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Der schlauste Mann der Welt

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Jens Leunich besitzt nur so viel, wie in zwei Koffer passt - und außerdem genug Millionen auf dem Konto, um sein ganzes Leben in den Luxushotels der Welt zu verbringen. Abgesehen davon tut er - nichts. Gar nichts. Denn nichts zu tun, hat er erkannt, ist der beste Weg, die Welt zu retten. Bloß ist nichts zu tun nicht so einfach, wie die meisten denken. Diese und andere schlaue Einsichten will er nun niederschreiben - doch ganz gegen seine Gewohnheiten muss er sich damit beeilen, denn er hat nur noch zehn Tage zu leben ...

6 pages, Audiobook

First published February 24, 2023

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About the author

Andreas Eschbach

160 books821 followers
Andreas Eschbach is a German writer who mostly writes science fiction. Even if some of his stories do not exactly fall into the SF genre, they usually feature elements of the fantastic.

Eschbach studied aerospace engineering at the University of Stuttgart and later worked as a software engineer. He has been writing since he was 12 years old. His first professional publication was the short story Dolls, published in 1991 in German computing magazine C't. His first novel was published in 1995. Five of his novels have won the Kurd-Laßwitz-Award, one of the most prestigious awards in the German SF scene.

His novels have also been translated into a number of languages, including English, French, Italian, Russian, Polish, Turkish and Japanese.

In 2002, his novel Das Jesus Video was adapted for German television. In 2003, his novel Eine Billion Dollar was adapted for German radio. As of 2006, his only novel translated into English was Die Haarteppichknüpfer, published in 2005 as The Carpet Makers.

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Community Reviews

5 stars
184 (22%)
4 stars
351 (42%)
3 stars
220 (26%)
2 stars
53 (6%)
1 star
13 (1%)
Displaying 1 - 30 of 74 reviews
Profile Image for Aleshanee.
1,720 reviews125 followers
March 8, 2023
Zuerst kurz vorneweg: ich bin schon seit vielen Jahren ein Fan der Bücher von Andreas Eschbach! Ich mag seine Ideen und vor allem auch, wie er gesellschaftliche Themen in eine spannende Handlung packt und seine Botschaften manchmal zwar deutlich zu spüren sind, er es aber meist den Lesern überlässt, welche Schlüsse er aus der Geschichte zieht.

Ich hab jetzt gerade sein neues Buch "Der schlauste Mann der Welt" fertig gelesen und hab grade überhaupt keinen Plan, was ich davon halten soll bzw. welcher tiefe Sinn dahinter steckt.
Eigentlich erscheint es klar.
Denn das Buch könnte auch "Der faulste Mann der Welt" heißen :D
Wobei man schon differenzieren muss, was faul eigentlich ist. Was beinhaltet es?

Eschbach erwähnt hier einiges, aber immer nur am Rande ... z. B. was die Faulheit betrifft, die ja oft den sogenannten Sozialschmarotzern zugeschrieben wird. Aber tun diese Menschen wirklich den ganzen Tag nichts?
Und mit "nichts" meint der Autor wirklich nichts. Also auch kein Fernsehen, kein einkaufen gehen, kein rauchen, kein zocken, kein Musik hören - also keine Ablenkung von dem, was tatsächliches Nichtstun beinhaltet: nämlich Meditation.
Das ist nämlich gar nicht so einfach und sehr viele Menschen können das gar nicht lange aushalten: Still sitzen, nichts tun und vor allem: nichts denken. Das ist wirklich nicht einfach, ich hab es sehr oft versucht und bin jetzt, durch die Geschichte, wieder motiviert, neue Versuche zu starten.

Aber zurück zum Buch. Zu Jens Leunich.
Ein ganz normaler Typ würde man sagen in seinen jungen Jahren - nicht unbedingt vom Glück begünstigt schwimmt er so mit und weiß nicht recht viel mit seinem Leben anzufangen. Bis er plötzlich in einen kurzen Genuss des Luxus kommt - und diesen nie wieder missen möchte.
Seine Millionen hat er auf sehr unseriöse Weise bekommen und ist seither durch die Hotels der Welt getingelt mit dem Vorsatz, nicht produktiv zu sein.
Das könnte die Welt retten, sie ins Gleichgewicht bringen, denkt er. Wenn natürlich auch nicht durch ihn alleine, aber es kommt ihm mit seiner Lebensphilosophie auf jeden Fall sehr entgegen.

Das alles, erkannte ich, waren nur Ängste, nichts Wirkliches. Was mich würgte, waren meine Gedanken, die ich festhalten oder weiterziehen lassen konnte, ganz, wie ich mich entschied.
Zitat Seite 97



Einiges in diesem Buch wirkt sehr provokant. Aber gerade dadurch regt es zum Nachdenken an, zum Hinterfragen der vielen Selbstverständlichkeiten, die sich in unser Denken und Handeln eingenistet haben und manches sollte man mit einem Augenzwinkern betrachten. Jens Leunich wirkt nicht gerade sympathisch - er hatte einfach Glück und kann dadurch alles das genießen, was "uns normalen Menschen" verwehrt bleibt. Das weckt Neid und das Gefühl der Ungerechtigkeit all jenen gegenüber, die sich tagtäglich abrackern müssen, damit überhaupt was zum Essen auf dem Tisch steht.

Entdeckt hab ich auch wieder einige kleine Weisheiten, zumindest hab ich mir einige davon notiert, weil ich denke, dass sie einiges im Leben leichter machen.

Es gibt Momente, die sehr konstruiert wirken, aber ich hatte das Gefühl, dass das keine so große Rolle spielt. Es war einfach nicht wichtig. Wichtig war das zwischen den Zeilen, das, was man nicht so leicht "fassen" konnte und erst im Nachwirken dann klarer wird.

Von der Erzählweise her hätte ich mir etwas weniger Monotonie gewünscht (obwohl es vielleicht sogar bewusst so gewählt war, als Fingerzeig) und vielleicht ein paar kleine spannende Highlights oder besondere Einlagen gewünscht, die es noch etwas mehr aufgepeppt hätten.

Ich denke jedenfalls, dass dieses Buch die Meinungen sehr spalten wird.
Denn Egoismus wird ja irgendwie nicht gerne gesehen - es ist negativ behaftet, dieses Wort, obwohl es wieder im Kommen ist, allerdings unter anderen Namen. Denn was soll falsch daran sein, etwas für sich selbst zu tun. Auch wenn ich keiner Religion angehöre: aber sich selbst zu lieben ist alleine schon eine Pflicht um dem Leben, das einem geschenkt wurde, Respekt zu zollen und zu danken. Warum soll man sich dann nicht etwas gutes tun? Das Leben so leben, wie man möchte, wie es einem guttut?

