Ich sehe was, was du nicht siehst, und das wird wahr Als Kind hat Julian merkwürdige Visionen. Das sind nur Fehlschaltungen im Hirn, sagt seine Therapeutin, bedeutungslose Trugbilder. Und mit den richtigen Medikamenten sind die auch verschwunden. Jahre später wird Julian mit einer schockierenden Erkenntnis konfrontiert. Einige seiner Visionen scheinen wahr geworden zu sein. Sieht er Schatten, die die Zukunft vorauswirft? Könnte er also schlimme Ereignisse verhindern? Oder tritt er damit noch größere Katastrophen los?
Born on 30 October 1968 in Vienna, Ursula Poznanski (a.k.a. Ursula P. Archer), after finishing high school, she began studying Japanese studies, journalism, law and theater.
She has worked as a medical journalist since 1996.
She has been a published book author since 2003.
She lives with her family in the south of Vienna. ------------------------------------- Geboren am 30. Oktober 1968 in Wien. Nach Beendigung des Gymnasiums Studium der: Japanologie, Publizistik, Rechtswissenschaften, Theaterwissenschaften (in ungefähr dieser Reihenfolge, ohne Gewähr und ohne Abschluss). Seit 1996 Medizinjournalistin, seit 2003 veröffentlichte Buchautorin.
Kann man die Zukunft voraussehen und auch verhindern, falls nötig ?
In dem Buch Oracle von Ursula Poznanski, geht es um Julian, welcher in das Studentenwohnheim für das Studium eingezogen ist. Er hat einen besonderen sechsten Sinn oder wie seine Therapeutein es nennt, psychische Wahrnehmungsstörungen. Als Kind haben sie ihm Angst gemacht, deshalb hat er Tabletten bekommen und jetzt sie er keine mehr. Sein Mitbewohner im Studentenwohnheim schlägt ihm vor, die Tabletten abzusetzen und er macht es. Natürlich kommen die Marker, wie Julian sie nennt wieder, aber was bedeuten sie und sagen sie wirklich die Zukunft voraus und wenn ja, kann man diese auch verhindern ?
Meine Meinung: Ich fand die Geschichte spannend geschrieben und flüssig zu lesen. Das ist jetzt mein zweites Buch der Autorin und ich mag eindeutig ihre Bücher. Sie schreibt spannend und sehr informativ, ich war komplett in der Geschichte drin und wollte immer weiter lesen. Man muss sich natürlich auf das Thema einlassen, sonst wird man es vielleicht nicht mögen. Die Idee und die Umsetzung, fand ich aber sehr gut.
Fazit: Wieder ein spannendes Buch der Autorin mit einem tollen Thema, auf das man sich einlassen muss. Ich werde in Zukunft noch sehr gerne weitere Bücher der Autorin lesen.
Ich vermisse die Ursula Poznanski der frühen 2010er Jahre, in denen Erebos und die Ria-Trilogie erschien und mich denken ließ, diese Autorin sei ein literarischer Genius. Denn diese Bücher hatten moralische Fallhöhen, hochspannende Handlungen und sehr interessante Themen, die teilweise sogar (zumindest im Falle von Erebos) vor ihrer Zeit, wenn nicht sogar ein wenig prophetisch waren. Und nach all den Enttäuschungen mit interessant klingenden Prämissen, die sich aber oft als unlogisch oder leblos herausgestellt haben, klang Oracle mal wieder nach einem Jugendroman ganz in alter Poznanski-Manier. Denn hierin geht es um den 19-jährigen Julian, der seit seiner frühen Jugend von unheimlichen Visionen begleitet wird, die ihm ein normales Leben unmöglich machen. Ständig sieht er in seinen Mitschülern merkwürdige Schatten, die ihre Gesichter oder andere Körperteile umschließen, und die ihm eine Heidenangst einjagen. Durch eine langjährige Therapie und der Diagnostizierung von Psychosen kann er mithilfe von Medikamenten schließlich doch ein halbwegs normales Leben führen und erlebt nun seine ersten Tage im Studentenwohnheim, die er nutzen will, um endlich Freunde zu finden und Dinge zu unternehmen, die er in seiner Jugend nicht tun konnte. Doch als ein ehemaliger Schulkamerad von ihm einen schweren Unfall hat und exakt die Stellen seines Körpers betroffen sind, die früher von Schatten umhüllt waren, wird Julian skeptisch. Leidet er wirklich unter Psychosen? Immerhin ist das doch ein ziemlich großer Zufall. Und obwohl seine Therapeutin versucht ihn zu beruhigen, setzt er ohne ihr Wissen seine Medikamente ab, um zu schauen, ob die Schatten wirklich eine Art prophetische Gabe mit sich ziehen. Und gerät damit nicht nur in einen Strudel aus lauter Ereignissen, deren Zeitpunkt und genaues Aussehen er nicht kennt, und die er zu verhindern sucht, sondern auch der Frage, ob diese Gabe, Menschen zu retten, doch nicht eher ein Fluch ist.
