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Sturz in die Sonne

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Am Anfang steht eine wissenschaftliche Wegen eines Unfalls im Gravitationssystem stürzt die Erde in die Sonne zurück. «Es wird immer heisser werden, und schnell wird alles sterben», schreibt C. F. Ramuz lakonisch dazu. Die Menschen am Ufer des Genfersees wollen das erst nicht glauben und erfreuen sich am schönen Wetter. Aber dann wird klar, dass es vor der Hitze kein Entkommen gibt, die Freude schlägt um in Angst, als die Gletscher schmelzen, die Flüsse austrocknen, die Bäume verdorren. 1922, als der Roman erstmals erschien, wusste C. F. Ramuz noch nichts von der Bedrohung der globalen Erwärmung, der wir heute gegenüberstehen. Doch das düstere Bild, das er in diesem visionären Text in seiner einzigartig verdichteten Sprache zeichnet, liest sich wie eine Prophezeiung.

190 pages, Kindle Edition

First published January 1, 1922

8 people are currently reading
178 people want to read

About the author

Charles-Ferdinand Ramuz

147 books33 followers
C.F. Ramuz was a French-speaking Swiss writer. Born in Lausanne and educated there he moved to Paris in 1903 where he first published a collection of poems, 'Le petit village.' At the outbreak of WWI in 1914 he returned to Switzerland and devoted his life to writing which included the libretto for Igor Stravinsky's 'Histoire du Soldat' in 1918. He died near his home town. His image now appears on the 200 Swiss Franc note and his foundation awards the quintannual Grand Prix C.F. Ramuz.

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Community Reviews

5 stars
19 (15%)
4 stars
49 (38%)
3 stars
32 (25%)
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19 (15%)
1 star
7 (5%)
Displaying 1 - 26 of 26 reviews
Profile Image for Steffi.
1,123 reviews270 followers
June 11, 2023
Mal wieder verdanke ich dem Literaturclub eine absolut lesenswerte Wiederentdeckung (wen es interessiert: https://www.srf.ch/play/tv/sendung/li...). Der Roman stammt aus dem Jahr 1922 und beschreibt, wie es schnell immer heißer wird und was das mit den Einwohnern eines kleinen Dorfes in der Schweiz macht: Verleugnung, Verzweiflung, Gewalt, politische Veränderungen, Leid… alles dabei. Und auch wenn die Ursache der zunehmenden Hitze dort eine andere ist, kommt man nicht umhin, Parallelen zur Gegenwart zu erkennen.

Die Lektüre wird etwas erschwert dadurch, dass es nicht eine klar erzählte Geschichte oder eindeutige Erzählinstanzen gibt – es handelt sich vielmehr um verschiedene Eindrücke, Momentaufnahmen, Szenen. Was mich persönlich beim Lesen leiden ließ, waren die 30°C gestern und das Wärmepflaster im Nacken, das dort wegen arger Verspannung klebt. Ich hatte zeitweise das Gefühl, zusammen mit den Figuren im Buch zu vergehen. Sprachlich ist das absolut großartig und das kurze Nachwort des Übersetzers ordnet den ganz eigenen Stil anschaulich ein.
Profile Image for Iamthesword.
328 reviews23 followers
August 3, 2025
Due to a changement in the earth's gravity field, the planet starts falling into the sun. There is nothing to do about it. Death will come. Slowly, but surely.

This is the plot Charles Ferdinand Ramuz developed for PRÉSENCE DE LA MORT. Based on the expierence of the spectacular heat wave in Switzerland 1921 (probably a moderate summer today, but that's a different topic), he is reflecting on how people behave in the face of impending death. It's not really the climate crisis fiction you might expect from it. It's rather a collection of short scenes each focussing on another person or small group of people and the way they try to cope with the end of there existence. It is an almost sociological viewpoint that keeps his distance to the individual. Therefore, Ramuz doesn't develop characters or emotional relations. He is looking for the characteristics of humanity, not for individual experiences. This approach can make the read a bit dry, but it is quite unique. It was work to get through it, but it was worth it. To me, every scene became like a puzzle piece for a big, Hieronymus Bosch-like painting, just without the drama. It's laconic and philosophical and there is an almost trancendental moment at the end that binds it well together for me. Not easy to recommend, but perhaps worth a try if you're looking for something outside of the usual.

