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Mittelmäßiges Heimweh

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Auf dem Fernsehschirm in der Kneipe flimmert ein Fußballspiel, auf dem Fußboden liegt ein Ohr. Dieter Rotmund weiß Das kann nur seines sein. Hat jemand etwas bemerkt? Und wie findet man durch den Alltag, wenn die Körperteile abhanden kommen? Wilhelm Genazino erzählt die Geschichte eines Mannes, der neben seinem Ohr noch weitere Verluste erleiden muss. Und der davor erschrickt, dass selbst seine Gefühle nur noch mittelmäßig sind.
Ein Roman voller Ironie, Detailbesessenheit und mit einer Bosheit, die den Figuren nichts erspart.

188 pages, Hardcover

First published January 1, 2007

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About the author

Wilhelm Genazino

46 books126 followers
Wilhelm Genazino was a German journalist and author.

In the 1960s, he studied German, philosophy and sociology at Johann Wolfgang Goethe University in Frankfurt am Main. He worked as a journalist until 1965. During this time, he worked, inter alia, for the satirical magazine Pardon and co-edited the magazine Lesezeichen. Since 1970 he has been working as a freelance author. In 1977 he achieved a breakthrough as a serious writer with his trilogy "Abschaffel". In 1990 he became a member of the Academy for Language and Poetry in Darmstadt. After living in Heidelberg for a long time, Genazino moved to Frankfurt in 2004. That same year he was awarded the Georg Büchner Prize, the most prestigious award for German literature.

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Community Reviews

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21 (18%)
4 stars
38 (32%)
3 stars
34 (29%)
2 stars
17 (14%)
1 star
6 (5%)
Displaying 1 - 7 of 7 reviews
Profile Image for Anna Carina.
672 reviews329 followers
October 10, 2023
Gegen Ende des Buches beobachtet er eine Nachbarin, die an der Unterwäsche ihrer Kinder schnüffelt, um abzuschätzen, ob diese in die Wäsche muss oder noch nicht ganz so arg müffelt und nochmal getragen werden kann.
Der Protagonist wünscht sich, dass sie auch an ihm schnüffelt, um festzustellen, dass er noch fürs Leben taugt.
Das ist irgendwie Sinnbild fürs ganze Buch.
Etwas stinkig, miefig, aber noch nicht so arg, als müsse man das Buch auslüften. Ja, irgendwie häufig unangemessen in den Bemerkungen. Immer einen Halbton daneben, aber irgendwie auch geistreich und pointiert.
Irgendwie nen Strombergabklatsch, ein Heinz Strunk im Sparmodus, eine Banalität mit Schieflage.
Ein mittelmäßiger, felationierender Rohrkrepierer, der gelegentlich den Raketenantrieb findet.

Ich hab keine Ahnung ob ich davon mehr brauche.
Wahrscheinlich nicht….
Profile Image for Childerich III.
53 reviews4 followers
February 19, 2017
Das war mein erster Genazino, und seitdem hat er mich nicht mehr losgelassen. Genazino schafft es immer wieder, die kleinen Nuancen der Wirklichkeit abzubilden und dabei die Tragik des sogenannten modernen Menschen zu spiegeln. Vor einigen Jahren hatte ich einmal das Glück, mit ihm ein Interview zu führen und war von der Weisheit dieses Mannes am Ende des Gesprächs tief beeindruckt. Diese zeigt sich meiner Meinung nach in diesem Buch am deutlichsten.
8 reviews
June 27, 2021
Nur ungern gebe ich diesem Buch 2 von 5 Sternen, denn es fühlt sich ein wenig so an, als würde ich damit dem Protagonisten der Geschichte, Dieter Rotmund, in den Rücken fallen.
Und der hat es doch schon schwer genug im Leben: Seine Ehe steht kurz vor dem Ende, mit den Kolleginnen und Kollegen im Büro mag er keinen echten Kontakt aufbauen und zu allem Überfluss verliert er nun auch noch ein Ohr.
Damit scheint er sich aber vorerst recht gut zu arrangieren, und so folgen wir ihm, wie er sich durch seinen Alltag wurstelt und still vor sich hinleidet, bei Besuchen seiner Noch-Frau, beim Einkaufen, beim Sex. Das ist so absurd wie nachvollziehbar, aber leider äusserst quälend zu lesen.
Dafür ist Herr Rotmund ein genauer Beobachter seiner Umgebung: Ein Kind, das einen Hund sein Eis essen lässt, Menschen mit leeren Rucksäcken, die Falten im Ausschnitt einer Mitarbeiterin. Diese kleinen Alltagsbeobachtungen waren für mich denn der interessanteste Teil der Geschichte. Was sein Innenleben betrifft, scheint er dagegen geradezu blind zu sein. Zwar sinniert er ausgiebig über seine Situation, kommt aber zu keinem Ergebnis. Die Geschichte hat denn auch kein Ende im üblichen Sinne, sie hört irgendwie einfach mal auf. So hätte ich z.B. gedacht, dass . Aber das würde nicht in die Geschichte passen, die beschreibt, wie gerade kleine, alltägliche Rückschläge, Demütigungen und Unzulänglichkeiten einem zusetzen. Das wahre Leben ist ja keine Geschichte mit dramatischen Wendungen und garantierter Charakterentwicklung. Das Gefühl von Mittelmässigkeit wird dadurch also zwar treffend unterstrichen, dies leider aber zu Ungunsten des Leseerlebnisses.
Profile Image for Regina.
92 reviews11 followers
May 20, 2018
Es hat mich ein bisschen an Handke (die detailreiche Schilderung von alltäglichen Dingen) und ein bisschen an Kafka (speziell "Die Wandlung"- die surrealistischen Elemente, wenn auch bei Genazino wesentlich weniger krass ausgeprägt) erinnert, ist aber weniger grausam als die beiden, die Personen und ihr Leben sind zwar irgendwie deprimierend, aber letztlich eigentlich nur deshalb, weil ihre Lebensführung schon außergewöhnlich langweilig ist, wobei der Verlust des Ohrs eigentlich nicht wirklich Einfluss auf das Leben des Ich-Erzählers hat.
Interessant ist, dass der Autor einen Mann seiner Generation zu beschreiben scheint- den Beziehungsmustern nach zu schließen - , obwohl der Roman (wenn ich das richtig interpretiere) 2007 erschienen ist und der Ich -Erzähler 43 Jahre alt ist.
Profile Image for Chris.
403 reviews1 follower
October 2, 2020
"Ein mittelmäßige Geschichte" wäre ein immer noch zu wohlwollender Titel für diesen Mist.
Die ersten zehn, vielleicht 20 Seiten trägt die Geschichte dass der Protagonist sein Ohr verliert und es in der Kneipe liegen lässt. Aus dem später verlorenen Zeh oder seinem Traum am Ende der Story aber surreale Züge zu unterstellen ist absolut lächerlich. Die Geschichte hat keinen Spannungsbogen und seine ach so tollen Beobachten sind pures Mittelmaß.
Displaying 1 - 7 of 7 reviews

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