast ständig Thema, andererseits bekommen wir keine realen Auseinandersetzungen des Protagonisten mit sich selbst, kein Hadern, kein Zweifeln, außer ganz am Anfang.
Ich habe nach dem Lesen des Buches keine Ahnung, ob der Protagonist weiter katholisch glaubt, wie er es am Anfang des Buches getan hat oder ob er nach und nach zum protestantischen Glauben gewechselt hat. Und falls dem so ist, hat er es aus Bequemlichkeit gemacht, um nicht auch noch deswegen Schwierigkeiten zu bekommen, bzw. so kann man sich halt leichter scheiden lassen...
Überhaupt ist der Protagonist diesmal einfach ein überheblicher Idiot.

Sehr viel Tell anstelle von Show.
Nein, dieses Buch mochte ich nicht und das liegt daran, dass ich keine Figur gefunden habe, die ein klein wenig ausgearbeitet war. Keine Figur, die imauf der Zeit eine Wandlung durchgemacht hat...
Profile Image for Schubi.
103 reviews4 followers
September 22, 2020
Puh, zugegebenermaßen habe ich es nicht fertig bekommen. Im Vergleich zu den Vorgängern einfach nur unglaublich langatmig, über lange Passagen kommt die Handlung kein Stück weiter. Beschreibung des Settings fand ich nachvollziehbar, aber das wars auch schon. Für mich persönlich ging es viel zu viel um Hofgeklüngel, der "abenteuerliche" Aspekt ist vollständig weggefallen. Wenn man den geschichtlichen Hintergrund ein bisschen im Hinterkopf hat weiss man genau wie es weitergehen wird - das hat für die Vorgängerromane gut funktioniert, weil es mehrere fiktive Charaktere gab die miteinander interagieren und so noch viel Spielraum da ist für die Fantasie der Autorin. In diesem Roman gibt es offenbar nur Nick dem wir folgen können, und er ist leider einfach kein übermäßig gut geschriebener Charakter, und gefühlt der einzige fiktive. Apropos Charakter: Zeitweise wird man mit Namen und Titeln bombardiert, sodass man sich nicht mehr merken kann wer wer ist und wer auf wessen Seite steht. M. E. wurden diese Charakter auch nur unzureichend eingeführt, sodass man auch keine Chance hat sich diese zu merken. Leider sehr enttäuschend.
Profile Image for Florenz.
111 reviews2 followers
December 5, 2018
Nun bin ich doch wieder zu Waringham zurückgekehrt, was ich eigentlich nach dem letzten Band nicht mehr vor hatte. Wahrscheinlich wird mich wohl kein Waringham Buch mehr so fesseln wie es der erste Band ("Das Lächeln der Fortuna") getan hat. Und mit diesem ist es nicht anders.

Diese Geschichte, die sich hauptsächlich rund um Henry VIII und seiner Tochter Mary dreht, weiss zu unterhalten. Und ist kurzweilig. Und immer genau dann richtig gut wenn sie aus ihren Geschichtskorsett ausbricht und sich auf Nick und den Schicksalen der Menschen die er trifft konzentriert: Die Zeit im Tower, die Gespräche mit Francis, Janis' Vergangenheit oder einfach nur Momente auf den Straßen Londons.

Leider passiert dass viel zu selten und Gable versucht so oft wie möglich die Hauptfigur wieder in die Lücken der Geschützschreibung zu zwängen. Das Geschlecht Waringham sind für mich inzwischen nur Forrest Gump's des mittelalterlichen Englands.

3 Sterne. Hätte mehr geben wollen, aber der zweite Teil (von Vier) dieses Buches hat mich leider größtenteils nur gelangweilt. Sehr schade
Profile Image for Bettina.
43 reviews1 follower
August 2, 2021
Es liegt vermutlich in der Natur der Dinge, dass eine Fortsetzung selten das Level erreicht, das das Ursprungswerk hatte. Es ist ein netter Roman, aber er hat mehr Längen als die Vorgänger, und mit der Hauptfigur konnte ich nie so wirklich warm werden. Einiges erschien mir dann doch sehr weit her geholt, und die Rettung in letzter Sekunde war vielleicht einmal zu oft das eingesetzte Stilmittel. Schade - Waringham wäre als Trilogie vielleicht besser geblieben.
Profile Image for Michael Gray.
215 reviews1 follower
April 15, 2025
Wieder eine grandiose Waringham-Geschichte vor historischen Hintergrund. Die Hauptperson, Nick of Waringham finde ich diesmal absolut unsympathisch! Er ist selbstgerecht und stellt an anderen Ansprüche die er selber gar nicht gerecht wird! Noch keine der Waringham-Personen hat Frauen so schlecht behandelt wie Nick! Aber gerade weil die Hauptperson nicht der "saubere" Held ist macht die Geschichte so lesenswert. Wie immer bei Rebecca Gable Bücher gibt es bei mir 5 Sterne!
Profile Image for Elli Hahn.
1 review
December 22, 2020
Seichte Unterhaltung,
die Geschichte ist bunt und spaßig beschrieben und, wie man es von Gablé kennt, gut recherchiert. Die Charaktere sind charmant und unperfekt und das Buch liest sich gut und seicht durch.
Wer einen anspruchsvollen Schreibstil sucht, ist hier allerdings fehl am Platz; der inflationäre Gebrauch mancher Wörter hat mir den Lesespaß deutlich verringert
Profile Image for EllaFuchs.
164 reviews43 followers
February 11, 2021
Gut und leicht zu lesen. Für mich aber zuviel von Waringhams Geschichte und Amouren . So ist es auch im Klappentext beschrieben. Das möchte ich dem Buch also auf keinen Fall vorwerfen. Aber trotzdem von mir nur 2 Sterne. Die Protagonisten habe ich auch als sehr eindimensional empfunden.
Profile Image for Joan.
367 reviews3 followers
November 23, 2018
Didn’t quite keep me as riveted as some of her books have. Historically interesting but at times a bit long winded.
Displaying 1 - 30 of 50 reviews

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