Die Brüder Grimm erhalten im Jahr 1838 einen ehrenvollen Auftrag: Ein Wörterbuch der deutschen Sprache sollen sie erstellen. Voller Eifer machen sie sich ans Werk. Aberwitz, Angesicht, Atemkraft fleißig sammeln sie Wörter und Zitate, in wenigen Jahren sollte es zu schaffen sein. Barfuß, Bettelbrief, Biermörder sie erforschen Herkommen und Verwendung, sie verzetteln sich gründlich. Capriolen, Comödie, Creatur am Ende ihres Lebens haben Jacob und Wilhelm Grimm nur wenige Buchstaben bewältigt. Günter Grass erzählt das Leben der Brüder Grimm auf einzigartige Weise als Liebeserklärung an die deutsche Sprache und die Wörter, aus denen sie gefügt ist. Er schreibt über die Lebensstationen der Märchen-Brüder, über ihre uferlose Aufgabe und die Zeitgenossen an ihrer Seite: Familie und Verleger, Freunde, Verehrer und Verächter. Spielerisch-virtuos spürt Grimms Wörter dem Reichtum der deutschen Sprache nach und durchstreift die deutsche Geschichte seit der Fürstenherrschaft und den ersten Gehversuchen der Demokratie. Von der Vergangenheit mit ihren politischen Kämpfen und ganz alltäglichen Sorgen schlägt Günter Grass manche Brücke in seine eigene Zeit.
Novels, notably The Tin Drum (1959) and Dog Years (1963), of German writer Günter Wilhelm Grass, who won the Nobel Prize of 1999 for literature, concern the political and social climate of Germany during and after World War II.
This novelist, poet, playwright, illustrator, graphic artist, and sculptor since 1945 lived in West Germany but in his fiction frequently returned to the Danzig of his childhood. He always identified as a Kashubian.
He is best known for his first novel, The Tin Drum (1959), a key text in European magic realism. He named this style “broadened reality.” “Cat and Mouse” (1961) and Dog Years (1963) also succeeded in the period. These three novels make up his “Danzig trilogy.”
Helene Grass (née Knoff, 1898 - 1954), a Roman Catholic of Kashubian-Polish origin, bore Günter Grass to Willy Grass (1899 - 1979), a Protestant ethnic German. Parents reared Grass as a Catholic. The family lived in an apartment, attached to its grocery store in Danzig-Langfuhr (now Gdańsk-Wrzeszcz). He has one sister, born in 1930.
Grass attended the Danzig gymnasium Conradinum. He volunteered for submarine service with the Kriegsmarine "to get out of the confinement he felt as a teenager in his parents' house" which he considered - in a very negative way - civic Catholic lower middle class. In 1943 he became a Luftwaffenhelfer, then he was drafted into the Reichsarbeitsdienst, and in November 1944, shortly after his seventeenth birthday, into the Waffen-Schutzstaffel. The seventeen-year-old Grass saw combat with the 10th Schutzstaffel panzer division Frundsberg from February 1945 until he was wounded on 20 April 1945 and sent to an American prisoner of war camp.
In 1946 and 1947, he worked in a mine and received an education of a stonemason. For many years, he studied sculpture and graphics, first at the Kunstakademie Düsseldorf and then at the Universität der Künste Berlin. He also worked as an author and traveled frequently. He married in 1954 and from 1960 lived in Berlin as well as part-time in Schleswig-Holstein. Divorced in 1978, he remarried in 1979. From 1983 to 1986 he held the presidency of the Berlin Akademie der Künste (Berlin Academy of Arts).
During the German unification process in 1989 he argued for separation of the two states, because he thought a unified Germany would resume its past aggression. He moved to the northern German city of Lübeck in 1995. He was awarded the Nobel Prize in Literature in 1999. In 2006, Grass caused controversy with his disclosure of his Waffen-Schutzstaffel service during the final months of World War II, which he had kept a secret until publishing his memoir that year. He died of complications of lung infection on 13th of April, 2015 at a Lübeck hospital. He was 87.
Günter Grass’ glanzvolles Gedenken an Grimms’ Glossarium ist genauso unterhaltlich wie erhellend und gedankenvoll. Mit dem Grimmschen Wörterbuch zur deutschen Sprache als rotem Faden spinnt der Nobelpreisträger in einem seiner letzten Werke ein Netz aus Worten, aus Vergangenem und Gegenwärtigem, verknüpft die Lebenswege der beiden Germanisten mit seinem eigenen, lässt Jacob und Wilhelm Grimm vor dem geistigen Auge des Lesers auferstehen, tritt ihnen von Angesicht zu Angesicht im Tiergarten Berlins gegenüber.
