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TROTZ

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Ein Manifest für das Leben – trotz allem

Trotz ist in seiner reinen der Moment des Aufbäumens. Er kann ganze Gesellschaften in den Fortschritt katapultieren. Er kann aber bremsen. Das gilt nicht nur für uns als Gemeinschaft, sondern auch für jeden Einzelnen. Wer ist nicht schon einmal trotzig über sich hinausgewachsen? Und wer wurde nicht auch einmal vom Trotz daran gehindert, etwas zu erreichen?
Ronja von Rönne kennt den Trotz, etwas besser sogar, als ihr lieb ist. In diesem persönlichen Essay zeigt sie, wann der Trotz sie am Leben gehalten hat. Und wann er kurz davor war, sie zu zerstören. Rönne durchleuchtet aber nicht nur ihren eigenen Trotz, sondern auch den der anderen, denn am Ende steht die Sollen wir nun trotzig sein oder nicht?

113 pages, Kindle Edition

Published August 17, 2023

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Ronja von Rönne

10 books89 followers

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Community Reviews

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112 (32%)
2 stars
62 (18%)
1 star
25 (7%)
Displaying 1 - 23 of 23 reviews
Profile Image for Melanie Schneider.
Author 9 books93 followers
September 4, 2023
Uff, hier wird es einiges auszupacken geben, aber erst morgen.

"Morgen", bzw knapp zwei Wochen später, weil die Wut gären musste:
In TROTZ möchte Ronja von Rönne den Trotz aus seiner Schmuddelecke hervorholen und von seinem schlechten Image befreien. Hat sie das geschafft? Nein - eher hat sie genau den Trotz in ihr Werk gelegt, den wir dringend loswerden müssen: den selbstgerechten "Ich lass mich von euch nicht unterkriegen, nur weil ihr meine Privilegien ankreidet"-Trotz. Den "Ich habe unter meinen Fehlern gelitten, aber ey, meine Privilegien erlauben es mir, nach ein wenig Rückzug und Schweigen um meine Position wieder zurück auf die literarische Bühne zu kommen, also könnt ihr mir gar nichts!"-Trotz, den ich normalerweise nur von, excuse the Klischee, alten weißen Männern kenne.

Dementsprechend: Autsch. Dieses Essay tat weh. Es fing schon mit dem pseudo edgy Nacherzählen der Schöpfungsgeschichte an. Neuschreibung der Narrative, die aus der Bibel kommen sind wichtig, aber es bringt viel mehr etwas, wenn man es auf einer argumentativen Grundlage aufbaut.

Generell fehlen Ronja von Rönne die Argumente. Dafür, dass sie ein Ziel mit dem Buch verfolgt, sucht man dieses vergeblich. Fröhlich springt die Autorin zwischen verschiedenen Szenarien hin und her, schmeißt ein wenig Selbstgeißelung und "das hat mich voll depressiv gemacht" hinein und … das soll dann eine Herausforderung des Trotzbegriffes sein? Ich bin 33 Jahre alt und habe - bis ich vor drei Jahren mit Therapie begann - aufgrund echt beschissener Lebensumstände und Introktrinationen mehr und mehr eine Depression aufgebaut. Ich weiß, wie sich das anfühlt und wünsche es niemandem. Aber ich verstehe nicht, warum man diese Krankheit erleben kann und sich trotzdem noch für etwas besseres halten kann. Mich und alle, die ich persönlich kenne, haben die Depressionen empathischer gemacht, aufgezeigt, wo die Welt scheiße ist zu denen, die auch nur einen Schritt aus der Spur herausfallen, welche die Gesellschaft uns am liebsten allen aufzwingen will.

