Wellershof erzählt in seinem Roman die dramatische Geschichte eines Ehebruchs und dessen Folgen. Marlene hat vor Jahren ihren Mann Leonhard verlassen, um mit dessen bestem Freund Paul zusammenzuleben. Nur mühsam gelang es ihnen, den Freundschaftsbund wieder in Balance zu bringen. Als Leonhard die junge Anja heiratet, scheint das Glück wiederhergestellt. Aber Leonhard kann Anjas verzweifelten Wunsch nach Liebe nicht erfüllen. Und so wiederholt sich die Geschichte. Anja betrügt ihren Mann mit Paul - und zahlt dafür einen hohen Preis..
Wellershoffs zeigt Liebe als komplexes Zusammenspiel aus Wunsch, Projektion und Macht. Die Figuren handeln nicht aus klarem Kalkül, sondern aus widersprüchlichen Impulsen, die von Lebenslügen und dem Drang nach Selbstverwirklichung geprägt sind. Anjas Figur verkörpert diesen meines Erachtens diesen „Liebeswunsch". Sie will lieben und geliebt werden, ohne sich festlegen zu müssen, was jedoch mit einem Preis verbunden ist. Geht es gerade der Gen-Z nicht oft so? Ich finde der Autor variiert in geschickter Weise zwischen den Perspektiven der Protagonisten und verwebt so ein facettenreiches Bild emotionaler Verwicklungen. Die Sprache zeichnet sich durch ihre nüchterne, beinahe distanzierte Art aus, was die psychologische Tiefe und den realistischen Sog des Romans verstärkt. Der Liebeswunsch ist ein subtiler, aber eindringlicher Roman, der die komplexen menschlichen Verbindungen und Trennlinien beleuchtet.
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Ich mochte die psychologischen Beschreibungen der wesentlichen Figuren. Der Autor findet schöne Symboliken für vermeintlich banale Tatsachen, sodass ich häufiger von der Art des Ausdrucks berührt war.
Allerdings war ich öfter gelangweilt während des Lesens, da die Geschichte sich meiner Meinung nach in teilweise unnötigen Details über die Berufe der Charaktere verloren hat. So bin ich leider immer wieder aus dem Lesefluss gekommen, weshalb ich das Buch nicht unbedingt weiterempfehlen kann.
Zum zweiten Mal gelesen. Sehr traurig und wie ein Strudel den man nicht aufhalten kann. All diese Personen sind so unsympathisch. Ich verstehe insbesondere nicht warum alle diesen Paul haben wollen.
Eine Liebesromanze, welche vermutlich ein vermeintliches "Tabu-Thema" thematisieren will. Die Story ist teilweise interressant,kitschig langweilig. Ich persönlich musste mich gegen Ende durch die Probleme der Pro- und Antagonisten quälen.
Werde ich niemals kaufen. Zum Glück war es nur ausgeliehen.
Btw. die Kritik klingt nun wirklich hart, es gibt weiß Gott schlechtere Bücher aber ich habe einen gewissen Anspruch wenn ich schon öffentlich zugebe, es gelesen zu haben ;-) Jedem das Seine.