Die sechzehnjährige Carya lebt mit ihren Eltern in Arcadion, einer der wenigen Zufluchtsstätten in einer öden, verwüsteten Welt. Doch das scheinbare Paradies, über das der religiöse Orden des Lux Dei herrscht, wird von Angst und Irrglaube beherrscht. Als der Geliebte ihrer besten Freundin von der Inquisition festgenommen wird, lässt sich Carya zu einer verzweifelten Tat hinreißen, um ihn vor der Folter zu retten. Doch damit gerät sie selbst ins Fadenkreuz der Inquisitoren. Ihre einzige Hoffnung ist der junge Templersoldat Jonan, der für Carya sein Leben aufs Spiel setzt...
Bernd Perplies, geboren 1977 in Wiesbaden, studierte Filmwissenschaft und Germanistik in Mainz. Parallel zu einer Anstellung beim Deutschen Filminstitut (DIF) in Frankfurt am Main, wandte er sich nach dem Studium dem professionellen Schreiben zu. Heute ist er in Vollzeit als Schriftsteller und Übersetzer tätig. Seine Werke - darunter die "Magierdämmerung"- und die "Carya"-Trilogie - sind mehrfach preisgekrönt. Zuletzt ist von ihm "Nachtmeisters Erben" erschienen, ein Dark-Future-Roman im "Shadowrun"-Rollenspiel-Setting, der von einer gefährlichen Überlandtour zweier abgebrühter Transportfahrer handelt. Außerdem verfasste er unter dem Pseudonym Wes Andrews die Space-Western-Reihe "Frontiersmen". Bernd Perplies lebt mit seiner Familie in der Nähe von Stuttgart.
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Bernd Perplies was born in Wiesbaden/Germany in 1977. After graduating in Movie Sciences and German Literature he started working at the Film Museum in Frankfurt am Main. At the same time he became a freelance journalist and translator, writing for movie magazines as well as science fiction and fantasy publishers. His first novel was published in 2008. Since then he has penned more than 30 science fiction, fantasy and steampunk novels, earning him about a dozen nominations for prestigious German genre awards. He won the RPC Fantasy Jury Award in 2010 and was awarded the Deutsche Phantastik Preis twice (2013 and 2015). Bernd Perplies lives with his family near Stuttgart.
Zitat: "Auf dieses Zeichen hin schob der maskierte Inquisitor den Wandschirm neben Laura zur Seite und enthüllte ein Metallgestell, an dem zahlreiche Werkzeuge hingen, mit denen ein normaler Mensch Nägel in die Wand geschlagen, Äpfel geschält oder Rosen geschnitten hätte." (S. 116)
"Ein halb entkleideter Haufen Mensch lag dort in einer Lache aus Blut, die im Schein der Sonne beinahe unnatürlich schön rot leuchtete." (S. 287)
Inhalt: Nach dem Sternenfall finden viele Menschen Zuflucht in Arcadion. Arcadion ist wortwörtlich das Paradies auf Erden. Erschaffen und regiert vom Lux Dei. Ringsum liegt die Welt in Trümmern, Schutt und Asche. Doch auch Arcadion wird von vielen Übeln bedroht. Allen voran bedeuten die Invitros die größte Gefahr für die Gesellschaft.
In dieser Welt lebt die sechzehnjährige Carya. Sie genießt das Privileg, eine höhere Schule besuchen zu dürfen. Außerdem ist Carya Mitglied in der Templerjugend, einer Jugendorganisation des Lux Dei. Viel Zeit verbringt Carya mit ihrer besten Freundin Rajael. Rajael stellt ihr eines Tages Tobyn, ihren neuen Freund vor. Tobyn jedoch wirkt unruhig und gehetzt. Als er kurz mit Rajael unter vier Augen sprechen will, beobachtet Carya, wie Tobyn ihrer Freundin etwas zusteckt. Dann verschwindet Tobyn, ohne sich zu verabschieden. Bei einem Ausflug der Templerjugend in den Lichtdom, trifft Carya das erste Mal auf Jonan. Bei einem kurzen Blickkontakt mit Jonan fährt es Carya durch Mark und Bein. Was hat das zu bedeuten? Jonan ist immerhin ein schwarzer Templer, Mitglied der Elitegarde Arcadions. Jonan trifft bei einem späteren Einsatz in einem Chemielabor auf Tobyn, verwundet ihn und nimmt ihn gefangen. Doch was wollte dieser Tobyn im Invitrolabor? Am nächsten Tag will Rajael dringend mit Carya sprechen. Sie braucht ihre Hilfe. Rajael weiht Carya in Tobyns Geheimnis ein. Tobyn ist ein Invitro, ein Künstlicher. Rajael bitte Carya um Hilfe. Sie weiß, dass sie Tobyn nicht retten kann, aber sie möchte ihn ein letztes Mal sehen. Carya gelingt es, eine Einladung zur Verhandlung des Invitros zu erhalten. Zusammen mit ihrer Freundin sitzt sie in einer der Zuschauerlogen. Doch dann kommt es zu einem Zwischenfall. Rajael hat Carya offensichtlich nur benutzt. Carya handelt intuitiv. Carya und Rajael gelingt es, aus dem Gebäude zu fliehen. Doch nun verändert sich Caryas Leben schlagartig. Und plötzlich erhält sie von unerwarteter Seite Hilfe...
Meinung: Mit Arcadion hat der Autor eine wirklich einzigartige Welt erschaffen, die sehr real auf mich gewirkt hat. Oberflächlich betrachtet ist Arcadion tatsächlich das Paradies auf Erden. Aber wehe, man gräbt etwas tiefer! Dann stößt man auf grausame Wahrheiten und Tatsachen, die man so nicht erwartet hatte. Ich gebe zu, dass mich die Geschichte nicht von Beginn an völlig in sich aufgesaugt hat. Das mag mitunter auch an den vielen Schachtelsätzen gelegen haben, die ich dann wiederholt lesen musste, um den Inhalt auch aufzunehmen. Aber mit höherer Seitenzahl hatte ich den Eindruck, dass diese immer weniger wurden und letztendlich ganz verschwunden waren. Auch lief es für meinen Geschmack zumindest am Anfang alles etwas zu glatt. Doch als ich zur Meinung gelangt bin, dass nicht mehr viel passieren würde, wurde ich förmlich überrascht. Plötzlich hielt ich das Buch wie gebannt in meinen Händen und war aufgrund der vielen unvorhersehbaren Wendungen absolut gefesselt. Immer, wenn ich dachte, ich weiß wie die nächste Szene ablaufen wird, hat der Autor dann eine für mich unvorhersehbare Wendung eingebaut. Diese Entwicklung hatte ich nach dem doch etwas seichten Einstieg nicht mehr erwartet!
Die Kapitel werden im personalen Erzählstil zum Großteil aus Caryas Sicht erzählt. In einigen Kapiteln erleben wir die Eindrücke von Jonan. In Summe kann man sagen, dass der Autor den Plot damit wirklich gut beschrieben hat. Seine Charaktere beschreibt Herr Perplies beinahe mehr als vorstellbar. Hier kann man nur sagen: Hervorragend umgesetzt!
Die Hauptprotagonistin Carya ist fest in die Welt Arcadions integriert und wird aufgrund dieses einen Ereignisses von einen auf den anderen Tag aus ihrem gewohnten Leben gerissen. Man kann Carya als intelligent und hübsch beschreiben. Im Lauf der Geschichte kommt noch eine gehörige Portion Selbstbewusstsein und Stärke hinzu.
Jonan ist ein von der ersten bis zur letzten Seite durchgehend einprägsamer und präsenter Charakter. Trotz seiner anfänglichen Zugehörigkeit zur für den Leser "bösen Seite" war er mir dennoch gleich sympathisch. Und diese Sympathie hält das ganze Buch lang an. Er vermittelt Ruhe und Besonnenheit und weiß immer, wie der nächste Schritt zu machen ist.
Ein für mich absolut erwähnenswerter Nebenprotagonist ist definitiv Pittlit. Ihm begegnet Carya kurze Zeit nach dem Zwischenfall bei der Verhandlung. Als Straßenjunge strotzt er nur so vor Eigenständigkeit und Freiheitsdrang. Immer hat einen einen frechen Spruch auf den Lippen. Aber in ihm steckt auch noch mehr! Lasst euch überraschen, ihr werdet ihn lieben!
Abschließend kann ich nur nochmals bestätigen, dass hier eine wirklich gute Idee von einer komplexen andersartigen Welt hervorragend umgesetzt wurde. Wer nach den ersten Seiten nicht gleich hundertprozentig in die Geschichte hineinkommt, sollte auf jeden Fall dranbleiben. Ihr werdet mit einem logischen Aufbau, gehöriger Spannung, schlagfertigem Humor und sogar ein wenig Romantik belohnt!
Urteil: "Flammen über Arcadion" ist mit Sicherheit nicht für zartbesaitete Seelen. Trotz der im Endeffekt zu vernachlässigenden Anlaufschwierigkeiten hat sich das Buch durch seine rasanten Wendungen, überraschenden Szenenwechsel und den sehr vorstellbaren Beschreibungen auf jeden Fall 5 Büchern erkämpft. Ein Must-Read für alle Fans logisch aufgebauter und einprägsamer Dystopien mit Spannungsbögen, deren Auflösung nicht unbedingt immer den erwarteten Verlauf nimmt.
Oh mein Gott … WAS für ein Buch … was für eine Dystopie … was für ein Auftakt einer bestimmt atemberaubenden Trilogie … ich bin immer noch hin und weg …
Aber alles auf Anfang. Also ich muss zugeben, am Anfang wusste ich noch nicht wirklich, ob mir diese Dystopie gefallen wird bzw. wie gut sie mir gefallen wird. Man hat eben, wie aber bei fast jeder Reihe, am Anfang viel Einleitung und Erklärungen, was eben notwendig ist und ja, auch hier nicht langweilig gelöst ist, aber mich eben auch nicht umgehauen hat, aber was dann kommt, meine Fresse …
Es passiert plötzlich ein Ereignis, das ich so nie erwartet hätte und dann geht alles Schlag auf Schlag, alles verändert sich, Spannung steigt Seite für Seite und immer, wenn man denkt, man weiß, in welche Richtung sich alles Entwicklung wird, zeigt einem der Autor die ausgestreckte Zunge und macht etwas, was ich nie erwartet hätte und dann denkt man sich nur, wie soll das jetzt weitergehen und dann nur, ah, okay, geil und dann denkt man wieder, man weiß, was kommen wird und dann kommt erneut alles anders und meine Güte, das zieht sich echt bis zum grandiosen Ende durch und ja, ich bin MEGA begeistert von diesem Auftakt und hätte auch nie geglaubt, dass es mich so fesseln würde.