Bei Ronja von Rönne spüre ich davon nichts. Umso deutlicher sind richtig gefährliche Aussagen in diesem kurzen Buch, die so viele unreflektierte Menschen in ihrer Meinung bestätigen, dass alles ja nicht so schlimm sein kann. An einer Stelle bezeichnet von Rönne die AfD als Trotzpartei und Entschuldigung: Die war noch nie eine Trotzpartei, sondern seit der Gründung eine rechte Partei, nur eben zu Beginn für die "Elite Deutschlands". Als eine Person, die in Sachsen aufgewachsen ist und genau weiß, wie leicht es für Manipulator*innen wie AfD-Menschen ist, emotionale Begeisterung aufzubringen, die Menschen auf deren Seite bringt, die genau weiß, welche Knöpfe sie drücken muss, um Menschen, die sich ungerecht behandelt fühlen (und zumindest zu einem Großteil auch extrem ungerecht behandelt werden oder wurden), auf ihre Seite zu ziehen und immer mehr rechten Mist auszusprechen, zu provozieren, bis die Provokation von letzter Woche schon gar nicht mehr so schlimm erscheint und dadurch gezielt den Rechtsruck in unserer Gesellschaft vorantreibt, ist es brandgefährlich, die AfD so zu verharmlosen.

Auch, wie von Rönne Reiche Menschen als nicht in der Lage zu Depressionen abstempelt (die 0,1 % der Reichen und
andere Psychopathen" - Wow, herzlichen Glückwunsch zur weiteren Stigmatisierung realer Krankheiten, die dadurch nicht die Zuwendung bekommen, die sie benötigen), hat mich auch wütend gemacht. Nur, weil jemand Geld hat, bedeutet das nicht, dass emotionale Vernachlässigung und Gewalt einen Menschen nicht depressiv werden lassen können; unabhängig davon, wie viel Geld sie haben. Als Mensch, der in Armut aufgewachsen ist, weiß ich, dass Geld nicht glücklich macht, aber *definitiv* vieles einfacher macht, weil man sich nicht noch um die Erfüllung von Grundbedürfnissen sorgen muss, weiß ich genau, welche Mechanismen sich abspielen mit Geld und ohne. Ronja von Rönne musste sich da nur wenig Sorgen darum machen, auch wenn sie an einem Punkt anspricht, dass sie aufgrund der Privatklinik pleite war.

