In einem virtuosen Epochengemälde erweckt Florian Illies die dreißiger Jahre, dieses Jahrzehnt berstender politischer und kultureller Spannungen, zum Leben. Als Jean-Paul Sartre mit Simone de Beauvoir im Kranzler-Eck in Berlin Käsekuchen isst, Henry Miller und Anaïs Nin wilde Nächte in Paris und Stille Tage in Clichy erleben, F. Scott Fitzgerald, Ernest Hemingway und Frida Kahlo sich in New York in leidenschaftliche Affären stürzen, fliehen Bertolt Brecht und Helene Weigel wie Katia und Thomas Mann ins Exil. Genau das ist die Zeit, in der die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland ergreifen, Bücher verbrennen und die Gewalt gegen Juden beginnt. 1933 enden die »Goldenen Zwanziger« mit einer Vollbremsung. Florian Illies führt uns zurück in die Epoche einer singulären politischen Katastrophe, um von den größten Liebespaaren der Kulturgeschichte zu erzählen: In Berlin, Paris, im Tessin und an der Riveira stemmen sich die großen Helden der Zeit gegen den drohenden Untergang. Eine mitreißend erzählte Reise in die Vergangenheit, die sich wie ein Kommentar zu unserer verunsicherten Gegenwart liest: Liebe in Zeiten des Hasses.
Florian Illies ist ein deutscher Journalist, Kunsthändler, Kunsthistoriker und Buchautor. Ab Januar 2019 war er geschäftsführender Verleger des Rowohlt Verlags.
Author Florian Illies has worked as culture editor for major German newspapers and magazines, and is a co-founder of "Monopol" a magazine for art, literature and lifestyle.
Liebe in Zeiten des Hasses arbeitet mit den gleichen Stilmitteln, dem gleichen Humor und dem gleichen, erstaunlichen Wissen des Autors Florian Illies, wie die beiden 1913er Bücher. Und doch ist es so anders als die beiden und konnte mich leider auch nicht ganz überzeugen. Die Zeitspanne ist diesmal größer, ganze zehn Jahre werden in dem Buch beschrieben. Eigentlich müsste das Buch also abwechslungsreicher und vielfältiger sein als die beiden anderen. Dem ist aber leider nicht so. Es geht um die Liebe - und eben auch fast nur darum. Als Nebenhandlung mag dies ganz amüsant und erheiternd sein, als Hauptthema war es allerdings ein wenig eintönig. Wurde in 1913 ein gesamtgesellschaftliches Gefühl eingefangen, so war dies hier nicht der Fall. Es geht zwar drunter und drüber in den Liebesbeziehungen, mehr aber auch nicht. Die Konstellationen waren teilweise auch sehr unübersichtlich, oft war gar nicht mehr klar, wer denn nun mit wem und vor allem: wer ist das überhaupt? Schon bei 1913 gab es sehr viele Personen. Doch die allermeisten davon waren durch Politik, Musik, Kunst, Literatur etc. bekannt. Nun spielten aber plötzlich auch die Liebhaberinnen und Liebhaber eine Rolle. Und von vielen dieser hatte ich noch nie gehört. Ich verstehe natürlich die Intention des Autors - die Liebe hervorzuheben im Gegenteil zum alles beherrschenden Hass. Ich fand dies nur leider nicht so gelungen, wie ich es erwartet hätte. Denn viel spannender als die Liebesgeschichten fand ich eigentlich die Fluchtgeschichten. Und das war wohl kaum das Ziel.
Es macht natürlich einfach Spaß, diesen gehobenen Klatsch zu lesen, Zahnarztwartezimmerlektüre für Leute mit Abitur. Ich kenne mich ziemlich gut aus in den Biographien der Menschen, über deren Leben und (Liebes)-Leid er berichtet, irgendwelche Fehler sind mir nicht aufgefallen, aber durchaus, dass Illies oft einen süffisant-ironischen Ton anschlägt, was mir vor allem bei denen, die mir am Herzen liegen, nicht gefiel. Fürs Buch spricht - ich vermochte nicht, es aus der Hand legen.
Weniger als Wikipedia. Mehr als ein Berliner Telefonbuch aus den 20er/30er Jahren. Ausführlicher, vielleicht begründeter auf kommunikativeslesen.com
Was immer sich Florian Illies mit seinem Werk „Liebe in Zeiten des Hasses“ vorgenommen hat, eines ist ihm mit Sicherheit gelungen, die viel beschriebenen Persönlichkeiten der Geisteswelt der Jahre von 1929-1939 mit Lächerlichkeit und Armseligkeit zu überziehen. Um es gleich vorab zu sagen, es handelt sich weder um einen Roman noch um ein Sachbuch. Es handelt sich um ein Who-is-Who der Literaturszene Deutschlands vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Dieses Who-is-Who ist wenig mehr als ein Telefonbuch. Namen nach Namen werden genannt und durch Liebschaften in bester Klatsch- und Tratschmanier in Verbindung gebracht. Wer mit wem und wann und wie lang. Illies selbst fasst es mit seinen eigenen Worten am besten zusammen.
„Sie [Leni Riefenstahl] sei, so sagt ihr Geliebter und Verlobter, der Regisseur Harry R. Sokal, süchtig nach »Erfolgsberauschtheit«. Und offenbar auch nach der Kraft der Fiktion – bis heute ist unklar, welche Geschichten ihrer Memoiren wahr sind und welche erfunden. Auf jeden Fall gab es viele Männer.“
Mehr gibt es anscheinend über Leni Riefenstahl, Alfred Kerr, Georg Grosz, Marlene Dietrich, über Theodor W. Adorno, Thomas, Klaus und Erika Mann, über Hermann Hesse, Kurt Tucholsky und so weiter nicht zu sagen, und mehr scheint Illies auch nicht in Erfahrung bringen zu können: Sie alle hatten mit Sicherheit Liebschaften. Sie stritten. Sie verhielten sich extravagant, und ja, sie schrieben auch Bücher und Theatertexte zwischen Affären und Ehekrisen und Kindergeburten. Leider dokumentiert Illies auf Schritt und Tritt, dass er an nichts als an dem sozialen Kitt interessiert ist und serviert eine Trivialität nach der anderen, die weder Werk noch die das Werk Erschaffenden näher beleuchten oder gar interessant werden lassen.