I also reviewed the book together with some friends for a radio show (in German). If you want to listen in, follow this link: https://rdl.de/beitrag/lit-my-fire-da...
Profile Image for Lorenz Ruesch.
89 reviews1 follower
August 28, 2023
"Bis zu diesem Tag hatte es, abgesehen von der extremen Trockenheit, keine Anzeichen gegeben."
Profile Image for Franziska Nyffenegger.
213 reviews49 followers
August 27, 2024
Die drei Sterne beziehen sich vor allem darauf, dass das Buch halb gelesen die längste Zeit auf meinem Nachttisch Staub angesetzt hat. Die Diskussion in der Lesegruppe ist Monate her, der Vorsatz die zweite Hälfte doch auch noch zu lesen erodiert … Ich gebe ihn auf und das Buch zurück. – Die Anlage von Ramuz ist verführerisch, den Text mit hundert Jahren Abstand und einem Klimawandel im Nacken neu aufzulegen ebenso. – Ja, lest dieses Buch, es ist unangenehm und es macht nichts, wenn ihr nach der Hälfte aufgebt.
Profile Image for Koprophagus.
279 reviews3 followers
June 28, 2023
This is not a real review, just some thoughts I like to write down.
Das ist keine richtige Bewertung, nur ein paar Gedanken, die ich aufschreiben wollte.

Das war für mich ein sehr anstrengendes Buch, vornehmlich wegen dem speziellen Schreibstil mit dem ich mich nicht zurechtfand. Oft wie gesprochene Sprache, dicht, wiederholend, abhackend, elliptisch... Dazu kommt, dass das Buch keine wirkliche Handlung hat, es fragmentarisch ein Bilderpanorama zusammensetzt, mir die einzelnen Bilder aber oft zu schwammig und ungenau waren. Es greift aber das menschliche Verhalten recht gut auf, beschreibt das Anhängen an der Beständigkeit trotz dem drohenden Untergang der Welt. Das nicht daran Glauben, Herunterspielen, Ignorieren und Weitermachen, das kommende Anarchistische mit Gewalt und Leid und das Untergehen. Es hat stellen die philosophisch, andere die biblisch prophezeiend klingen. Es ist ein Buch, dass von seinem Ton und Ausdruck lebt - die mir nur leider überhaupt nicht zugesagt haben.
Profile Image for Jörg Giese.
10 reviews
September 29, 2023
Angezogen wurde ich von der Prämisse des Buches und der Tatsache, dass hier ein Weltuntergangsszenario beschrieben wird - und das im Jahr 1922. Die Erde nähert sich unaufhaltsam ihrem Verglühen in der Sonne. Wie wird die Menschheit darauf reagieren?
Diesem recht klaren Szenario steht eine eigenwillige sprachliche und formale Gestaltung entgegen, die den Zugang durchaus erschwert. Es ist kein übergreifender Handlungsrahmen vorhanden und es wird keinen Personen und deren Entwicklung gefolgt (vielleicht mit Ausnahme eines vagen Ich-Erzählenden). Vielmehr sind es 30 kurze Kapitel, die immer wieder einen neuen Blick und eine neue Perspektive auf dir entgleitende Situation der Menschenheit geben. Allerdings sind Lesende damit auch gefordert, sich in diesen neuen Blickwinkel zu begeben. Das ist mitunter sehr anstrengend.
Dem gegenüber steht aber ein facettenreiches (und teilweise sehr aktuelles) Sittengemälde einer untergehenden Zivilisation. Von aggressiver Leugnung und Medienkritik über die Revolution der Abgehängten bis hin zur Militarisierung und zu Tribalismus. Der Mensch zeigt sich als überfordert mit der existenziellen Freiheit vor seinem Ende. Er flieht in andere Wirklichkeiten (Kino und Literatur) und zerschellt am Ende seiner erwarteten Beständigkeiten in Natur und Kultur. Hier gibt es immer wieder ganz hervorragende Innenansichten, die man aber aus der sperrigen Sprache mit ihrer metaphorischen Bilderflut herausarbeiten muss. Wer dazu bereit ist, wird eine faszinierende Erzählung finden. Allerdings kann der gewählte Ansatz auch zu Frustration führen. Das sollte vorab bewusst sein.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Jan Gre.
57 reviews
July 18, 2025
"Sturz in die Sonne" hat mir, wie Übersetzer Steven Wyss in seinem Nachwort prophezeit hat, einiges an Kraft während des Lesens abverlangt.