Mich macht so vieles an diesem Büchlein wütend. Am meisten die Tatsache, dass Ronja von Rönne überhaupt die Möglichkeit geboten wurde, es zu schreiben und zu veröffentlichen. Zu veröffentlichen in einer Zeit, in der wir echt schon genügend Probleme haben mit Leuten, die ihren verfehlten Trotz auf den Leben anderer ausüben. Wütend darüber, dass ausgerechnet ein Verlag wie dtv das herausbringt und viele Menschen das lesen und sich denken werden: Endlich spricht mal jemand meine Weltsicht an! Und dabei wieder nicht zum Nachdenken gebracht wird, was wahre Reflektion ist.
Profile Image for Martha.
53 reviews4 followers
November 8, 2024
Mit diesem Buch legt Ronja von Rönne den Finger in Wunden, die vielleicht schon verheilt geglaubt waren. Mit einem unverblümten Blick widmet sich von Rönne einem Zustand, der oft belächelt, ignoriert oder auch gefürchtet wird: Trotz. Doch sie macht deutlich, dass Trotz nicht nur kindliche Sturheit ist – er ist Ursprung von Widerstand und Veränderung. Das illustriert sie mit Beispielen wie dem von Rosa Parks sowie dem der LGBTQ+ Bewegung in den USA oder Merkels Trotz, der zur "Ehe für alle" in Deutschland führte. Ein Funke des Widerstands, der letztlich ganze Systeme erschüttern kann.
Von Rönne zeigt aber auch die Kehrseite: den Trotz, der sich gegen uns selbst richtet. Ein Zustand, in dem wir unsere eigenen Ansprüche so hoch schrauben, dass sie kaum oder gar nicht mehr erfüllbar sind. Dieser innere Trotz, der uns in zermürbende Perfektionsansprüche treibt, wird hier radikal ehrlich dargestellt. Und sie lässt die Lesenden nicht los, bis sie sich selbst irgendwo in diesen Geschichten und Gedanken wiedererkennen – das ist mal schmerzhaft, mal erleichternd und oft beides zugleich.
Ronja von Rönne spricht auch über den Trotz in der Liebe. Es geht ihr nicht um leicht verdauliche Antworten oder Idealbilder, sondern um den Kern des Konflikts, wenn das, was wir wollen, mit dem kollidiert, was wir bereit sind zu geben. Der Liebe zu trotzen oder trotzig weiter zu lieben, aber auf eine andere Art und Weise, beschreibt von Rönne als den (vermutlich) herausforderndsten Trotz überhaupt.
Die Ehrlichkeit im Buch scheint fast zu viel, führt aber gleichzeitig dazu, dass man das Buch nicht weglegen mag. Es rüttelt auf und verlangt auf seine Art, einen unangenehmen Frieden mit sich selbst zu schließen. Ich fand's einfach toll!
Profile Image for Janina.
866 reviews80 followers
August 21, 2023
Ich wusste nicht ganz, was mich erwartet, aber grundsätzlich bin ich weder begeistert noch enttäuscht - es war okay. Das Thema war interessant; über Gefühle gibt es viele Sachbücher, aber der Trotz kommt da meistens etwas kurz. Ich mochte die persönlichen Gedanken und Erfahrungen der Autorin mit dem Thema, aber die zwischenzeitlichen Exkursionen zu historischen Ereignissen (Rosa Parks, Stonewall Riots etc.) sind für mich nicht perfekt gelungen. Ich verstehe den Impuls, die Emotion Trotz geschichtlich einordnen zu wollen, aber das war dadurch nicht sehr spannend, da das meiste sehr bekannt war. Mir hätte daher eine kurze Anmerkung á la 'siehe Rosa Parks' oder 'wie es zum Beispiel bei den Stonewall Riots der Fall war' gereicht anstatt die jeweiligen Ereignisse detaillierter zu beschreiben.

tw/cw: Diabetes Typ 1 Beschwerden, Krankheit, Erwähnung: Amputation, Wiederbelebung, Krankenhausaufenthalt, depressive Verstimmung/Angstattacken
Profile Image for Sven Beck.
41 reviews
July 21, 2025
Stellenweise fand ich es richtig toll, Ronja von Rönne ist die richtige, um so einen Essay zu schreiben, das hat man gemerkt, wenn sie aus ihren eigenen Erfahrungen mit ihrem besten Freund, in der Klinik, oder im Literaturbetrieb geschrieben hat. Sie versucht dem Trotz Positives abzugewinnen, indem sie dieses Gefühl zB auch Rosa Parks oder den Stonewall-Riots zugrunde legt, geht aber auch auf reaktionären Trotz (Stichwort Impfgegner*innen) ein.
Ein wenig hat mir aber der rote Faden, oder sowas wie ein Hauptargument gefehlt. Statt immer tiefer zu gehen, blieb es oft oberflächlich, aber dafür aus verschiedenen Blickwinkeln.
Profile Image for Irina Organa Solo.
91 reviews
February 9, 2024
Menno Ronja. Ich hab immer Mal wieder ein zwiespältiges Verhältnis zu Ronja von Rönne, ihre Kolumnen finde ich gut. Den Podcast hin und wieder ganz unterhaltsam und ihre Rhetorik großartig. Aber dieses Buch war trotzdem nix. Hingegen meiner Erwartungen war es eine Art Trotzschrift von Ronja um ihr Leben und ihre Entscheidungen zu rechtfertigen. Ja, hin und wieder ist es ganz witzig und schlau und man denkt auch über die ein oder andere Phrase ein bisschen länger nach aber wer es nicht gelesen hat, hat auch absolut nichts verpasst. Lässt sich aber gut und in einem Rutsch durchlesen, daher zwei Sterne. (Das Cover gefällt mir auch ;))
27 reviews
March 8, 2024
dieses buch rockt ich hab am ende geweint 🤘😭
die leute die hier schlechte bewertungen gegeben haben sind dumm imo ich hasse euch
4 reviews
December 22, 2023
Für jemanden, der durch eine Zeit der Entscheidungen geht/gegangen ist, die nur mit Trotz und jugendlicher Selbstüberschätzung begründet werden können, ist dieses Buch eine gute Wahl um sich mit diesen (selten angesprochenen) Emotionen zu beschäftigen, ohne den moralischen Zeigefinger vor sich zu sehen. Die autobiografischen Stellen sind gefühlsnah, während historisch oder anderweitig locker aufgearbeitete Themenaspekte wirklich unterhaltsam und interessant sind. Wer sich in einer Trotzphase befindet und dieser auch mal Anerkennung zollen will, ohne weitschweifig und wissenschaftlich analysieren zu müssen, ist hier an der richtigen Stelle.