Ein ganz, ganz großes Lob an Bernd Perplies, dessen Dystopie bei mir auf Platz 2, gleich nach Panem, steht. Er hat einen unglaublich tollen und vor allem wortreichen Schreibstil, ich liebe jeden einzelnen seiner Charaktere, allen voran Pitlit, der einfach nur der Wahnsinn ist und ich bin so froh, dass er ein Begleiter wurde und ja, ich mag auch die Zukunftswelt, die Details und vor allem die noch offenen Fragen und Geheimnisse, die hoffentlich im zweiten Band ein wenig mehr durchleuchtet werden.
Ich lese euch diese Dystopie wirklich, wirklich ans Herz und ich kann nur sagen, ich will JETZT SOFORT den zweiten und dritten Teil … xD … ich HASSE warten … xDDD
Ich muss gestehen, ich habe dem Buch mit Skepsis entgegengeblickt. Die Aufmachung verspricht so unheimlich viel und ich hatte Angst das Buch würde mich allein deshalb enttäuschen, weil es dieser Aufmachung nicht gerecht werden würde. So viel schon mal vornweg: Ich wurde nicht enttäuscht. Ich finde zwar noch immer, dass die Aufmachung ein wenig mehr verspricht, als der Inhalt bietet, aber seien wir mal ehrlich, wie soll man ein Buch schreiben, dass DIESES verdammt geniale Cover toppt? Der Aufmachung gerecht geworden ist das Buch trotzdem. Eine Dystopie. Ein junges Mädchen, das unter einem Regime aufwächst, das ihr zunächst gut erscheint, sich aber dann als BÖÖÖÖSE entpuppt. Seien wir ehrlich, solche Bücher kommen momentan zu Dutzenden heraus. Warum also sollte man sich gerade für Flammen über Arcadion entscheiden? Einmal hätten wir da die Tatsache, dass der Roman nicht aus der ersten Person geschrieben ist, sondern aus der dritten. Die Sichtweisen wechseln zwischen Carya und Jonah hin und her, was dem Autor die Möglichkeit gegeben hat, viel mehr Details und Emotionen einzubringen. Und zum Glück wurde dies hier auch genutzt. Generell ist dieser Roman unheimlich fantasievoll und mit sehr viel Liebe und bestimmt auch Arbeit geschrieben worden. Zunächst einmal ist da das ganze System innerhalb Arcadions mit seinen verschiedenen Parteien, Grüppchen und Systemen, aber dazu hat Bernd Perplies hier noch die ganze Welt außerhalb Arcadions ausgearbeitet, was Caryas Vergangenheit mit einschließt. Ein weiterer Punkt wäre das Setting. Nein, dieses Buch spielt NICHT in den USA und NEIN, es spielt auch nicht an einem x-beliebigen Ort, der nicht zuzuordnen ist. Arcadion ist Rom, Italien in der fernen Zukunft. Entsprechend werden Details der Stadt eingeflochten und italienische Namen verwendet. Dass die Kirche eine so wichtige Rolle spielt, macht dadurch natürlich noch viel mehr Sinn. Übrigens war das auch etwas, das ich unheimlich an dem Roman mochte. Dieser Konflikt, der entsteht, wenn die Kirche nicht mehr ihr eigentliches Ziel verfolgt, sondern deren Mitglieder allein ihre eigenen Interessen in den Vordergrund stellen und dabei zu skrupellosen Monstern werden. Die Vergangenheit der Menschen hat uns ja oft genug gezeigt, wie schnell sowas gehen kann. Und dann steht man zwischen Kirchen und Glauben, was ja nun wirklich das letzte ist, was richtig und gut ist. Das waren die Dinge, die den Roman von anderen abgehoben haben. Was Flammen über Arcadion mit anderen guten Dystopien gemein hat, das waren tolle Charaktere, die sich im Laufe des Romanes weiterentwickelt haben und über sich hinaus gewachsen sind, unheimlich viel Spannung (Das Ende war EPISCH) und einen tollen Schreibstil! Was will man da mehr?! .... Außer Band zwei natürlich!
FAZIT
Eine ganz fantastische Dystopie aus deutscher Feder, die alles mitbringt, das ein gutes Buch braucht. So. Wo bekomme ich jetzt Im Schatten des Mondkaisers her?! Ach verdammt!
Inhalt: Durch die dunklen Jahre sind weite Teile der Welt zerstört. Arcadion ist eine der wenigen Zufluchtstätten der Menschen. Es gebietet Schutz vor den Mutanten und den gefährlichen Banden außerhalb der Mauern, dem Ödland. Die Lux Dei ist als oberstes Glied in der Gesellschaft von Arcadion angesehen. Ein religiöser Orden, der nach den Maßstäben Gottes regiert. Auf der Abschussliste ganz oben stehen die Invitros, künstlich hergestellte Menschen. In den Augen der Lux Dei, gotteswiedrige Kreaturen.
Carya´s Leben in Arcadion war für sie nie etwas Außergewöhnliches. Sie besitzt das Privileg noch mit 16 Jahren zur Schule gehen zu dürfen und in ihrer Freizeit der Templerjugend beizuwohnen. Als eines Tages ihre Freundin Rajael sie jedoch um einen Gefallen bittet, ändert sich schlagartig alles in ihrem Leben. Rajaels Freund Tobyn wird beschuldigt, den Machenschaften der Invitros beizustehen und gar selbst einer zu sein. Um ihm die Qual der Folter zu ersparen, beschließen sich Carya und Rajael zu einem mutigen Plan, der Carya selbst zum Feind Nr. 1 in Arcadion macht. Nur mit Hilfe von Jonan, einem ehemaligen Templersoldat, gelingt es ihr zu fliehen. Doch damit beginnt ein Leben auf der Flucht und ihre Eltern befinden sich in Gefangenschaft. Carya beschließt sich gegen das System Arcadions aufzulehnen und mit der Zeit erlangt sie immer mehr Erkenntnisse aus ihrer Vergangenheit, die in ihr lange Zeit versteckt geschlummert haben und sie erst einmal verwirrt. Kann sie es schaffen, ihre Eltern vor dem sicheren Tod zu befreien, sich der unberechenbaren Gewalt der Lux Dei entgegenstellen und sich dazu noch ihren Gefühlen zu Jonan bekennen?
Meinung: Eigentlich könnte ich es kurz und knackig halten und einfach sagen: "Lest dieses Buch, es ist fantastisch"! Manchen wird dieser Satz wohlmöglich schon reichen, aber für die, die es ein bisschen ausführlicher mögen, werde ich ein bisschen ins Detail gehen.
Bernd Perplies, übrigens ein deutscher Autor, hat einen sehr angenehm zu lesenden Stil. Die Sätze sind gut, leicht und einfach zu lesen, ohne dabei aber in der Masse der Mittelmäßigkeit unterzugehen. Keineswegs wird man von Informationen überladen, erfährt jedoch genug, um sich ein genaues Bild von Umgebung, Gegenständen, Situationen und Personen zu machen. Prima!
Die Welt rund um Arcadion hab ich mir im ersten Moment sehr "vorzeitmäßig" vorgestellt, ungefähr á la Herr der Ringe. Jedoch wird schnell klar, dass dem nicht so ist. Es sind immer wieder Anzeichen von technischem Fortschritt zu erkennen, der ihren Höhepunkt vor den dunklen Jahren gehabt haben muss. Nach dieser schrecklichen Zeit gibt es nur noch vereinzelt Spuren davon. Es gibt zum einen Kraftfahrzeuge, die aber nur selten zum Einsatz kommen, weil Benzin sehr kostbar ist. So werden Autos z.B. durch Pferde gezogen und so als Kutschen genutzt. Die Templersoldaten besitzen Sonderanzüge, die jegliche Art an technischen Schnickschnack besitzen. So hat sich mein Bild ein wenig geändert und ich habe alles "zukunftsmäßiger" gesehen, ohne dabei jedoch zu übertreiben.
Die Charaktere haben mir in diesem Buch wunderbar zugesagt. Von den Hauptprotagonisten, bis hin zu den Nebencharakteren sind alle toll ausgearbeitet und wissen zu überzeugen. Carya macht in diesem Buch eine gewaltige Wandlung mit. Das einst wohlbehütete Mädchen, das sich dem System ohne Wenn und Aber gefügt hat, dass nie Zweifel an der Regierung aufkommen lassen hat, entwickelt sich von null auf hundert zu einer starken, jungen Kämpferin, die obendrein noch supersympathisch daher kommt. Ebenso gut leiden kann ich ihren männlichen Gegenspieler Logan. Einst selbst ein Soldat unter den Fittichen der Lux Dei, entschließt er sich in einer Kurzschlussreaktion Carya zu helfen. Er hat schon längere Zeit mit den skrupellosen Foltermethoden ein Dorn im Auge und ich denke, Carya war einfach der Auslöser sich endlich losreißen zu können. Er entwickelt sich im Verlauf zu Beschützer, gibt Carya aber immer genug Freiraum selbst Dinge zu entscheiden. So bleibt die starke Frau in diesem Buch stetig vorhanden. Die Beziehung der beiden bleibt im Hintergrund und lässt nur an wenigen Stellen tieferen Einblick. Sie befindet sich auch noch in den Startlöchern und somit bleibt alles glaubhaft und real, ohne zu gespielt und überladen zu wirken. Toll gemacht!
Ein Charakter, der mir ebenfalls sehr gefallen hat und direkt ins Auge springt, ist der Straßenjunge Pitlit. Eine großartige Figur, der mich mehr als einmal zum Lachen gebracht hat. Hier folgt ein witziger Spruch auf den nächsten und sorgt damit für einen gewissen Anteil an Humor, der die Geschichte nur besser macht.
Die Geschichte an sich ist in gewisser Weise vielleicht jetzt nicht besonders neu. Mädchen gerät in Gefahr, wird dabei von einem Jungen begleitet/gerettet und muss sich gegen etwas Höheres auflehnen. Jedoch finde ich die Umsetzung außerordentlich gelungen und werde einfach mal behaupten, dass diese Dystopie zu den sehr guten gehört. Allein der "Mitreißungseffekt" der Geschichte, die einen direkt einsaugt und in deren Sog man stetig gefangen bleibt ist erwähnenswert. Die Spannungsmomente verteilen sich gezielt in der Geschichte und sorgen für das nötige Adrenalin. Durststrecken gibt es so gut wie nie und wenn dann sind diese nur minimal. Wer sie findet, darf sie gerne behalten!