„Was für ein Frühjahr für Bertolt Brecht. Am Ostersamstag hat das Stück ‚Pioniere‘ in Ingolstadt seiner früheren Geliebten Marieluise Fleißer Premiere im Theater am Schiffbauerdamm. Ins Programm schreibt er: »Man kann an dem Stück gewisse atavistische und prähistorische Gefühlswelten studieren.« Zum Beispiel die prähistorischen Gefühlswelten des Bertolt Brecht. Im Stück nämlich erfährt das Dienstmädchen Berta, dass ihr Geliebter Korl nicht nur andere Frauen neben ihr hat, sondern darüber hinaus verheiratet ist und sogar Vater.“
Wer weder Brecht, Fleißer noch das Stück ‚Pioniere‘ kennt, wird aus dem Gesagten auch nicht schlauer. Wer es kennt, merkt, dass hier weder Sachverstand glänzt noch etwas zu den dramaturgischen, dialogischen, theater-idealtypischen Beiträgen gesagt worden ist, die Fleißer geleistet hat. Reine Verdachtshermeneutik wird praktiziert, die in den Kunstwerken nur oberflächliche Hinweise und Anschlussmöglichkeiten suchen, welches Liebesdrama dort ‚im Grunde‘ verhandelt und nur dürftig verschleiert worden ist. Dass ein Kunstwerk Eigendynamik besitzt, eine medial-hermetische Ausdrucksform erzeugt und somit von Interesse bleibt, auch noch nach Jahrzehnten, kommt Illies nicht in den Sinn. Man fragt sich dann nur, weshalb er über diese und nicht andere Menschen geschrieben hat. Ginge es um Könige, Königinnen, um Fürsten und Debütantinnen, um Prinzen und die Gefolgschaft von Lakaien, wäre möglicherweise auch nicht mehr, aber auch nicht weniger zu sagen gewesen.
Vielleicht war dies auch der geheime Sinn und Zweck von Florian Illies völlig überflüssigem Unternehmen, nämlich den seiner Meinung nach wahren Grund von dem ganzen Kulturbetrieb bloßzulegen, dass Männer und Frauen Frauen und Männer lieben, und eigentlich sonst nichts von Interesse ist. Da hilft es auch nicht auf Schritt und Tritt von der „Größe“, „dem Jahrhundertwerk“ und „Genies“ zu sprechen. Illies dokumentiert auf fast 500 Seiten kein Interesse für Details, für Sprache, Form und Stil, und es beschleicht einem am Ende das Gefühl, dass er mit den anti-intellektuellen Schergen jener Jahre eher sympathisiert, als sie anprangert. Das stimmt sicherlich nicht. Der Eindruck entsteht dennoch, und Schenkelklopfer und pubertäre Kalauer à la „Generation Golf“ helfen da auch nicht mehr.
„[…] der Schneefall wird heftiger, aber Remarque [Autor von „Im Westen nichts Neues“] spürt, wie eine große Last von seinen Schultern fällt. Am ersten Schweizer Parkplatz fährt er rechts ran und steckt sich eine Zigarette an. Der Rauch mischt sich zwischen die Schneeflocken. Er weiß nicht genau, was jetzt kommen wird. Nur das weiß er: endlich etwas Neues.“
Dasselbe habe ich mir auch gewünscht, und es leider nicht bekommen. Ein wahres Trauerspiel eines gelangweilten Kultur-Feuilletonisten.
"Alle glücklichen Paare ähneln einander. Aber alle unglücklichen sind auf ganz eigene Weise unglücklich." - Florian Illies, "Liebe in Zeiten des Hasses: Chronik eines Gefühls 1929 - 1939"
1933 enden die Goldenen Zwanziger mit einer Vollbremsung. Die Nationalsozialisten kommen in Deutschland an die Macht, das Leben verändert sich, viele Menschen müssen ins Exil fliehen. Florian Illies erzählt von diesem Jahr, aber auch vom Davor und Danach. Davor, als das Leben und die Liebe noch anders waren, danach, als Viele erkennen mussten, dass es nie wieder eine Rückkehr in das "Davor" geben wird. Der Autor setzt seinen Fokus dabei auf ein bestimmtes Gefühl: Die Liebe. Er berichtet von Ehen, Liebschaften und Affären der großen Persönlichkeiten dieser Zeit - F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway, Henry Miller und Anaïs Nin, Jean-Paul Sartre mit Simone de Beauvoir, die Manns - um nur ein paar der großen Fülle an Personen zu nennen. Geschickt spickt er die Liebes-Berichte mit einer Dosis Zeitgeschehen.
Für mich war es aber - leider - gerade diese Spickung, diese Geschichtsbrocken, die ich besonders interessant fand. Und diese wurden nur sehr spärlich, gerade so am Rande behandelt. Die Aneinanderreihungen von Romanze an Romanze haben mich irgendwann sehr ermüdet und schnell gelangweilt, es wurden mir zu viele prominente Menschen, ich konnte dem roten Faden nur noch beschwerlich folgen. So ist die Lektüre für mich bedauerlicherweise in Arbeit ausgeartet, ein entspanntes Zurücklehnen beim Lesen war nicht wirklich möglich.