Die fragmentarischen und ohne Rücksicht auf Grammatik aneinander gereihten Sätze, die zwischen Erzählformen und Tempi scheinbar willkürlich hin und her wechseln und ihrerseits Kapitel füllen, deren Einordnung im Gesamtwerk für den Leser kein leichtes ist, fühlen sich wie verschlossene Schaukästen an.
Gelingt das Entschlüsseln der Sprache, eröffnen sich hinter den Türen der Schaukästen kleine Gemälde, die je eine spezifische Situation der schrittweise untergehenden Menschheit in bedrückend realistischer Form zeigen. Gelingt das Entschlüsseln nicht, blickt man auf die vergangenen Seiten zurück und ist frustriert.

Mit Blick auf die französische Originalfassung kann man zumindest sagen, dass die Verschlüsselung am Stil von Ramuz und nicht an der Übersetzung liegt. Vielmehr muss Herr Wyss ein Kompliment ausgesprochen werden, dass er die Übersetzung durchgehalten hat und authentisch blieb.

Wegen der spannenden Prämisse, der ungewohnt erfrischenden Umsetzung und erschreckend hohen Aktualität, kann ich "Sturz in die Sonne" trotz sprachlichen Hürden sehr empfehlen!
Profile Image for matti.
45 reviews6 followers
December 24, 2024
Climate Fiction von 1922!

Es ist schmerzvoll, zu lesen, wie es immer heißer wird und die Menschen zunehmend darunter leiden.
Aber gleichzeitig spannend und teils poetisch geschrieben!
Profile Image for Jean-Pascal.
Author 9 books27 followers
February 23, 2023
Magnifique texte écrit en 1922 racontant une fin du monde par excès de chaleur. Une langue poétique superbe qui m'a fait penser à du Céline calme.
Profile Image for Jondalf the Green.
44 reviews7 followers
July 31, 2025
["Présence de la mort" – 1922 erstmals erschienen, 1941 überarbeitet]

Die große Nachricht bahnte sich die ganze Nacht mit Fragen und Antworten ihren Weg über das Wasser.
Gehört, allerdings, wurde sie nicht. (S. 5)

Durch einen Unfall im Gravitationssystem stürzt die Erde schnell in die Sonne zurück, strebt ihr entgegen, um darin zu verschmelzen. [...] Es wird immer heißer werden, und schnell wird alles sterben. Und trotzdem, noch sieht man nichts. (S. 6)

Man lebte unter der Schönheit dieses Himmels. [...] Man sagte: "Ja, es ist wahr, es ist heiß, aber es ist schön!" (S. 8)

Und er wirkte so dauerhaft, dieser Himmel. Oh, so dauerhaft! Man sagte sich:
"Er ist für immer..." (S. 9)

Und vielleicht geht schon ein großes Gerücht um den Rest der Welt: Hier kommt nur die Straßenbahn gemächlich angefahren; sie hat vor dem Café gehalten. (S. 14)

Schnell, schnell in dieser Sonne, die rot geworden ist, erst orangerot, dann rotrot, dann schwarzrot. (S. 15)

Die Leute auf der Straße spüren eine leichte Unruhe. (S. 21)

Ich habe meine Feder noch einmal in die Tinte getaucht. Ich werde noch ein bisschen leben. Ich schaue, solange ich noch kann. Dinge, ich schaue euch an, ich sehe euch. Zwei, drei, vier, ich versuche, euch zu zählen. Wo endet eure Zahl? Wie viele seid ihr? Wer seid ihr? Warum seid ihr? (S. 37)

"Der einzige Unterschied ist, dass wir alle gemeinsam gehen, statt jeder für sich."
Und dann sagt einer:
"Ist vielleicht sogar besser so, wer weiß?" (S. 39)

Gehen die Leute um mich herum schneller, oder bin ich es, der sie schneller gehen lässt? (S. 44)