Dazu soll gesagt sein, dass ich die Autorin (und anscheinende frühere Kontroversen) nicht kenne und das wird wohl vorerst so bleiben. Ab und zu wird das Buch politischer als angenommen, was jedoch keine allzu große Rolle spielen muss.

Alles in allem ist "Trotz" schnell und nebenbei durchgelesen. Es hat mir etwas gebracht - wenn auch nur das Gefühl meinen eigenen Trotz mal direkt angesprochen zu haben - und anderen Lesern, die es nicht so ernst meinen, dürfte es genauso gehen. Das Buch ist das, was es angibt zu sein.
Profile Image for Pinkie.
21 reviews
March 3, 2024
Trotz Martin.

Ein sehr persönlicher Essay einer trotzigen, nahbaren Ronja von Rönne, in dem auch ihre verletzliche Seite eine Stimme bekommt.

Wenn ich könnte, würde ich gern das ganze Buch zitieren. Oder alles markieren und doppelt unterstreichen.

...und den Abschnitt über „Prokrastination und Perfektionismus“ fühle ich mehr als mir lieb ist.

Ich möchte jedem und jeder dieses wertvolle Stück Text voller Inbrunst ans Herz legen.
Profile Image for Sarah.
148 reviews12 followers
November 24, 2025
"So verhindert der Trotz mögliches Scheitern, aber weiter denkt er leider nicht. Weil man sich kein positives Endergebnis auszumalen wagt, kickt der Selbstschutzmechanismus: Und so bewirbt man sich gar nicht erst für die Stelle, so traut man sich keine Beziehung einzugehen, so vergehen die Tage müde und unproduktiv, bis sie im schlimmsten Fall zur Depression werden. Spätestens dann kann der Trotz dann selbstgerecht greinen: Siehst du, ich habe ja gesagt, das wird alles nichts. Die Tatsache, dass er selbst und nicht etwa die eigenen Fähigkeiten der Verursacher für das Scheitern ist, lässt er dabei schön unter den Tisch fallen. Und so fühlen wir uns unfähig, weil wir es tatsächlich sind. Ein Perpetuum immobile: Je mehr man sich infantil weigert, sich der Realität zu stellen, desto schwieriger wird es künftig, sich in dieser zu behaupten als der Mensch, der man eigentlich gerne wäre."

"Man erinnert sich an ein Zitat aus dem Studium: Es gibt kein richtiges Leben im falschen, das hatte Gregor damals im Referat gesagt, und weil man sehr in Gregor verliebt war, damals, hat man sich nicht gemerkt, dass das Zitat eigentlich von Adorno stammt."