Fazit: Somit komm ich zum Abschluss und kann sagen, "Flammen über Arcadion" ist eine mitreißende, spannende und aufregende Dystopie. Ein kleiner Anteil an Lovestory ist auch enthalten und rundet das Ganze perfekt ab. Dazu kommen noch tolle Charaktere, die einen auf eine abenteuerliche Reise mitnehmen, die man so schnell nicht mehr vergisst!
"Auf dieses Zeichen hin schob der maskierte Inquisitor den Wandschirm neben Laura zur Seite und enthüllte ein Metallgestell, an dem zahlreiche Werkzeuge hingen, mit denen ein normaler Mensch Nägel in die Wand geschlagen, Äpfel geschält oder Rosen geschnitten hätte."
Wie ihr vielleicht schon an dem Zitat seht, ist das Buch absolut nichts für zarte Seelen. Es wird gemordet, gefoltert, verstoßen und zu unrecht verurteilt. Und das in dem sogenannten "Paradies auf Erden", der Stadt Arcadion. "Flammen über Arcadion" ist praktisch der Inbegriff einer postapokalyptischen Dystopie. Nach einem großen Unglück, der Sternfall, ist die ganze Welt zerstört, die Menschen finden jedoch Zuflucht in Arcadion und müssen den Errichtern und auch Herrschern, der Lux Die, deshalb Respekt und Anerkennung zollen.
In dieser Welt lebt unsere Hauptperson, die sechzehnjährige Carya. Sie genießt das Privileg, eine höhere Schule besuchen zu dürfen und ist außerdem Mitglied in der Templerjugend, einer Jugendorganisation des Lux Dei. Viel Zeit verbringt Carya mit ihrer besten Freundin Rajael. Diese stellt ihr eines Tages Tobyn, ihren neuen Freund vor. Tobyn jedoch wirkt unruhig und gehetzt. Als er kurz mit Rajael unter vier Augen sprechen will, beobachtet Carya, wie Tobyn ihrer Freundin etwas zusteckt. Dann verschwindet Tobyn, ohne sich zu verabschieden.
Bei einem Ausflug der Templerjugend in den Lichtdom, trifft Carya das erste Mal auf Jonan. Bei einem kurzen Blickkontakt mit Jonan fährt es Carya durch Mark und Bein. Was hat das zu bedeuten? Jonan ist immerhin ein schwarzer Templer, Mitglied der Elitegarde Arcadions. Jonan trifft bei einem späteren Einsatz in einem Chemielabor auf Tobyn, verwundet ihn und nimmt ihn gefangen. Doch was wollte dieser Tobyn im Invitrolabor?
Am nächsten Tag will Rajael dringend mit Carya sprechen. Sie braucht ihre Hilfe. Rajael weiht Carya in Tobyns Geheimnis ein. Tobyn ist ein Invitro, ein Künstlicher, welche die Regierung so erbittert verfolgt. Rajael bitte Carya um Hilfe. Sie weiß, dass sie Tobyn nicht retten kann, aber sie möchte ihn ein letztes Mal sehen. Carya gelingt es, eine Einladung zur Verhandlung des Invitros zu erhalten. Zusammen mit ihrer Freundin sitzt sie in einer der Zuschauerlogen. Doch dann kommt es zu einem Zwischenfall. Rajael hat Carya offensichtlich nur benutzt. Carya handelt intuitiv und schießt auf zwei Templer. Den beiden Mädchen gelingt es, aus dem Gebäude zu fliehen. Doch nun verändert sich Caryas Leben schlagartig. Und plötzlich erhält sie von unerwarteter Seite Hilfe...
"Ein halb entkleideter Haufen Mensch lag dort in einer Lache aus Blut, die im Schein der Sonne beinahe unnatürlich schön rot leuchtete."
Sehr bald merkt man, dass Arcadion alles andere als schön, gerecht und gut ist. Des Öfteren läuft es einem eiskalt den Rücken hinunter und angesichts der himmelschreienden Ungerechtigkeiten möchte man am liebsten laut fluchen und das Buch gegen die Wand werfen.
Der Beginn des Buches hat mich ehrlich gesagt nicht sonderlich für sich eingenommen. Sehr genau und schleichend wird man recht langatmig in den Alltag Caryas in Arcadion eingeführt. Aber mit höherer Seitenzahl wurde alles schlagartig spannender. Gerade als ich zu der Meinung gelangt war, dass wohl nicht mehr allzu viel passieren würde, wurde ich überrascht. Mit einer hundertachtzig-Grad-Wende drehte sich die ganze Situation komplett. Plötzlich hielt ich das Buch wie gebannt in meinen Händen und war aufgrund der vielen unabwägbar Wendungen absolut gefesselt. Immer wenn ich dachte, ich weiß wie die nächste Szene ablaufen würde, hat der Autor dann eine für mich unvorhersehbare Wandlung eingebaut. Diese Entwicklung hatte ich nach dem doch etwas seichten Einstieg nicht mehr erwartet!
Bernd Perplies lässt Carya und Jonan abwechseln Szenen aus ihrer Sicht erzählen. Dabei verwendet er den personalen Erzählstil und beschreibt die Gefühls- und Gedankenwelt beider Charaktere passend. Die Hauptprotagonistin Carya ist fest in die Welt Arcadions integriert und wird von einem Tag auf den anderen aus ihrem gewohnten Leben gerissen. Sie wirkt am Anfang etwas naiv, hat Vertrauen in die Richtigkeit ihres Systems und wagt nicht zu Zweifeln. Im Lauf der Geschichte erkennt sich jedoch die Falschheit der Regierung und ist entsetzt darüber. Sie entwickelt eine gehörige Portion Selbstbewusstsein, Intelligenz und Stärke. Sie ist so mutig, für ihre Überzeugungen einzustehen und die notwendigen Konsequenzen zu tragen, was an manchen Stellen vielleicht ein wenig stur, aber umso sympathischer rüberkommt. Sie bereut ihre Taten nicht und glaubt an die Richtigkeit ihrer Handlung. Und auch dem Leser ist bewusst, das es so nicht weitergehen kann. Denn wenn niemand sich auflehnt, dann wird es immer weitergehen mit der Ungerechtigkeit.
"Nichts geschieht ohne Grund", erklärte der Priester. Denn das Unrecht wächst nur und wird größer, wenn sich keiner dagegen erhebt."
Jonan ist ein von der ersten bis zur letzten Seite durchgehend einprägsamer und präsenter Charakter. Trotz seiner anfänglichen Zugehörigkeit zur "falschen Seite" fand ich ihn gleich super. Er möchte die Position, die er innehat, eigentlich gar nicht, hat sie aber auf Wunsch seines Vaters dennoch angetreten. Er vertritt die vom Lux Dei vorgegebenen Ideale nicht und kommt seinen Aufgaben manchmal nur widerwillig nach. Als er seine Moral über sein Pflichtgefühl und die Loyalität seinem Vater gegenüber siegen lässt und eine richtige, lebensrettende Entscheidung trifft, ändert sich auch bei ihm alles. Er wird zum Gejagten, einem Rebell und Gesetzbrecher wie Carya. Sehr ruhig und bedacht wirken alle seine Entscheidungen. "Ich werde an deiner Seite sein", flüsterte er. "Bis zuletzt".
Natürlich gibt es noch eine Vielzahl weiterer genialer Charaktere, die alle authentisch und interessant gezeichnet sind, doch in diesem Buch ist es ein wahres "Kommen und Gehen" von Charakteren, die man ins Herz schließt, dass ich das hier kaum auflisten kann. Das die "Guten" immer wieder herbe Rückschläge erleiden und immer wieder liebgewonnene Personen sterben, ist der realistische und zugleich etwas ernüchternde Teil der Dystopie. Man kann sich nicht wie bei anderen Büchern auf der Gewissheit ausruhen, dass der Autor sowieso keinen sterben lässt, sondern muss der Wahrheit ins Auge blicken. Durch diese Grausamkeit und Ernüchterung wird dem Leser das wahre Ausmaß des Machtmissbrauchs und der Unrechtsherrschaft erst so richtig vors Auge geführt.
Ich habe die Handlung mit Spannung verfolgt und wollte eigentlich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Im Buch taucht zudem ein Rätsel auf, das wohl erst ein einem der beiden Folgebände gelöst werden wird, das aber schon in diesem Band eine wichtige Rolle spielt.
Das Cover dieses Buches ist ein richtiger Hingucker! Es ist in schlichten Farben gehalten, sehr düster mit einer in rot strahlender Stadt und zeigt als Motiv im Vordergrund eine Hand mit einer zerbröselnden Rose. Ich denke, dass es sich dabei um die sogenannte Ascherose handelt, auf die im Buch noch zurück gekommen wird. Ebenso muss ich erwähnen, dass den Leser beim Aufklappen des Buches eine wirklich gelungene Überraschung erwartet: sowohl vorn und auch im hinteren Innenbuchdeckel zeigt sich die Illustration einer dunklen, untergehenden Stadt, Pferde, die ein Auto ziehen, eine Festung mit roten Fahnen geschmückt. Welche dann aber auch der einzige Farbtupfer in dem insgesamt düster gehaltenen Bild sind. "Und genau deshalb möchte ich dich warnen. In Systemen wie dem Lux Dei gibt es nur zwei Sorten von Menschen: Herrscher und Diener. Die Herrscher verfügen über eine Macht, die sie vor vielem beschützt, das einem normalen Menschen zum Problem werden könnte. Die Diener dagegen sehen sich der ständigen Gefahr ausgesetzt, zum Opfer zu werden, wenn das System Opfer fordert. [...]" Außerdem positiv aufgefallen ist mir, dass der Roman auf geographischen, historischen, (kirchen-)politischen und psychologischen Realitäten aufbauen, die die Geschichte absolut glaubhaft machen. In Arcadion erkennt man unschwer Rom, beziehungsweise die Vatikanstadt, mit seinen Hügeln, seinen Straßenzügen, dem Tiber, der Engelsburg und einem riesigen Dom im Mittelpunkt der Stadt. Wie um die Hinweise noch zu verdeutlichen liegt Arcadion laut Autor auf einem stiefelförmigen Land und auch die Menschen dort haben italienisch klingende Namen.