Ich bin gekommen, ich befinde mich mitten in etwas Großem, von dem ich nicht weiß, ob es in mir oder außer mir ist. (S. 44)

Ein Wort ging von Mund zu Mund: Revolution; und dann dachte man nur noch an diese neue Bedrohung, denn es gibt die, die haben, und die, die nicht haben. (S. 53)

[...] nur ist man jetzt raus aus dem eigenen Viertel, man geht schauen, wie es anderswo aussieht; es gibt trotz allem einen Fortschritt.
Man hat die Internationale angestimmt.
Man erzählt sich, dass Epidemien ausgebrochen sind.
Die Spitäler sind überfüllt. Die Leute fallen mitten auf der Straße tot um. (S. 57)

Überall liegen sie nackt auf ihren Betten, sie wälzen sich hin und her [...] etwas stört sie, das in der Luft ist, und das die Luft ist. Alle kämpfen sich allein ab – stoßen ständig etwas von sich weg, das sie von sich weg haben wollen, und sie sind es selber, es ist ihre eigene Haut, so wie sie gemacht sind, die Bedrohung, die sie für sich selber sind. (S. 71)

Der Bach unter der Brücke, der normalerweise sehr gesprächig war, sagte schon lange nichts mehr. (S. 76)

Noch einmal hatten sie sich daran gemacht, sich selber neu zu erschaffen, im Versuch, nicht so zu sein, wie sie waren, sondern so, wie sie gern gewesen wären. Ständig verglichen sie das Bild im Spiegel mit dem, das sie in ihrem Innern trugen. (S. 91)

Der Trommler ist begeistert bei der Sache. (S. 92)

Man sieht nichts, man hört nichts – man leidet. (S. 116)

Und heute Abend hat man sie ganz rund gesehen, die Sonne, die nicht mehr die Sonne ist.
Die wie ein Mond gewesen ist, wenn auch drei- oder viermal so dick wie der Mond.
[...] Eine riesige, ganz dunkelrote Sonne, und man konnte hineinsehen.
Sie tut nicht mehr weh in den Augen. Sie war fast wie ohne Licht, wie in reine Hitze verwandelt.
Schüsse. (S. 125)

Gavillet sieht, dass er nichts mehr sein wird, und er hat solche Angst, nicht mehr zu sein, dass er denkt: "Lieber bin ich nicht mehr!" So sind die Menschen gemacht. Sie gehen in den Tod aus Angst vor dem Tod. Sie glauben, sie entfernen sich von ihm, dabei gehen sie ihm entgegen; sie werden von der Leere selber angezogen – [...] (S. 129)

So bleibt er liegen, zusammengerollt wie im Bauch einer Frau, die Fäuste an den Wangen, die Knie an der Brust. Im Augenblick, in dem er aufgehört hat zu sein, ist er, wie als er angefangen hat zu sein [...] (S. 134)

Und so kommt mit den Menschen der Krieg, und der Krieg ist mit den Menschen bis hier hinaufgekommen. (S. 149)

[...] – die Augen weit aufgerissen und ohne etwas darin. (S. 150)

Er zweifelt am Sein, da hier weit und breit keine andere Existenz ist als er selber. (S. 166)
Profile Image for Wandaviolett.
467 reviews68 followers
July 1, 2023
Weckt ein mulmiges Gefühl
Kurzmeinung: Dann lesen, wenn man gerade sehr unter der Hitze leidet! Limonade bereitstellen.
Man sollte meinen, dass Charles F. Ramuz (1878-1947) ein prophetisches Werk geschrieben hätte. Als er nach einem besonders heißen Sommer im Jahr 1921 in seiner schweizer Heimat 1922 „La présence de la mort“ veröffentlichte, hatte er damit leider keinen großen Erfolg. Wie sieht es heute aus?
In lyrikähnlicher Weise rezitiert Ramuz die Schönheit der Erde, die erst dann so richtig geschätzt wird, wenn ihr Verlust droht. Ramuz Worte sind poetisch und haben einen eigenartigen Rhythmus, in den man besonders gesogen wird, wenn man den Text laut liest. Ein besonderes Lob gebührt deshalb der Übersetzung ins deutsche! „Sturz in die Sonne“ ist ein Preis der Schöpfung und gleichzeitig ein Abgesang auf die Zivilisation. Ein mulmiges Gefühl stellt sich ein. Denn werden wir nicht auch bald in die Sonne stürzen, metaphorisch gesehen.

