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Eine geifernde, monarchietreue Sippe, Nazis in den Startblöcken, indische Mystik, Theosophie, Nacktbars, Koks und Sex, dass die Ohren glühen. Mittendrin ein liebestoller Student und die betörende anglo-indische Beauty Alina. Nicht eben wenige Zutaten, aber es schmeckt! Diese nicht unkomplizierte Gemengelage nennt der Autor auf seiner Homepage Meta-Ebene, die all seine Romane durchziehe. In diesem Falle die Weimarer Republik, jene politische Brodelküche, die in größtes Unheil führte. 1925 haben die Verträge von Locarno Deutschland in die Schranken gewiesen, Wie viele Adlige, leisten auch die von Rabovs in der Deutschnationalen Volkspartei Widerstand gegen das Korsett, das die Alliierten Deutschland angelegt hatten. Als rechter Deutscher soll nun auch Edgar seinen Beitrag leisten, dieses Korsett zu sprengen. Doch ist der längst indisch angehaucht!
Wie ein geduldiger Geschichtslehrer führt Fleischhauer durch die politischen Wirren jener Zeit und entwirft ein hervorragend gezeichnetes Berlin als neblig dekadentes Lichterreich. Die schmachtende Liebesgeschichte, Fleischhauers Hauptbühne, verweist auf die zahlreichen philosophisch geistigen Strömungen, die das kulturelle Leben damals beherrschten: Die Suche nach dem Göttlichen und dem Ich, die unzählige Sekten und Heilslehren ins Leben rief. Edgars persönliche Suche gilt dem Heil vor seiner politisch verirrten Familie und der Identität der mysteriösen Alina. Durch sie stößt er auf das Zauberwort, das ihm eine gänzlich neue Welt eröffnen sollte: Vipàssana! -- Edgar von Rabov tritt eine lange Reise an, an deren Ende die Schule der Lügen ausgedient hat. --Ravi Unger
523 pages, Paperback
First published January 1, 2006