Was hört sich das doch nach einer Geschichte an, die total packend und voller interessanter moralischer Fragen sein könnte! Und in manchen Teilen ist es sogar ein wenig philosophisch, da sowohl Julian als auch seine Freunde hin und her gerissen sind darüber, was sie von der Fähigkeit des Protagonisten halten sollen. Ist es besser, wenn er die Betroffenen warnt, ihnen allerdings keine konkreten Hinweise geben kann, weder zum Wie noch zum Wann? Ist es unterlassene Hilfeleistung, wenn er das trotz aller Vagheit nicht tut? Oder löst er dadurch, dass er ihnen von ihrem Schicksal erzählt, überhaupt erst dieses Schicksal aus? Und was, wenn der Betroffene einem nicht glaubt - kann man ihn dann einfach dazu zwingen außer Gefahr zu bleiben, auch wenn man nicht weiß, wie lange man das tun muss? Dies sind alles wahnsinnig spannende Fragen, und teilweise macht sich Julian auch Gedanken darüber. Auch muss er damit umgehen, wie von ihm gerettete Menschen ihn teilweise (gegen seinen Willen) zu einer Internetsensation machen wollen, und begeht dabei einen Fehler nach dem anderen. Dadurch kommt es immer wieder zu kleinen Wendungen in der Geschichte neben dem großen Plot um einen Nebencharakter, der Julian durch aufkommende Markierungen etwas seltsam erscheint. Genannter großer Plot bleibt nämlich einen Großteil der Handlung auf der Strecke bzw. im Hintergrund. Stattdessen geht es immer wieder um ,kleinere' Ereignisse, die von Julian beeinflusst oder nicht beeinflusst werden, und um sein Leben als Student. Und so sehr Poznanski sich bemüht, Julian und sein Verhältnis zu seinen Fähigkeiten bzw. seiner erst so eingeschätzten Psychose zu beschreiben, es bleibt leider langweilig. Sowohl Julian als auch seine Freunde und Mitstudenten wirken alle recht farblos, ohne Identität und tragen nicht wirklich etwas zum Plot bei. Jegliche Interaktionen wirken reglos und fast schon egal, . Daher ist man kaum wirklich in der Geschichte drin und ist nicht wirklich gespannt darauf, was passiert. Denn wenn die Figuren einem egal sind, was soll es einen kümmern, was mit ihnen geschieht?
Und das ist schade, denn im Gegensatz zu ihren anderen Büchern ist Oracle ausnahmsweise mal kein reiner Thriller mit einer sinnvollen bzw. auf irdischen Dingen basierenden Erklärung. Dahingehend hätte die Autorin bezüglich Julians Visionen und wieso ausgerechnet er sie hat, richtig abgefahren und kreativ sein können. Eine Erklärung dafür gibt es jedoch nicht, zumindest keine, die wirklich ausgesprochen wird . Und das kann natürlich funktionieren, wenn ein im Dunkel bleibendes Mysterium irgendeine philosophische oder erzählerische Tragweite hätte - hat es hier aber nicht. So gesehen plätschert das Buch ziemlich vor sich hin und wird erst im letzten Viertel halbwegs spannend, da dort endlich auf manche Anspielungen und Redcons eingegangen wird und man das Gefühl bekommt, dass nun wirklich was auf dem Spiel steht. Wirklich Leute sterben könnten! Davor allerdings hat man eine sehr belanglose Geschichte, in der einige Themen zwar angeschnitten und Beziehungen etabliert werden, es sich allerdings sehr beliebig und einfach unausgegoren anfühlt. Daher kann selbst das Finale einen nicht vom Hocker reißen und lässt einen mit der Frage zurück, was Poznanski mit diesem Buch überhaupt erreichen wollte.
Denn für eine Geschichte mit ,Was wäre wenn?''-Szenario wird zu wenig philosophiert und sich auch zu wenig mit dem eigentlichen Thema Visionen auseinandergesetzt. Für einen Thriller ist es definitiv zu langweilig und - trotz drohender Gefahren von allen Seiten - zu harmlos. Für eine Charakterstudie ist Julian einfach zu flach und hat abseits von seinen Visionen kaum etwas zu bieten, dass ihn wirklich als Mensch auszeichnet. Von daher - was ist dieses Buch? Was will es sein? Denn es hat Schnipsel von einigen Genres, bleibt am Ende jedoch ohne Identität.
Vermutlich das bisher schlechteste Buch von Poznanski, und das obwohl es wieder eines der guten hätte werden können. Sowohl die Figuren als auch ihre Dialoge und Beziehungen fühlen sich sehr beliebig an, die ständigen Markierungen, die Julian sieht, stellen oft keine nachhaltige Gefahr da, und erst gegen Ende wird überhaupt erst die eigentliche Handlung aufgegriffen und ein bisschen Action ins Geschehen gebracht. Poznanski versucht zwar darzustellen, dass es Segen und Fluch zugleich sein kann, ein Orakel zu sein, bezieht dabei auch soziale Medien mit ein und dass Menschen von einem nahenden, aber unkonkreten Unglück nichts hören wollen, allerdings bringt das kaum Geschmack in diese pampige und haferflocken-artige Geschichte. Am schlimmsten ist jedoch wirklich die mangelnde Identität des Buches - denn wenn ein Buch von Poznanski zuvor nicht auf der Höhe war, konnte man wenigstens sagen, dass der Thriller eine schlechte Auflösung hatte, der Bösewicht unnachvollziehbar gehandelt hat, etc.. Aber in diesem genrelosen Buch hat man nicht mal das. Sehr schade. Sehr wahrscheinlich mein letztes Buch von Poznanski!