Eine Augen- und Ohrenweide, wenn man die wohlbekannte Stimme des Autors im Kopf behält, und eine formidable Präsentation dessen, wozu Wörter fähig sind, nämlich alte Gedanken zu klären und neue zu entwickeln; im Guten, wie hier, aber auch im Bösen, wie mir beispielsweise Victor Klemperer in seinem LTI bewiesen hat, und wie ich es – sehr zu meinem Bedauern – täglich in meiner Twitter-Timeline und anderen News-Outlets lesen muss.
Ein Wörterbuch, selbst ein so umfangreiches wie das der Grimm Brüder, ist nie beendet, denn Sprache entwickelt sich ununterbrochen weiter. Ob dies immer zum Vorteil ist, sei dahingestellt… Beim Stöbern im Internet bin ich zufällig auf einen Ur-ur-Enkel des grimmschen Wörterbuchs gestoßen, dem Neologismenwörterbuch des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache, dessen Namensgeber auch einen, wenngleich kurzen, Auftritt im vorliegenden Buch hat.
Dort gibt es auch einen Abschnitt über „Neologismen der Zehnerjahre“, die nun seit einigen Tagen beendet sind. Wie nicht anders zu erwarten enthält diese Liste überwiegend Neuschöpfungen mit Wörtern englischen Ursprungs und viele davon haben für mich eine eher negative Konnotation oder sind blanke Euphemismen bzw. Verbrämungen eines an sich unschönen Sachverhalts. Gerne würde ich, wie Günter Grass es in erfundener Form tat, einmal mit einem der Grimm Brüder darüber reden. So bleibt mir nur das fortgesetzte Studium ihres Wörterbuchs—
Sich alphabetisch durch das Wörterbuch bewegend, buchstabiert Grass sprachmächtig die Lebens- und Schaffensgeschichte der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Dass deren Lebensweg zur Märchenstraße verharmlost werde und die "als Doppelgespann lebenslänglich vor den stets überladenen Bücherkarren" gespannten Schwerstarbeiter nur als Märchenonkel in Erinnerung blieben, dem setzt Grass dieses Buch entgegen. Nicht die Märchensammlung war nämlich ihr Hauptwerk, sondern das nach ihnen benannte Wörterbuch, an dem sich noch weitere Generationen Gelehrter abmühen sollten, bis es endlich von A bis Z vollständig vorlag. "Glatt" verlief ihre Lebensbahn nicht, das verhinderte die große Politik, und davon kann Grass ein Lied singen, denn: "Gestern wird sein, was morgen gewesen ist. Unsere Geschichten von heute müssen sich nicht jetzt zugetragen haben." Dieser Satz aus dem TREFFEN IN TELGTE steht wohl mit im Zentrum von Günter Grass Leben, und es fällt dem Geschichtsbewußten leicht, Parallelen zu ziehen von den ins Exil geschickten Göttinger Sieben - darunter Jacob Grimm, Professoren, die sich öffentlich gegen die willkürliche Abschaffung der aufgeklärteren Verfassung durch Ernst August, König von Hannover, erklärten, "weil des Fürsten Zumutung ihr Gewissen wachrief"-, für deren Rehabilitation sich die Mehrzahl der leisetretenden Professoren nicht einzusetzen wagten, und dem opportunistischen Schweigen der Pantoffelhelden an den Hochschulen, als es "landesweit 33 schlug", Stichwort "innere Emigration". Zugleich ist Grass bewußt, wie problematisch es ist, an einem einmal abgelegten Eid mit aller Entschiedenheit festzuhalten, und stellt dem erzwungenen Eidbruch der Göttinger Sieben den Aufreger schlechthin aus seiner eigenen Biografie gegenüber, den einzigen von ihm gleisteten Eid: "Es geschah auf einer winterstarren Waldlichtung. Siebzehn zählte ich, als wir, ins Karree gestellt, unter frostklarem Nachthimmel auf Führer, Volk und Vaterland sowie auf den Reichsführer der Waffen-SS vereidigt wurden. Satz für Satz sprachen wir nach: "Ich gelobe..." Feierlich war uns, war mir zumute. Nach dem Schwur wurde gesungen: "Wenn alle untreu werden, so bleiben wir doch treu..." Dazu kam es nicht (...) Nie wieder würde ich einen Eid leisten."