Die Kernaussage, würde ich sagen, spiegelt dieses Zitat für mich jedenfalls perfekt wider:
Vergangenheit ist nur Erinnerung, Zukunft nur Erwartung, das wirkliche Leben dagegen findet in ewiger Gegenwart statt.
Zitat 214



Weltenwanderer
Profile Image for Ernst.
645 reviews28 followers
February 13, 2025
Spoiler
Hier geht es um einen Faulpelz, der eine Bank betrügt und fortan von den erbeuteten 33 Millionen sein luxuriöses Leben finanziert, beim bis er während der Bankenkrise 2008 alles verliert. Also plant er seinen Suizid, will aber zuvor noch seine Memoiren aufschreiben, die wir zu lesen bekommen. In letzter Minute ist ihm wieder das Glück hold. Die damals vor 30 Jahren betrogene Bank bekommt Wind von seinen Memoiren und bietet ihm 15 Millionen, damit er die Bank nicht namentlich erwähnt. Man fürchtet das Vertrauen der Kunden zu verlieren.
Was für ein Happy End, juhu. Was für ein Schwachsinn.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Callibso.
968 reviews19 followers
March 5, 2023
Dieses dünne, kleinformatige Hardcover mit 222 Seiten ist nach den Maßstäben des Autors eher eine kurze Novelle als ein Roman. Gleich am Anfang des Buches auf S.6 kommt eine Szene, die der Ich-Erzähler selbst so beschreibt, dass mit ihr das Thema des Buches “en miniature” dargestellt werde. Er sitzt auf der Terrasse eines Luxushotels und lässt sich bedienen von einem Kellner, der “tüchtig, gut ausgebildet und serviceorientiert” ist: “Ein nützliches Glied der Gesellschaft also. Ich hingegen bin faul, frei von Begabungen und besonderen Fähigkeiten und kreise ganz und gar um mich und meine persönlichen Bedürfnisse. Ich bin, kurz gesagt, völlig unnütz.” Es geht hier noch ein bisschen weiter, aber das ist tatsächlich das Thema des Buches: Wie lebt dieser Mensch und dann natürlich die Fragen danach, wie er in diese Position gekommen ist und warum er nicht mehr lange leben wird…(Zu den letzten beiden Fragen verrate ich hier nichts, sie werden aber beantwortet.)

Die Kapitel zählen die Tage rückwärts, die der Ich-Erzähler noch zu leben hat. Nach der Einführung geht es los mit "Noch 10 Tage". Er hat sich ausgerechnet, wie viel Geld man braucht, um im Luxus zu leben (das war für mich eine typische Eschbach-Szene), er hat es zu diesem Geld gebracht und nun tut er - nichts, gar nichts. Er reist in der Welt herum und lässt es sich "Gut gehen", was für ihn bedeutet, dass er in teuren Hotels wohnt, gut isst, in der Lobby herumsitzt und - nichts tut. Er schaut sich auch die Städte und Länder kaum an, keine kulturellen Veranstaltungen, nichts. In diesem Roman schreibt er seine Geschichte auf, die Geschichte eines total egozentrischen und auf den eigenen Genuss ausgerichteten Lebens. Keine anderen Menschen, keine Interessen, nichts. Er ist faul, das sagt er selbst mehrfach von sich und reist herum, von einem Hotel zum anderen….

Der Erzähler ist dadurch auch keine sympathische Figur, er nennt sein faul herumsitzen “Meditation” und versucht uns ernsthaft zu erklären, dass es die Tüchtigen und Fleißigen seien, “die den Planeten in den Untergang treiben”. Er ignoriert dabei seinen sicher monströsen CO2-Footprint und die Tatsache, dass sein Luxusleben nur funktioniert, weil andere tüchtig und fleißig sind, denn er tut ja - wie schon öfter gesagt - nichts. Da er am Anfang seiner Tour durch die Luxushotels auch länger in Indien war und den diversen Gurus dort gut zugehört hat, bekommen wir auch hin und wieder einige Weisheiten erzählt, allerdings würde ich diesem Erzähler nichts glauben, gar nichts.

Das Buch ist kurz und natürlich kann man es schnell lesen. Ich habe mich auch hin und wieder ein wenig über den Erzähler aufgeregt und kann sagen, dass dieses Büchlein bei mir nachgewirkt hat. Die provozierende Lebensweise des Erzählers bringt einen dazu, über den eigenen Lebensstil nachzudenken. Seine Beziehungsunfähigkeit, sein Egoismus, den er mit einer zusammen gebastelten Philosophie begründet, sein Leben im Luxus, all dies brachte mich zum Nachdenken und wohlwollend verstehe ich das Buch so, dass Eschbach genau dies gewollt und geschickt gemacht hat.

Keine Science Fiction, kaum Spannung, dafür die Vorstellung eines seltsamen Lebens, die Ausgangspunkt für Reflektionen sein kann. Ich setze mich heute mal in den Sessel und “meditiere”, so wie der Ich-Erzähler das definiert.
Profile Image for Bruno Laschet.
693 reviews20 followers
April 8, 2023
Komisch, dass so eine Geschichte in den Bestsellerlisten landet. Vielleicht träumen ja viele Menschen davon ein solches (unglaubliches) Leben im Luxus und Nichtstun wäre das Paradies. Aber es beginnt mit einem Verbrechen und das kann ja wohl nicht nachahmenswert sein.
Der Rest der Erzählung ist ein Märchen und hat für mich keinen geistigen Mehrwert (oder Nährwert) gebracht. Muss es ja auch nicht immer - dann sollte es wenigstens lustig sein. War es aber auch nicht...
Der Titel verwirrt: Ich konnte nicht erkennen, wie ein Raub und ein Leben im Luxus ihn zum schlauesten Mann der Welt gemacht hätten. Und der Schluss des Buches ist dann noch unglaubwürdiger...
54 reviews
July 2, 2023
Ich mochte Eschbachs Bücher früher sehr gerne. Doch seine Eigenart, fast immer Frauen als Nebenfiguren einzusetzen und dabei völlig unnötig jedes Mal darauf hinzuweisen, wie schön sie anzusehen sind, ist in diesem wiederholten Ausmaß einfach nur eklig.

Herr Eschbach, schreiben Sie doch bitte Mal starke Frauenfiguren, denen es um etwas in der Sache geht und die keine Beziehung oder Sex mit einer der männlichen Figuren haben innerhalb der ersten drei Sätze, die sie auftauchen.

Davon abgesehen, hat mich die Handlung nicht so wirklich in Atem gehalten: ein junger Mann aus Deutschland, der durch Dreistigkeit an sehr viel Geld kommt und dann nur noch in Luxus lebt. Langweilig.