So, Frau Poznanski kann es doch noch. Ich habe zwar kleinere Sachen, die mich stören, aber es driftete nicht vollkommen ab in völlig absurde Gefilde wie in den letzten Büchern von ihr meistens. Also die, die ich noch gelesen habe. Hier präsentiert sie wieder (und Vorsicht, weiter unten wird es spoilerig) ein spannendes, mitreißendes Buch. Saubere Lösung, wenn auch conveniant. Aber Julian ist ein sehr spannender Charakter. Mein Liebling war ganz klar Robin, der war einfach nur super und total schillernd. Was ich überzogen fand war Lars'. Warum den Typen überhaupt noch jemand kontaktiert und er nicht aus der WhatsappGruppe geworfen wird, erklär mir bitte einer. Ich kann es nicht nachvollziehen. Außerdem (und vor allem!) die Verbindung zwischen Armin und Lars? Wo kam das bitte her?! Das hätte es nicht gebraucht für einen guten Abschluss. Der Handlungsstrang rund um Sonja, der um Lars und der um das Wohnheim hätten gut vollkommen getrennt bleiben können. Gut, abgesehen von den Reportern etc am Wohnheim, wo das TikTok Video und Lars' Agenda total stimmig ineinander übergegriffen haben. Das passte. Insgesamt bin froh, der Autorin nochmal eine Chance gegeben zu haben, wenn ich auch zugeben muss, dass mich das Thema rund um Julians Diagnose ein wenig belastet hat und das Lesevergnügen für mich ein wenig geschmälert hat, aber das ist nicht Schuld der Autorin.
Das Erste, was an „Oracle“ auffällt, ist der aufsehenerregende Einband mit Glanz-, Gold- und Prägedruck – ein außergewöhnlicher, wunderschöner Hingucker, der es zu einem Erlebnis macht, das Buch einfach nur anzusehen, in die Hand zu nehmen und zu befühlen. Das Zweite, was mir an diesem Jugendbuch auffiel, war der fast genauso ungewöhnliche Inhalt der Geschichte. Es geht hier um den frischgebackenen Studenten Julian, der seit seiner Kindheit ein Einzelgänger war, weil er mit eigenartigen Visionen zu kämpfen hatte, bis er schließlich mit einer Psychotherapie anfing und seitdem auch Medikamente bekommt, die diese Bilder in seinem Kopf inzwischen haben verschwinden lassen. Doch als er bei einem Klassentreffen auf schockierende Weise erfährt, dass einige seiner vermeintlichen Fantasien wahrgeworden zu sein scheinen, fängt er an zu zweifeln. Ist es möglich, dass er die Zukunft voraussehen kann? Und dass er zukünftige Katastrophen vielleicht sogar verhindern kann? Dieser Roman ist das zweite Buch von Ursula Poznanski, das ich gelesen habe, und wie im ersten („Elanus“) beweist die Autorin auch hier viel Verständnis für ihre Hauptfigur, die aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten ebenfalls einen Außenseiterstatus innehat. Julian ist allerdings von Anfang an wild entschlossen, nun an der Uni endlich ein neues, selbständigeres und sozialeres Leben zu beginnen, und tatsächlich gelingt es ihm, sich mehr zu öffnen und Freundschaften zu schließen, was den Fantasyelementen des Romans eine einfühlsame Coming-of-Age-Story hinzufügt. Und dann gibt es da natürlich noch die spannende Thrillerhandlung ... Auch wenn sich mir bis zum Ende des Romans nicht erschlossen hat, weshalb der Titel dieses Jugendromans „Oracle“ lautet, obwohl hier niemand so heißt bzw. genannt wird und Poznanski außerdem eine österreichische Schriftstellerin ist, die ihre Bücher auf Deutsch verfasst, tut das dem Spaß beim Lesen doch keinen Abbruch. 4,5 Sterne.
3 ⭐️ Der Schreibstil war flüssig, wodurch ich das Buch sehr gut lesen und der Handlung ebenfalls folgen konnte. Es hat mir gefallen, wie die Autorin am Ende von jedem Kapitel einen kleinen Cliffhanger eingebaut hat. Die Charaktere waren mir sympathisch, vor allem Robin, Pia und Kinski haben die Geschichte für mich versüßt. Die Idee fand ich spannend und die Umsetzung gelungen. Gerade zum Schluss fand ich es sehr fesselnd und konnte es dann nicht mehr weglegen. Allerdings hat es sich für mich vorher an einigen Stellen gezogen. Dadurch habe ich das Buch manchmal weggelegt, weil ich nicht unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Ich hätte mir gewünscht, dass es nicht erst am Ende diesen einen großen Plottwist gibt. Vielleicht lag es auch daran, dass es ein Jugendbuch ist und ich mittlerweile eventuell zu alt für dieses Genre bin. Denn für jüngere Leser*innen kann ich dieses Buch empfehlen.