Der Inhalt: Es wird immer heisser. Unheilvoll heiss. Die Erde ist verloren. Und damit die Menschheit. Der Mensch ist nicht erst dann verloren, wenn die Erde verglüht, sondern schon in dem Moment, in dem er die Hoffnung verliert und die menschliche Ordnung zusammenbricht. Zügellosigkeit. Gewalt. Anarchie. Sind die Folge. Darauf konzentriert sich der Roman.

Der Kommentar:
Was wir heutigen Leser vermissen, sind Erklärungen. Warum ist das so, welches Unglück genau hat zum Sturz in die Sonne geführt? Es ist so. Basta. Ist mir zu wenig. Das zweite, was wir heute und vielleicht auch die von gestern, nicht so honorieren, ist eine gewisse Langatmigkeit. Dabei ist der Text kurz. Aber es gibt keine Identifikationsfiguren und es reiht sich monoton ein grausames Bild an grausames Bild. Diese Bilder sind düster und doch teilweise schön und reflexiv. Das ist das Berührende. Ich habe den Eindruck, ich lese ein langes Gedicht.
Das Ende hat keinen Knalleffekt. Die Erde stürzt in die Sonne, das ist doch was. Was passiert dabei im Weltall? Bricht die Sonne auseinander? Wird sie ein schwarzes Loch? Gut, es kann niemand dabeigewesen sein. Es hätte mich trotzdem interessiert.
Trotz einiger Kritikpunkte ist es ein Plus, einen mir unbekannten schweizer Literaten aus dem 20. Jahrhundert kennenzulernen. Ramuz Sprache, zu seinen Lebzeiten von seinen Zeitgenossen heftig kritisiert, mag ich, sie hat etwas ganz Eigenes.
Das Nachwort trägt vieles zum Verständnis des Textes und des Schriftstellers bei. Es hat zum vierten Stern geführt. Alte Texte brauchen ein Nachwort.

Fazit: Sturz in die Sonne ist ein schöner, lyrischer Text, der das Grauen lehrt, aber irgendwie keine Entwicklung hat und auf Effekte verzichtet. Das mag literarisch lobenswert sein, aber für den heutigen Spannungsleser reicht Lyrik alleine nicht aus, um zu begeistern. Da Ramuz aber eins kann, und das ist Atmosphäre , legt man das Buch so weg wie man es begonnen hat: mit einem diffusen mulmigen Gefühl. Steht uns Selbiges bald bevor? Wenn es so ist, hilft alles "Kleben" nichts.

Kategorie: Klimadystopie.
Verlag: Limmat, 2023
Profile Image for Anna.
605 reviews40 followers
September 22, 2023
This is a very classic French narrative. Very sociological and clearly in the tradition of our dear existentialists.
The story is told quickly: There has been a problem in the Earth's gravitational field. It is irreversible, it is final. The earth is falling into the sun. Everything must die. And nothing can be done.
In 30 small chapters, Ramuz imagines situations arising from this apocalypse. It is interesting, and themes such as a rapidly warming earth and the idea of fake news suggest a connection to our time. But Ramuz is very much writing in his time, for his time. I could not really connect with the narrative because there was no cast of characters to follow, no sense of time, as in I did not know if the world was going to end in a week or four years. Probably a few weeks, but it just did not engage me in the long term.

It is an interesting book. It just left me without any emotion, which is not what I look for in a book.
Profile Image for Anton.
85 reviews
June 7, 2020
В отличие от предыдущего романа трилогии, эту читать было значительно труднее, чему причиной как монтажность повествования, так и описываемые в книге горести. По общему настроению очень близко к "Меланхолии" Фон Триера, и даже если отбросить догадки про гипертекстуальные игры в автора и творимые им произведения, все равно остаётся весьма актуальный спустя почти сотню лет текст о конце света.
Profile Image for Swizly.
8 reviews
February 2, 2025
Die Erde brettert der Sonne entgegen - was nun?
Die Erde verdorrt, doch auch die Gesellschaft, welche sich zu Anfang gegenseitig unterstützte, bricht immer mehr in sich zusammen. Es entsteht Krieg und Zerstörung.
Die Beschreibung von Ramuz empfinde ich auf unsere Gesellschaft projektierend sehr treffend und akkurat.