Florian Illies ist nichts desto trotz ein toller, humorvoller Erzähler, der ein Stück Zeitgeschehen auf innovative Art und Weise aufarbeitet. Die Liebe gerade in diesen Zeiten des Hasses zu betonen und hervorzuheben, ist finde ich ein ganz ausgezeichneter Schachzug. Mich hat er nur leider irgendwo zwischen Berlin und Paris, zwischen zwei Liebeleien verloren. Für Leser*innen, die großes Interesse für die Persönlichkeiten dieser Epoche hegen, sicherlich ein Muss - für mich aber eher nicht.
Es gibt Bücher, bei denen man schon auf der ersten Seite in Wehmut an die letzte denkt - so gut sind sie geschrieben, so gut in Stil und Inhalt, dass man wünscht, sie hörten niemals auf. Genau dazu gehört Florian Illies "Liebe in Zeiten des Hasses": Es beginnt gleich ganz köstlich mit einer Geschichte um das erste Stelldichein von Sartre und Beauvoir – und ich weiß, alles was ich mir von diesem Buch erhoffe, wird erfüllt: geistreiche Unterhaltung, die durchaus zu neuen Einsichten in Zeitgeschichte führen kann – schließlich geht es um die Liebe! Florian Illies geht in ähnlicher Weise wie schon bei den beiden erfolgreichen "1913" Bänden vor, hier nun der Zeitraum 1929-1939, die Dekade unterteilt er in "Davor" und "Danach", die Wahl Hitlers zum Reichskanzler liegt dazwischen und dem Jahr 1933 wird deshalb ein eigenes Kapitel gewidmet.
Man merkt Florian Illies die Freude an der Recherche und am Schreiben an, seine äußerst fundierten Kunst-, Literatur- und Geschichtskenntnisse präsentiert er locker-leicht, Einblicke in Schlafzimmernischen inklusive. So erfahren wir vom Liebesleben diverser Künstler, Politiker, Literaten und Schauspieler, dabei sind bekannte Je-mehr-je-besser-Liebhaber wie Picasso, Tucholsky, Brecht, Feuchtwanger, Kästner, wir lesen von Lolita Lempicka , Mascha Kaléko und Lee Miller, und weiter von Carola Neher, Marlene Dietrich, Stalin und auch Adenauer …. und es ließen sich noch mehr, mehr, mehr aufzählen. Die Zusammenstellung ist exzellent getroffen und Florian Illies flotte Schreibweise und Formulierungskunst bewirkt ein Gefühl wie "direkt dabei gewesen": So genießen wir die wilden Zwanziger mit grenzenlosem Amüsement in Bars und Kabaretts, doch mit dem Aufstieg der Nazis beginnt der Abstieg der frei-frohen Liebespaare. Illies schafft diesen Turnaround Schritt für Schritt, sein Tonfall ändert sich; statt Vorbereitung aufs nächste Rendezvous geht es bald um viel existenziellere Fragen wie Bleiben, Gehen, Überleben.
Erstaunlich, wie zusammenhängend die amourösen Fäden laufen - Deutschland, Europa, Amerika - ein großes Knäul Liebe, das Illies, en passant plaudernd, Meter für Meter und Jahr um Jahr für uns entwirrt. In meist kurzen Absätzen, mal ironisch, mal sachlich, aber immer so interessant, setzt er seine Schlaglichter. Häppchenweise wollte ich das alles genießen, doch Illies Liebeserklärung an die Liebe und an "seine" Künstler ist so unwiderstehlich, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Иллиес опять превзошел самого себя и написал еще одну книгу, каждое предложение в которой доставляет удовольствие.
как жили и любили люди из мира искусства в преддверии второй мировой войны? хаотично и сумбурно, ярко и смело. можно сказать, без оглядки на что-либо. например, на традиции, морально-этические устои, ожидания общества и политическую ситуацию вокруг.
„Liebe in Zeiten des Hasses“ von Florian Illies. Ich verstehe nicht. Wahnsinnig viele Rezensentinnen und Rezensenten überschlagen sich vor Freude an diesem Buch.
Illies serviert auf rund 500 Seiten eine Trivialität nach der anderen, hüpft auf derselben Seite von Marlene Dietrich zu Theodor Adorno und auf der nächsten von Hermann Hesse zu Leni Riefenstahl.
Viele Einträge bei Wikipedia sind besser und ausführlicher geschrieben.
Vielleicht gibt’s für den Autoren aber zu diesen ganzen wahnsinnig interessanten Persönlichkeiten der Berliner Kultur- und Literaturszene Ende der Zwanziger, kurz vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, nichts anderes zu sagen als dass sie homosexuelle und heterosexuelle Affairen hatten, liebten, sich stritten, heirateten und sich scheiden ließen.
Die Fleißarbeit, unendlich viele Details aus dem Leben von Schauspieler/innen, Autor/innen, Politikern und sonstigen Intellektuellen, dazu von Sportlern und anderen Stars und Sternchen aus Briefwechseln, Autobiografien und Biografien zusammengetragen zu haben, ist bewundernswert. Dabei war allerdings von vorneherein klar, dass sich ein so skandalträchtiges Unternehmen auszahlen, nämlich glänzend verkaufen wird. Immerhin hat es Illies geschafft, mit seinem Buch eine Art "Bunte" der 30er Jahre zusammenzustellen, in der es um Partys und darum geht, wer mit wem nacheinander oder zur gleichen Zeit und das alles oft queerfeldein im Bette lag. Inklusive der kleinen und großen Tragödien, die solche Unterfangen in einer Zeit mit sich brachten, die jenseits der toleranten "Goldenen 20er" unter derartiges Treiben einen brutalen Schlussstrich zog. So werden ein paar Facetten des Lebens vor und nach der Emigration beleuchtet, die in ihrer Kompaktheit geeignet sind, die intellektuelle und emotionale Tragik von Heimatverlust und Auswanderung menschlich greifbarer zu machen. Für mich die stärkste Seite eines Buches, das die Frage nahelegt, ob ich das alles wirklich wissen wollte und ob ich irgendeine der so vermittelten Informationen zu irgendetwas brauchen könnte. Meine (!) Antwort lautet: Nein.