Die Inquisition der Kirche des Mittelalters ist ebenso deutlich zu erkennen, wie die Auswirkungen der Macht, das Beherrschen der Menschen durch Angst und Drohung, die Angepasstheit der Bevölkerung, das "Nicht-Wissen-Wollen" der meisten. Die Ablehnung gegen alles Neue, Unbekannte ist nicht neu erfunden sondern kann in jeder geschichtlichen Dystopie gefunden werden. Das schiere Abscheu des Lux Dei gegenüber den Invitros, den künstlich in einem Reagenzglas gezüchteten Menschen ist so ein Beispiel. Das alles lässt die Geschichte solide und glaubwürdig erscheinen und gibt den Locations zusammen mit dem Stil ein sehr mittelalterliches und historisches Flair. "Der Sternenfall traf uns, weil die ganze Menschheit fehlerbehaftet war. Das galt für die Invitros noch mehr als für uns Kinder Gottes. Und es gilt noch heute. Solange die Invitros unter uns sind, steckt ein Dorn der Sünde in unserem Körper und verhindert dessen vollständige Reinigung und Genesung. Sie sind ein Erbe der alten Zeit, der Zeit, die wir hinter uns gelassen haben."
Nun noch ein paar Worte zum Schreibstil. Da ich noch kein Buch des Autors Bernd Perplies gelesen habe, lässt sich schlecht sagen, ob dieser einfach super an die Geschichte angepasst wurde oder ob dieser etwas eigentümliche Stil einfach seine Art zu schreiben darstellt. Ich war nach kurzer Verwunderung jedenfalls davon angetan. Wie er die Umgebungen, Personen und Geschehnisse zeichnet, wirkt sehr altertümlich, ich würde mal behaupten mittelalterlich, ab und an sogar ein befremdlich. Durch die Wortwahl erzeugt er diesen Effekt und lässt alles seltsam rund und stimmig erscheinen. So ist das Licht Gottes, abgeleitet vom Lux Die, zum Beispiel ein ständiger metaphorischer Begleiter und auch sonst ist die Ausdrucksweise schlichtweg andersartig und perfekt verwoben mit der erdachten Welt. Ich hätte mir für diese Art von Geschichte keinen besseren Stil wünschen können. Er trägt die gesamte Atmosphäre und lässt die Protagonisten mit all ihrer Emotion darin richtiggehend aufblühen. "Das Licht Gottes scheint auf alle empfindungsfàhigen Wesen herab"
Der Showdown am Ende wird so nervenaufreibend geschildert, dass die Spannungskurve noch einmal einen enormen Ausschlag erlebt und dem Leser ein fulminantes Ende beschert. Gleichermaßen abwechslungsreich, kriegerisch, blutrünstig, spannend wie tiefsinnig schließt das Buch.
Obwohl "Flammen über Arcadion" keinen direkten Cliffhanger besitzt, wird man dennoch sehnsüchtig dem nächsten Band dieser Reihe entgegenfiebern, denn dieses Buch bleibt in Erinnerung und man möchte einfach nur wissen, wie Bernd Perplies die Geschichte um Carya und Jonan weiterspinnt. Die Frage ob ich die weiteren Teile lesen werde ist also hinfällig, bleibt nur noch zu überlegen wann! Mit einem wunderschönen und in dem passenden Kontext unglaublich traurigen Zitat möchte ich diese Rezension schließen: "Die Sterne, die am hellsten brennen, mögen als erste verglühen."
Fazit:
Dieser postapokalyptische Auftakt einer opulenten neuen Dystopie-Trilogie hat mich vollkommen überzeugt und konnte mich dank der Andersartigkeit des Stils, der Charaktere und den vielen interessanten Ideen begeistern.
3.75 Sterne Ich mochte die Geschichte. Wirklich. Da es aber fast 200 Seiten brauchte, um mich in ihren Bann zu ziehen, musste ich ihr leider einige Sterne abziehen. Die Charakterentwicklung die Carya durchgemacht hat, war fast schon unmöglich. Nach 200 Seiten fühlte es sich an, als würde die Geschichte von einer neuen Protagonistin erzählt werden. Carya begann als hässliches und frommes Entlein und wurde von einem Tag zum anderen zu Katniss 2.0. Das Ende blieb zwar nicht gänzlich offen aber ich würde trozdem gerne wissen, wie es weitergeht. Freu mich schob auf Band 2! :))
Die 17-jährige Carya lebt in Arcadion, dem einstigen Rom. Vor Jahren wurde die Stadt und alles drum herum in einem Krieg zerstört. Im stark bewachten und von Mauern umgebenen Arcadion selbst, wurde ein neues Machtgefüge etabliert: Der Lux Dei. Inquisitoren und schwarze Templer regieren durch Aberglaube und Religion. Außerhalb der Stadt leben Invitros - künstliche erschaffene Menschen - und Mutanten, die durch gefährliche Strahlung krank und entstellt zurück gelassen wurden. Carya wächst wie jeder andere Bürger Arcadions in dem Glauben auf, dass Invitros und Mutanten böse und unnatürlich sind bzw. von Gott nicht gewollt sein können. Sie ist eine brave Bürgerin, die regelmäßig zur Templerjugend geht und sich nie etwas zu Schulden kommen ließ. Doch als ihre beste Freundin Rajael sie bittet ihr und ihrem Freund zu helfen, der wie sich herausstellt ein Invitro und ein Gefangener des Ordens ist, begibt sie sich mit ihr in den Tribunalpalast und wird Zeugin von den grausamen Foltermethoden des Lux Dei. In einer Kurzschlussreaktion schnappt sie sich den Revolver, den ihre Freundin mit hinein geschmuggelt hat, und schießt auf die Inquisitoren. Plötzlich ist ihr geregeltes Leben auf den Kopf gestellt. Carya muss fliehen und bekommt dabei unerwartet Hilfe vom jungen Templer Jonan und einer kleinen Gruppe von Wiederständlern.
So fand ich es:
Und wieder ein Buch, das mir von der lieben Lyrica empfohlen wurde. Sie war ja ganz begeistert davon und hat mich mit ihrer positiven Rezension sofort angesteckt. Zu 100 Prozent kann ich mich ihrer Meinung zwar nicht anschließen, aber dennoch ist dieses Buch sehr spannend zu lesen und hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert.
Sehr gut gefallen hat mir auf jeden Fall das Setting. Ich habe bisher noch nicht viele Bücher gelesen, die in Italien spielen und auch wenn es hier um ein zerstörtes Rom geht, das nun Arcadion heißt, gibt es doch viele Dinge, die man wieder erkennt wie z.B. die Engelsburg oder auch den Templerorden verbindet man ja mit Rom bzw. Vatikanstadt. Die Templer und das religiöse Gefüge dann in einer postapokalyptischen Stadt wie Arcadion wieder aufleben zu lassen fand ich sehr gut durchdacht und interessant. Menschen klammern sich in Notsituationen eben an solche Einrichtungen wie den Lux Dei, der dadurch natürlich viel freie Hand bekommt und sein fragwürdiges Werk verrichten kann.
Das Buch beginnt mit einer Unterrichtsstunde von Carya. Da lernen wir sie und auch den Glauben, der die Stadt beherrscht, erstmals kennen. Das fand ich als Einstieg wirklich sehr passend und hat mich als Leser gleich in diese Welt mit hinein genommen. Wir begleiten sie anschließend auch mit zur Templerjugend und auch zu einem Treffen mit ihrer besten Freundin Rajael, die im Gegensatz zu der sehr besonnenen und auf die Regeln achtenden Carya, sofort ein wenig wilder und rebellischer erscheint. Da kann man die kommenenden Probleme schon sehr gut erahnen. Und die schlagen dann ja auch ein wie eine Bombe. Als Carya und Rajael dem gefangenen Freund helfen wollen überschlagen sich die Ereignisse und Carya entwickelt sich von der lieben, stillen Maus plötzlich zu einer knallharten Gangsterbraut. Auch wenn der Autor immer wieder versucht hat ihr Handeln zu rechtfertigen und Erklärungen zu liefern, fand ich diesen plötzlichen Sprung den sie macht echt zu krass und dadurch sehr unglaubwürdig. Da flutschte sie mir irgendwie aus den Fingern und sie war als Charakter einfach nicht mehr greifbar für mich.
Die übrigen Charaktere, wie zum Beispiel den Templer Jonan oder auch den Straßenjungen Pitlit, der ihnen später hilft aus der Stadt zu fliehen, haben mir ganz gut gefallen. (Wobei ich Pitlit von allen wirklich am Meisten ins Herz geschlossen habe. Der Kleine ist echt goldig.) Auch wenn ich hier ebenfalls keinen richtigen Bezug zu ihnen herstellen konnte, denn wie Carya auch, blieben sie irgendwie ungreifbar und ein wenig oberflächlich. Aber sie waren dafür deutlich mehr in ihren Rollen gefestigt.
Was mir noch negativ aufgefallen ist, und worüber ich mich echt geärgert habe ist, dass die Hauptcharaktere seltsame Namen bekommen haben. Wir wissen ja, die Geschichte spielt in einem zerstörten Teil Italiens. Jeder andere Nebencharakter hat auch einen Italienischen Namen, einschließlich Caryas Eltern (Eduardo und Andetta). Warum zum Henker muss man den Hauptprotagonisten amerikanische bzw. englische Namen geben? Jonan? Carya? Pitlit? Was soll das? Warum nicht auch italienische Namen? Das trifft bei mir ja auf völliges Unverständnis... Auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist.
Oberflächlich blieb für mich auch die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Carya und Jonan. Irgendwie schafft der Autor es nicht ausreichend Emotionen zu transportieren und den Leser damit zu fesseln. Von der Story her war das allerdings kein Problem. Die war von vorne bis hinten spannend, voller Wendungen und jeder Menge hollywoodreifer Action. Das wird noch unterstrichen von dem sehr dynamischen Schreibstil des Autors, der gut ins Detail geht, aber den Leser auch nicht mit Informationen überlädt. So bekommt das Buch auch ein bisschen Kino-Feeling, als würde man sich gerade einen Film anschauen und kein Buch lesen.
