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Was der Tag bringt

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Felix ist Ende dreißig, Single und Unternehmer. Mit seinem Start-up für nachhaltiges Catering ist er, endlich, auf einem guten Weg. Dann aber kommt die Pandemie, bleiben die Aufträge aus, gewährt ihm die Bank keinen weiteren Kredit. Felix muss die Firma schließen und sich reduzieren, muss Auto, Möbel, Schmuck verkaufen, um wenigstens die von der Mutter geerbte Wohnung behalten zu dürfen. Um über die Runden zu kommen, ist er fortan gezwungen, die Wohnung monatlich für acht Tage zu vermieten. Monat für Monat zieht Felix also von Gästecouch zu Gästecouch, verstrickt sich vor Scham in bizarren Geschichten, gerät mit guten Freunden aneinander, zweifelt, taumelt durch die Ruinen seines früheren Lebens, sucht nach einem Sinn, der nicht in der Arbeit liegt, und zieht sich schließlich immer weiter zurück, wird sich selbst fremd, fällt und fällt. Wo schlägt er auf? Wer kann ihn halten?

295 pages, Hardcover

First published April 26, 2023

5 people are currently reading
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About the author

David Schalko

16 books17 followers
David Schalko is an Austrian author, director, and television creator.

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Community Reviews

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Displaying 1 - 9 of 9 reviews
Profile Image for Anika.
967 reviews320 followers
December 27, 2023
Ich fürchte, das wird nix mehr mit David Schalko und mir. Bad Regina war schon nicht meins, das hier ist es auch nicht. Ein verworrenes Buch, das mich ratlos und genervt zurücklässt. Die grundsätzliche Idee eines sozialen Abstiegs gibt es um Klassen besser in Despentes' Das Leben des Vernon Subutex. Hier gibt's pseudophilosophisches Rumgeramble, ein verworrenes Themenpotpourri und surrealistische, mäandernde Erzählstränge, leider bleibt kaum was hängen.

Mehr zum Buch in unserer ausführlichen Besprechung @ Papierstau Podcast: Folge 255: Der traurige Spamclown
Profile Image for Wandaviolett.
468 reviews68 followers
April 28, 2023
Folge mir von einer Kalamität in die nächste!
Kurzmeinung: Von Zeit zu Zeit folge ich Autoren gerne in ihre morbide Gedankenwelt - man muss nur rechtzeitig wieder daraus auftauchen!

Felix, der Glückliche. Er hat eine Wohnung von der Mutter geerbt, das hält ihn über Wasser. Einst hat er fast normal gearbeitet, hat eine Firma gegründet „Wastefood“, damit sozusagen Containern legalisiert, aber durch die Pandemie wurde sein Geschäft in den Ruin getrieben, sagt ihm sein Bankberater. Und was er jetzt zu tun gedenke? Etwa arbeiten? Das Normale kommt für Felix nicht in Frage. Er will in den Tag hineinleben, sehen, „Was der Tag bringt“.