Bleibt zu fragen, welchen Anspruch Illies selbst an seine Ausführungen stellt, die dem Stile nach an typischen Spiegel- Journalismus erinnern: Er möchte einen Beitrag zur Mentalitätsgeschichte eines Gefühls, nämlich dem der Liebe, leisten, und verfehlt sein Ziel, weil er nur die Irrungen und Wirrungen einer schmalen, meist links-intellektuellen Elite (Ausnahmen sind Stalin und ein paar Nazi- Tölpel) beschreibt, die sich ihre Eskapaden auch leisten konnte. Jenseits dieser Avantgarde, die schwerlich mit dem Volke gleichzusetzen ist, restaurierte sich die piefig- dumpfe Familien- Ideologie, die auf eheliche Treue, Reinheit und Mutterkreuze setzte und ansonsten stramm hinter dem Führer stand, dessen Ehe- und Sexualmoral den Kontrapunkt zu der beschriebenen Bohème darstellte. "Bohème" dürfte das beschriebene Milieu am besten treffen, wobei der Dekadenz- Begriff nahe liegt, sich dann aber doch verbietet, weil die teils queeren, teils homoerotischen oder polygamen Experimente (?) heute anders bewertet werden würden und genau in diesem Sinne, als Lebensmöglichkeiten auslotende Experimente auch ihren Sinn und ihre Berechtigung hatten. Allerdings kann man nach der Lektüre nicht wirklich sagen, dass sie gelungen waren. Lag es nur an der Zeit, oder geht es so nicht? Darüber immerhin kann man nachdenken.
Die kurzen Abschnitte, die sich je einer Familientragödie (oft die der Familie Mann) oder einer Person widmen, machen das Buch zu einer leichten, bisweilen amüsanten Lektüre. Der oben erwähnte Spiegel- Stil tut sein Übriges, damit es nicht zu trocken wird: Der Autor weiß im besten journalistischen Leer- Sprech immer ganz genau, wer wann was getragen oder was sie oder er in der jeweiligen Situation gefühlt oder gedacht hat. Sogar, wenn dies durch eine Briefzeile, eine Romanstelle oder ein Foto nahe gelegt wird, kann jedoch niemand wissen, was ein anderer Mensch wirklich gedacht oder gefühlt hat. Dass die Darstellung dessen der Fiktion überlassen bleiben muss, ficht Illies nicht an. Er hat zu den Fakten seine eigene Meinung und dass man manche Episode anders deuten könnte bzw. sich "Brechts Verhältnis zu den Frauen" (beispielsweise) auch anders deuten ließe - man vgl. S. Kebir "Brecht und die Frauen" - wird nicht erwähnt. Nun, es handelt sich nicht um einen wissenschaftlichen Beitrag und man muss Objektivität oder das Abwägen von Meinungen nicht verlangen: dass allerdings manch Leser/in, die oder der mit der Materie weniger vertraut ist, diese Darstellung ihrer Art nach für der Weisheit letzter Schluss halten wird, ist trotzdem bedauerlich.
Insgesamt also eine leichte Lektüre, die an Klatsch und Tratsch interessierte intellektuelle (?) Leser/innen in ihrem Skandalpotential zufriedenstellen wird (Ach, DER war auch homosexuell? Mein Gott!) Daneben kann, wer's braucht, schnell mal nachschlagen, ob sich Details oder Konstellationen aus einem Buch (bei Henry Miller z.B.) mit dem "wahren Leben" erklären lassen. Ja, ab und an trifft das zu, obwohl eine solche "Erkenntnis" die KUNST des Autors oder der Autorin sicher verfehlen wird... Klingt alles wenig empfehlenswert, aber ein Verriss sollte diese Besprechung dennoch nicht sein. Wer Lesen liebt, sich aber wenig mit Autoren- Biografien beschäftigt, wird Erstaunliches finden und kann sich dann seinen Reim drauf machen. Es wäre freilich gut, wenn die Diskussion um die beschriebenen Sachverhalte nicht mit dem Aha- Effekt endet, sondern nach der Lektüre beginnt. Wie soll man leben? Welches Geschlechter- oder Beziehungsmodell könnte jenseits der Ehe, die sicher nicht der Weisheit letzter Schluss ist, Zukunft haben? Aber vor allem kann das Buch warnen: Wer seinen Fragehorizont und seine Lebensziele darauf beschränkt, wird dem Faschismus nichts entgegensetzen können. Allerdings hat Antifaschismus sicher auch eine Komponente, die das Buch zeigen kann: Dass jede/r nach seiner bzw. ihrer Façon selig werden kann, gehört (bei aller berechtigten oder piefigen moralischen Empörung) zur Demokratie dazu. So gesehen mag das Buch lesen, wer in diese Richtung unterhalten werden will.
Bij het zien van de schitterende cover van Liefde in tijden van haat van Florian Illies wil je weten waarom de vrouw met de politieagent staat te flirten. Is het omdat ze op die manier onder een boete uit probeert te komen of zou het om een andere reden zijn? In dit boek vind je geen antwoorden op die vragen, maar de cover past heel erg goed bij het boek. Je krijgt meteen een idee van in welke tijd het boek zich afspeelt. De titel maakt je nieuwsgierig naar het boek. De subtitel geeft precies aan in welke jaren het boek zich afspeelt. Liefde in tijden van haat van Florian Illies speelt zich af in een tijd waarin de haat tegen bepaalde personen steeds voelbaarder wordt. Een tijd waarin mensen steeds meer tegen elkaar worden opgezet en mensen worden verdeeld. Ondanks dat, is het ook een tijd van heel veel liefde, al dan niet langdurig. Veel mensen slaan op de vlucht, andere mensen nemen het risico om te blijven, met alle gevolgen van dien. Het boek is één grote liefdesgeschiedenis van de beroemdheden van weleer, zoals bijvoorbeeld de familie Mann, Marlene Dietrich, Bertolt Brecht en Zelda en F. Scott Fitgerald.