Das einzige, was den zweiten Stern verdient, ist Eschbachs Erzähltempo und die angenehme Vorlesestimme von Matthias Koeberlin.
Profile Image for Annina.
392 reviews86 followers
March 2, 2025
Kurzweilig und amüsant. Kein Buch, dass mir lange in Erinnerung bleiben wird, passte als Hörbuch aber wunderbar zu ein paar Jogging-Runden.
Profile Image for Rene Walter.
64 reviews17 followers
September 27, 2023
Never read a book with such a whiny, stupid, entitled prick as protagonist. The guy actually believes traveling around the world accounts to doing nothing and claims to be so proud of his lazyness, all while he's doing something all the time. I mean i get it, the books wants to be provocative and sell you some shallow buddhist meditative philosophical insights while describing a life lived in luxury hotels and exotic islands, while also oh so ironically dunking on the decadent lifestyle of the rich and the famous, because, after all, the guy scammed his money by accident and sheer luck so he's entitled to be not one of them. A whiny little bitch, that's what this guy is. His philosophical fluff is nothing but a cheap excuse for never having any idea about how to actually enjoy things and, central to buddhism, actually erase his ego and live in the present.

You could take such a story featuring such a shallow, whiny main character from a better writer who's not afraid to deconstruct his protagonist and shred him to pieces, showing you the flesh and bones of what such an asshat is really made of. Instead, Eschbach smears pretentious prose all over the place, trying to make his hollow worldview sound elaborate, better than the rest, all while painting him as nothing more than a whimsy 'it is what it is, shruggie' type of guy and it just makes the author himself sound arrogant. It doesn't help, then, that the book promises over two hundred pages to make the main character kill himself - and then he doesn't do it, smiling all the way to the bank. Fuck this book.
Profile Image for reherrma.
2,130 reviews37 followers
March 19, 2023
Ich weiß nicht, was ich mit diesem Buch anfangen soll? Fraglos eine, mit leichter Hand geschriebene, Geschichte, die nie langweilig ist, der man leicht folgen kann und die man zu Ende lesen will, um zu wissen zu können, auf was der Autor hinauswill. Allerdings gibt es im Roman keine Figur, mit der man sich identifizieren kann, schon gar nicht mit dem Erzähler, dessen Lebensphilosophie es zu sein scheint, das Schmarotzertun hochleben zu lassen. Zuerst hatte ich mir gedacht, dass er ein Kommentar zu seinem letzten Buch schreiben wollte, in dem um das bedingungslose Grundeinkommen geht. Nein, der Protagonist hat als Grundlage seines Lebens einfach nur geklaut; ein gigantischer Bankraub erlaubt ihn, bis ans Ende seines Lebens in Luxus zu leben und die Krönung ist, dass die Bank aus Scham dieses nicht zur Anzeige bringt. Ich weiß nicht, was man aus diesem Buch f��rs Leben herausziehen kann, wenn das als Beispiel dienen soll, für ein erfülltes Leben, dann sage ich "Gute Nacht" Menschheit.
Oder wollte Eschbach uns aufrütteln? Immerhin fand ich es unterhaltsam, wie (fast) alles von Eschbach.
Profile Image for Jeanette Müller.
11 reviews1 follower
March 3, 2023
Eine sehr schöne, etwas verworrene kleine Geschichte.
Eine Ode an das Nichtstun.
Hat mir sehr gefallen und bin mit einem Lacher und breitem Grinsen aus der Geschichte entlassen worden.
Profile Image for Nicole.
1,232 reviews35 followers
May 25, 2023
4,5 Sterne

Vielen Dank an #NetgalleyDE und #BasteiLübbe für das kostenlose Leseexemplar.
Jens Leunich ist nicht nur aus Müßiggang faul.... er denkt sich was dabei - und das ist sogar ziemlich gut nachvollziehbar. Seine Reisen um den Globus, sein Leben in Luxus, seine gelegentlichen Affären, bei jedem anderen würde ich das Verhalten unsympathisch finden, bei Jens Leunich passt es einfach.
Ich fühlte mich mit diesem glaubwürdigen Charakter und der nicht immer ganz so glaubwürdigen Handlung sehr gut unterhalten. Mit 224 Seiten ein relativ kurzer Eschbach, der von mir vor allem aufgrund der flüssigen Erzählweise und des Unterhaltungswertes 4,5 Sterne bekommt.
Profile Image for Achim ('akim) Schmidt.
210 reviews
April 10, 2023
„Um es mal klar zu sagen: Arbeit schadet der Umwelt“

„Es ist keine Kunst, sich an Luxus zu gewöhnen. Das schafft jeder. Der umgekehrte Weg dagegen, der ist schwierig. Das war mir bis neulich nicht so richtig klar, muss ich zugeben.”

„Vergangenheit ist nur Erinnerung, Zukunft nur Erwartung, das wirkliche Leben dagegen findet in ewiger Gegenwart statt.”


Philosophisch, unterhaltsamer und nachdenklich stimmender Pageturner. Sehr gut geschrieben und lässt sich ideal an einem Wochenende weglesen.

Profile Image for Gernot1610.
320 reviews7 followers
March 8, 2023
Nach 5 sehr gut gelesenen Stunden, die nur von einer Person handeln könnt ich diese nicht beschreiben. Leider ist die Story auch eher dünn und nicht wirklich logisch. Das Ende ... Eschbachesk.
Profile Image for DieRaberin.
51 reviews1 follower
March 4, 2023
Kurzweilige Glückspilzstory, die zum Faulsein ermuntert.
Profile Image for DeteHört.
152 reviews1 follower
July 17, 2023
HÖRBUCHREZENSION

Eschbach ist ja eigentlich für etwas spannungsgeladene Literatur bekannt, aber ich hatte Lust auf etwas Entspanntes und da hörte sich dieses Hörbuch doch sehr nach an. Matthias Koeberlin habe ich vorher noch nicht gehört, mochte ihn aber gerne. Er las ebenso entspannt, wie ich die Geschichte allgemein wahrgenommen habe. Noch dazu dauert das Hörbuch mit seinen vier Stunden und etwa 40 Minuten nicht lange.

Ebenso kurzweilig empfand ich die Geschichte rund um den schlausten Mann der Welt. Im Grunde geht es einfach um einen Dieb, der sich so viel Geld ergaunert hat, sodass er auf ewig in luxuriösen Hotels nächtigen kann. Über die Niederschrift seiner Geschichte erfahre ich dann, wie er zu seinem Reichtum kam und was er so erlebt, getan oder eben auch nicht getan hat. Ich fand das amüsant, wobei Jens als Hauptfigur nicht immer unbedingt angenehm in Erscheinung tritt. Aber gut – was Geld mit einer Person anstellen kann, lässt sich wohl auf vielen Papieren mit unterschiedlichen Weggabelungen niederschreiben.