Man muss sich für die Grimmbrüder und für Grass interessieren, wenn man GRIMMS WÖRTER liest, denn gut trennbar sind die Biografien nicht. Viele Parallelen weiß Grass zu ziehen und gelegentlich klingt er, man kennt das von ihm, etwas besserwisserisch; manchmal ist auch die barocke Sprache etwas dick aufgetragen, und trotzdem hat mir die diese Liebeserklärung sehr gut gefallen. Vor allem hat sie mir Zeit und Leben der berühmten Brüder näher gebracht (und, ich muss es zugeben, auch mein Bild von Bettina von Arnim hat sich sehr geändert).
Es fing so vielversprechend an. Ich mein, was könnte man Schlechtes über das Grimmsche Wörterbuch schreiben? Ich hab auch einiges an Geschichte der beiden Brüder gelernt, was auch nett war. Den Wechsel zwischen dieser Geschichte, dem mehr oder weniger Durchgehen der Wortliste als Aufhänger dieser und dann einer Anekdote aus Grass eigenem Leben, hab ich am Anfang noch für Kunst gehalten. Irgendwann artete es aber in "Hier eine Story von den Brüdern und hier eine doppelt so lange Geschichte von mir, bei der am Ende kurz das Wort vorkam, wegen dem ich angefangen habe." Ich hab Grass bisher nicht gelesen und das mag ja irgendwie auch interessant sein, was er da zu sagen hat, aber "Grass erzählt die Hälfte des Buches, wie toll er ist und wie gemein alle zu ihm waren", ist nun wirklich nicht das, was mir in der Buchbeschreibung verkauft wurde. Die Beschreibungen von Bettine von Arnim wurden auch von Mal zu Mal schlimmer, wo man sich fragt, ob wirklich die gesamte Elite so gut mit ihre befreundet gewesen wäre, wenn sie so nervig und aufdringlich gewesen wäre, wie sie jetzt im Nachhinein von Männern gemacht wird. Musste es dann irgendwann abbrechen und hab mir jetzt eine Bettine von Arnim-Biografie dafür gekauft.
Mit allerhand Wortspielereien beschreibt Grass die Entstehung der Grimmschen Wörterbuches; ergänzt deren Wörter mit solchen, die seine Zeit beschreiben; verquickt die Biografien und Zeitumstände der beiden mit dem eigenen Erleben. Das ist amüsant, lehrreich, oft erhellend, hin und wieder auch etwas ermüdend, wenn allzu viele Wörter aneinandergereiht werden oder Grass' Anekdoten etwas selbstverliebt wirken. Dennoch sehr lesenswert und die Buchaussattung als solche ( er lobt in dem Werk ausdrücklich seiner Verleger, allen voran Gerhard Steidl) ist wunderbar, mit farbigen Vignetten von Grass, auf schönem Papier großzügig in Bodoni Old Face gesetzt und macht einfach Freude.
Dieses Buch habe ich inhaliert. Es ist krass, wie Grass mir aus der Seele spricht. Er benutzt Grimms Wörter, um zu philosophieren, in der Zeit zu wandern und dem Leser über das Leben der Gebrüder Grimm zu erzählen und über sei eigenes. Seine Wortspiele sind eine Wonne. Auf jeden Fall muss ich das Buch demnächst noch einmal lesen. Es war unmöglich, sich alles zu merken.
Een heel dubbel gevoel. Zolang Grass - een tafelspringer, een brulboei, bah... - niet de kans grijpt aan de hand van het leven van Jacob en Wilhelm Grimm persoonlijke herinneringen op te roepen, is dit een uitstekend, leerrijk boek. De schrijver zat me echter in de weg.
Kirja oli ihan kiinnostava ja Oili Suominen oli selvästi raatanut raskaan urakan käännöksen parissa, mutta silti kirjasta jäi päällimmäiseksi sellainen olo, ettei se avautunut saksaa osaamattomalle kuin puolittain.
Parasta Grassia. Rakkaudesta saksaan, Saksaan, vapauteen. Historiaa ja henkilökohtaista.
Oili Suomisen käännös ei jätä toivomisen varaa, vaan laajentaa saunamaailmaa entisestään. mutta alkutekstin lueskelu käännöksen rinnalla tuo vielä lisää yhteyksiä, ajatuksia, mielleyhtymiä.
Vaikka kuinka tykkään Peltirummusta, ei mua yhtään kiinnosta lukea vanhan miehen muisteloita siitä, kuinka poliittista teatteri oli 70-luvulla. Lukeminen loppui noin sadan sivun jälkeen.