Zwei Sterne sind schon ungerecht, da steckt ja doch viel Arbeit drin, in diesen gut 300 Seiten, und das Ganze als langweilig zu bezeichnen ist es auch, nur weil es mich jetzt nicht so besonders interessiert hat, aber ein Spiegel-Bestseller hält das aus, zwei Sterne, und für drei hätte ich einfach ein bisschen besser verstehen müssen, worum es Illies denn nun geht. Darum, dass auch berühmte Menschen Mühe haben mit ihrem Liebesleben? Darum, Eloquenz, Belesenheit und Süffisanz unter Beweis zu stellen? Darum, möglichst viel Lack weg zu kratzen von Figuren, die bis heute glänzen? – Mich machte die endlose Reihung kurzer Episoden ratlos; ich vermochte ihren Sinn nicht zu erkennen. – Gut, ich könnte drei Sterne geben für die umfang- und hilfreiche Literaturliste, doch jetzt mag ich auch nicht mehr. Zu abrupt hört das Buch auf und an zu wenig werde ich mich in zwei drei Wochen noch erinnern.
Doch ihr Mann F. Scott Fitzgerald verliert die Fassung, als er das Buch liest. Er kann nicht glauben, dass Zelda es wagt, diese Erinnerungen zu literarisieren. Das sei allein seine Aufgabe, so schreibt er ihr, er sei »der professionelle Romancier«. Sie habe Unrecht getan, denn: »Du hast die Krümel aufgesammelt, die ich vom Mittagstisch habe fallen lassen und sie in Bücher ge-steckt...« Aber: »Alles, was wir gemacht haben, gehört mir. Nichts davon ist dein Material.« Aus dieser entzogenen Deutungshoheit über die Krankheit, aus diesem »Material«, wird F. Scott Fitzgerald mit Zärtlich ist die Nacht einen Jahrhundertroman zaubern.
Die großen Literaten werden so dargestellt wie sie wahrscheinlich wirklich waren, man bekommt ein inneres Gefühl für die Gefühle im Exil und es ist nett geschrieben
Das aktuelle Werk von Florian Illies ist wie warmer Sommerregen. Trotz der Geschichte, die erzählt werden und tatsächlich so passiert sein können, liest es sich, als könne es immer weitergehen und nie aufhören. Illies hat eine angenehme Erzählweise und die Art wie er die einzelnen Charaktere miteinander verbindet, ist magisch. Eine solche Zeit mit dem Thema Liebe zu verbinden und so den Verlauf und deren Zuspitzung darzustellen, ist eine gelungene Sache.
Zitate wie "Wer spricht von Siegen - Überstehn ist alles." (Seite 121) oder "...Die sieben Todsünden ... Ein Bild als Anklage also - und als Prophezeiung." (Seite 241) geben dem Buch einen sehr authentischen Charakter.
Suurepärane raamat, samas nii ääretult nukker. Teisalt jällegi hetkel nii ajakohane lugemine - no ei õpi inimene oma eellaste kogemustest, või vähemalt mitte piisavalt. Mahukas kultuurilooline uurimus, kus hinnanguliselt sajakonna tegelase elusaatused ja eraelud ja looming Weimari vabariigi lõpuaastatel ja 30ndail juba natslusse vajuval Saksamaal ning mujalgi Euroopas põimuvad läbi ajalooõpikust teada sündmustega.
Ja no missugune romantilis-seksuaalne mürgel. Võimas.
Aga ikkagi. Mõtled selle peale, kui palju lõhutud elusid, hävitatud kultuuripärandit, loomata jäänud suurepärast loomingut natsism ja sellest tõukunud sõda tõid, vaatad tänases Euroopas ja maailmas ringi ning tunned õudu.
Ühtlasi tekitas minus jubedust ka inimeste eraelude kulgemise tuules tekkinud mõistmine, kui väga pikk oli aeg Hitleri võimule saamisest (või isegi tegelikult veel varasemast, kui natsid aina enam kanda kinnitasid) sõja alguseni. Asjad, mis ajalooõpikutes ja filmides võtavad vast paarkümmend lehekülge või minutit, sugenesid ju tegelikult tasahaaval, väikeste muutustena. See, mis praegu toimub, on lisaks juba käimas olevale sõjale “kusagil natuke mujal”, millega Euroopa on lubamatult ära kohanenud ja millest enesel ära väsida lubanud, ka tasahaaval väikesed muutused siin ja seal. Ma edasi parem ei mõtle.
Ja siis veel üks nukker nüanss, mis pähe tuli korduvalt: tehnoloogia areng on võtnud osalt ära kultuuriloo nüansseerituse. Kas tänasest kultuurirahvast oleks 100 aasta pärast võimalik sellist raamatut luua? Kahjuks ei usu hästi, sest me ei kirjuta enam kirju ega pea päevikuid, kust saaks selle hädavajaliku, et “avalikule ajaloole” nüansseeritust ja isiklikkust lisada. Kurb.
Ajasin seda raamatut üle linna taga, sattusin koguni Männi raamatukokku, mis oligi seni avastamata.
Kui ma siis lugema hakkasin, meenus kõik. Jah, see on seesama Illies, kelle tekst ajab vererõhu lakke. Eelmises eesti keelde tõlgitud raamatus oli aastaks 1913, seekord 1929-1939. Hea aeg, mulle meeldib. Kirjanikud, kunstnikud, näitlejad jt andekad kuulsused koos - samuti hea. Illies oskab leida selle vaimukalt teravmeelse või vastuolulise tera, millega ühe või teise inimese tegevust või suhteid iseloomustada. Kõlab vaimustavalt, ja oli ka.