Die leichte Kritik an unserer leistungsorientierten Gesellschaft und allen weiteren von uns gemachten Krisen auf der Welt kommt zwar durch, aber fällt auch irgendwie nicht so schwer ins Gewicht. Dementsprechend habe ich das als leichte Gedankenspiele von Jens interpretiert und messe dem kaum Bedeutung hinzu, weil es darum meiner Meinung nach überhaupt nicht. Wer da eher etwas Kritischeres von ihn lesen will, greift zu Eschbachs Thrillern.

Insgesamt gefallen mir solch kurzweilige und unspannende Geschichten mittlerweile ganz gut. Ich persönlich komme dadurch einfach zur Ruhe, bevor es dann wieder in den nächsten Thriller, Krimi, Fantasy- oder Sci-Fi-Roman geht.

Den Klapptentext finde ich allerdings etwas irreführend. Da steht, dass Jens „nur noch zehn Tage zu Leben hat“. Das klingt, als wäre er krank oder so, ist er aber nicht. Er hat es sich selbst so ausgesucht und das finde ich ehrlich gesagt blöd, wenn der Klapptentext dermaßen vom eigentlichen Plot abweicht.

Ich kann das Hörbuch jedenfalls empfehlen, wenn jemand nach einer entspannten, kurzen und nicht zu aufregenden Geschichte sucht. :-)
3 reviews
January 20, 2025
Sehr kurzweilig und unterhaltsam, außerdem ist die Version als Hörbuch sehr angenehm eingelesen. Dabei schafft es der Erzähler immer wieder, den Leser/ Hörer zur Reflexion anzuregen: Wonach richte ich mein Leben aus? Sollte ich mir Ziele setzen? Sind Faulheit, Nichtstun, Luxus und Egoismus tatsächlich so schlecht wie ihr Ruf?
Faszinierendes Ende.
Profile Image for Michael Mueller.
34 reviews
Read
December 17, 2023
Ich hatte das Buch lange im Regal und bekam mich nicht es zu starten. Da es ein recht kleiner Schmöker ist, hatte ich ihn mir nun endlich gegriffen. Nun, das Werk ist schwer zu beschreiben. Im Grunde passiert nicht viel, einige Kapitel sind meiner Meinung nach recht unnütz und tragen weder der Hauptstory noch zu einem Gedankenstoß bei und könnten gestrichen werden.

Dennoch, insbesondere nach dem Ende, würde ich das Buch für ein paar angenehme Abende empfehlen. Es ist sprachlich bei Weitem kein Meisterwerk (bewusst sehr salopp geschrieben, um möglichst authentisch zu bleiben), aber bringt durch gewisse Punkte den Leser zum eigenen Nachdenken, sofern er sich darauf einlässt.

Schlussendlich eine solide 3,5, die hier aber abgerundet wird!
Profile Image for Nina.
277 reviews12 followers
April 4, 2023
Mein erster Eschbach - und ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von diesem Buch halten soll.
Der Hauptprotagonist ist provokant unsympathisch, die Geschichte plätschert einigermassen unterhaltsam dahin und als Leserin fragte ich mich zusehends, warum ich einen solchen Groll gegen Jens Leunich entwickelte. Was sehr spannend ist und wohl auch so gewollt sein könnte, immerhin hallt die Geschichte in mir nach und stößt zur Selbstreflexion an. Ein etwas weiter aufgespannter Spannungsbogen hätte dem Ganzen in meinen Augen dennoch gut getan.
192 reviews8 followers
April 24, 2023
Ich fand dieses Buch richtig klasse und hatte großen Spaß beim Lesen. Ich kann aber durchaus auch verstehen wenn jemandem dieses Buch überhaupt nicht gefällt.

Nachfolgend noch zwei meiner Lieblingszitate:

... denn nicht wir besitzen die Dinge, die uns gehören, sondern die Dinge besitzen uns und machen uns zu Ihren Sklaven. (S. 25)

Gier ist die Art und Weise, wie dumme Menschen versuchen, ihr Leben bedeutsam werden zu lassen. (S. 88)
228 reviews2 followers
August 1, 2023
Nette Geschichte, im besten flüssigen Eschbach-Stil geschrieben. Ideale Sommerlektüre!
Am Ende bleibt aber schon ein bisschen die Frage, was, außer Unterhaltung, wollte der Autor mir wohl sagen.
Profile Image for Vera de Kok.
53 reviews5 followers
June 8, 2023
Es ist toll. Ein gutes Buch für Anfänger von Deutsch lesen.
Profile Image for Kupfi.
109 reviews
March 25, 2023
Andreas Eschbach schätze ich schon seit Jahren für seine Fähigkeit, besondere Themen so aufzubereiten, dass sie auch verständlich für die Leserschaft ist, die sich mit bestimmten Themen nicht oder nicht ausreichend auskennen. Eschbach greift Fragen auf, auf die es erstmal kein eindeutiges richtig oder falsch gibt. So auch im neuen Buch mit dem Titel „der schlauste Mann der Welt“.

Wie so vielen jungen Menschen ergeht es Jens Leunich: was fängt man mit seinem Leben an? Welchen Beruf ergreift man und wie wäre es, wenn man so viel Geld besitzen würde, so dass man nicht mehr arbeiten müsste? Bei einem Gelegenheitsjob gelingt es Leunich auf dreiste und fast unglaubliche Weise, eine horrende Summe Geld auf sein Konto zu transferieren. Ihm gelingt die Flucht. Es sind bange Wochen, in denen er aus Angst nicht lange an einem Ort bleibt, oft die Hotels und Länder wechselt, um seine Spur zu verwischen. Und doch: es verfolgt ihn scheinbar keiner. Schnell wird klar: richtig angelegt arbeitet das Geld für ihn, während er nicht arbeiten muss. Stattdessen: er kann nichts tun. So richtig nichts. Kein Buch lesen, kein Sport, maximal eine Reise ins nächste Luxushotel. Gutes Essen und eine lose Gesellschaft ist das einzige, was Leunich sich gönnt. Kontakt hält er weder zur Familie noch zu Freunden, nur allein zu seinem Finanzberater. Eine Beziehung raubt ihm fast das ganze Vermögen, der Sohn des Finanzberaters und eine Finanzkrise tun ihr übriges: Leunichs Luxusleben steht vor dem Aus. Ähnlich einem Geständnis will er seine Memoiren aufschreiben. Und gibt sich dafür Tage, bevor er sein Leben beenden will.

