Nach dem Brand in ihrer Tokyoter Wohnung steht das Leben von Fotografin Aki auf dem Kopf. Wie soll es jetzt weitergehen? Lediglich ihre Kamera ist heil geblieben und so beschließt sie, das Unglück als Neuanfang zu Sie zieht nach Deutschland, dem Herkunftsland ihres Kameraobjektivs. Döner, Pfandsystem oder Flohmarkt auf dem Boxhagener Platz – ihre neue Wahlheimat Berlin zeigt sich von ihrer besten Seite. Doch das Auswandererleben hält auch so einige Überraschungen bereit ...
Mir persönlich hat das Lesen dieser Slice-of-Life Kurzgeschichten super gut gefallen. Ich fand es super entspannend, einfach mal Abends den Manga zu öffnen, über Aki's Erfahrungen zu lesen und dabei einen Einblick in ihre Gedanken zu bekommen. Sie war mir als Protagonistin sehr sympathisch. Im Allgemeinen fand ich aber sämtliche, auftretende Charaktere charmant. Das Tempo ist etwas gemächlicher aber genau das hat mir persönlich gut gefallen. Das hat dem Manga so ein kleines "Ghibli-Feeling" verpasst. Der Artstil der Mangaka glänzt hier ebenfalls. Insbesondere die Hintergrundlandschaften sehen fantastisch und einladend aus. Man bekommt regelrecht Lust, die nächste Bahn nach Berlin oder nach Prag zu nehmen.
Fazit: Ich kann den Manga auf jeden Fall weiterempfehlen. Von mir gibt's 5/5 und ich freue mich bereits auf die Fortsetzung.
Von Tokyo nach Berlin – Da kann ja nichts schief gehen!
Aki muss zusehen, wie ihre Wohnung in Tokyo abbrennt. Da sie dringend einen neuen Job als Fotografin und Geld braucht überlegt sie auszuwandern. Welches Land wäre dabei besser geeignet als das Herkunftsland ihres Kameraobjektivs – Deutschland. Der Kulturschock ist vorprogrammiert. Ich wollte nach Yotsuba& erneut einen Slice-of-life Manga lesen und bin auf dieses neue Werk von Nugiko Kutsushita gestoßen. Zu Beginn war ich ein wenig skeptisch, da ich Angst hatte, dass Berlin bzw. Deutschland im Allgemeinen lediglich anhand der klassischen Stereotype beschrieben werden wird. Diese Skepsis hat sich jedoch schnell gelegt und ich wurde in diesem Zusammenhang sogar positiv überrascht. Dafür hat Band 1 andere Schwächen, auf die ich nun etwas genauer eingehen werde.
Für mich kam der Band erst ab der Hälfte so richtig in Fahrt. Aki und auch die Nebencharaktere haben zwar nachvollziehbare Gefühle und Verhaltensweisen, haben mich aber noch nicht so gefesselt und ich konnte keine echte Verbindung zu ihnen aufbauen. Zu Beginn waren die Kapitel für mich ein wenig Zusammenhangslos, was auch dazu führte, dass ich mich fast ein wenig gelangweilt habe. Auch der Humor kam für mich erst so richtig in der zweiten Hälfte des Bandes zum Vorschein. Was ich jedoch absolut überraschend fast und positiv hervorheben möchte, ist die Akkuratheit, mit der Deutschland porträtiert wird. Beispielsweise sieht Aki eine Bedienung in Dirndl und ich hatte schon Angst, dass jetzt die Vorurteile bedient werden…doch das taten sie nicht! Stattdessen wird explizit darauf hingewiesen, dass dies die traditionelle Tracht aus dem Süden Deutschlands ist. Nicht schlecht! Dabei findet der Mange die perfekte Balance zwischen lustigen „typisch deutschen“ Dingen und der nötigen Exaktheit und Klarstellung, durch die diese Dinge in den richtigen Kontext gesetzt werden. Genau diese Momente waren dann auch der Grund dafür, dass ich alles in allem Spaß an dem ersten Band hatte, da es aus Sicht eines Deutschen schon interessant und spaßig ist, viele für uns normale Abläufe und Gegenstände aus der Sicht einer koreanischen Frau zu sehen und die Reaktionen darauf beobachten zu können. Hier kann der Mangaka auf jeden Fall mit detaillierter Recherche punkten!
Ich werde der Reihe noch eine weitere Chance geben und freue mich sogar ein bisschen auf den nächsten Band.
Ich fand es sehr schön die Sicht auf Berlin und die deutsche Kultur aus der Sicht von Aki mitzubekommen. Man merkt wie unsicher sie am Anfang war und sich dann immer mehr einlebt und Freundschaften schließt. Heimweh und Ängste spielen hier auch eine Rolle. Die Geschichte wird bestimmt nicht langfristig in meiner Erinnerung bleiben, aber für kurzweilige Lesestunden ist dieser Manga ganz nett zu lesen.