„Wenn ich traurig bin, kocht Jan Kartoffeln für mich. Zum Frühstück.“
In ihrem hinreißend komischen, leise melancholischen Debütroman erzählt die in Deutschland lebende Russin Lena Gorelik von den Irrungen und Wirrungen einer jungen Frau, die eigentlich damit ausgelastet wäre, sich zwischen ihrem Freund und ihrem Ex-Freund zu entscheiden – aber immer wieder von ihrer russischen Familie auf den Boden der Tatsachen geholt wird.
Was tun, wenn man eine sehr emotionale, sehr russische Mutter hat, die mindestens einmal täglich anruft, um sich zu erkundigen, ob man auch genug gegessen habe? Wenn man eine wunderbare, aber schrecklich vergeßliche Großmutter hat, die nur in ihrer Sankt Petersburger Vergangenheit lebt? Und einen reizenden Bruder, der gerade beschlossen hat, sich dem Buddhismus zuzuwenden?
Eigentlich wäre Anja schon damit ausgelastet, ihre Beziehung zu Jan auf die Reihe zu kriegen und sich vielleicht einen Job zu suchen. Aber Anjas Familie ist omnipräsent, auch wenn sie ein paar hundert Kilometer entfernt wohnt.
Als eines Tages ihr Ex-Freund auftaucht und ihr einen Job in einem russischen Reisebüro vermittelt, wird sie schon wieder mit ihrer Herkunft konfrontiert. Und die Erinnerungen an ihre russische Kindheit, wo Kartoffeln mit Hering zum Frühstück der Inbegriff von Glück bedeutete, und später an das deutsche Wohnheim, wo die Tiefkühlpizza in Ermangelung eines Ofens auf dem Herd aufgewärmt wurde, sind wieder da. Mit einer doppelten Identität zu leben, erschöpft sich ganz offensichtlich nicht darin, seinen deutschen Freunden zu erklären, daß Puschkin nicht nur ein Wodka, sondern auch ein Dichter war.
Gute 4,5 Sterne. Ich hab das Buch sehr gerne gelesen und bedauert, als es zu Ende war. Es gibt einige Überschneidungen zu ihrem Buch "Wer wir sind", aber natürlich auch ganz neue Geschichten darin. Mich hat die Sprache aus dem anderen Buch noch stärker fasziniert, deshalb der kleine halbe Punkt Abzug.
I really enjoyed reading this book. I highly recommend it to any Russian who has moved to Germany or Austria since it is extremely relatable! The way how the author describes Russian family, culture and traditions is so exact that it made me feel really emotional! Especially considering that my name is also Ania like the main character and I'm also from Saint Petersburg! :) The book is written on an 'easy' language so it is not difficult to read for someone who is still learning German, which was a huge plus for me personally. I rate this book at 4 starts only because I would prefer a different ending but nevertheless a wonderful book.
Sympathisches Buch und unterhaltsam, aber auch interessant wegen der persönlichen Einblicke in das Leben in Russland vor und währen der Perestroika, aber auch den Alltag von Flüchlingen zu der Zeit.
Ich hab's mir am Stück reingezogen - wie eine gut gekühlte Glasflasche Cola an einem schweißtreibenden Tag. Dankbar und gierig. Gelesen habe ich das Buch allerdings als Ostblock-Migrantin, als Aussiedlerin, als jemand, der AUSGEHUNGERT ist nach Stimmen, in denen er sich wiederfinden kann. Ich kann nicht beurteilen, ob das Buch gut oder schlecht ist. Dafür hat es mich persönlich zu sehr berührt. Es waren meine Erinnerungen, Erfahrungen, eingebrannten Bilder und insofern war das Leseerlebnis wie das nie gekannte Glück, jemanden kennen zu lernen, dem es genauso geht, der das alles kennt, dem man nichts mehr erklären muss, weil in ihm dieselbe Melancholie wohnt. "Komisch" fand ich das Buch an keiner Stelle. Traurig fast überall. Ich werde es bestimmt wieder lesen. Allerdings fand ich die Chicklit-Handlung mit dem Freund und dem Ex-Freund total überflüssig und dumm, las sich für mich wie ein Teenie-Roman, nervte mich,da war mir die Erzählerin auch nicht sympathisch. mir hätten die Erinnerungen an die Anfangszeit in Deutschland vollkommen gereicht.
Yes ... about this book, I will not have much to say except that I think that this book makes no apparent sense. It's about want such a strange Russian family who want to emigrate to Germany and have this typical Russian way, liked it and someone my good German and in reality just too annoying (nothing against Russians). And the whole book is about memories of Russia and over again, at the present is at least as boring. On the whole, the book is OK! Actually, I thought that cleaning lady means babushka, because I know of one, who said it, but that could not match it, otherwise in the book the grandmother and her granddaughter call eachother a cleaning lady that I would perhaps not QUITE as Russians trust.
Manchmal ein bisschen zu sehr Klamauk und ich hätte gerne auch den Behörden- und Bürokratiewahnsinn erwähnt gesehen, aber dann doch ein sehr unterhaltsames Buch, das viele Facetten des (jüdisch-russischen) Einwandererseins eindringlich wiedergibt.