Leunichs Geschichte ist eine fiktive, die mich hat lange nachdenken lassen. Das Thema des Nichts tun ist so vielschichtig. Allein der Fakt, wieviel man zum Leben benötigt. Hier hat jeder Mensch andere Bedürfnisse aufgrund unterschiedlichster Lebenssituationen. Ob Kinder, Hobbys, usw: hier berechnet jeder seinen Grundbedarf anders. Aber benötigt man diesen Grundbedarf überhaupt, wenn man nichts tut? Denn auch um das reine Nichtstun und dessen Auswirkungen geht es hier in diesem Buch. Was bedeutet nichts tun? Keinen Hobbys frönen. Also kein Sport, kein Lesen, kein Häkeln. Vielleicht wie Jens Leunich es tut: meditieren. Vielleicht noch in ein anderes Hotel umziehen. Aber sonst: nichts. Ich habe mir die Frage tatsächlich selbst gestellt: was, wenn du nicht mehr arbeiten müsstest, und ein bedingungsloses Grundeinkommen hättest: womit würdest du deine Zeit verbringen? Endlich mal den Bücherstapel angehen? Mal die Pullis häkeln, die seit Monaten ihr trauriges Dasein fristen? Oder wird einem so schnell langweilig, dass man doch wieder was lernen will, arbeiten, reisen, Sport treiben? Nicht jeder Mensch ist für das Still sitzen geschaffen. Der Ansatz, dass sich viele Probleme lösen, wenn man nicht mehr arbeitet, kann ich nur bedingt zustimmen. Sicherlich, man muss sich nicht mit dem Weg zur Arbeit oder den Kollegen auseinander setzen. Aber was, wenn keiner mehr arbeitet? Wer stellt Lebensmittel her? Und wie versorgen wir uns mit den lebensnotwendigen Mitteln? So muss ein Teil doch arbeiten. Aber hier stellt sich auch die Frage: was ist ein gerechter Lohn? Welche Arbeit ist wieviel wert? Wir sind mit vielen Themen leider noch nicht so weit, wie wir sein könnten und müssten.

Das Thema, das der Autor Andreas Eschbach hier anspricht, ist so vielschichtig, und eine für alle abschließende und vor allem gerechte Lösung wird es vorerst nicht geben. Dafür ist das Thema zu komplex. Aber: die Diskussion ist wichtig, wie wir in Zukunft unsere Freizeit, aber auch unsere Arbeitswelt gestalten wollen.

Vielen Dank an den Lübbe Verlag für dieses wunderbare Buch. Ich habs sehr gerne gelesen!
Profile Image for Magnolia .
569 reviews2 followers
March 7, 2023
Andreas Eschbach bietet in seinem neuesten Werk eine geradezu groteske Story dar. Jens Leunich ist der titelgebende „schlauste Mann der Welt“ und er ist es, der seine Geschichte durchgängig erzählt. Stellvertretend für ihn übernimmt dies Matthias Koeberlin, den ich als Schauspieler kenne und schätze und kaum sind die ersten Sätze angeklungen, bin ich hin und weg. Was für ein Vortrag, was für eine Stimme! Wow! Er schlüpft ins Jens´ Rolle. Erinnert sich. Schreibt seine Gedanken auf. Er lässt mich daran teilhaben. Das Hörbuch von Lübbe Audio ist ein durchweg kurzweiliges Hörerlebnis.

Geizig ist er nicht, der schlaueste Mann der Welt. Muss er auch nicht, seine Rechnungen bezahlt jemand anderer. Er beobachtet durch das Fenster die Straßenszene, keiner ahnt, dass er in 10 Tagen nicht mehr da sein wird. Seine Erinnerungen werden niemandem nützten, aber zumindest werden sie einige Antworten geben. Warum 10 Tage? Warum überhaupt? Warum meint er, dass es jetzt der für ihn richtige Zeitpunkt ist, über sein nicht gerade unbescheidenes Leben zu berichten? Aber nochmal von Anfang an: Er hat noch zehn Tage zu leben und diese ihm verbliebene Zeit nutzt er, um sein schon ungewöhnliches Leben niederzuschreiben. Und dieses Leben passt in zwei handliche Koffer. Es ist nur das Allernotwendigste, alles andere, was er so braucht und will, das mietet er. Er, der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen kommt, stolpert eher in sein erstes Arbeitsverhältnis, schnuppert hinein in das Leben der Reichen und Schönen und ist fasziniert. Ja, das wär´s. Sein Dasein nimmt eine entscheidende Wende, als er einen Job mit ergaunerten Papieren in einer Bank ergattert, wohlgemerkt als Reinigungskraft. Aber Jens ist schlau, er spitzt die Ohren…

Jens´ Geschichte macht nachdenklich, wenngleich ich mir des Öfteren ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Er ist sowas wie ein Lebenskünstler, ein Globetrotter. Seinen feudalen Lebensstil hat er sich mit viel Chuzpe eher erschlichen, das Glück des Wagemutigen war meist an seiner Seite.

Im übertragenen Sinne predigt Jens Wasser, trinkt aber selbst nur den erlesensten Wein. Nachhaltigkeit ist ein Thema, es betrifft uns alle. Er spricht davon, wie sich die Industrie die Natur und deren Schönheit einverleibt. Richtig! Nur zieht er den für sich komfortablen Schluss, dass Arbeit der Umwelt schadet. Wer faulenzt, produziert nichts. Womit er recht hat. Eigentlich. Es wird hergestellt und weggeschmissen. Egal ob Lebensmittel, Technikartikel oder was auch immer. Wer kennt das nicht. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft, vermüllen unseren Planeten. Jens besitzt nichts und doch ist er ein Paradebeispiel für Verschwendung sämtlicher Ressourcen. Er jettet durch die Welt, macht auch Halt bei einem Guru. „Nicht du besitzen die Dinge, die Dinge besitzen dich.“ Ja, da sind sie wieder, diese allgemein bekannten Lebensweisheiten. Die man drehen und wenden kann, um alles für sich passend zu machen.