Rar se poate întâlni o traducere mai bună, mai pasională, ca cea a lui Alexandru Al. Sahighian. Eu sunt, în general, un împătimit al edițiilor în limbile originale (pentru cele pe care le pot citi, evident), pentru că mă înnebunesc traducerile proaste ale multor traducători, dar Sahighian îmi oferă exact ceea ce simt că a vrut Günter Grass să spună. (Pentru cei care au citit și alte recenzii scrise de mine, știu că sunt foarte critic cu privire la traduceri). Mai exact, e vorba de o simfonie literară. Frații Grimm, Jacob și William, au creat, în câteva decenii, ceea ce ar fi vrut ei să fie un dicționar final al limbii germane. Günter Grass povestește acest proces (inserțiile pe care le face cu privire la viața lui personală sunt, STRICT din acest punct de vedere, irelevante). Pentru a putea traduce o astfel de poveste și să păstreze acea sămânță de genialitate pe care autorul a strecurat-o în carte printr-o mânuire extrem de virtuoasă (dacă mi se permite asocierea) a limbii germane, unui traducător îi trebuie un strop de genialitate și lui. Iar Sahighian o are. Îmi permit să reproduc nota traducătorului de la începutul capitolului „K”: „De ce <>? Fiindcă am ajuns la litera K, foarte sărac reprezentată în vocabularul nostru. Și cum germana, pentru a-i cita pe Grimm & Grass, s-a folosit fluctuant de C și de K, cochetând, capricios, când cu o literă, când cu cealaltă, am optat la rândul meu pentru tratarea acestui capitol în registru ludic. Cu-atât mai mult cu cât unele cuvinte din română care încep cu litera C se trag din inițiala K în slavă, greacă, turcă, germană sau maghiară... Dar nu fac operă filologică. Karevasăzică, după cum se nimerește, cu C și cu K, claie și kăpițe peste grămadă, pe kap tuflite și scufițe - fără canon!” Sper ca Alexandru Al. Sahighian să nu se simtă lezat de reproducea integrală și fără acordul său (sau al editurii) a acestei note. Am făcut-o doar pentru a aduce în atenția celui ce citește această recenzie (hardly, mai degrabă notă introductivă) capacitatea traducătorului de a jongla cu cuvintele. A se observa multitudinea de cuvinte care încep cu litera C (care ar putea fi înlocuită, iar uneori chiar este cu K). În fiecare capitol, fie că este „A”, „B”, „E” sau „F”, Günter Grass introduce pasaje încărcate de cuvinte care încep cu acea literă, iar Alexandru Al. Sahighian CHIAR reușește să facă o traducere nu doar extraordinar de frumoasă, dar și foarte pertinentă, păstrând și el, la fel ca și autorul, o pondere covârșitoare a cuvintelor care ÎN ROMÂNĂ încep cu respectiva literă. Chiar dacă mă repet, îmi permit să spun: mai rar asemenea virtuozitate când vine vorba de o traducere.
De Woorden van Grimm is een minzaam voortkabbelende combinatie van roman, geschiedenis en memoires, met de liefde voor de Duitse taal als gemene noemer. Grass danst van lemma tot lemma, van letter tot letter, als een speels oud veulen. In wat zijn laatste boek zou worden.
De Duitse rasschrijver gebruikt het verhaal van de gebroeders Grimm en hun woordenboek om over zijn eigen leven vertellen. Of is het omgekeerd? Beide zijn tot falen gedoemd. Het is onmogelijk is om alle woorden van een levende taal op te lijsten, zeker als je, zoals Jacob Grimm, maar tot de letter F geraakt. Het is even onmogelijk een mensenleven in anekdotes te vatten. Maar dat betekent niet dat je het niet moet doen, natuurlijk. En deze 83-jarige doet het met verve.
Grass bezweert op een ontspannen toon. Gracieus springt hij van de hak op de tak, en daarbij schrikt hij ook voor de grootste gedachtesprongen niet terug. Dus duiken binnen de context van negentiende-eeuwse germanisten ook typische dingen van nu op: Apple, bankencrisis, citaten, Duitsland, enzovoort. Fijnproeversschrijver, Grass.
Grass osaa yhdistää taitavasti omat muistelmansa, Grimmin veljesten historiat ja kuvitelmat. Kääntäjälle haastava paketti, mutta hienosti selviytynyt urakasta.