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Adenauers Watergate: Die Geheimoperation des BND gegen die SPD-Spitze

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Wie demokratisch war Konrad Adenauer? 

Konrad Adenauer prägte als Gründungskanzler und hochverehrter Staatsmann eine ganze Epoche. Zur eigenen Machtsicherung hebelte der CDU-Chef dabei allerdings die von ihm selbst mitgestalteten demokratischen Spielregeln des Grundgesetzes Über Jahre hinweg profitierte er heimlich von der gesetzwidrigen Ausforschung der SPD-Führung durch den Auslandsnachrichtendienst, die sein Kanzleramtschef Hans Globke und der BND-Präsidenten Reinhard Gehlen eingefädelt hatten.
Der angesehene Historiker Klaus-Dietmar Henke beschreibt dieses größte Demokratieverbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland auf der Grundlage erstmals ausgewerteter Unterlagen des BND sowie Hunderter Geheimberichte in den Archiven der CDU – ein zeithistorischer Politkrimi ersten Ranges. 

»Vor allem wird sich das schöne Bild, das sich die Nachwelt vom Gründungskanzler Konrad Adenauer macht, heftig verfärben.« Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung

219 pages, Kindle Edition

Published August 15, 2023

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Klaus-Dietmar Henke

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Profile Image for Great-O-Khan.
467 reviews126 followers
August 31, 2023
Eigentlich sollte man sich durch skrupellose Aktivitäten von Politikern zum Machterhalt nicht mehr überraschen lassen. Manchmal sind die Machenschaften aber doch zu groß. Dass ausgerechnet Konrad Adenauer als Unterzeichner des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 gegen eben dieses verstoßen würde, finde ich schockierend. Der Historiker Klaus-Dietmar Henke hat durch den Zugriff auf Akten der Konrad-Adenauer-Stiftung und Zugriff auf BND-Akten, eine Verbindung herstellen können, die zeigt, dass Konrad Adenauer fast zehn Jahre lang die SPD-Spitze durch den Auslandsgeheimdienst BND hat ausspionieren lassen.

Das Buch "Adenauers Watergate" ist die kurze Darstellung dieses Vorgangs, basierend auf Henkes zweibändigen fast 1.500-Seiten-starken Werks „Geheime Dienste“. Bei Erscheinen des zweiten Bandes von "Geheime Dienste" in 2022 gab es ein großes nationales und internationales Medienecho. Das war sicherlich auch die kommerzielle Motivation für das aktuelle, zugänglichere Buch.

Das erste Viertel des Buches ist interessant, wenn man die Berichterstattung aus dem Jahr 2022 nicht mitbekommen hat. Ansonsten ist es vor allem eine Wiederholung der Berichte von Süddeutscher Zeitung, tagesschau24 oder Deutschlandfunk. Anschließend geht es in die Details der Berichte, die Adenauer erhalten hat. Interessant sind hier u.a. die Notizen und Anstreichungen durch Adenauer in den Berichten. Auch wenn auf dem Buch Adenauer abgebildet ist, ist es also vor allem ein Buch über die Abläufe in der Parteispitze der SPD in der Adenauer-Zeit. Durch die tagespolitischen Details ist es mitunter zäh zu lesen. Irgendwann war ich in dieser Welt und konnte das Ganze dann auch gut und flüssig lesen. Aber immer wieder habe ich mich gefragt, ob ich das alles so genau wissen muss. Das ist wiederum interessant, wenn man bedenkt, dass das Buch recht kurz ist. Ich hätte mir eine kompaktere Darstellung der Details und mehr Kontext zu der Zeit der Ereignisse gewünscht.

Da seit der Veröffentlichung des Themas Anfang 2022 über ein Jahr vergangen ist, wäre eine ausführlichere Rückschau der Reaktionen interessant gewesen. Die SPD hat öffentlich reagiert, wenn auch nicht sehr ausführlich. Hier waren es vor allem Forderungen an die CDU. Nur wenige haben darauf hingewiesen, dass zwei Spione der SPD maßgeblich an dem Verfassungsbruch beteiligt waren. Eine Reaktion der CDU auf diese Erkenntnisse gibt es derzeit scheinbar noch nicht. Während in der Geschichtsdarstellung der Konrad-Adenauer-Stiftung durchaus die Parteispendenaffäre bei Helmut Kohl genannt wird, gibt es bei der Darstellung der Person Konrad Adenauers keinerlei Hinweis auf die illegale Parteispionage durch den Auslandsgeheimdienst.
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