Mein Fazit:
Von der Grundidee echt mal was erfrischendes im Bereich Dystopie, die Politik, Religion und der Aufbau Arcadions haben mir sehr gut gefallen. So auch die spannende Story und der tragende Schreibstil. Allein mit den Charakteren hatte ich so meine Probleme, da sie in meinen Augen nicht genug Tiefe hatten und mich nicht berühren konnten. Das hat das Buch für mich doch leider ein kleines bisschen abgewertet. Dennoch werde ich den zweiten Band noch lesen, denn das Ende lässt noch ein paar Fragen unbeantwortet. 3,5 Sterne
Einem geschenkten Buch schaut man nicht zwischen die Zeilen? Wie auch immer, Fantasy wurde trotz dieser Lektüre keinesfalls zu meinem Lieblingsgenre. "Flammen über Arcadion" von Bernd Perplies liest sich locker und schnell und ist der erste Band in der Trilogie um Carya und Jonan. Irgendwo zwischen Young-Adult, Steampunk und Dystopie angesiedelt, mit einige tollen Ideen bezüglich der Handlungsorte und im Übermass verwurstete Klischees. Natürlich sind die Bösen eine faschistisch-fanatische Gruppierung, natürlich retten Jugendliche "die Welt".
Für eine kurze Unterhaltung ohne viel Tiefe ja ok, allerdings lassen solche Aussagen das Buch dann doch schnell im Graben versinken: Carya saugte an ihrem Finger um die Wunde zu desinfizieren. Ähm, ja.
Klappentext: "Wenn das Licht den Tod bringt, musst du in die Schatten fliehen.Die sechzehnjährige Carya lebt mit ihren Eltern in Arcadion, einer der wenigen Zufluchtsstätten in einer öden, verwüsteten Welt. Doch das scheinbare Paradies, über das der religiöse Orden des Lux Dei herrscht, wird von Angst und Irrglaube beherrscht. Als der Geliebte ihrer besten Freundin von der Inquisition festgenommen wird, lässt sich Carya zu einer verzweifelten Tat hinreißen, um ihn vor der Folter zu retten. Doch damit gerät sie selbst ins Fadenkreuz der Inquisitoren. Ihre einzige Hoffnung ist der junge Templersoldat Jonan, der für Carya sein Leben aufs Spiel setzt."
Inhalt: Carya ist eigentlich zufrieden mit ihrem Leben in Arcadion. Sie geht gerne zur Templerjugendgruppe des Lux Dei, wo sie den Gruppenführer Ramin anhimmelt, besucht eine gute Schule und verbringt lustige Stunden mit ihrer Freundin Rajael. Außerdem fühlt sie sich sicher in der Stadt, die während des großen Sternenfalls und in den dunklen Jahren danach eine Zufluchtsstätte geworden ist. Auch Jonan, Mitglied der Schwarzen Templer, kann sich nicht wirklich beklagen, außer vielleicht, dass sein Leben ein wenig zu sehr dem Wunsch seines Vaters folgt und dieser ihm ständig vorhält, wieviel er sich denn in seiner Jugend erarbeitet habe. Doch als Rajaels Freund, der Invitro Tobyn, vom Lux Dei gefangen genommen und gefoltert wird, nur weil er ein Künstlicher ist, erkennen sie die Grausamkeit des Ordens und versuchen vor der Inquisition zu fliehen.
Meine Meinung: "Flammen über Arcadion" ist der erste Teil von Bernd Perplies dystopischer "Carya & Jonan"-Trilogie. Als ich den Titel das erste Mal gelesen hatte, musste ich zunächst an die Arkadien-Trilogie denken, allerdings haben die Bücher nichts miteinander gemein. Arcadion, der Name der Stadt, in der dieses Buch spielt, ist in der Geschichte auch gut erklärt. Und zwar ist er abgeleitet von "Arca di Dio", was so viel heißt wie Arche Gottes und in der schlimmen Zeit nach dem großen Sternenfall entstanden ist, als die Stadt zu einer Zufluchtsstätte für die Überlebenden geworden ist. Dieser Einblick in die Vergangenheit und das daraus entstandene Gesellschaftssystem ist durch einen Aufsatz der Protagonistin wunderbar in die Geschichte eingebaut, so dass man als Leser eine gute Einleitung hat und nicht erst großartig rätseln muss, wo man sich denn hier befindet.
Die Geschichte wird in der Er-/Sie-Perspektive erzählt, wobei die Sichtweise immer zwischen Carya und Jonan wechselt. Dadurch, dass beide dem Orden des Lux Dei, der in Arcadion herrscht, anfangs nicht wirklich abgeneigt sind, wirkt dieser zunächst auch nicht allzu schlimm. Doch nach und nach lernt man zusammen mit den Protagonisten, wie grausam und fanatisch dieser eigentlich ist.
Leicht philosophisch wird es in diesem Buch auch, was einen als Leser natürlich zum Nachdenken anregt. Vor dem großen Sternenfall haben die Menschen angefangen, Menschen künstlich in sogenannten Brutlaboren zu züchten. Doch abgesehen davon, dass sie keine leiblichen Eltern haben, sind sie auch normale Menschen. Der Lux Dei hat allerdings die Überzeugung, dass Gott den Sternenfall deswegen geschickt habe, um die Menschen zu strafen. Ihrer Meinung nach haben die Künstlichen kein Recht zu Leben und werden vom Orden gefangen genommen und ihre Brutlabore zerstört.
Die Geschichte von Caryas und Jonans Flucht vor dem Orden wirkt sehr realistisch dadurch, dass nicht sofort alles glatt geht, was ich beim Lesen manchmal befürchtet hatte. Dabei machen die beiden Charaktere auch eine ziemliche Wandlung durch. Caryas ist am Anfang des Buches noch ein wenig ruhiger und mit ihr größtes Problem ist nur, wie sie ihren Schwarm denn endlich auf sich aufmerksam machen kann. Im Laufe des Buches verwandelt sie sich jedoch in eine starke und selbstbewusste Frau, die sich nicht mehr viel sagen lässt. Jonan ist anfangs noch unter der Fuchtel seines Vaters, der sein Leben eigentlich genau durchgeplant hat, auch wenn Jonan nicht unbedingt damit einverstanden ist. Doch als er Carya begegnet, als er sie eigentlich festnehmen soll, läuft das Fass bei ihm über, und er wirft sein gesamtes bisheriges Leben hin um ihr zu helfen. Die Nebencharaktere sind auch gut ausgearbeitet. Von ihnen ist mir besonders der Straßenjunge Pittlit ans Herz gewachsen, auch wenn ich ihm zuerst noch recht skeptisch gegenüber war.
Lustig fand ich es auch immer, wenn aus Caryas oder Jonans Sicht Technologien beschrieben wurden, die wir Leser zwar kennen, die aber noch von vor dem Sternenfall waren, und den beiden daher nicht geläufig waren. Schade fand ich nur, dass mir nicht so ganz klar war beim Lesen, wann genau der große Sternenfall denn war. Für mich klang es manchmal, als ob es schon ewig her war, doch später hat es dann auch wieder gewirkt, als ob das noch in der Generation von Caryas Eltern gewesen sein muss, so dass ich schon dachte, ich hätte diese Information vielleicht überlesen. Ich hoffe, im nächsten Teil wird noch mehr hierüber erzählt.
Fazit: Bernd Perplies' neuer Roman "Flammen über Arcadion" ist eine Dystopie, die mich von Anfang an süchtig gemacht hat. Sie wirkt sehr realistisch, leicht philosophisch und hat viele überraschende Wendungen. Ich freue mich definitiv im zweiten Teil der Trilogie noch mehr von Carya und Jonan lesen zu dürfen. Für den ersten Teil haben sich bei mir alle 5 Muscheln geöffnet.
Die sechzehnjährige Carya lebt wohlbehütet mit ihren Eltern in Arcadion, wo der religiöse Orden des Lux Dei für Sicherheit und Ordnung sorgt. Doch das vermeintliche Paradies besitzt auch seine dunklen Seiten, wie Carya schon bald am eigenen Leib erfahren muss. Durch den Sternenfall und die dunklen Jahre wurden weite Teile der Welt verwüstet und verseucht. Die Menschen drängen sich in den wenigen verblieben Städten, während die Wildnis von Mutanten und gefährlichen Banden beherrscht wird. Carya begeht eine verzweifelte Tat, die sie selbst ins Fadenkreuz der Inquisition geraten lässt und daraufhin ist sie vor ihr auf der Flucht. Ihre einzige Hoffnung ist der junge Templersoldat Jonan, der sich überraschend auf ihre Seite schlägt und sein Leben aufs Spiel setzt um Carya zu retten. Doch wem kann Carya am Ende vertrauen? Und was verbirgt sich in ihrer düsteren Vergangenheit? 📖 Ich habe dieses Buch mehrmals angefangen zu lesen und dann doch wieder zur Seite gelegt, weil ich nicht so wirklich in die Geschichte rein gekommen bin. Doch ich bereue es mittlerweile so sehr, dass ich das Buch nicht schon früher gelesen habe - denn dieses Buch ist so toll!📖💞 All die Geschehnisse rund um Carya, Jonan und Pitlit nahmen immer wieder unerwartete Wendungen, die ich nicht erwartet habe.🙆🏻 So ein tolles Buch!📖❤️ Und erst die Aufmachung des Buches - angefangen bei dem Cover😍❤️ Eine klare Leseempfehlung! Ich bin schon so gespannt auf Band 2&3 und wie es mit Carya & Co weitergeht.😊🤔
Wenn das Licht den Tod bringt, musst du in die Schatten fliehen.
Dieser Satz und das Buchcover reichte aus, mir dieses Buch schmackhaft zu machen .....