1,5 ⭐️ ich hab’s leider nicht bis zum ende ausgehalten… die story war so flach und eintönig und hat mich einfach nicht gechatched. ja die themen sind aktuell und wichtig aber ich war wirklich kein fan dieses „übernatürlichen“ und auch die charaktere hatten irgendwie alle viel zu wenig persönlichkeit. mannnn ich mag ursula poznanski eigentlich echt gerne aber die neuen bücher — weiß ich jetzt nicht. ich vermisse die erebos, aquila, saeculum und eleria-triologie zeiten 🎞️🧸
4,5/5 Endlich mal wieder ein Buch, dass mich jedes Mal, wenn ich es in die Hand genommen habe, gefesselt hat. Zwar sind einige Handlungen nicht so richtig nachvollziehbar und manche Charaktere bzw. ihre Rollen innerhalb der Story etwas überzogen, aber gerade das macht manche Situationen so eindrücklich. Ich bin mal wieder sehr überzeugt!^^
oracle ist vieles: charakterstudie eines "anderen", durch seine eigenheiten beinahe aussätzigen; eine verhandlung des zusammenhangs zwischen (zukunfts)wissen und verantwortung; eine große allegorie, die sich auf verschiedenste bereiche unseres lebens beziehen lässt; und dazu noch ein jugendroman. vielleicht zuviel. denn poznanski serviert uns von allem etwas, von vielem aber so wenig, dass sich geschmacksnoten gegenseitig aufheben. ein sehr großes figurenarsenal tummelt sich auf den gut 400 seiten, eine spannungsgetriebene handlung rund um den protagonisten julian, der sich auf der einen seite mit seiner psyche befassen muss, als er feststellt, dass seine wahnvorstellungen eigentlich delphische visionen sind, der zugleich aber auch nach langer zeit der abriegelung den aufbruch wagt, in ein studentenheim zieht und die probleme und herausforderungen, die das mit sich führt, bewältigen muss. am stärksten ist das buch da, wo julian mit sich selbst auszumachen versucht, wie er mit dem wissen um die zukunft umgeht, das sich in form von schatten, balken oder nebeln, die sich vor andere menschen legen, äußert, wo er die wahl hat, ob er diese unheilsvisionen mit der bewährten medikation unterdrückt oder sich ihnen stellt, wobei sich diese entscheidung nicht als matrixhafter essentialismus darstellt, da sie jederzeit reversibel ist. es sind ebenjene stellen, an denen sich parallelen zu unserer gegenwart auftun, in der wir, mit dem wissen um klimawandel oder schwelende konflikte beschenkt oder verflucht, ebenfalls eine entscheidung treffen können, und zwar jeden tag aufs neue. bei den büchern von ursula poznanski verbindet sich häufig, was mich zugleich fasziniert und davon abhält, ihnen höhere bewertungen zu geben: höchst gegenwärtige themen, auf wunderbare weise verhandelt, und die einengenden genre- und stilkonventionen, ohne deren einhaltung ihre bücher vermutlich weniger erfolgreich wären. doch wenn sie es einmal wagen würde, sich von ihnen zu lösen, könnte ihr nächstes buch nicht nur ein interessanter gegenwartsroman sein - sondern ein großer.
Nicht ihr bestes Werk, aber trotzdem auf jeden Fall lesenswert. Ursula Poznanski hat sich an die Jugendsprache rangewagt, wie sehr ihr dass gekungen ist, lasse ich mal so offen stehen (ich zitiere: "Deine kribbeligen Vibes schwappen bis hierher") Alles in allem ein spannender Roman, der mich auch durchaus gefesselt hat.
Es werden spannende Charaktere vorgestellt, die in den meisten Fällen (bis auf die Jugendsprache) sehr authentisch, sympathisch und menschlich rüberkommen. Auch in den Protagonisten Julian kann man sich gut hineinversetzen und man bekommt einen guten Einblick in sein kompliziertes Inneres. Andere Nebencharaktere widerum wirken eher flach und unrealistisch, zeigen zu extremes, einseitiges und unlogisches Verhalten, dass nur auf einer einzigen Eigenschaft aufbaut und deshalb die Personen sehr konstruiert wirken lässt.
Genauso die Romanze, die wie in vielen Büchern nur um der Romanze Willen da ist. Sie ist kaum Thema und man erhält nur selten Einblick in Julians romantischen Gefühle, deshalb wirkt sie meiner Meinung nach etwas gezwungen und hätte wuch weggelassen werden können.
Die Idee hinter dem Roman ist originell und gut umgesetzt, allerdings wird erst ziemlich spät klar, was die tatsächliche Handlung ist. Einige Dinge wirken außerdem etwas weithergeholt und nicht ganz schlüssig, was bei Mystery-Romanen natürlich oft der Fall ist, wenn Übernatürliches mit unserer Realität kombiniert wird. Eine genauere Auflösung was die Oma angeht (kein Spoiler) hätte ich mir gewünscht. Auch andere Handlungsstränge werden meiner Meinung nach nicht befriedigend beendet und lassen einen am Ende mit ein paar Fragezeichen stehen.
Alles in allem halte ich den Roman aber für empfehlenswert, er ist von Anfang bis Ende spannend und das ist ja das wichtigste. Dass ich das ganze Buch an einem Tag gelesen habe spricht schließlich auch nur dafür.
Auch das neuste Buch der guten Ursula hat mich nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Ich habe es fast in einem Rutsch durchgelesen, weil es wieder ein echter Pageturner ist. Man braucht bezüglich der Fähigkeit des Protagonisten ein wenig Suspension of Disbelief, wird dann aber mit einer spannenden Geschichte und sympathischen Charakteren belohnt.
Es kristallisiert sich erst recht spät heraus, worauf die Geschichte hinaus will, aber auch der Anfang ist sehr kurzweilig und faszinierend.
Ein Buch, dass mich leider unbefriedigt zurückgelassen hat.
Den Klappentext, sowie das Cover und die Idee des Buches fand ich sehr ansprechend. Was mir sehr gut gefallen hat, war die Länge der Kapitel und, dass diese meist mit einem Cliffhänger enden, so dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Weniger gefallen haben mir die Schauplätze, an denen das Buch spielt, da sie für meinen Geschmack ein wenig eintönig waren und sich fast nur auf das Wohnheim und die Therapiestunden des Hauptprotagonisten Julian beschränken. Was mich letztendlich jedoch am meisten enttäuscht hat war das Ende, beziehungsweise der Plottwist, Denn dieser hat mich leider mit einem frustreierten Gefühl zurückgelassen.