Er beschrieb Gefühle der Menschen und Auswirkungen des Weltunterganges, worüber ich mir bisher nie Gedanken gemacht hatte. Ich kam nicht umhin, mir selbst zu überlegen, wie ich denn mein Leben in so einer Situation fortführen würde.

Ich vergebe 3* weil:
Die Kapitel sind als eigenständige Geschichten zu verstehen. Heisst, sie haben keinen Zusammenhang zueinander und sind auch von der Zeit her durcheinandergewürfelt. Zum Beispiel wird bei einem Kapitel erwähnt, dass der See quasi ausgedorrt ist, in einem Kapitel gegen den Schluss des Buches, war der See plötzlich wieder prall gefüllt und drohte das Dorf zu überfluten. Ich war verwirrt.
Auch an den Schreibstil musste ich mich Anfangs sehr gewöhnen, denn die Sätze ergaben meist nur in einem ganzen Absatz Sinn.
Im Nachwort, welches Beschrieb, wie das Buch zu lesen ist, löste sich dann das Rätsel. Vielleicht wäre es besser gewesen, hätte man das Nachwort als Prolog genommen.
This entire review has been hidden because of spoilers.
452 reviews
June 14, 2023
Très beau, d'un style puissant et poétique. Des images fortes qui m'ont marquée durablement.
Je me suis pourtant un peu ennuyée, arrivée au tiers de l'ouvrage, environ. Puis l'intérêt est revenu.
Je reste perplexe quant à la signification de la scène finale... Un retour de flamme religieux chez l'auteur ? Il a pourtant traité la question des religions en quelques lignes sarcastiques et convaincantes au cours du récit...
Profile Image for Benoît.
407 reviews25 followers
December 17, 2023
Ramuz imagines the Earth plunging into the sun and the familiar inhabitants of the Geneva Lake going progressively mad with heat. Despite the post-apocalyptic setting, the text is essentially poetic. I enjoyed that it’s told in “tableaux”. But after a few of those, we come back to the same ideas told in different ways, without respecting the chronology. The language also has its own limitations with its orality.
Profile Image for Brooks .
95 reviews3 followers
September 8, 2024
Am Anfang erstaunlich viele Parallelen zu den heutigen Querdullies gefunden. Ab dann kann man so durchskippen. Literarisch ganz interessanter (eher Panorama- statt Handlungs-Ebene), aber 100 Jahre später recht absehbarer Dystopie-Porn, FSK12-Niveau. Ich beneide Charles-Ferdinand fast darum, dass das wahrscheinlich das heftigste ist, was er sich hat vorstellen können.
Das Nachwort des Übersetzers war in Teilen ganz interessant.
Profile Image for Ronja Kindler.
67 reviews
September 28, 2023
Das Nachwort von Steven Wyss erklärt eigentlich alles.
Ich würde das Buch nicht empfehlen, aber wer neugierig ist, dem taugt vielleicht oben erwähntes Nachwort.
Profile Image for Sombre Grimoire.
1,523 reviews20 followers
February 10, 2024
Je n'ai pas trop accroché à cette lecture... je ne sais pas à quoi je m'attendais spécialement mais je n'ai pas réussi à rester longtemps concentré sur le récit avec la plume de lauteur...
106 reviews5 followers
November 8, 2024
Une histoire quasi apocalyptique d’une planète en surchauffe, écrite il y a 100 ans… Plus tellement de la science-fiction aujourd’hui… Style incroyable de Ramuz.
Profile Image for Elias.
10 reviews
August 4, 2023
Für mich persönlich eine Herausforderung die Geschichte zu lesen und zu verstehen. Allerdings auch eine, der ich mich gerne gestellt habe. Das Buch regt definitiv zum nachdenken an und die Verwirrung, die ich beim Lesen häufig empfunden habe, passt perfekt in die Stimmung die mir das Buch vermittelt hat.
Profile Image for Conny.
616 reviews86 followers
August 6, 2023
Über hundert Jahre nach seiner Entstehung wurde der Roman «Présence de la mort» von Charles Ferdinand Ramuz erstmals ins Deutsche übersetzt. Entstanden in Erinnerung an den Hitzesommer von 1921, könnte man «Sturz in die Sonne» heute auch als Klimadystopie lesen.