∞ Cover ∞ Das Cover des Buches wirkt auf mich sehr anziehend. Die flache, ausgestreckte Hand die eine halb zerfallene Rose behutsam hält. Im Hintergrund eine Stadt wie aus 1000 und einer Nacht im Nebel/ Sand. Sehr gelungen und absolut treffend. Wer dieses Buch gelesen hat, weiß um die Bedeutung. Volle 5 Sterne
∞ Inhalt ∞ Carya lebt mit Ihren Eltern nach dem großen Sternenfall unter den ausgestreckten, behütenden Armen des Lux Dei in Arcadion. Der Orden des Lux Dei beschützt Sie in den Mauern Arcadions einer der wenigen Zufluchtsorte in der verwüsteten Welt. Was Carya bisher nicht wußte, wird ihr plötzlich zum Verhängnis und stellt ihr bisheriges Leben völlig auf den Kopf. Rajael, Ihre beste Freundin ist eine Invitro. Die durch menschenhand erschaffenen Invitros, ein "Überbleibsel" der Alten Zeit, sind heute nicht mehr so beliebt wie damals. Sie müssen sich versteckt halten, ansonsten droht Ihnen das Exil oder gar der Tod. Ihr Freund wird verhaftet und gemeinsam, durch Carya´s Hilfe, schaffen Sie es, der Verhandlung bei zu wohnen und müssen dort schreckliches Erleben. Tobyn wird bei seiner Verhandlung auf´s übelste misshandelt. Rajael die das nicht mitansehen kann, zieht plötzlich eine Waffe, schafft es aber nicht abzudrücken und Tobyn vor weiteren Qualen zu bewahren. In einer Kurzschlußreaktion ergreift Carya die Waffe, erschießt Tobyn, aber auch für den Richter Aidalon und den Inquisitor Loraldi hat Carya eine Kugel übrig. Gemeinsam flüchten Sie und als Carya begriffen hat, was sie gerade getan hat lädt Sie unter Ihrem Schockzustand alles bei Rajael ab und beschimpft sie aufs übelste. Rajael nimmt alle Schuld auf sich, entlastet in einem Brief Carya, aber sie nimmt sich auch das Leben da sie nicht wie Tobyn auf dem Anklagestuhl wie landen möchte. Carya wird nun per Haftbefehl gesucht und auf Ihrer Flucht fällt sie plötzlich dem Templersoldaten Jonan in die Arme. Jonan der aufgrund seinem familiären Standes in dieses Amt gezwungen wurde ist schon lange nicht mehr davon überzeugt das Richtige zu tun. Aber seitdem er erstmals bei der Invitrobefragung v Tobyn gesehen hat, was dieser Orden menschenunwürdiges macht, ergreift er nun die Gelegenheit. Er hilft Carya zu fliehen, wird fahnenflüchtig und somit auch per Haftbefehle gesucht. Da der Orden alles daran setzt an Carya zu kommen, nimmt er kurzerhand Ihre Eltern in Gewahrsam und versucht nun über diese Carya zum aufgegeben zu zwingen und sich zu stellen. Aber diese Rechnung hat der Orden o h n e Carya und o h n e Jonan gemacht 4 Sterne
∞ Charaktere ∞ Carya wirkt anfangs als ein sehr schüchterner und auch etwas zurückhaltender Teenager, was sich aber zu 100 % ändert und aus ihr eine tollkühne Frau wird die wirklich alles versucht ihre Eltern zu befreien. Koste es was es wolle ... Jonan hingegen wirkt anfangs fast als menschliche Maschine, stark und selbstbeherrschend. Ein Mann dem keiner widerspricht und jeder Angst vor Ihm hat. Er wiederum fängt mit seiner Wandlung an, Gefühle zu zeigen und erwacht als junger Mann der Gefühle und Kampf in Einklang bringt. Ein weitere sympathischer Charakter von dem wir bestimmt im 2 ten Teil der Trilogie mehr lesen werden ist Enzo ein Invitro Soldat der alten Zeit. Er wirkte ruppig und stur, was genau dazu führt ihn zu mögen. Nicht zu vergessen und auch eine Erwähnung wert ist Pitlit der Straßenjunge der mit Carya und Jonan ins Ödland flüchtet und Ihnen zu Seite steht, alleine schon um Abenteuer zu erleben. 5 Sterne
∞ Fazit ∞ Für mich war es eine Premiere ein Buch von Bernd Perplies lesen zu dürfen und er hat mich nicht enttäuscht. Sofort nimmt die Geschichte an Fahrt auf, geladen mit Action und Spannung. Der Schreibstil ist locker und sehr flüssig. Obwohl viel Neues eine Erklärung findet ist es leicht zu verstehen und sehr verständlich. Die Charaktere sind sehr gut gewählt und die Hauptfiguren Carya und Jonan wuchsen mir sofort ans Herz. Allerdings muss hier erwähnt werden, das mich das Ende dann doch etwas enttäuscht hat. Enttäuscht in Sinne davon, dass mir hier einfach alles zu Reibungslos und ohne großen Komplikationen über die Bühne lief. Sicher ist mir bewusst, dass man irgendwo eine gesundes Mittelmaß finden muss, ansonsten könnte die Geschichte ins unendliche geschrieben werden. Aber leider ändert das nichts an meiner Meinung. 4 Sterne
So, Bernd! Wie du nun siehst steht es hier 4 zu 5 und ich habe ein Problem ... Da es hier in der Leserunde jetzt schon soooo wahnsinnig viele 5 Sterne Bewertungen gibt, und meine Erwartungen sehr hoch waren, entscheide ich mich für die 4, 449 Sterne. Nimm´s mir nicht übel und sehe es als Herausforderung ;-)
"Flammen über Arcadion" ist der Auftakt einer dystopischen Trilogie mit Science-Fiction-Elementen von Bernd Perplies, der mich neben dem wunderschönen Cover, das für mich optisch bisher zu den Highlights des Jahres zählt, auch inhaltlich sehr überzeugen konnte.
Zum Inhalt: Die 16-jährige Carya lebt in Arcadion, einer der wenigen Städte, die nach dem Sternenfall übrig geblieben sind. Dort herrscht der Lux Dei, ein streng religiöser Orden, mit eiserner Hand. Als Carya eines Tages zusammen mit einer Freundin Zeugin einer Folter wird und eingreift, wird sie selbst vom braven Mädchen zur Verfolgten und ihre gesamte Familie schwebt plötzlich in Gefahr. Doch sie bekommt Hilfe von unerwarteter Seite: Ausgerechnet der Templer Jonan, Soldat einer Elite-Einheit der Lux Dei und Sohn aus angesehenem Hause, beschließt, sich vom Orden abzuwenden, um Carya zu retten...
Es gibt gerade so viele Dystopien auf dem Buchmarkt, dass es schon gar nicht mehr so einfach ist, sich für eine davon zu entscheiden. Mit "Flammen über Arcadion" gibt es nun allerdings einen Trilogieauftakt eines deutschen Autors, der nicht nur optisch heraussticht, sondern auch inhaltlich für mich zu den lesenswerteren Vertretern dieses Genres zählt. Die Handlung ist spannend und baut sich logisch auf, kann aber auch mit einigen Überraschungen und noch ungelösten Rätseln punkten, die reichlich Stoff für interessante Fortsetzungen versprechen. Das dystopische System in Arcadion wirkt auf den ersten Blick recht einfach, ist dadurch aber auch sehr glaubwürdig und unter den Bedingungen, wie sie in dieser fiktiven Zukunft herrschen, gut vorstellbar. Besonders interessant wurde das System für mich durch den Konflikt zwischen einer religiösen, diktatorisch herrschenden Obrigkeit und den "Invitros", Menschen, die im "Reagenzglas" das Licht der Welt erblickt haben, und durch die Härte und Unbarmherzigkeit, mit der die "Inquisitoren" ihre Interessen verfolgen, was auch die beiden Hauptprotagonisten zu spüren bekommen.
Jonan und Carya sind sehr unterschiedlich. Er hat durch den Einfluss seiner Familie trotz stetiger Zweifel an den Handlungen der Lux Dei bereits begonnen, die Karriereleiter emporzusteigen, was ihn allerdings mit immer neuen moralischen Bedenken konfrontiert. Sie ist eine vorbildliche Schülerin im System der Lux Dei und erwacht erst aus ihrer Naivität als sie durch eine Freundin die dunklen Seiten ihrer Heimatstadt kennenlernt, was sie allerdings auch dazu führt, sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen, die ungeahnte Wendungen bereit hält. Wenn die beiden sich begegnen, beginnt sowohl eine sehr zarte Liebesgeschichte, die in "Flammen über Arcadion" neben der Spannung für ein bisschen Romantik sorgt, als auch eine interessante Entwicklung der beiden Charaktere. Neben diesen beiden Hauptfiguren sind aber auch die Nebencharaktere sehr gelungen und überzeugen vor allem durch Glaubwürdigkeit und ihren Abwechslungsreichtum.
Der Schreibstil in diesem Roman ist größtenteils flüssig und sehr gut lesbar. Insbesondere die Dichte von spannenden Ereignissen zusammen mit der detaillierten und sehr anschaulichen Sprache sorgt für eine eindringliche Atmosphäre, die mich als Leser an dieses Buch fesselte, während die wechselnden Perspektiven von Jonan und Carya für Vielfalt sorgten. Natürlich gibt es auch kleinere Kritikpunkte, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Zum Einen sind das ein paar Entwicklungen in der Handlung, die noch nach Erklärungen verlangen, um letztendlich logisch zu erscheinen, wobei ich in diesem Punkt noch auf die Fortsetzungen hoffe. Mein größerer Kritikpunkt ist das etwas zu reibungslos verlaufende Ende, bei dem sich zwar eine Menge Potential für Probleme zeigte, es aber auch sehr ins Auge fiel, wie - beinahe Konfliktscheu - dieses ungenutzt blieb. Nach dem Auf und Ab aus Spannung, Überraschung und unerwarteten Schockmomenten flachte ausgerechnet das Ende, das sich als wirklich große Aktion ankündigte, deutlich ab.
Fazit: Dystopien liegen gerade zweifellos im Trend und "Flammen über Arcadion" gehört in dieser Masse für mich eindeutig zu den besseren. Außerdem gibt es noch viele Fragen zu beantworten, was auf lesenswerte Fortsetzungen hoffen lässt. Das dystopische System und die Charaktere überzeugten, auch wenn das Ende leider im Vergleich zum restlichen, sehr mitreißenden Handlungsverlauf ein wenig nachließ. 4 Sterne, allerdings mit leichter Tendenz nach oben aufgrund des stimmigen Gesamtbilds und eine Leseempfehlung an alle Dystopie-Fans und solche, die es noch werden wollen.