Achtung Spoiler!!! Den Handlungsstrang mit dem Bootsunfall fand ich in Ordnung, jedoch hätte ich mit einem krasseren Plottwist beziehungsweise einem spanndenderen Ende gerechnet. Was mich jedoch wirklich gestört hat war, dass man nie erfährt warum Julian nun diese ganzen Zeichen gesehen hat, denn das war genau das was mich an der Geschichte am meisten interessiert hat. Die Rauchzeichen und Ruhnen hören nach der Bootsfahrt einfach auf, was für mich in Ordung wäre, wenn es eine Auflösung gegeben hätte warum sie überhaupt angefangen haben. Insgesamt also eine spannende Idee mit für mich persönlich mittelmäßiger Umsetzung
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Ich LIEBE Ursula Poznanski und all ihre Bücher! Hab mir vorher gar nicht durchgelesen, worum es überhaupt geht, weil ich wusste, dass es mir gefallen wird - und so war es auch! Geb 4 Sterne, weil ich andere (Jugend-)Bücher von ihr spannender fand, aber auch hier ist die Idee und Umsetzung wieder wunderbar gelungen und der Schreibstil so flüssig, dass man es erst wieder aus der Hand legt, wenn man auf der letzten Seite ist.
Ich hatte schon länger nichts mehr von Ursula Poznanski gelesen und hat "Oracle" hat mal wieder mein Interesse geweckt. Ich war trotzdem ein wenig skeptisch, weil die Bücher der Autorin mich in der Vergangenheit nicht immer überzeugen konnten.
Julian hat seit seiner Kindheit seltsame Visionen. Er sieht Schatten und Nebel über den Menschen wabern. Medikamente verhindern dann die Visionen, aber dann hat Julian eine Idee was die Schatten bedeuten könnten und setzt die Tabletten ab.
Ich muss gestehen, dass ich mich mit dem Buch schwer getan habe. Einerseits gab es einige interessante Momente und das Grundgerüst der Handlung war für mich auch interessant, aber andererseits war die Geschichte in großen Teilen sehr zäh und es ist insgesamt zu wenig passiert. Erst am Ende kommt Spannung und auch Action in die Handlung, was mir persönlich zu spät war.
Julian ist ein eher ruhiger Protagonist, und man kann auch ihn und seine Probleme gut nachvollziehen, dennoch konnte ich nicht immer mit mit nachempfinden und es war emotional ein wenig oberflächlich.
Insgesamt hat das Buch seine guten Momente, diese ware mir aber zu wenig, um mich wirklich überzeugen zu können.
Nun, es ist sicher nicht Poznanskis bestes Buch. Die Prämisse des Romans hat mich auf jeden Fall interessiert, aber die Umsetzung in die Handlung ist meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen. Bis zum Schluss bleiben die meisten Fragen über Julians Fähigkeiten und die seiner Großmutter völlig ungeklärt, weshalb auch das Ende so unbefriedigend ist. Hinzu kommt, dass die Charaktere alle extrem flach und ohne Ambivalenz geschrieben sind und bis auf wenige Ausnahmen schon bei ihrem ersten Auftreten eindeutig als gut oder böse identifiziert werden können und diese Eigenschaft auch das ganze Buch über behalten. Der Protagonist des Romans bleibt die ganze Zeit über unsicher, verliebt sich sofort in das erste Mädchen, das ihm freundlich gesinnt ist, und macht die ganze Geschichte über keine charakterliche Entwicklung durch. Man kann dem Buch aber zugute halten, dass es durchaus spannend zu lesen ist und die Idee der Zukunftsvisionen als medizinischer Ausnahmefall interessant ist, weshalb meine Bewertung trotz allem noch relativ gut ausfällt.
Ich mag Poznanskis Werke, weil sie einen guten Schreibstil hat. Ich fand die Idee sehr cool und interessant, nur war der Klimax der Geschichte zu sehr am Ende und es war irgendwie wenig "Spannung", sondern mehr "Neugier", was jetzt der eigentliche Plot der Geschichte ist.
Ich liebe, liebe, liebe Ursula Poznanskis Bücher… Ob ich es gekauft hätte, wäre es nicht von ihr gewesen? Wahrscheinlich nicht. Ich hab mich die ganze Zeit darauf gefreut, es zu lesen, weil ich wusste, dass es wieder richtig toll wird. 🥰 Der Schreibstil war flüssig, sodass man gut vorangekommen ist. Die Story dieses Mal war fesselnd und spannend, aber nicht all zu gruselig, was ich an sich nicht schlimm fand. Die richtig spannenden Szenen kamen erst zum Ende hin, aber die vorherigen Seiten haben sich nicht etwa gezogen/waren langweilig. Mit den Charakteren konnte ich mich ebenfalls gut anfreunden. Ganz zu schweigen vom Cover. 😍 Tolles Buch mit einer aussergewöhnlichen Geschichte, die man so oder in dieser Art nirgends findet, aber das sind wir ja schon gewohnt von ihren Büchern. :)
In "Orcale" lernen wir Julian kennen, der seit seiner Kindheit unter merkwürdigen Erscheinungen leidet. Er sieht manche Menschen nur teilweise, da Trugbilder Teile des Körpers oder des Kopfes verdecken. Manchen Menschen wabbert auch Nebel aus den Augen, was Julian natürlich richtig verstört. In der Schule wird er wegen seines komischen Verhaltens gemobbt und ist deswegen seit einigen Jahre in psychologischer Behandlung. Durch die Einnahme von Tabletten sind die Trugbilder tatsächlich verschwunden. Aus diesem Grund erlauben ihm seine Eltern etwas selbstständiger zu werden. Zum Studium zieht er in ein Studentenwohnheim und erlebt erstmals richtige Freundschaften. Doch das Klassentreffen mit seinen ehemaligen Mitschülern wirft ihn wieder zurück. Er erfährt, dass zwei seiner Schulkameraden Unfälle hatten und sie genau dort verletzt wurden, wo er die Trugbilder gesehen hat. Kann Julian etwas Ereignisse aus der Zukunft voraussehen? Um dies herauszufinden, trifft er eine folgenschwere Entscheidung....