Aga siis... terve raamat põhimõtteliselt koosnebki selliste inimeste ja "terade" kirjeldamistest. Ja arvestades, et peatükid on lühikesed ja kirjeldatavaid tegelasi aina lisandub ja lisandub ning sissetoodud tegelastega taaskohtumised lasevad end pikalt oodata, lisaks on napid, siis moodustub kokku üks paras puder ja kapsad, mis kohe mitte kuidagi minus kui lugejas ei kinnistu (võib muidugi ka olla, et mu mälumaht on vilets ja ma ise paras tumba).
Keegi kuskil iseloomustas seda kui 1920-30ndate Berliini telefoniraamatut. Ega ma vastu vaidle :) Kusjuures selles valguses on veider, et kui ma olin kainikueas, siis oli telefoniraamat tõepoolest üks mu lemmikraamatutest (see oli mingit sünget tooni (mürkroheline?) kõvade kaantega). Klassikalise telefoniraamatuga võrreldes on see ju loomulikult põnev lugemine, sest annab ka teavet, et kes kellega magas, kes oli omasooihar, kes oli juut - jah, need kolm teemat leidsid peamiselt käsitlemist.
Suur töö autoril tehtud, olen nõus, aga... ma väsisin.
Вначале от обилия упомянутых имен начинала кружиться голова. Но лень уберегла меня от стресса и сэкономила время на п��иск и запоминание героев. К счастью, это не помешало получить удовольствие от книги и прочувствовать атмосферу, витавшую в творческих кругах Европы того времени. А настроения повальной эмиграции дало ассоциации с настоящим. Очень сочно и интересно.
Dann wird das mein Einstieg in Goodreads. Diesmal in aller Ausführlichkeit.
1929 bis 1939 eine Zeit von der Dämmerung bis in die Dunkelheit. Illies öffnet ein Fenster in die tragisch lustvollen Liebes-Leben der Intellektuellen und Künstlerinnen zwischen der ausklingenden Ekstase der goldenen Zwanziger Berlins zu den vielen Flucht und Verfolgungserfahrungen des Nationalsozialismus. Es sind Miniaturen intimer Beziehungen, die zusammengefügt zum Mosaik einer Epoche werden, in dem sich in den privatesten Gefühlen die politischen Zäsuren einer Generation widerspiegeln.
Illies Erzähler begleitet uns als wissender Kommentator und gelegentlicher Kunstkritiker mit Charme und Witz durch die Geschichte. Ich habe mir den Erzähler als einen älteren Herrn im Nadelstreifenanzug mit Schnurrbart und einer Tasse heißen Grog in der Hand vorgestellt, der bei aller Diskretion es nicht lassen kann Gossip von Marlene Dietrich, Hannah Arendt, Dalí, Stalin und vielen vielen weiteren zu teilen. And he is spilling the tea! Manchmal habe ich bei den schnellen Sprüngen zwischen den Biografien Interesse an Handlungssträngen verloren oder fand die Wortspiele etwas aufgesetzt, mit denen Illies pointenreiche Schlüsse für seine halbseitigen Episoden finden wollte. Meistens gelingt es jedoch mit Bravur!
Was hält diese Geschichten nun zusammen? Die Liebe? Es ist eigentlich die große Frage des Buches, was das ist, die Liebe, die sich doch so unendlich unterschiedlich zeigt in jeder konkreten Beziehung (meistens sind mehr als zwei beteiligt) und wie das Lieben möglich sein kann, wenn die Welt sich gegen einen wendet. Oft finden wir kluge Aphorismen oder Gedichte von den beteiligten Akteuren (Sartre: "Lieben heißt geliebt werden wollen"). Wir sehen auch am Ende des Buches wie Beziehungen zerbrechen an der Drogensucht der geflüchteten Exillanden oder wie Liebe nur im aktiven Widerstand zum Nazi-Regime bestehen bleiben kann. Wie anders sind diese Geschichten im Vergleich zum fast unbeschwerten Anfang des Buches? Entweder lesen wir das Buch als eine minuziöse anthropologische Studie über das Lieben, das in seiner Pluralität ausgehalten werden muss. Ich würde jedoch kantisch argumentieren, dass Liebe mehr als das Aushalten von Unterschiedlichkeit ist. Das Buch lädt dazu ein, obwohl wir DIE Liebe nicht zu greifen kriegen und sie nicht definieren können, wir trotzdem einen Imperativ formulieren können, das es sie geben muss. Selbst in der dunkelsten Zeit bleibt die Liebe bestehen und manchmal sogar nur als scheiternder Versuch. Illies ergreift selbst nicht Partei als verklärter Humanist sondern erlaubt uns unser eigenes Streben in der Geschichte zu verorten. Hoffentlich werden die Lehren der Liebenden vom Rückzug aus der Öffentlichkeit und Flucht vom aufsteigenden Faschismus des letzten Jahrhunderts nicht wieder relevant für unseres.
Раньше я читала у Иллиеса “1913. Лето целого века” — и мне показалось, что все проекты (1968, 1917) Михаила Зыгаря вышли из этой шинели. Строго говоря, это не фикшн: Иллиес внимательно почитал мемуары, переписку, составил таймлайны и причудливо их перегруппировал — так, по Иллиесу можно вообразить день 13 мая (ну или 22, если так красивее) 1913 года, когда Сталин и Гитлер (как задокументировано) гуляют в одном и том же венском парке (вдруг и смотрят друг на друга, история закусывает губу), Витгенштейн признается в любви, Блок курит пахитоску, Кафка мается, Томас Манн отчитывает брата в письме etc, а неведомые барышни обсуждают нежный оттенок перламутра — и к тому же уродились чудесные персики, какие персики этим летом! Немножко похоже на беллетризированный исторический нонфик, популярный в последние годы — ”Повседневная жизнь в эпоху (труляля)”, когда взволнованный читатель потрясенно узнает, что сортир, оказывается, переехал с улицы в дом аккурат в год французской революции, когда Мария-Антуанетта бросалась мотто с пирожными — я немного утрирую, но в целом верно.