Wenn das Licht den Tod bringt, musst du in die Schatten fliehen.Die sechzehnjährige Carya lebt mit ihren Eltern in Arcadion, einer der wenigen Zufluchtsstätten in einer öden, verwüsteten Welt. Doch das scheinbare Paradies, über das der religiöse Orden des Lux Dei herrscht, wird von Angst und Irrglaube beherrscht. Als der Geliebte ihrer besten Freundin von der Inquisition festgenommen wird, lässt sich Carya zu einer verzweifelten Tat hinreißen, um ihn vor der Folter zu retten. Doch damit gerät sie selbst ins Fadenkreuz der Inquisitoren. Ihre einzige Hoffnung ist der junge Templersoldat Jonan, der für Carya sein Leben aufs Spiel setzt …
"Flammen über Arcadion" ist der erste Band der "Carya"- Trilogie von Bernd Perplies. Wer bereits Bücher des Autors kennt, weiß, dass der Name Bernd Perplies für einzigartige und spannende Lektüre steht. Auch sein neuestes Werk beweist viel Originalität und Kreativität, denn dieses Buch sticht aus der Masse der am Markt zu findenden Dystopien mehr als positiv heraus. Viele neue Ideen werden mit einer neuartigen und spannenden Story kombiniert, die das Genre der Dystopie neu erfindet und definiert. Gegensätze spielen in "Flammen über Arcadion" eine elementare Rolle, sodass einige Facetten dieser Geschichte historisch anmuten, andere wiederum gegenwärtig. Diese Elemente werden miteinander verquickt und ergeben eine komplexe und atmosphärisch dichte Story, die auf jeder Seite Überraschungen bereithält und den Leser eine atemberaubende Reise durch die von Bernd Perplies' erdachte Welt beschert. Die Spannungskurve ist konstant hoch angelegt; in einem atemraubenden Tempo rast der Leser durch die knapp 520 Seiten und erlebt kurzweilige Unterhaltung vom Feinsten. Da die Handlung aus zwei unterschiedlichen Sichtweisen erzählt wird, die immer mal wieder ineinander übergehen und wieder auseinanderführen, wird die Komplexität noch zusätzlich gefördert. Diese Erzählweise ist unerlässlich für dieses Buch, um alle Fakten authentisch wiederzugeben. Der Showdown am Ende wird so nervenaufreibend geschildert, dass die Spannungskurve noch einmal einen enormen Ausschlag erlebt und dem Leser ein fulminantes Ende beschert. Obwohl "Flammen über Arcadion" keinen Cliffhanger besitzt, wird man dennoch sehnsüchtig dem nächsten Band dieser Reihe entgegenfiebern, denn dieses Buch bleibt in Erinnerung und man möchte einfach nur wissen, wie Bernd Perplies die Geschichte um Carya und Jonan weiterspinnt.
Die Hauptprotagonisten sind sehr sympathisch skizziert. Sie besitzen eine Lebendigkeit, die auch allen anderen Charakteren in diesem Buch zu Teil wird und dadurch eine enorme Authentizität schaffen. Die Spanne zwischen Fanatismus und revolutionärem Denken lässt den Charakteren Ecken und Kanten zu kommen, wobei die unterschiedlichen Ansichten stets realistisch erscheinen. Alle Protagonisten, so klein ihre Rolle in der Geschichte auch sein mag, sind facettenreich gestaltet und fügen sich passend und schlüssig in die Handlung ein. Die zarte Liebesgeschichte zwischen Carya und Jonan nimmt einen kleineren Teil innerhalb der Handlung ein, ohne das eigentliche Augenmerk dieser Dystopie aus den Augen zu verlieren.
Bernd Perplies schafft es immer wieder mit seiner bildgewaltigen Sprache seine Geschichten zum Leben zu erwecken. Die gewählte Sprache kombiniert mit der locker-leichten Erzählweise bescheren dem Leser ein einzigartiges Lesevergnügen, das in allen Belangen überzeugen kann.
Auch das Cover sei positiv hervorzuheben, denn neben der wunderschönen Optik besitzt es auch hervorgehobene Elemente, die erst beim Herüberstreichen dem Leser gewahr werden. Alle Elemente dieses Covers spielen eine wichtige Rolle in diesem Buch, sodass diese Aufmachung mehr als passend ist. Auch die Illustration auf den Innenseiten der Buchdeckel ist einmalig anzuschauen. "Flammen über Arcadion" besitzt somit neben einer einzigartigen Story auch eine einmalige Optik wodurch sich ein wundervolles Gesamtbild ergibt.
"Flammen über Arcadion" ist ein Roman, der es mit Leichtigkeit schafft, rundum zu begeistern. Hier stimmt einfach alles! Bernd Perplies hat eine Handlungswelt geschaffen, die nicht nur interessant und authentisch gezeichnet ist, sondern die auch gefangen nimmt und sich vor allem durch Kreativität und Individualität aus der Masse an Dystopien heraushebt.
Der Leser erfährt nicht viel über den Sternenfall, der die Dunklen Jahre mit sich brachte und der die Welt der Menschen so erheblich verändert hat. Er erfährt nur, wie die Welt nun aussieht: zum größten Teil verwüstet und verseucht, bedroht von Mutanten und gefährlichen Banden. Und beherrscht von dem religiösen Orden Lux Dei, der den Menschen Sicherheit und vor allem Schutz vor den Invitros, künstlich gezeugten Menschen, verspricht. Um dies zu gewährleisten, ist die Inquisition hinter jedem her, der den Anschein erweckt, ein Invitro zu sein oder mit ihnen im Bunde zu stehen. Einen solchen Verräter erwarten schlimmste Qualen und Folterungen. Es ist eine düstere und auch erschreckende Welt, in die der Leser hineingezogen wird. So manche Szene ist nichts für schwache Nerven, denn Bernd Perplies versteht es, lebendige Bilder zu zeichnen und nichts zu verschönern. Die Lebensumstände in Arcadion werden anschaulich und vor allem abwechslungsreich beschrieben. Der Autor gibt einen umfassenden Einblick in das Leben der Mächtigen, aber auch das Leben der einfachen Bevölkerung.
In dieser also durchaus düsteren Welt wächst Carya heran, ein inzwischen sechzehnjähriges junges Mädchen mit eigenem Willen, den sie durchzusetzen vermag. Carya wächst dem Leser von der ersten Seite an ans Herz, denn sie überzeugt mit ihrer erfrischenden Art, ihrem Mut und ihrem Humor. Schnell begeistert man sich für ihr Schicksal und stürzt zusammen mit ihr von einem Abenteuer ins nächste. Denn Carya gerät durch eine verzweifelte Tat in das Fadenkreuz der Inquisiton und ist ab diesem Zeitpunkt auf der Flucht vor einem sehr mächtigen Feind. Natürlich ist sie dabei nicht alleine. Bemerkenswert ist, dass es dem Autor gelungen ist, jede Figur des Buches anschaulich und greifbar zu zeichnen. Jedem Charakter des Romans wurde Leben eingehaucht, jeder hat seine liebenswerten oder weniger liebenswerten Eigenschaften. Die"guten" Figuren werden sofort sympathisch, zu den "bösen" baut man als Leser automatisch eine Antipathie auf. Und das nur, weil sie so überaus bildlich gezeichnet wurden und einfach wirklich LEBEN.Die Handlung des Buches bleibt von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Der Autor beweist ein hohes Maß an Fantasie und Kreativität. Das Buch ist abwechslungsreich und in jedem Kapitel gibt es Elemente, die einfach zum Weiterlesen zwingen. Es tauchen Geheimnisse auf, die gelöst werden müssen, Fragen suchen nach Antworten und auch wenn es gerade ein mal ruhiger zugeht, ist es die Sympathie zu den Figuren, die den Spannungsbogen aufrecht erhält.Man kann einfach gar nicht anders, als noch ein Kapitel zu lesen. Und noch eins. Und noch eins.Der Stil des Autors enthält eine sehr gute Mischung aus Lebendigkeit und Leichtigkeit. Das Buch liest sich schnell und flüssig, dabei entstehen vor dem geistigen Auge des Leser bewegte und greifbare Bilder, die die Handlung lebendig werden lassen. Ein feiner Humor, der vor allem in den Dialogen zum Tragen kommt, tut sein Übriges. Bernd Perplies schafft es, dass sich der Leser als ein Teil des Buches fühlt, als wäre er mitten drin im Geschehen.
Das Buch endet nicht mit einem Cliffhanger, aber es sind noch genug Fragen unbeantwortet geblieben, um die Fortsetzung mit Spannung zu erwarten.
Mein Fazit:
Eine spannende und abwechslungsreiche Handlung, authentische und greifbare Charaktere, kreative Ideen und ein bildhafter Schreibstil des Autors - bei diesem Buch stimmt einfach alles!
Äußeres Erscheinungsbild: Das Cover ist einfach wunderschön. Eines meiner liebsten. Zu sehen ist die Hand eines Mädchens, ich denke Caryas auf dem eine brennde Rose liegt. Diese Ascherose hat eine sehr wichtige Rolle im Buch. Im Hintergrund ist eine verfallene Stadt zu sehen, die im Ödland zu stehen scheint. Das Cover ist an sich ist ja recht einfach, doch es sind so viele kleine Details zu finden. Es passt einfach haargenau zum Inhalt. Die Cover vom Lyx Verlag sind einfach eine meiner Lieblinge. Auch der Titel, dessen Bedeutung erst zum Ende hin bewusst wird, passt sehr gut. Und schaut euch erst dieses wunderschöne Bild auf der Innenseite des Umschlags an. Einfach wunderschön und gigantisch. Es ist fast ein Gemälde.
Eigene Meinung: Die Idee hinter dem Buch finde ich wirklich gelungen. Inquisition, Hinrichtungen und gläubige Fanataiker, das klingt einfach total nach Mittelalter reloaded. Darauf habe ich mich gefreut und das habe ich bekommen. Gut, um eingies fortschrittlicher war die Welt dann doch schon. Es gab Strom und fast alles, was wir auch haben, aber es war halt doch auch sehr rückständig. Eben eine Dystopie. Ödland und eine ummauerte Gesellschaft sind zwar nicht mehr originell und doch hat mich das Buch restlos begeistern können.
Die Handlung ist sehr spannend und ich bin fast keinen Augenblick zum Entspannen gekommen. Das Ganze beginnt sehr rasant, indem wir von der Protagonistin Carya erstmal Geschichtshintergründe und so "erzählt" bekommen. Das hat mir sehr geholfen, mich schnell in die Geschichte zu vertiefen und ich bin in ihrer Welt mit Haut und Haaren gelandet.
Bei dem Schreibstil kann ich eigentlich nur dem Zitat von Leser-Welt unter dem Klappentext zustimmen. So eine bildgewaltige und ausdrucksstarke Sprache habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Ich war gefesselt und hatte alles sehr detailliert vor meinem inneren Auge.
Und auch die Hauptcharaktere haben es mir angetan. Carya ist eine sehr starke junge Frau, die eine wirkliche Freundin ist. Sie ist eine Heldin, wie ich sie gerne habe: sympatisch, hin und wieder ein bisschen mürrisch, aber einfach nur liebenswert und vor allem tough. Auch ein bisschen geheimnisvoll kommt sie daher, denn ihre Hintergründe bleiben weitgehend unerklärt. Und auch Jonan ist ja wohl mal ein totaler Traumtyp. Also für mich jedenfalls. Er ist aufopferungsvolls und steht auf der richtigen Seite. Ein bisschen Beschützertyp, ein bisschen knallharter Soldat. Und dennoch schlummert unter dieser rauhen Schale ein butterweiches Herz. Auch Nebencharakter Pitlit hat sich in mein Herz gestohlen. Das junge Straßenkind, das den Schelm im Nacken hat und nie um einen Spruch verlegen ist hat es mir einfach angetan. Ich musste oft schmunzeln, auch wenn ich geahnt habe, dass er schon viel Mieses durchmachen musste.