Schon nach wenigen Seiten war ich mitten in der Geschichte. Ursula Poznanski ist bekannt für ihre coolen Ideen mit mystischen Einschlägen und besondere Rätsel, die sie gekonnt in ihrer Handlung einbaut. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch liest sich schnell, auch wenn es in der Mitte einige kleinen Längen hat.
Oftmals sind mir bei Poznanskis Jugendbücher die Figuren zu blass. Bei "Oracle" hatte ich allerdings mit Julian einen Protagonisten, den ich mir gut vorstellen und mit dem ich mitfühlen konnte. Seine Sorgen und Ängste gingen mir nahe, denn die Visionen beeinträchtigen Julians Leben stark. Leider trifft er aber auch oftmals sehr leichtsinnige Entscheidungen und wirkt etwas naiv für sein Alter. Ich habe es mir so erklärt, dass er sich deswegen so verhält, weil er kaum Freunde hatte und in seinem Leben mit den Trugbildern festgesteckt ist. Julian hatte ein sehr einsames Leben, bis er in das Studenten-Wohnheim gezogen ist. Robin, Julians Freund, ist sehr gut dargestellt und hat etwas Farbe in die Geschichte gebracht, genauso wie Pia und ihr Hund Kinski. Die Nebenfiguren bleiben hingegen ein bisschen blass. Weil es aber wirklich jede Menge sind, fand ich die Charakterzeichnung im Allgemeinen gut gewählt. Einzig zu Armin hätte ich gerne noch ein bisschen mehr erfahren.
Für einen Thriller war mir die Spannung zu wenig, aber es ist ja ein Jugendbuch/Jugendthriller. Ich muss aber sagen, dass ich mich trotzallem sehr gut unterhalten habe und zu keiner Zeit gelangweilt war - im Gegenteil: Ich wollte unbedingt weiterlesen und war gespannt, wie Ursula Poznanski alles auflösen wird. Gott sei Dank gab es keine fragwürdige Wendung, wie bei Shelter. Diesmal war ich mit dem Ende einverstanden und fand es logisch und nachvollziehbar.
Fazit: Ursula Poznanskis neuer Jugendthriller hat wieder eine geniale Grundidee und liest sich flüssig und unterhaltsam. Richtige Spannung kommt erst am Ende auf, welches für mich diesmal logisch und gut aufgelöst wurde. "Oracle" hat mir auf jeden Fall um einiges besser als "Shelter" gefallen und kann es weiterempfehlen.
Das war doch tatsächlich mein erstes Buch der Autorin und ich muss ehrlich sagen, dass ich ein bisschen mehr erwartet hätte und ein wenig enttäuscht war.
Die Grundidee der Story ist richtig spannend. Julian sieht als heranwachsender Jugendlicher an manchen Menschen Trugbilder; sogenannte „Marker“ in Form von schwarzen Balken, rotem Pulsieren, Nebel oder Würmer, die aus den Augen kriechen. Vor allem in der Schule erlebt er diese Phänomene als großes Trauma und wird aufgrund seiner Reaktion auf diese Visionen auch von seinen Mitschülern gemobbt. Eine Psychotherapie im Zusammenhang mit Psychopharmaka hilft Julian und die Visionen bleiben aus. Als wir in die Geschichte einsteigen sind vier Jahre vergangen und Julian wagt sich zum ersten Mal wieder richtig „in die Welt hinaus“, indem er mit seinem Studium startet und auch in ein Studentenwohnheim zieht. Dies ist für Julian ein großer Schritt, da er sich lange Zeit in seinem Zimmer im Haus seiner Eltern verbarrikadiert hat. Julian hat immernoch große Angst, diese Marker bei Menschen zu entdecken, darum fallen ihm Sozialkontakte schwer. Bei einem Klassentreffen erfährt Julian, dass mit Personen, bei denen er damals Marker gesichtet hat, etwas Schlimmes passiert ist und er beginnt zu hinterfragen, ob diese Erscheinungen evt. Zukunftsvisionen sein könnten. Die Neugier geht so weit, dass er eines Tages seine Tabletten absetzt um herausfinden, ob er die Visionen immernoch hat und ob sie ihm etwas mitteilen wollen….