Теперь Иллиес принялся исследовать 1933 и эпоху перед войной: “Любовь в эпоху ненависти” составлена из переписок и романов: Ремарк находит новую любовницу, Брехт врет двум своим, Тухольский прыгает из постели в постель, а основатель института сексологии в Берлине влюбляется в прелестного китайского юношу, в общем, скорее надо веселиться, пока небо не упало на землю.
Из-за того, что у Иллиеса почти все знаменитости, кажется, что немного почитываешь желтую прессу со сплетнями, например, Марлен Дитрих пишет мужу в Париж: "Папочка, мечтаю о ванне вместе, твоя страстная мамочка". Но исторические реалии возвращают на землю, хотя иногда кажется, что все эти загорелые люди на кортах Ниццы в белых платьях так там до сих пор и прыгают. Но боги! Каково читать эту книгу сейчас! Половина героев отправляется в эмиграцию, другая ищет в постели и романах средство, чтобы забыться, вот уже горит Рейхстаг, а я понимаю чувства каждого второго в этой книге.
Немного цитат:
Вечером 18 апреля она укладывает в чемоданы и коробки одежду и другой скарб, подписывает, что где лежит, и просит гостиницу «Заксенхоф» взять ее вещи на хранение. Она понимает, что как еврейка должна как можно скорее покинуть эту страну. В родном Вуппертале отменили ее выступление, потому что организаторы опасаются за ее жизнь. Утром 19 апреля она садится на поезд в Цюрих. Остающиеся друзья проводили ее, бледную как мел, на вокзал, она занимает свое место и несколько часов сидит, панически прижимая к себе сумочку. Она боится даже сходить в туалет. В Цюрихе она нетвердой походкой выходит на платформу, почти ничего не соображая. Она не может простить себе, что не успела навестить могилы предков в Вуппертале. Она бредет по холодному вечернему Цюриху с тремя сумками, ей нечего есть, она просит подаяние, первые ночи она спит под деревом на берегу озера, накрываясь своим пальто.
Эрика живет в соседнем номере, она говорит с ним о том, что «эмиграция печальна и унизительна, но я не очень переживаю».
«В берлинском воздухе витал густой страх».
«За дисциплину и традиционные ценности в семье и государстве», — орут на площади Оперы, перед тем как швырнуть в пламя книги Кестнера.
Когда горел Рейхстаг, он находился в Цюрихе, и никто не смог отговорить его от возвращения в столицу, потому что «обязанность каждого из нас — по-своему сопротивляться этому режиму».
Каждый раз, когда открывается дверь купе, она ожидает увидеть за ней гестаповца, который пришел арестовать ее. Но в Аахене ее пропускают через границу. Спустя несколько часов она прибывает на Северный вокзал Парижа, «на стадии перехода от стихающего ужаса к новой надежде, но в голове по-прежнему кошмарное путешествие». Она без сил падает на кровать дешевой гостиницы и спит до утра. Проснувшись и еще не совсем придя в себя, она идет в маленькое кафе на бульваре Сен-Мишель и заказывает свой первый французской завтрак, не помня себя от счастья: cafe au lait et une tartine.
Брехт умоляет ее не возвращаться в Берлин, но она не внемлет (и ее арестовывают).
Nothing new or interesting. Well known facts thrown together, stirred and given a new headline: love, sex, affairs, relationships of famous artists, writers, publishers, critics and related and acquainted circles between 1929 and 1939. Well, that‘s embarrassing, but what is really dreadful is the intellectual snobism, the condescending tone, the nosy chit-chatter, the voyeurism, the arrogance of somebody who feels entitled to judge. My opinion.
Okeiokei, see on liiga lihtsustatud kokkuvõte. Tegelikult on autor selle raamatu kirjutamiseks meeletus koguses uurimistööd teinud ja samas suutnud kirjutada ajaloolistest tegelastest nii, et mul oli koguaeg huvitav jälgida. Ma ei ütle, et ajalugu igav on, aga tihti lähevad sellise mahuga uurimistööd kuivaks. Eks Illies'i temaatika ka ei lubanud sellel juhtuda: armastus, seks, loometöö, poliitika, (enamasti) keerulised suhted ja kõrvalliinid neis. Alguses oli raske jälgida, sest tegelasi ja tegevusliine tuli korraga väga palju sisse, aga mida edasi, seda loogilisemaks ja jälgitavamaks kõik muutus.
Ein interessanten Blick auf die Liebesgeschichten und -ausschweifungen von den 1920ern bis 1939. Man lernt nicht nur viel über die Bekanntenkreise der berühmten Kunstschaffenden sondern auch über ihre politische Einstellung und die Entwicklung ihrer Karrieren während des Aufstiegs der Nazis. Es sind immer kurze Abschnitte, sodass man trotz der vielen Namen und Verstrickungen gut folgen kann.
Книга вышла в конце октября 2021 и уже вторую неделю находится на вершине списка бестселлеров журнала Spiegel. Прослушал около трети текста — восторга не испытываю.
Чтобы добиться эффекта одновременности происходящего со множеством фигур, Флориан в ритме Тиктока перескакивает от одной группы лиц к другой. Только, вместо полифонической глубины, возникает ощущение головокружительного калейдоскопа. Пестрые осколки личной жизни известных писателей, художников, актеров обоих полов и разнообразных сексуальных предпочтений захватывают внимание переливами невротических страстей. Но в какой-то момент начинаешь спрашивать себя: какое отношение к любви имеет эта карусель адюльтера, и так ли хорошо матримониальный ералаш в богемной среде выражает дух времени между Великой депрессией и Великой войной.