"Denn im »echten« Leben ist niemand eine Rosa Parks. Das gilt selbst für Rosa Parks. Stattdessen ist man beschäftigt. Damit, Mutter oder Vater eines Zweitklässlers namens Elias zu sein. Oder Student. Oder Angstpatientin. Oder Enkelin. Oder sich ein bisschen zu dick zu finden. Sich auf den Hochzeitstag zu freuen. Neue Rezepte auszuprobieren. Sich um die Nachbarin Sorgen zu machen. Die Steuererklärung. Die Ergotherapie. Das Staatsexamen. Den pflegebedürftigen Bruder. Den größten Liebeskummer aller Zeiten. So voll das Leben. Der Mensch ist normalerweise viel zu beschäftigt, um zum Trotzkopf zu werden. Viel zu erwachsen, um sich von heute auf morgen plötzlich zu verweigern. Viel zu gut erzogen, um auf einmal zu beschließen, ab jetzt den eigenen Bedürfnissen Gehör zu schenken. Und so wird er nicht wehrhaft, sondern unglücklich. Er verharrt."
Profile Image for Charly.
126 reviews
March 23, 2024
Dieses Buch war ein bisschen all over the place, aber Ronja von Rönne schafft es, dass man ihrem leicht random-en, leicht manischen Schreibstil in all die verschiedenen Ecken, die sie ansteuert, folgen möchte.

Ich bin mit wenig Erwartungen an dieses Buch gegangen und habe es an einem müden Tag in einer Berliner Buchhandlung angefangen zu lesen - einen besseren Ort gibt es wohl nicht für dieses Buch. Von Rönnes Humor trifft genau meine Kerbe - vor allem das vermeintliche "Lösungskapitel" hat mich laut schmunzeln lassen. Ein bisschen unglücklich fande ich es, dass die Autorin sich in verschiedene (thematische) Gewässer begibt, über die sie (als weiße cis-Frau) nur schwer etwas beitragen kann (oder sollte) - wie z.B. dass sie lax dahin gesagt, Personen, wie Rosa Parks zuschreibt sie hätten viel mehr aus Trotz gehandelt, als aus dem Wissen heraus, welche Konsequenzen ihre Handlungen haben könnten. Dass diese Spekulation provokant und polarisierend ist, war der Autorin aber sicherlich bewusst (wenn nicht sogar Absicht?).

Im Großteil dieses Buches scheint die Autorin vergangene Dinge aufzuarbeiten. Immerhin distanziert sie sich auch hinsichtlich ihrer früherer Kolumne für die sie (zurecht) kritisiert wurde. Das hätte sie eventuell auch noch etwas stärker tun können, meines Erachtens, als alles nur auf junge Arroganz und Unwissenheit zu schieben?

Alles in allem gefällt mir Ronja von Rönnes Schreibstil sehr, einige Stellen des Buches waren sehr unterhaltsam und "Trotz" ist insgesamt ein spannendes Konzept. Auch die ehrlichen Passagen aus dem Leben der Autorin waren interessant zu verfolgen.

Empfehlung für Leute, die gerne autobiographisch-angehauchte Diskurse à la Sophie Passmann und Co mögen.
Profile Image for Mira123.
669 reviews10 followers
July 9, 2024
Ich war schon immer ein Trotzkopf, zumindest wurde mir das als Kind und Jugendliche gerne nachgesagt. Was natürlich nichts Positives war. Meine Eltern mussten mir deswegen zum Beispiel Nachhilfe finanzieren, weil ich meine Lehrerin in einem Fach so wenig mochte, dass ich das Fach komplett verweigert habe. Aber als erwachsene Frau bin ich natürlich nicht mehr trotzig - oder? Ich bin „durchsetzungsstark“, „selbstbewusst“, „Führungspersönlichkeit“, aber immer auch ein bisschen "schwierig". Wen überrascht es, dass ich durch dieses Buch meinen Trotz von Früher in diesen Beschreibungen wiedererkannt habe?