Zu Anfang hat mich das Buch richtig gefesselt, da ich die Aspekte des Plots und wie sich dieser entwickelt hochspannend fand! Mein Problem von vorneherein war allerdings, dass ich mit Julian nicht so recht warm wurde; ich fand seinen Charakter etwas sperrig und im Laufe der Geschichte handelt er sehr oft impulsiv, übereifrig, und neigte zu Übersprungshandlungen, was mich gestört hat. Auch wird sein Trauma am Anfang als extrem beschrieben (er kann Menschen kaum in die Augen schauen) und aufeinmal hat er damit überhaupt keine Schwierigkeiten mehr; hier war mit der Sprung zu plötzlich und fehlte mir ein bisschen der nachvollziehbare Übergang. Dafür habe ich einen der Nebencharaktere, Robin, Julians Zimmergenosse, sofort ins Herz geschlossen - der war einfach nur toll! Auch Pia und ihr Hund Kinski waren auch super! Bei der Suche nach dem Sinn der Trugbilder wurde mir oft zu viel hineininterpretiert und das Offensichtliche angeprangert. Für mein Gefühl zog sich das letzte Drittel des Buchs auch etwas, und der Showdown war mir etwas zu überdramatisch. Die Geschichte an sich wurde dann schon zu einem guten Ende gebracht, wird mir allerdings auch nicht mehr lange im Gedächtnis bleiben.
4,7 ⭐ Sowohl der Klappentext als auch das Cover hatten mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Ich bin wirklich sehr schnell in die Geschichte eingetaucht. Der Schreibstil hat mich, wie bei den anderen Büchern dieser Autorin bisher auch, einfach nicht aufhören lassen zu lesen, weil alles so flüssig und fliegend zu lesen war. Besonders gefallen haben wir auch in diesem Buch wieder die Charaktere, die sehr authentisch waren und ausreichend Tiefe hatten. Sowohl in Julian, den Protagonisten, als auch in die anderen Figuren, konnte ich mich sehr gut hineinversetzen, die Handlungen und Gedanken waren größtenteils gut nachzuvollziehen. Die Spannung hat sich für mich definitiv durch das ganze Buch gezogen, sodass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Es gab kaum Passagen, die ich unnötig oder gar langweilig fand. Das Ende hingegen kam mir wieder ein wenig zu abprubt, wie bei einer Vollbremsung. Der Abschluss hätte ein weniger seichter sein können und ein erwarteter großer Plottwist blieb auch aus.
Im Großen und Ganzen hat mir dieses Buch aber trotzdem super gefallen und bot mir ein tolles Leseerlebnis, sodass ich es in naher Zukunft wahrscheinlich noch einmal lesen werde.
Ursula Poznanski hat es mal wieder geschafft mich voll und ganz in den Bahn zu ziehen. Es liest sich super und ist zu keinem Zeitpunkt langweilig. Das perfekte Buch für jeden der es ein bisschen misteriös und spannend mag, aber trotzdem noch gut schlafen möchte. Ich kann es wirklich nur empfehlen.
Mit dem Konzept der Visionen verfolgt der Roman eigentlich einen sehr spannenden Ansatz, doch die Umsetzung lässt leider zu wünschen übrig. Mir persönlich hat es deutlich an Handlung gefehlt – es reicht nicht aus, immer neue schaurige Visionen zu schildern, die eintreten oder auch nicht. Das Grundprinzip war schnell durchschaubar, und jede weitere Vision verlor zunehmend an Wirkung, auch wenn Poznanski sie sicherlich als atemberaubend inszenieren wollte.
Ein großes Problem sehe ich zudem in Julians mitunter sehr übergriffigem Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen. Am Ende erscheint jede seiner Grenzüberschreitungen als gerechtfertigt – was sie eindeutig nicht sind.
Es war mein erstes Buch der Autorin. Es lies sich gut und flüssig lesen. Leider konnte mich die Geschichte nicht so überzeugen. Dennoch werde ich weitee Bücher der Autorin testen.
Poznanskis neuster Jugendbuch-Streich führt uns in ein Studentenwohnheim und tief in die Psyche und noch tiefer in den den Geist von Julian, dem neusten Bewohner. Julian sieht Zeit seines Lebens manche Menschen mit gruseligen Besonderheiten. Balken, mitten in ihrem Gesicht, Würmer oder Nebel aus ihren Mündern quellend oder ähnliches. Nur zu klar, dass er seine Kindheit und Jugend verstört und ängstlich verbracht hat, bis bei ihm eine Psychose diagnostiziert wurde und er mit den Medikamenten symptomfrei ist - der Umzug ins Wohnheim ist nun sein Schritt in die Selbstständigkeit - bis ein Klassentreffen seine mühsam wieder zusammengefügte Welt auf den Kopf stellt.
Vorweg - Für mich war der Roman nicht Poznanskis bestes Werk im Jugendbuchbereich. Hatte ich trotzdem meinen Spaß? Na auf jeden Fall! Vor allen Dingen durch die unterschiedlichen Charaktere, die im Studentenwohnheim aufeinandertreffen. Ich hatte Robin und Pia und Pias Hund, der eine Nase für Julians Stimmungen zu haben scheint, sofort in mein Herz geschlossen. Sie sind so bunt und cool. Man spürt, dass Poznanski an ihnen großen Spaß hatte.
Doch nun dazu, worum sich das Buch eigentlich dreht. Um Julian, um seine Visionen und sein mühsamer Weg in die Selbstständigkeit. Ich habe seinen Charakter wirklich gemocht. Er war mutig genug, um ins kalte Wohnheimwasser zu springen, trotz seiner Ängste und seiner Sozialphobie. Er musste erst lernen, wie er mit seinen Mitbewohnern umgeht oder dass öfter mal ein fremder Hund es sich in seinem Bett gemütlich gemacht hat. Dass daraus ein Trail-and-Error Spiel wird, ist für mich verständlich. Wie gehe ich auf andere zu. Habe ich mich zu weit vorgewagt? Springe ich ins kalte Wasser oder halte ich mich zurück. Mutige Phasen werden von Reh-starren Situationen abgelöst. Er ist alles andere als gefestigt - und somit ist das mehr als verständlich. Erst zum Ende hin kam es zu ein paar Kurzschlussreaktionen, die mir unverständlich waren.
