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Digit@l China: Überwachungsdiktatur und technologische Avantgarde (Beck Paperback 4604)

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Seit einiger Zeit wappnet sich der Westen gegen konzertierte Angriffe der größten digitalen Überwachungsdiktatur der Welt. Gleichzeitig blickt man auch neidisch auf den enormen technologischen Fortschritt im Reich der Mitte, der selbst das Silicon Valley staunen lässt. Die Sinologin Kristin Shi-Kupfer entwirft in ihrem Buch ein differenziertes Bild von Chinas rasantem Weg der Digitalisierung.

Mit parteistaatlicher Unterstützung avancierten die drei großen IT-Unternehmen Baidu, Alibaba und Tencent seit Ende der 1990er Jahre schnell zu den Motoren der am dynamischsten wachsenden Digitalwirtschaft der Welt. Sie adaptierten zunächst Produkte und Geschäftsmodelle aus dem Ausland, gingen danach aber eigene Wege. Millionen von Chinesinnen und Chinesen entdeckten auf Diskussionsplattformen, in Spielen oder durch Blogs neue Möglichkeiten der Identitätsgestaltung und erlernten neue Kommunikationsforen und Formen des Austauschs. Diese Technik-Begeisterung überlagerte lange Zeit die mahnenden Stimmen, die auf die destruktiven Folgen der Digitalisierung und des flächendeckenden staatlichen Datenmissbrauchs hinwiesen. Rund um die Olympischen Sommerspiele 2008 in Beijing begann die Staats- und Parteiführung, den internationalen Informationsfluss einzuschränken, indem etwa Twitter und Facebook in China offiziell geblockt wurden, und investierte systematisch in eigene digitale Technologien. Diese Entwicklung hat unter Xi Jinping und durch den neuen „Kalten Krieg“ mit den USA noch einmal Fahrt aufgenommen. Wer sind heute die zentralen Akteure auf Chinas digitalem Weg in die Zukunft? Wie abhängig sind sie von Staat und Kommunistischer Partei? Und welche Potenziale bergen die neuen Technologien für den Wunsch nach interner Öffnung und Demokratisierung? Die China- Expertin Kristin Shi-Kupfer bringt Licht ins Dunkel.

215 pages, Kindle Edition

Published May 12, 2023

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August 10, 2023
Ein durchwachsenes Leseerlebnis, wobei eine Bewertung von Sachbüchern, mit Blick darauf dass ich die Korrektheit der präsentierten Fakten nur eingeschränkt selbst überprüfen kann, anders zu erfolgen hat als Prosawerke.
Trotzdem ist mein größter Kritikpunkt mit Blick auf die Präsention des Themas der Mangel an Struktur und an Rückgriffen auf diese Struktur. Die Einleitung, die den Auftrag hat die zugrundeliegende These des Werks zu zeigen leidet bereits an dem Durcheinander an Informationen und Einordnungen, die keinen guten Einstieg ermöglichen. Ratsam wäre es gewesen, auch mit Blick auf die folgenden Kapitel, im Auge zu haben, dass dieses Buch weder ein 1) ledigliches Rechercheergebnis (somit ohne subjektive Einschätzungen und Weiterentwicklungen) noch ein 2) für eine Gruppe an Sachverständingen gerichtetes Informationswerk sein soll. Das letzteres der Autorin bewusst ist, zeigt der Mangel an Tiefe an bestimmten Recherchestellen, welcher verständlich wäre, wenn das Werk zur Einführung breiter Massen hätte dienen sollen, was aber dadurch zunichte gemacht wird dass insbesondere in der Einleitung ein akademischer, nahezu prätententiöser Schreibstil, sowie der bereits erwähnte Mangel an Struktur zur Formulierung schwacher Überleitungen und letztendlich einer noch schwächeren Einstiegsthese führen, durch diese der Zugang zu den faktisch einfach nachzuvollziehbaren Informationen erheblich erschwert wird.
(Ist die Konklusion des Vorsatzes mit Blick auf dessen Struktur bereits ironisch?)
Die folgenden Kapitel finden schneller und besser den Ton in dem sie die gewählten Interessensgruppen beschreiben wollen. Leider sind auch hier die Überleitungen teilweise etwas unverständlich und eine abschließende Zusammenfassung/Evaluierung hätte der Autorin bei ihrem Rückgriff im Epilog vielleicht eine längere und auch interessange Auswertung erlaubt.

Herausstechend ist die Vielseitigkeit der betrachteten Individuen. Auch wenn an bestimmten Details (Geburtstage? Unwichtige Daten/Schulerlebnisse?) gerne zugunsten ausführlicherer Analysen oder zeitgemäßerer Informationen gespart werden hätte können, stellen sie eine, für den Laien, wunderbar interessante Gruppe dar, die die Nuancen der chinesischen Digitalisierung beleuchten können. Als jüngere Leserin lässt der Verweis sowohl auf NFT-Ersteller, aber vor allem spezifische Online-Influencer schmunzeln, sieht man den Fall dieser Internetberühmtheiten doch schon kommen oder ahnt deren Relevanz bereits verpufft.

Abschließend: Das Buch funktioniert hervorragend als dass, was es vermutlich eigentlich sein will, eine Recherche zu den wichtigten Personen der chinesischen (plus Diaspora und Taiwan) Digitalisierung, schwächelt aber dabei eine eigene These auf die Beine zu stellen, die eine neue Erkentnis liefert. Hinzugefügt sei dabei erneut, dass diese Einschätzung aus Perspektive eines interessierten Laien geschieht, also als subjektiv-kritische Rezension zu lesen ist.
Die Arbeit des Merics verfolge ich bereits seit einiger Zeit und ich freue mehr von den Angestellten zu lesen, beim nächsten Mal aber lieber in etwas zugänglicher Sprache und Struktur, oder bewusst für eine informiertere Zielgruppe ausgeschrieben.
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