Die Anziehung zwischen Carya und Jonan wird von Anfang an deutlich und doch finde ich es sehr gut, dass das die Beziehung noch recht zart und frisch ist in diesem ersten Band. Noch mehr Romanze hätte diesem Fantasyschmöker mehr geschadet, als geholfen.
Auch das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein vorerst rundes Ende, also nicht zu offen und macht Lust auf Band 2. Ich hoffe ich kann bald weiterlesen, doch bei diesem Ende wäre es auch nicht schlimm, wenn ein paar Monate gewartet werden müsste.
Fazit: Ein Buch, dass mich von der ersten bis zur letzten Seite restlos begeistern konnte. Es hat einfach alles: ein tolles Setting, großartige Charaktere, bildliche Sprache und dieses gewisse Etwas. Viel Spannung, viel Tiefgangn und dann auch noch ein gelungene Message bezüglich Fanatismus. Das Buch bekommt eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir und darf in keinem Fantasyregal fehlen.
Da mich der Klappentext und auch das Cover sehr angesprochen hatten und ich unbedingt mal etwas von Bernd Perplies lesen wollte, entschied ich mich für dieses wunderbare Buch. Ein grandioses Meisterwerk!
Arcadion, regiert von Lux Dei ist für die Menschen nach dem Sternenfall ein kleines Paradies. Drum herum ist alles nur noch Schutt und Asche. Dort leben die Menschen und fühlen sich behütet und beschützt. Auch die sechzehnjährige Carya lebt dort, welche der Templerjugend angehört. Doch Arcadion wird von den Invitros bedroht. Als Carya eines Tages auf Jonan, einem schwarzen Templer und Mitglied der Elitegarde von Arcadion trifft, wird ihr plötzlich ganz anders. Auch ihre beste Freundin Rajael scheint ein Geheimnis zu umgeben. Welches Spiel treibt sie mit Carya? Und was hat es mit Rajaels neuem Freund, Tobyn auf sich, welcher ein Invitro ist, künstlich entstanden aus einem Reagenzglas? Ein interessantes Abenteuer beginnt.
Das Buch ist in einem anspruchsvollen Schreibstil geschrieben worden. Das fiel mir sofort auf, als ich die ersten Seiten gelesen hatte. Somit fiel es mir auch anfangs etwas schwer, in die Geschichte einzutauchen. Man musste wirklich immer ganz genau lesen und dabei bleiben, damit man nicht gleich am Anfang den Faden verlor. Als ich dann einige Kapitel gelesen hatte, war ich mittendrin in der Geschichte und das Buch begann von Seite zu Seite spannender zu werden. Ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Die atemberaubende Kulisse und das mystische Drumherum, was der Autor hier drin geschaffen hatte, faszinierte mich immer wieder aufs Neue.
Das Buch wird aus der Sicht von Carya sowie auch von Jonan erzählt und als die Geschichte aber dann ab der Mitte richtig ins Rollen kam, Action im Spiel war und es rund um Carya kein Halten mehr gab, wusste ich, dieses Buch ist genau das Richtige für mich. Jedoch nichts für den zartbeseiteten Leser!
Natürlich gab es in dem Buch auch ein Rätsel für mich, welches hoffentlich in den nächsten Bänden aufgeklärt wird.
Die Charaktere des Buches fand ich sehr positiv und bildlich gut dargestellt. Carya war hübsch, und gewann im Laufe der Geschichte an Selbstbewusstein und Mut dazu.
Jonan war sehr interessant, auch wenn er anfangs als eher der "Bösewicht" in der Geschichte dargestellt wurde. Er wirkte auf mich klug und intelligent und die Sympathie zu ihm hielt das ganze Buch an, wie ich fand. Wen ich aber auch nicht vergessen möchte, ist Pittlit, ein kleiner Junge, der zwar nur als Nebencharakter aufgeführt wurde, aber der Geschichte eine große Bedeutung verlieh. Er war mutig und hatte viel Selbstbewusstsein im Gepäck. Lasst euch überraschen!
Da mir dieses Buch sehr gefiel, trotz anfänglicher Schwierigkeiten, bekommt es von mir 5/5 Palmen!
Palmen! Der zweite Teil folgt gleich als Nächstes!
Den Einstieg in die Geschichte hat Bernd Perplies äusserst geschickt gelöst. Wir sitzen mit der Protagonistin Carya in einer Geschichtslektion und lernen so gleich seine detaillierte Welt kennen. Nach dem Sternenfall gibt es überall auf der Welt Todeszonen. In Arcadion hat die Lux Dei die Macht übernommen und hinter dicken Mauern eine streng nach Regeln funktionierende Gesellschaft aufgebaut. In der Wildnis treiben Räuberbanden, Glücksritter und Mutanten ihr 'Unwesen'. Selten habe ich eine so ausgefeilte, detaillierte Welt erlebt. So müssen wir uns zu Beginn der Story erste einmal in einer grossen Menge an Spezialbegriffen auseinader setzen.
Carya ist eine fleissige Schülerin und besucht regelmässig die Templerjugend. Doch als ihre Freundin Rajael ihr eröffnet, dass ihr Freund ein Invitro, ein Künstlicher ist, gerät ihre Welt ins wanken und stürzt dann kurz darauf wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Diese Kombination Künstliche - Menschen innerhalb der Mauern Arcadions ist sehr spannend und birgt einigen Sprengstoff. Von mir aus gesehen, hätte der Autor aus dieser interessanten Basis sogar noch mehr herausholen können. Vielleicht wird es da aber in den Folgebände noch mehr dazu geben.
Abwechselnd begleiten wir Carya und Jonan. Und obwohl beides sehr sympathische Charaktere sind, blieben sie für mich, wohl auch durch die Erzählweise in der dritten Person, zu sehr auf Distanz. Das ist auch mein grösster Kritikpunkt an der Geschichte. Mir fehlten die Emotionen. Carya und Jonan durchlebten beide äusserst schockierende Momente und es bahnen sich Gefühle zwischen den beiden an. Doch auch hier schaue ich relativ unbeteiligt zu.
Bernd Perplies setzt in seiner Trilogie den Schwerpunkt ganz klar an einem anderen Ort und zwar auf dem Tempo und der Spannung. Wir lernen sehr viele unterschiedliche Charaktere kennen, sind auf der Flucht und müssen überleben. Da bleibt keine Zeit für Zwischenmenschliches ... leider ...
Sonst birgt "Flammen über Arcadion" aber eine interessante Mischung an unterschiedlichen Genre-Elementen und weiss auch das eine oder andere Mal zu überraschen.
Fazit: In "Flammen über Arcadion" treffen wir auf eine komplexe, toll ausgearbeitet Welt, in der wir eine temporeiche Flucht erleben. Bernd Perplies serviert uns eine abenteuerliche Dystopie, in der mir jedoch ein bisschen die Emotionen gefehlt haben. (3.5 Sterne)
Meh. Dieses Buch konnte schon von Anfang an keinen guten Start bei mir haben. Schon nach wenigen Seiten wurde mir bewusst, wie sehr die Geschichte vom Glauben, Gott und Religion geprägt wird. Und Religion ist bei mir einfach ein schwarzes Tuch. Kein Gott, kein Oberhaupt, nichts hilft Menschen in Not. Glaube beschränkt, verordnet, richtet. Und genau das passiert auch in diesem Buch. Ich möchte sowas einfach nicht lesen. Wenn man von dem eben genannten Batzen absieht, welcher bereits viel an der negativen Bewertung ausmacht, finde ich auch die Charaktere sehr schwach. Die Protagonistin ist naiv und blass. Jonan ist in meinen Augen ein Mitläufer, der eigentlich nur das getan hat, was Papi von ihm will. Die Beziehung zwischen den beiden ist flach und klischeebelastet. Liebe auf den ersten Blick? Aber na klar doch. Und wir opfern auch direkt alles füreinander. Für mich sind es aber nur niedergeschriebene Worte, nicht mehr als eine leere Hülle, welche weder mit Chemie, noch mit Leidenschaft oder Emotionen gefüllt wurde.
Spannende Dystopie, die viele klassische Elemente vereint. Die wohlbehütete Protagonistin, die aus ihrer sicheren Seifenblase gerissen wird - die Obrigkeit, die zu brutalen Mitteln greift um ihre Macht zu halten - die gefürchteten Wilden, die garnicht so wild sind. Trotzdem können hier einige Wendungen überraschen, die Hauptcharaktere sind sympatisch und es bleiben genug Geheimnisse um die weiteren Teile gespannt zu erwarten. Der flüssige Schreibstil trägt sein übriges zm Lesegenuss bei. Den Weltentwurf hätte ich mir etwas detaillierter gewünscht, im Moment könnte man die Zukunftswelt noch mit jeder hiesigen Diktatur austauschen..aber da habe ich noch Hoffnungen für die nächsten Teile. Ich hoffe wir erfahren hier noch mehr über die Vergangenheit, die diese Zukunft ermöglicht hat. Sehr schön und glaubhaft erzählt fand ich die zarte Liebesgeschichte, die nicht im Vordergrund steht aber sich perfekt einfügt.. Freue mich auf die nächsten Teile!
Nach dem großen Krieg ist die Welt verwüstet. Die Menschen werden mit Aberglauben und Angst beherrscht. Carya lebt mit ihren Eltern in Arcadion, denn Ruinen des einstigen Rom. Als Sie sieht wie ein junger Mann festgenommen wird und von der Inquisition zu tote gefoltert wird. Schießt sie auf die Inquisitoren und ist fortan auf der Flucht. Ihre einzige Hoffnung ist der junge Templersoldat Jonan, der sein Leben aufs Spiel setzt, um Carya zu retten.
Immer wieder ist mir dieses Buch in die Augen gefallen. Also habe ich mir es endlich gekauft. Nach nicht mal 10 Seiten, hat mich die Geschichte und die Welt in ihren Bann gezogen. Die Spannung steigt und immer wenn man denkt das es jetzt etwas ruhiger, gibt es eine Wendung. Die Welt fesselt einen und man kann es kaum erwarten mehr über die Welt zu erfahren. Carya und Jonan sind zwei verschiedene Welten, die aufeinander treffen. Man kann und will einfach nicht wieder aus dieser Welt auftauchen. Außerdem will man wissen was genau hinter diesem Geheimnis steckt.