Das Buch dreht sich um gruselige Visionen und Vorhersehungen, die einem Kind und einem Jugendlichen richtig Angst machen können. Julians Gefühle hat Poznanski sehr eindrucksvoll geschildert. Ich frage mich nur, ob nicht mit der Zeit eine gewisse Gewöhnung hätte einsetzen müssen? Ich habe immer geschwankt zwischen der Vorstellung, dass man den Menschen wirklich ihre Verletzungen ansehen kann und die Panik dabei, nicht zu wissen, was die Balken oder der Nebel zu bedeuten hat, und dem Sehnen nach ein bisschen Abgeklärtheit von Julian. Dann wäre ihm so einiges erspart geblieben.
Das Ende hat mich nicht so ganz befriedigt. Auf mich hat es, ohne wirklich benennen zu können, woran es nun genau lag, zu konstruiert gewirkt, zu sprunghaft. Es gab einfach zwei, drei Plottwists zu viel für meinen Geschmack.
Nichtsdestotrotz hat mich der Roman wieder richtig gut unterhalten - ich bin Julian gerne gefolgt, in seinem chaotischen, liebevollen Wohnheim - und vergebe vier Sterne.
Wow, das war mal wieder ein guter read, Ursi (Darf ich dich Ursi nennen?). Wir begleiten Julian, einem jungen Mann, der nach jahrelanger Isolation endlich bei seinen Eltern auszieht, um die große Welt zu entdecken. Oder zumindest die Universität und das dazugehörige Studierendenheim. Seit seiner Kindheit hat er merkwürdige Visionen, die dafür gesorgt haben, dass er von der Schule genommen werden musste. Mit den richtigen Medikamenten hören die Trugbilder auf und er versucht einige Jahre später ein normales Leben zu führen. Doch was würde passieren, wenn er seine Tabletten einfach absetzt? Diese Geschichte hat mich besonders interessiert, weil ich selber psychische Krankheiten habe und daher leicht sympathisieren kann. Die Charaktere in der Geschichte sind größtenteils sehr sympathisch und cool, ich wäre gerne selber mit denen befreundet. Gut gemacht, Ursula.
Fazit-lange Rede kurzer Sinn vorweg: Ich glaub das einzige, was es besser gemacht hätte, wäre wenn der „spannende Teil“ „wo dann auch was passiert“ und man nicht nur in Erinnerungen von Dingen erfährt, ein wenig früher als bei ca der Hälfte begonnen hätte. Aber das is das einzige 🤗😅
Rating vermutlich eigentlich eine 3,5~3,75 aber das gibt’s hier ja nicht also 4.
Und hier nun die lange Rede zum kurzen Sinn 😉
Ich fand den Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Sehr flüssig und stimmig. Auch die Charaktere waren gut ausgearbeitet und ich war wirklich gespannt zu lesen, wohin Julian‘s Geschichte führen würde.
Natürlich waren da gleich ein paar Vermutungen im Raum. Geschichten wie Kassandra‘s Schicksal aus der griechischen Mythologie zum Beispiel (…von welcher es mich ein bisschen gewundert hat, dass sie nicht erwähnt wurde… vor allem von einem Studenten, der sich mit griechischer Geschichte beschäftigt 😅) oder dem Orakel von Delphi (das nur von einem anderen Charakter kurz erwähnt wird). anyways…
Im Allgemeinen fand ich die Idee sehr gut und interessant im Plot umgesetzt. Vor allem wie Julian mit den Situationen umgeht und damit an andere Personen herantritt.
Es war mein erstes Poznanski-Buch, dass ich gelesen habe — ich weiß, als Buchhändlerin in der Kinder-/Jugendabteilung ein SCHOCK 😆 — aber ich werde das wohl demnächst nachholen… um zu wissen ob man die denn vergleichen kann … oder auch nicht ? 🤷🏻♀️😅 mehr dazu nachdem ich Thalamus und Saekulum gelesen hab 👍🏻 Oracle hat mir auf jeden Fall gut gefallen und mir Lust auf mehr gemacht 🤗
Ich hatte ein Lese-Exemplar vor Erscheinungsdatum und ich muss gestehen, ich habe bis jetzt gebraucht, um fertig zu werden, weil der Anfang ein wenig langsam ist.
Ich fand das Set-Up durchaus spannend! Und nach und nach gemeinsam mit Julian die Verbindung von seiner Kindheit zu jetzt zu ziehen war interessant (vor allem fand ich super, wie positiv Therapie dargestellt wurde! 🙌🏻 also zumindest bis zu dem Zeitpunkt wo sie noch ernst genommen wird und im realistischen Plot-Teil angesiedelt ist 😅 und selbst danach steht Therapie als Konzept sehr gut da (ich finde Therapie sehr wichtig und super und wahrscheinlich sollten noch viel mehr Leute zur Therapie gehen… Therapie ist für alle da und für jede*n hilfreich 🤗)
Aber ab der Hälfte oder so hab ich‘s dann nicht mehr weglegen können! Da hat‘s mich dann gepackt und ich hab’s durch- und fertig gelesen bis zum Schluss! Einfach super 👌🏻