Dabei halte ich Trotz eigentlich nicht erst seit diesem Buch für ein nicht unbedingt nur negatives Gefühl. Trotz ist nicht nur ein schreiendes Kind an der Supermarktkasse - Trotz ist auch unglaublich produktiv. Wer Trotz fühlt, ist unzufrieden und bereit, sich zu gegen eine ungerechte Behandlung zu wehren. Zum Beispiel wenn man sich aus Trotz gegen politische Ungerechtigkeiten einsetzt, sich engagiert - oder auch einfach am Leben bleibt, auch, wenn es sich in diesem Moment fast unmöglich anfühlte. Beide Beispiel stammen aus diesem Buch. Denn die Autorin geht hier nicht nur auf Geschichte und Gesellschaft ein, sondern auch auf ihre eigene Biografie. Normalerweise mag ich das ja aktuell nicht wirklich, hier funktioniert diese Mischung aus sachlichen Essays und biografischer Erzählung aber gut.

Erzählt wird das ganze Buch in einem unglaublich sympathischen Tonfall. Ich habe mit diesem Buch viel gelacht und mich einfach verstanden gefühlt. Ganz große Empfehlung!
Profile Image for G M.
Author 13 books41 followers
January 31, 2024
Als Buch über Depressionen, Therapie und nicht-diagnostizierte ND ganz überzeugend: "künstliche Intelligenz wird dieses Buch cleverer verreißen als jeder frustrierte Feuilleton-Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Wäre dies ein self-help book, kämen wir nun zum Lösungsteil. Denn natürlich hätte ich als Autorin Lösungen parat, praktische Lösungen, die sich schnell umsetzen ließen. Das Buch hieße auch nicht TROTZ, sondern Das Kind in dir muss Heimat finden. Nach der Lektüre würden Sie sich nicht alleingelassen, sondern gut beraten fühlen, Sie wüssten, woher Ihr Trotz stammt, Sie würden sich mit Ihrem Therapeuten über das Buch unterhalten, und dieser würde es weiterempfehlen an andere Klientinnen, solche, die auch schon ihre Blähungen mithilfe von Darm mit Charme in den Griff gekriegt und ihr Zuhause nach Marie Kondōs Beispiel in eine Wohlfühloase verwandelt haben.
Dann würde ich hier Tipps geben und natürlich einen Zehnpunkteplan präsentieren und der sähe dann ungefähr so aus: [...,]»Die Zähmung des Trotzes« klingt, als wäre ich eine achtmal geschiedene Paartherapeutin."
Profile Image for Amalie.
70 reviews5 followers
December 3, 2024
Ein für mich zu platter Umgang mit dem Thema Trotz, häufig passieren hier Wiederholungen von anderswo treffender beschriebenen geschichtlichen Ereignissen und Widerstands-Bewegungen, die zwar thematisch passen, Themen wie Diskriminierung und Widerstand allerdings meiner Meinung nach zu sehr auf die leichte (Humor-)Schulter nehmen und nicht tiefgründig genug analysiert werden. Allgemein gefällt mir der satirische und ironische Schreibstil und viele Anekdoten wie die Nacherzählung der Schöpfung als Trotz-Handlung Gottes eher schlecht und das ganze Buch schweift häufig in einen potenzfeministischen und viel zu wenig systemkritischen, persönlichen Blickwinkel ab. Außerdem passiert eine Abgrenzung von Trotz zu Wut oder Mut für mich nicht deutlich genug. Ich wurde durch das Buch allgemein mal wieder auf das Thema Trotz aufmerksam und habe einige Gedankenanstöße für mein persönliches Leben mitgenommen. Ansonsten war es ein unterhaltsamer, aber nicht allzu erkenntnisreicher Read (und die persönliche Geschichte am Ende war für mich viel zu random und Kontextlos!). Nach dem Schreiben dieses Reviews muss ich erstmal noch von drei auf zwei Sterne runtergehen lol
53 reviews1 follower
October 7, 2023
Die autobiografischen Teile waren hervorragend. Es gab häufig Versuche, das Thema Trotz in ein historischen Kontext zu setzen. Das war zwar einfallsreich aber doch der schwächere Teil des Buches. Ich kann mir allerdings vorstellen wieso die historischen Beispiele so ausformuliert wurden, wenn man das häufige erwähnen der Deadline im Hinterkopf behält.