Да ещё эта иронично-бодрая манера, в которой описываются нешуточные личные драмы...
Созерцая смонтированную Иллиесом хронику, удивляешься тому, как часто между художественным качеством произведений искусства и моральными качествами их творцов обнаруживается неловкое, огорчительное противоречие. Если в таком развенчании кумиров есть польза, то в этой книге её в избытке.
Читайте в блоге «Чёчитаешь» перевод небольшого фрагмента книги, в котором Флориан «инсценирует» историю создания одного стихотворения Маши Калеко — замечательной поэтессы, которая была изгнана из нацистской Германии, но через столетие вернулась из забвения.
Oder die Jahre 1929-1939 und wer mit wem oder warum auch nicht, ein wenig Flucht, ein wenig Haft und Gewalt oder auch die Klatschkolumne in den genannten Jahren.
Hut ab vor der Recherche, aber inhaltlich oder stilistisch ist das nichts Anderes als Prominenten-Namedropping.
Bei meinem schlechten Namensgedächtnis kannt ich etliche Namen nicht und Liebesgeschichten, die in Kurztexten von um einer Minute aufgeteilt werden, verlieren ziemlich den Reiz.
A mit B hat, dann folgt C mit D usw.
Eines der wenigen Hörbücher, bei denen ich Stellen an denen ich einschlief nicht zurückspulte, sondern ohne einen merkbaren inhaltlichen Verlust an der nächsten Stelle weiterhörte.
Mir hat es nichts gegeben und wenig Eindruck hinterlassen. 2Sterne für Recherchefleiß.
Vor über zwanzig Jahren habe ich mit großer Begeisterung "Generation Golf" gelesen. Vor zehn Jahren habe ich mit noch größerer Begeisterung "1913" gelesen. Weitere zehn Jahre später im August 2022 habe ich das neue Buch von Florian Illies "Liebe in Zeiten des Hasses" gelesen. Zu Beginn habe ich mich schwer getan. Die einzelnen Texte über Künstler und Intellektuelle waren wie üblich für Florian Illies sehr gut geschrieben. Am Anfang waren es für mich jedoch Puzzleteile, die kein Gesamtbild ergaben. Je länger ich aber gelesen habe, je mehr Puzzleteile zusammengesetzt worden sind, desto stärker habe ich die "alte" Begeisterung gespürt. Ein Stern Abzug für den schwierigen Einstieg. Trotzdem ein großes Buch. Ich freue mich schon jetzt auf das Buch, das Florian Illies in zehn Jahren vorlegt.
Es ist völlig unklar, welche Information in diesem Buch woher stammt und ob irgendwelche Verbindungen, die Illies zwischen Einzelereignissen - v.a. (Liebes-)Verhältnissen - zieht, überhaupt belastbar sind. Steht das so in den Tagebüchern der besprochenen Figuren und bedeutet das, er übernimmt das dortige Narrativ? Oder stammen die Informationen aus wissenschaftlicher Sekundärliteratur? Letzteres darf man wohl stark bezweifeln. Noch dazu vergreift er sich oft im Ton, schreibt über Goebbels und Stalin im gleichen Tonfall wie über Erika Mann und Walter Benjamin. Er nutzt sexistische Erzählmuster: Einerseits unangebrachte (und cringige) Aussehensbeschreibungen ("Unsere schönste Fee [...] Annemarie Schwarzenbach") der erwähnten Frauen; andererseits greift er immer wieder auf die Figur der eifersüchtigen, biederen Ehefrau, die ihren Mann "tyrannisiert" und sich aus lauter Eifersucht die Wohnung mit Kakteen zustellt (hier beides bezogen auf Erna Döblin, aber es gibt durchaus weitere Beispiele), zurück. Sehr enttäuschend und die positiven Kritiken kann ich wirklich nicht verstehen.
Paviršutiniškumo įspūdį paliekanti knyga, kuri anaiptol nepaviršutiniška. Knygoje šimtai pavardžių, geografinių nuorodų, kūrinių pavadinimų ir nors kai kurias (ne)meilės istorijas istorijėles ypač sunku sekti (Brechto, Mannų šeimos, Dietrich...), mozaika išties paveiki ir perteikia spalvingą XX a. 2-3 deš. Vokietijos (į josios kultūrą knygoje daugiausia koncentruojamasi) meno pasaulio užkulisių paveikslą. Skaitant labai norėjosi vis googlinti nežinomas asmenybes ir kt., visgi stengiausi nuo to susilaikyti, nes tai jau būtų nebe knygos skaitymas, o enciklopedijos šifravimas. Visgi perskaityta knyga pilna užlankstytų puslapių ir pribraukymų (neteiskit - knyga mano, ne bibliotekinė). Tos likusios nuorodos ir tolesnių skaitymų gairės yra turbūt vertingiausia knygos dovana, dėl kurios ją ir rekomenduočiau.
P. S. knyga neabejotinai atrodytų ne tokia jau ir paini skaitovui, gerai susipažinusiam su Vokietijos modernios literatūros ir meno istorija.
P. P. S. knygoje aptikau elegantišką sakinį apie paskutinę senosios Europos tvarkos vasarą 1939 m. Visad taip gražu, kai kalbasi knygos, per laiko ir geografinį atstumą kalbasi autoriai, o pokalbį užbaigiame mes - skaitytojai.
я читала эту книгу как терапию в сложный для меня месяц. легче дышалось, когда перед тобой такие звезды страдают от режима, потери родины и странной любви. твиттер двадцатых годов в европе, америке и даже немного в россии (про сталина читать в 2022 году как никогда актуально, уж извините за шаблонный пафос). в общем, в который раз спасибо иллиесу за буквы, на которых я отдыхала
It's a very interesting behind the scenes of the decade 1929-1939. I found it reassuring because despite the world around people getting darker and darker they kept on living and loving.