Andreas Eschbach blickt hinter die Kulissen, er verpackt seine Themen gut les- bzw. hörbar, präsentiert von seinem nonchalanten Ich-Erzähler. Oberflächlich betrachtet ist dies die Geschichte eines meist liebenswürdig-charmanten Gauners, dessen einzig für ihn akzeptable Lebensform der vollendete Müßiggang mit allem nur denkbaren Luxus ist. „Der schlauste Mann der Welt“ ist ein (Hör)Buch, auf das man sich einlassen sollte, das Denkanstöße gibt. Es sind ernste, nachdenkliche Momente, die unseren unstillbaren Konsum beleuchten, das Ganze schlau verpackt, des „schlausten Mannes“ würdig. Mit einem Ende, das mich verblüfft hat, obwohl es sich perfekt in das soeben Gehörte einfügt.
This entire review has been hidden because of spoilers.
49 reviews
July 9, 2024
Este libro lo he leído (en alemán, pues creo que no lo hay en español…) por recomendación.
No soy actualmente un aficionado a relatos biográficos y tampoco un apasionado del formato “mis memorias” o “querido diario …”, pero también me gusta dejarme sorprender y salir de cuando en cuando de mi zona de confort.
En mis reseñas evito resúmenes (detallados), ya que se pueden leer en cualquier lado, y además voy a intentar no contar nada concreto que pueda ser considerado spoiler, lo cual no s nada fácil.
Es una lectura amena y que calificaría de “simpática” y algo entretenida. La sensación final no es la de haber tenido una experiencia de lectura inolvidable y de obligada recomendación. Todo va al gusto, claro. Tampoco es una sensación de pérdida de tiempo, desde luego. Más bien deja una sensación “templada”, pero quizás es algo inherente a historias que relatan la vida de alguien. Como dice el protagonista de esta historia: la historia de su vida. Y, sí, se puede considerar que ha sido una vida azarosa, incluso emocionante y sorprendente, pero como lector no me ha transmitido esa sensación, y es que hay historias que te agarran del brazo y te sumergen en ellas, te hacen partícipe de ellas y las vives. En ésta he sido un mero espectador, fuera de ella, observador atento y casi frío. Y esto me ha parecido una pena.
Como digo, el personaje principal cuenta la historia de su vida y anuncia al principio un hecho que debe suponer el gancho de todo el relato. Y te lo recuerda llevando la cuenta del tiempo para el fin anunciado por él. Y muy a pesar de ello, tras dos terceras artes de la lectura terminadas, tenía ganas de llegar al final. Los giros inesperados en su vida no me afectaban, era como ver una calle concurrida desde una ventana esperando a que de verdad pase algo que te conmueva.
Cuenta, narra, relata esto y lo otro, su destino se ve aquí y allá truncado o se encuentra con una chispa de suerte… todo adornado con bastantes reflexiones que tienen por objetivo explicar y justificar su filosofía de vida.
Caen reflexiones, frases e ideas ingeniosas, interesantes… está bien, le da cierta simpatía a estas reflexiones e incluso te puede arrancar alguna sonrisa, pero no más.
Tras una narración en su mayor parte plana y llegando a la conclusión del relato, uno espera al menos un giro convincente al final, es lo mínimo. ¿Sino para qué tanto bamboleo del destino y creciente desesperación?
Bien, no diré que está mal solucionado. No lo vi venir y la verdad es que tenía curiosidad por ver cómo concluía esta historia de su vida. Vale, solución también… simpática.
El libro traducido al español vendría a ser “El hombre más listo del mundo”. No sé… creo que es una cuestión de opinión, para aquel que pueda sentir algún tipo de identificación con el protagonista.
Como ya he dicho, para mí ha sido como mirar por la ventana y observar de cuando en cuando alguna cosa llamativa.
No tiene el tirón para que lo recomiende, pero tampoco me parece mal intentar una lectura como ésta, que a fin de cuentas no es extremadamente larga.
Profile Image for CM.
3 reviews
April 25, 2023
Ganz im Stil von Eine Billion Dollar und wieder nimmt das Buch ein eher unerwartetes Ende.

Besonders gefallen hat mir, dass das Buch eigentlich das Werk des Protagonisten ist, welches er in seinen letzten Tagen verfasst. Ich habe das Buch mit grosser Freude gelesen, obschon es an sich keine spektakuläre Story bietet. Ein Buch über das Nichts- und zwar das Rein-Gar-Nichts-Tun (oder Meditation, wie es im Buch oft genannt wird), was hier und da einen wertvollen Gedanken bietet. Ist das Faulsein wirklich so verwerflich oder doch eine Tugend in einer Welt, die ständig nach Arbeit und Wachstum strebt?

Dazu folgende interessante Zitate:

"Es ist der Tüchtige, der all die Bäume fällt, der Äcker in die Landschaft pflügt und der sich in die Tiefen der Erde wühlt auf der Suche nach Bodenschätzen, um Dinge daraus herzustellen. (....) Dinge, die ihre Benützer möglichst bald wieder auf den Müll werfen sollen, damit man ihnen neue Dinge verkaufen kann.
Es sind die Tüchtigen, die unseren schönen Planeten nach und nach in eine Müllhalde verwandeln. Es sind die Fleissigen, die uns in den Untergang treiben. Faulheit, habe ich erkannt, ist eine Tugend."

"Wenn jeder Mensch mehr erzeugt, als er selber braucht, dann ist es nur logisch, dass etwas übrig bleibt, dass ein Teil dessen, was erzeugt wird ungenutzt bleibt! Wenn die Produktivität pro Kopf kleiner ist als 1, leidet irgendjemand Not, aber wenn sie grösser ist als 1, ist die Verschwendung vorprogrammiert. Man braucht eine "Senke", wie ich es nenne, für alles, was man zu viel erzeugt hat. (....) Dabei wäre die Lösung einfach: Jeder müsste so viel faulenzen, dass seine Produktivität wieder genau bei 1 liegt. (....) Und dass ich als eine Art "kleine Senke" fungiere, indem ich nichts produziere, aber viel verbrauche, ist auch nur ein winziger Tropfen auf dem heissen Stein. Gewiss trage ich damit zum Ausgleich bei, doch ein Einzelner kann eben nur wenig bewirken."

Ich fand diese Perspektive sehr interessant, doch ist sie mit Vorsicht zu geniessen. Der Protagonist kann sich diese Faulheit nur deshalb erlauben, weil er sich ein beträchtliches Vermögen ertrogen hat. Man kann also durchaus sagen, dass er gut reden kann. In Anbetracht seines Lebensstils erscheinen die obigen Zitate etwas überheblich und provokant. Dazu der Protagonist selber: "Allerdings bin ich, ehrlich gesagt, auch zu faul, um mir Gedanken darüber zu machen, ob das wirklich so ist." (S. 15)
Diese Philosophie, die sich der Protagonist zurechtbiegt, scheint nicht zu Ende gedacht. Doch bietet dies für den Leser Anreize zur Selbstreflexion.

Ein Betrüger, der in Luxushotels logiert, preist die Faulheit und den Egoismus. Das kann doch nicht wahr sein?