Der Kommentar:
David Schalko erinnert mit seinem Roman „Was der Tag bringt“ an Eichendorffs „Taugenichts“; auch Klaus Modick hat sich 2021 mit „Fahrtwind“ an einer Wiederauflage versucht; nicht mit Erfolg, wie ich meine. Während aber Eichendorff und Modick ihre Taugenichtse jeweils mit einem eingebauten Glückswandler ausstatten, so dass jede Situation, so ausweglos sie scheinen mag, sich unerwartet zum Guten wendet, macht Schalko das genaue Gegenteil mit seinem Protagonisten. Felix macht seinem Namen leider keine Ehre: er kommt vom Regen in die Traufe. Nein, Schalkos Taugenichts ist kein Glückskind. Felix ist ein Antiheld.
Was passiert genau? Felix vermietet seine Wohnung zeitweise. Jeweils für acht Tage im Monat muss er verschwinden. Dann hat er genug Geld, um, wenn er gut wirtschaftet und bescheiden lebt, knapp über die Runden zu kommen. Während seines Ausgesperrtseins crasht er erst einmal seine gesamten sozialen Kontakte; natürlich will er das nicht, aber er tut es. Zusätzlich macht Felix sich Gedanken. Der ganze Roman ist mehr oder weniger ein Monolog über die Ausweglosigkeit des Lebens, seine Unbegreifbarkeit, die Entwurzelung des Menschen. Das Motiv des Verschwindens ist früh greifbar. "Was der Tag bringt" ist ein deprimierender Roman mit Ausflügen ins Surrealistische.
Felix begegnet natürlich auch seinem Mephisto. Dieser zeigt ihm den Weg ins Kapitalismusparadies. An einem geheimnisvollen Ort kostet eine Übernachtung nur zehn Euro. Will er Mephisto dahin begleiten? Natürlich will Felix das. Damit käme er über die nächsten acht Tage. Der Pferdefuß bei der Geschichte ist, dass zwar die bloße Übernachtung günstig ist, aber für jedes Plus etwas extra berechnet wird, duschen kostet extra, Handy aufladen kostet extra, Türgriff benutzen kostet extra, auf dem Flug entlanggehen kostet extra, Essen, Drinken, sowieso, aber auch soziale Kontakte aufnehmen, ein Gespräch mit einem Gast kostet extra, etc. etc. Die Klimaanlage kostet ... es ist Sommer. Wäre es Winter, würde die Heizung andrehen kosten. Ganz wie im wirklichen Leben.
Diese Storyline finde ich amüsant, denn viel anders funktioniert der bürgerliche, ganz normale Kapitalismus nicht, es ist eine feine Allegorie, die Schalko erfindet: jedes Ding im Leben kostet. Sicher, Felix muss bei seinem äußerst beschränkten Budget gründlicher darüber nachdenken, als jeder andere, was ihm etwas wert ist und was nicht, will er lieber einen Schinkentoast oder duschen, will er im Zimmer bleiben und gar nichts tun, was nichts kostet, fernsehen kostet, etc. etc. Aufs Klo gehen war umsonst, meine ich mich zu erinnern 😉.
Natürlich stellt Mephisto, der sich in diesem Falle Eyres nennt, Felix eine Falle und Felix verlässt den Berg des Kapitals wieder, diesmal um sich unter die Obdachlosen einzureihen.
Es ist ganz interessant und überraschend, Felix von einer Kalamität in die andere zu folgen, aber der Roman „Was der Tag bringt“ ist nicht als Komödie konzipiert, nicht einmal ansatzweise. Der Protagonist sinniert in einem fort, wie er sich auflösen könnte, wie er verschwinden kann oderob er mit dem All verschmelzen könnte; Felix ist davon besessen, sich auflösen zu wollen.
Endlose lebensverneinende Monologe begleiten den Leser. Der Roman endet, wie er begonnen hat, Felix scheitert, lernt nichts daraus und fängt von vorne an. Das Auflösungsmotiv oder Verschmelzungsmotiv rückt den Roman in die Nähe der Existenzialisten. Auch eine buddhistische Interpretation wäre möglich; das Ende ist gleichzeitig der Anfang, die Existenzen kreisen leidvoll, bis sie irgendwann einmal im Nirwana enden.

Allgemein: Das Taugenichts-Motiv scheint Autoren bis auf den heutigen Tag nicht loszulassen. Oder sollte man es Heimsuchung nennen? Der Roman ist eine deprimierende, wenngleich auch faszinierende Geschichte, in der viel philosophiert wird. Auch ins Leere hinein. Aber das Negativ-Taugenichtsmotiv hat was.

Fazit: „Was der Tag bringt“ ist das Negativ eines Taugenichtsromans mit deprimierenden Monologen über die Sinnlosigkeit des Lebens durchsetzt mit teilweise witzigen surrealistischen Elementen.

Kategorie: Anspruchsvolle Literatur
Verlag: Kiepenheuer & Witsch, 2023

Profile Image for Jin.
840 reviews147 followers
April 30, 2023
Der Protagonist wandert durch sein Leben und trifft auf allerlei kuriose Gestalten, die sich sowohl in Dialogen, aber mehr noch in Monologen, verlieren. Er hat selbst kaum ein nennenswertes Lebensziel und scheint komplett leer zu sein, was das Ganze aber noch interessanter machte, da er wie ein Spiegel alle noch mehr aus der Reserve zu locken schien.