Dass man mit einer solchen Interpretation massiv falschliegt, wird allerdings gleich im ersten Kapitel deutlich. Ein Unfall im Gravitationssystem ist die Ursache für die grosse Hitze, die die Menschen im Roman plagt; die Erde ist dabei, zurück in die Sonne zu stürzen. «Alles Leben wird enden», so lautet die Botschaft. Die steigenden Temperaturen werden jede Existenz auf dem Planeten auslöschen. Doch noch ist alles ruhig.

«Nur diese derart grossen Sterne, derart weiss, dass sie den Himmel ganz schwarz machten.»


C. F. Ramuz entfaltet im Folgenden düsteres Gedankenexperiment darüber, wie sich der Mensch im Angesicht seines sicheren Todes verhält. Und nicht nur des eigenen Todes – denn dem Untergang der Welt entkommt niemand; egal, ob arm oder reich, fleissig oder faul, politisch oder nicht. Doch wie umgehen mit einer Gefahr, die – zumindest noch – unsichtbar ist?

Die Antwort liefern zahlreiche kurze Vignetten, die die Gedanken verschiedener Figuren wiedergeben. Ramuz konzentriert sich dabei vor allem auf die «kleinen Leute», die weiter ihren Alltag bestreiten, während sie mit ihrem Schicksal hadern. Angesiedelt in der Genferseeregion bekommt man einen Eindruck davon, was die Folgen der steigenden Hitze bedeuten: die Bäche leeren sich, der See – als letzter kühler Rückzugsort – ist voller Algen, die Sonne brennt erbarmungslos am weissen Himmel. Nur die Weinbauern freut’s: eine gute letzte Lese. Ansonsten herrscht vor allem Ungläubigkeit vor, dann Trauer und schliesslich Wut.

«Das ist nicht für uns, es ist zu gross.»


Gezielt lotet Ramuz die menschliche Psyche im Extremfall aus. Er tut dies in präziser, ungekünstelter Sprache, nahe am Gesprochenen; für die Entstehungszeit eine ungewöhnliche und damals nicht nur wohlwollend aufgenommene Strategie, dafür aber heute angenehm lesbar. Er spielt mit Wiederholungen, verschiedenen Zeitformen und dem Sprachrhythmus, was dem Text – trotz seines grausamen Inhalts – einen poetischen Klang verleiht.

«Sturz in die Sonne» als düstere Klimaprophezeiung zu verkaufen, mag ein schlauer Marketing-Move sein, und ja: einige der Beschreibungen lassen uns an die vergangenen Sommer denken, die viel zu heiss und zu trocken waren. Doch Ramuz konnte noch nichts von der globalen Erwärmung ahnen, und sein Buch ist viel mehr als nur die Idee einer dystopischen Zukunft. Es ist eine Erkundung der menschlichen Psyche und der Bewältigungsstrategien, zu denen wir fähig sind – im besten und im schlechtesten Sinne.

Review erschienen beiphosphor-kultur.ch.
Profile Image for Seán.
207 reviews
September 11, 2013
It's the end of the world:
Closing the eyes, opening them; open eyes or shut: always that and he before it. . . . Gavillet before Gavillet and then there will be no more Gavillet. A brow, two eyes, a nose: and then no brow, no nose, nor any eyes; -- something that thinks and feels behind that brow, then nothing feeling or thinking. One goes toward death through fear of death. It is so incomprehensible! That's how man is made. Man, a man: this nothing which is everything, then is nothing at all. He sees that he is going to be no more, and he is so afraid of being no more, that he thinks: 'Rather not to be anymore!' That's how men are made. They go toward death through fear of death, they flee from it the wrong way. Thinking to escape it, they go to meet it; they are attracted by the void itself, as in the mountains before a precipice, when the step you make to escape leads you to it, and the fear of falling is really what makes you fall.

Something that feels which will feel no more. Something that thinks which will think no more.

Gavillet opens the dresser drawer: he takes out his revolver.
Displaying 1 - 26 of 26 reviews

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