Zitat zum Schluss:

"Gier ist die Art und Weise, wie dumme Menschen versuchen, ihr Leben bedeutsam werden zu lassen." (S.88)
Profile Image for Birgit Knörr.
15 reviews
March 13, 2023
Mit Der schlauste Mann der Welt gibt uns Andreas Eschbach Einblick in das schillernde Leben des Millionärs Jens Leunich.
Ich hatte das Glück, ein Hörbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen zu haben und möchte den Sprecher Matthias Koeberlin ganz besonders hervorheben. Er liest mit solch einer angenehmen Stimme und einer Nonchalance, die der Leichtigkeit des Romans gerecht wird. Die Kapitel sind recht kurz und schnörkellos geschrieben und das fördert den Hörfluss und zugleich Hörgenuss.
Erzählt wird die Geschichte des durchschnittlichen Jens Leunich, der durch einen ergaunerten Job als Reinigungskraft in einer amerikanischen Bank zu Reichtum kommt und durch Müssiggang in Luxushotels verleben will.
Sollte ihm einmal das Geld ausgehen, möchte er sein Leben beenden. Als ihm tatsächlich das Geld ausgeht und zwar in zehn Tagen möchte er seine Biografie niederschreiben.
Andreas Eschbach, erzählt die Biografie von Jens mit solch einer Lockerheit und Leichtigkeit und gerade diese Unaufgeregtheit macht diese Story so spannend. Mir gefällt das am Anfang auch die Anfänge von Jens beschrieben werden, wo er aufgewachsen ist, seine Schulzeit, die Reise nach Indien und die Tätigkeit als Fahrer eines Architekten und damit der Wunsch reich zu sein, und erst in Kapitel 34 erfährt man, wie simpel der Coup zum Reichtum gelingt, und im weiteren Fortgang des Romans erfährt man auch, wie er den Reichtum wieder verliert. Eine runde Geschichte ohne Ausschweifungen.
Jens ist einfach ein sympathisches, kleines Schlitzohr, der eigentlich nur mal kurz die Gelegenheit genutzt hat - zu seinen Gunsten. Er hat dabei niemandem weh getan und Jens ist derart sympathisch, dass man schon nach wenigen Kapiteln möchte, dass er auch mit allem davon kommt und sein Leben nicht beenden muss. Es ist schon komisch, dass genau ab dem Zeitpunkt, als er sich verliebt und entschied, etwas Gutes zu tun und zu arbeiten, alles schief ging. Seine viel zitierte Faulheit und Egozentrik hat er verlassen und auch somit sein Geld. Geradezu genial ist wirklich der Schluss und von solchem tragikkomischen Zufall, der nicht zu überbieten ist
In seinen oftmals trivialen Gedanken die in eine solche Tiefgründigkeit münden, hält uns Andreas Eschbach in gewisser Weise den Spiegel vor, aber ohne erhobenen Zeigefinger. Der Mensch soll nur das produzieren, was er auch verbraucht und dass eigentlich nur der fleißige Mensch in seinem Produktivitätswahn die Natur und seine Ressourcen derart beschädigt.
Die Faulheit so zu stilisieren und der Meditation gleich zu setzen, ist in der Tat schlauer als jede Weisheit des besten Gurus in einem Ashram in Indien. Wirklich gelungen.

Eine lockere und geniale Unterhaltung mit unübertroffenem Schluss verdient 5 Sterne und eine absolute Kaufempfehlung.
27 reviews
June 2, 2023
Der Ich-Erzähler hat noch 10 Tage zu leben und beschließt, sein bisheriges Leben zu erzählen.
Bereits seine erste Reise nach Indien, Ende der 60er Jahre verändert sein Leben. Er darf dort, als Rücksacktourist mit wenig Geld unterwegs, durch einen glücklichen Zufall eine Zeitlang in einem Luxushotel übernachten und die Annehmlichkeiten des Reichtums genießen.

Zurück in Deutschland kann er sich mit der Rückkehr in das „normale“ Leben nicht gut abfinden hat kein Interesse in irgendwelchen „Jobs“ zu arbeiten oder ein Studium zu planen.
Aber die Erfahrungen mit verschiedene Gurus in Indien haben ihn „schlau“ gemacht
„Wenn Sie schlau sind, dann hören Sie nicht dort auf zu denken, wo andere aufhören, sondern sie denken weiter.“
Eine Beschäftigung bei einem wohlhabenden Innenarchitekten, lässt ihn Einblick in das Leben reicher Menschen gewähren (ein Kunde wohnt in einem Schloss) und er beschließt, ebenfalls Millionär zu werden. Er weiß aber auch von seine Gurus, dass sich so etwas nur schwer planen lässt, weil man dann zu wenig das Hier und Jetzt genießt. „Alles was wir wirklich haben, ist dieser Moment – jetzt.“
Anstatt selber ein Schloss zu kaufen (mit all den Unannehmlichkeiten, die der Innenarchitekt ihm vorrechnet), kommt er auf die Idee, sein Leben in Luxushotels zu verbringen. Er veranschlagt diesen Lebensstil auf 30 Millionen DM.
Der Erzähler begibt sich mit seinen kleinen Ersparnissen auf eine Reise nach New York, um dort sein Glück zu finden. Er findet einen Job als Reinigungskraft in einer Bank und gelangt durch gute Recherchen zu Kenntnissen, wie er Geld auf sein bereits eingerichtetes Schweizer Nummernkonto überweisen kann. Es gelingt ihm, 39 Millionen Dollar zu transferieren.
„Dass mir gerade der wohl größte Bankraub der Geschichte gelungen war, war mir in diesem Moment überhaupt nicht bewusst – dazu war es zu einfach gewesen.“
Von nun als lebt der Protagonist in teuren Hotels, genießt sein Luxusleben und tut NICHTS.
Zwischendurch gibt es einige Aufs uns Abs in seinem Leben. Aber diese werden mit „Nichtstun“ überwunden.
Dieser Roman ist wirklich sehr unterhaltsam, in ironischer, fast schelmenhafter Weise geschrieben. Man wird ein wenig an „Der talentierte Mr. Ripley“ oder andere Hochstapler erinnert.
Wie selbstverständlich wendet der Erzähler sich im Dialog an seine Leserschaft. Ein Verbrechen wird verharmlost, Müßiggang zur philosophischen Haltung und ein Lebensstil im Luxus selbstverständlich. Eine herrliche Satire über Egoismus in dieser Welt. Und eine schöne Provokation für alle Gutmenschen.
193 reviews1 follower
November 28, 2024
Der schlauste, aber vielleicht auch langweiligste Mann der Welt...

Andreas Eschbach ist einer meiner deutschen Lieblingsautoren und ich war sehr gespannt auf sein Werk „Der schlauste Mann der Welt“. Diesmal habe ich mich für das Hörbuch entschieden, Matthias Koeberlin ist der Erzähler der Geschichte. Doch um was geht es eigentlich genau in diesem Roman?