"Ein Tiger versteht den Tiger ohne Worte. Nur beim Menschen wird das durch Sprache verhindert.
Vielleicht musste er auch die Worte verlieren, um klarer sehen zu können."


Ich hatte bereits ein anderes Buch von David Schalko gelesen (Bad Regina), was mir leider wenig gefallen hatte. "Was der Tag bringt" finde ich viel besser gelungen und es hat mir Spaß gemacht durch die Seiten zu gehen und den nächsten Charakter kennen zu lernen. Man muss sich aber tatsächlich darauf einstellen von extrem vielen Sätzen, Wörtern und Ideen konfrontiert zu werden. An manchen Stellen hat es sich angefühlt, als ob der Autor einfach alles rausgelassen hat, was ihm zu einem bestimmten Thema durch den Kopf gegangen ist. Und dabei einfach nicht aufgehört hatte zu brainstormen.

Da ich Gedankenexperimente und skurrile, surreale Szenen mag, fand ich den Teil mit Eyres am besten.
Ich fand zwar manche Monologe etwas ausufernd und zu lang, und manches hätte etwas mehr Ordnung vertragen, aber insgesamt hat mir die Lektüre Spaß gemacht!

"Sie hatten keine Gesprächsebene. Aber auch keine Schweigeebene."


** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt **
Profile Image for Suna Oz.
124 reviews10 followers
Read
May 24, 2023
Was der Tag bringt“ von David Schalko hat mich sowohl als Hörbuch, als auch in geschriebener Form durch die letzten Tage begleitet.
Der Roman erzählt von Felix, der für acht Tage im Monat seine Wohnung untervermietet, um in postpandemischen Zeiten finanziell über die Runden zu kommen. Die Lesenden begleiten ihn durch diese Tage der Obdachlosigkeit, durch seine Gefühlswelt und Identitätskrisen und sehen ihn im Laufe des Romans immer mehr entgleisen. Das Setting wird mit der Zeit immer grotesker und surrealer und ich konnte mich trotz kleiner Anfangsschwierigkeiten super in den Roman einfinden.
Der Roman handelt davon, sich selbst fremd zu werden, sich aus seiner Heimat zu entwurzeln und schließlich selber zu verlieren und wie viel einen die Umgebung und Arbeit ausmacht.
Ich mochte diesen existentialistischen Roman und bin gespannt auf den Austausch mit euch!

Das Buch mit den kapitelweise eingearbeiteten Fotografien und auch das vom Autoren selbst eingesprochene Hörbuch haben mir große Freude bereitet und ich bedanke mich bei @kiwi_verlag und @argonverlag und @netgalleyde für das Bereitstellen der Rezensionsexemplare!
32 reviews1 follower
June 16, 2025
Ein sehr schräges Buch. 2,5*
Ich habe mich dann doch dazu entschlossen es fertig zu lesen um zu erfahren wie es ausgeht und wie es dem Protagonisten bis zum Schluss ergeht.
Was als “normale” Gegenwartsgeschichte beginnt nimmt schnell seltsame Wendungen und ufert mit Voranschreiten der Geschichte ins abstrakt abstruse aus. Man weiß nicht mehr was noch reale Geschichte ist und was sich nur in Gedanken des anscheinend verrückt werdenden Protagonisten abspielt. Insegst eher mühsam, die klare Message die wohl intendiert war kommt nicht wirklich hinüber.
Profile Image for Miro Lazic.
6 reviews
May 16, 2023
Hmmmm.... Bisschen irre das Buch?!? Also schon lesenswert, aber man muss schon auch in der passenden Lebensphase dazu sein, und sich Fragen über Sinn und Unsinn der Arbeit und des daseins machen......
5 reviews
August 12, 2024
Mein Geschmack ist es nicht. Seitenlage zusammenhanglose Dialoge, wie eine Wahnvorstellung. Die Handlung nimmt dadurch überhaupt keine Fahrt auf
Displaying 1 - 9 of 9 reviews

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