Eine Nacht im Städtedreieck Nürnberg, Fürth, Erlangen: In Nürnberg wird ein Auto gestohlen, bei Erlangen brennt eins ab, und im Fürther Land verschwindet ein Mädchen. Haben die Ereignisse etwas miteinander zu tun? Oder war das alles nur Zufall? Als dann auch noch die Leiche der Vermissten aufgefunden wird, ist die Stunde von Mordkommissar Friedo Behütuns gekommen. Die breit gefächerten Ermittlungen im Grenzgebiet der drei fränkischen Städte erfordern etliche Dunkle - und fördern Dunkles zutage.
Kommissar Friedo Behütuns sammelt Kellerwirtschaften (und liebt dort das gemütliche Sinnieren mit Blick in die Landschaft) ebenso wie klassische Freibäder in idyllischer Lage. Sein aktueller Fall stört den Nürnberger Ermittler daher bei angenehm kühlen Temperaturen auf. Außerhalb von Nürnbergs Stadtgrenzen ist ein Pick-Up abgerannt und kurz darauf findet ein Landwirt eine 17-Jährige tot in seinem Tabakfeld. Behütuns und seine Kollegen (alle drei heißen Peter) haben bald einen Fundort, einen Tatort und einen Brandort zu verzeichnen, für die jeweils unterschiedliche Polizeibehörden zuständig sind. Zeugenbefragungen führen die Ermittler in ein Industriegebiet, das verkehrsgünstig zwischen Autobahn und Feldwegen liegt und in dem Unternehmen zu vermuten sind, die absolut kein Interesse haben, durch Behütuns‘ Mordermittlungen praktisch als Beifang aufgelesen zu werden.
Während sich die Ermittlungen zunächst im Schneckentempo bewegen, lässt Behütuns die Gedanken fließen und brilliert mal wieder als Grübler und Grantler. Nach der Ära Beckstein (2007-08 bayerischer Ministerpräsident) gibt es „heutzutage“ aus Sicht eines Franken und Nürnbergers erheblichen Nörgelbedarf. Behütuns schrammt so scharf an platten Klischees, kultureller Überheblichkeit und Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen vorbei, dass man sich fragen könnte, wann er seine Weisheiten offen aussprechen und eine Abmahnung kassieren wird.
Fazit Der an sich interessante, Stadtgrenzen überschreitende Fall gerät beinahe aus dem Focus, um durch Zeugenaussagen kurz vor Schluss doch noch Fahrt aufzunehmen. Die Wende gelingt Behütuns, als er beschließt, so zu handeln wie Verdächtige es nicht von ihm erwarten würden. Ein zweiter Band, der das Potential des Kriminalfalls nicht ausschöpft und Geduld erfordert.