Der Leser lernt Jens Leunich kennen. Schnell wird klar, dass er sich in einem Hotelzimmer befindet und seine Geschichte niederschreibt, da er nur noch zehn Tage zu leben hat. Er möchte der Nachwelt die Story hinterlassen, wie er an die Millionen kam, die ihm ein Leben bescherten, in dem er nichts… also wirklich rein gar nichts tun musste.

Mein Eindruck vom Buch:
Meine Neugier schlug leider enorm schnell in schlichte Enttäuschung um. Ich kam absolut nicht mit der Art des Sprechers klar. Auf mich wirkte es so, als würde er die Enden der Sätze oftmals „verschlucken“ und ich habe mich oft dabei ertappt, dass ich überlegte, woran das genau liegen könnte. Was aus dieser Überlegung resultierte ist klar, ich habe immer wieder Stückchen der Geschichte verpasst und musste wieder zurückspulen, was mich aus dem Roman wieder komplett herausgerissen hat. Für mich scheint es so, dass der Sprecher am Schluss der Sätze entweder leiser wurde oder die Stimmlage veränderte und das empfand ich als so störend, dass ich sogar Monate Pause gemacht habe. Vielleicht lag es auch an beidem. Aber zurück zur eigentliche Geschichte… selbst wenn mich der Erzähler überzeugt hätte… die Story hätte es sowieso nicht. Meiner Meinung nach wurde Jens Leunich vollkommen farblos gezeichnet. Es gab nichts, was an ihm interessant erschienen wäre und seine Lebensgeschichte plätscherte einfach so dahin. Leider! Denn eigentlich hatte der Klappentext viel mehr Spannendes versprochen. Wenn ich nicht gerade darüber nachgegrübelt habe, warum der Sprecher die Satzenden verschluckt, musste ich mich ständig daran erinnern, dass dieses Werk tatsächlich von Andreas Eschbach stammt. Von diesem Schriftsteller, von dem ich doch eigentlich viel besseres gewohnt war. Als der Schluss endlich kam, war ich in keiner Weise überrascht und im Grunde einfach nur froh, dass es zu Ende war.

Fazit:
Schade! Ich bin begeistert von einigen anderen Werken Eschbachs, aber hier wurde sein Potenzial komplett verschenkt. Um seine Hörbücher werde ich einen großen Bogen, dennoch werde ich bestimmt mal wieder einen Roman von ihm lesen in der Hoffnung, dass er wieder zu seiner „alten“ Qualität zurückfindet.
4 reviews
December 27, 2023
Fantasieanregende Handlung die zum träumen anregt, super kurzweilig zu lesen!
Das Buch habe ich am "dritten" Weihnachtstag in einem Rutsch durchgelesen - Bewertung unten :)

Inhalt:
Der Protagonist Jens Leunich verbringt die letzten 10 Lebenstage im Luxushotel Rosenpalais und fasst während dieser seine Lebensgeschichte zusammen: Er ist nach der Schule Anfang 20 und träumt von einem Leben im Luxus. Mit Glück verschafft er sich kurzerhand ein Millionenvermögen und verbringt den Rest seines Lebens so wie viele es sich erträumen: Exotische Luxusreisen, Leben in Hotelsuiten, Affären und Sorgen um sein restliches Vermögen. Letzteres scheint ihm im höheren Alter plötzlich auszugehen - aber der Plan für das Ende seines Lebens wird schlussendlich durch eine Überraschung durchkreuzt.

Bewertung:
Die Lebensgeschichte des Protagonisten ist fantasievoll geschrieben, weil es gekonnt die Fantasien der meisten Menschen bedient: junge Träumereien - plötzlich vollendet durch einen glücklichen Millionengewinn und Leben in Luxus und Exotik.
Dadurch ist das Buch extrem kurzweilig zu lesen und lädt zum fantasieren eines eigenen Lebens mit einer einzigen Glückssträhne in Saus und Braus ein.

Gleichzeitig ist die Handlung durch das immerwährende Glück des Protagonisten flacherer Natur, realitätsfern und wenig komplex. Wahrscheinlich ist das Buch in der Kategorie Science Fiction besser aufgehoben ;)
Hinzu kommt, dass weder der Buchtitel noch der Buchrücken den Inhalt passend zusammenfassen, so ist kaum eine der Aktionen des Protagonisten auf übermäßige Schlauheit zurückzuführen denn auf pures Glück, und das wiederkehrende Element der Meditation ist eher handlungsirrelevant untergequetscht worden.

Zusammenfassend aber sicherlich empfehlenswert zu lesen! Mein eigenes Leben mit Millionengewinn in den 20ern und Wohnen in Hotelsuiten habe ich jetzt also schon durchgeträumt :)
Profile Image for Frank Lang.
1,358 reviews15 followers
August 24, 2025
Ja, das wär doch was. Einfach nichts tun, und dennoch über die Runden kommen. So sieht das Leben von Jens Leunich aus. Der Leser (bzw. Hörer) hält ein Schriftstück in der Hand, in dem die Hauptfigur erläutert, dass er nur noch zehn Tage zu leben hat und er deshalb aufschreibt, wie es dazu kam. Erzählt wird die Geschichte so, als würde man sich auf der Dachterrasse eines noblen Hotels befinden, und dem Verfasser gegenüber sitzen. Deswegen funktioniert das Buch auch sehr gut als Hörbuch, das übrigens sehr passend von Matthias Koeberlin eingesprochen wurde.

Wenn man den Ausführungen des Herrn Leunich so folgt, so klingt es doch eher nach einem modernen Märchen, denn die Grundlage für sein Tun, ist der unglaublichste Coup in der Geschichte der Menschheit. Und seither lässt er es einfach laufen. Allerdings hat der Autor in vielen Punkten recht. Das gilt zum einen dafür, dass „Nichtstun“ gar nicht mal so einfach ist und zum anderen, dass Aussitzen eines Problems erstaunlich oft funktioniert. Wer proaktiv durchs Leben gleitet wird vielleicht zu einem fleißigen Bienchen, aber diejenigen, die viel Geld haben, vermehren es oftmals, in dem sie nichts tun.

Klar, ganz so stimmt es nicht, denn man muss es schon geschickt anstellen, damit andere die Arbeit machen. Und genau das fällt unserem Protagonisten in der Geschichte auch irgendwann vor die Füße. Es bleibt ein schönes Gedankenexperiment von Andreas Eschbach, das ich auch mal gern ausprobieren würde, wäre da nicht die Grundlage, die es überhaupt nötig macht.

Ja, es ist eher ein modernes Märchen, aber in diesem Buch verstecken sich sehr viele Wahrheiten, über die es sich lohnt, mal etwas intensiver nachzudenken. So wie in vielen Werken von Andreas Eschbach.
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