Der Genesis Teil trifft jedoch genau meinen Humor.
Profile Image for Maximilian Stein.
70 reviews3 followers
October 25, 2023
Ronja von Rönne schwafelt in diesem Buch unglaublich viel vor sich hin. Ich habe das Gefühl, dass sie das Buch mehr für sich selbst geschrieben hat, als für ein Publikum jedweder Art. An sich ist das auch völlig in Ordnung aber als Leser fühle ich mich vollgequasselt, als würde man am Abend in einer Bar in ein Gespräch verwickelt werden und der Gesprächspartner hört einfach nicht mehr auf zu reden.
Profile Image for Kissy.
94 reviews1 follower
May 4, 2025
Hatte die eine oder andere Länge, aber R. schreibt einfach unfassbar unterhaltsam. Was sie bei ihrem besten Freund Martin, den sie auf eine ganz zauberhafte Art und Weise liebt, als Trotz verkauft, ist allerdings, egal, wie schön man es umschreibt, einfach Blödheit.
Profile Image for Miriam.
308 reviews4 followers
January 2, 2024
Überhaupt nicht das, was ich erwartet habe, und gleichzeitig ein lesenswerter Essay mit sehr persönlichen Elementen.
Profile Image for Johannes Mirus.
Author 3 books11 followers
April 29, 2024
Guter Anfang, gutes Ende, dazwischen irgendwas zwischen Erkenntnissen und Eigentherapie. Wie immer bei von Rönne angenehm lesbar und unangenehm wahr.
30 reviews1 follower
October 13, 2024
4,5 Sterne
Ich mag diese Frau sehr und werd sie wohl immer verteidigen
Profile Image for Anna.
570 reviews41 followers
December 10, 2023
Ähmmmm, was ist das denn? Ich habe mich vom schicken Cover-Design und fetzigen Ein-Wort-Titel leider dazu verleiten lassen, dies für ein Sachbuch-like Essay zu halten, wie ich sie nunmal todesgern als Hörbuch konsumiere. Und auch wenn mich einige Sätze in TROTZ zum schmunzeln gebracht haben (daher noch die zwei Sterne meiner Bewerung), ist diese Umrahmung einer autobiografischen Selbstoffenbarung durch fadenscheinige Anekdoten über historische Trotzköpfe nicht so überzeugend gewesen. Tatsächlich wurde "Trotz" in diesem Kontext fast ausschließlich synonym zu "Protest" verwendet. Ohne überhaupt jemals zuvor von Ronja von Rönne gehört zu haben, ist dieses Werk ziemlich unsympathisch rübergekommen. Und hat ziemlich wenig mit Trotz zu tun? Kommt nur mir das so vor? Man hätte auch ohne Vorwand eines übergreifenden Themas über sich selbst schreiben können.

Bisschen peinlich irgendwie.

***I received a digital copy from the publisher through Netgalley in exchange for an honest review.***
Profile Image for BetweenLinesAndLife.
455 reviews7 followers
Read
May 12, 2025
3.25 Sterne
Die anfänglichen vier Sterne waren ein bisschen optimistisch und zu euphorisch gegenüber Ronjas Schreibstil. Bei Non-Fiction ist ihr Heute ist leider schlecht deutlich besser.
Die persönlichen Abschnitte fand ich auch gelungen, es fehlte dem Buch aber Struktur, das merkt man besonders den Stellen an, die den Trotz im Allgemeinen und Historischen behandeln. Dort merkt man den Zeitdruck sehr.
207 reviews
September 4, 2023
Mit diesem Buch konnte ich viele neue Perspektiven und Denkanstöße gewinnen, das mir sehr gut gefällt.
Displaying 1 - 23 of 23 reviews

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