Seit fast vierzig Jahren unterrichtet Frl. Krise inzwischen. Täglich erlebt sie dabei komisch, aber auch anrührende Situationen mit ihren Schülern, die sie hier mit Herz und Seele beschreibt. Darüber hinaus wirft sie einen amüsanten Blick in die Vergangenheit: Wann schlich sich das erste Kopftuch ins Klassenzimmer, wann störte das Tamagotchi plötzlich den Unterricht, und ab wann waren die Lehrer auf einmal pünktlicher als die Schüler? Unglaubliche Schulgeschichten - schaft beobachtet und pointiert erzählt.
Frl. Krise lehrt an einer Brennpunktschule (wie Frau Freitag). Frl. Krises Klasse besteht zum großen Teil aus Kindern mit Migrationshintergrund (wie Frau Freitags Klasse). Frl. Krises Schüler haben Schwierigkeiten mit der deutschen Grammatik, sprechen im Kiez-Slang miteinander, sind verhaltensauffällig und nicht gerade Streber - und dabei doch irgendwie liebenswert (wie Frau Freitags Schüler). Frl. Krise hat über ihre alltäglichen Erlebnisse als Lehrerin ein Buch geschrieben (wie Frau Freitag). In kürzeste Kapitel geteilt (wie auch von Frau Freitag), mal lustig, mal berühren, mal befremdlich (wie bei Frau Freitag). Neben ihrer Beziehung zu den Schülern thematisiert Frl. Krise auch ihre Freundschaft zu Frau Freitag (wie Frau Freitag ihre Freundschaft zu Frl. Krise beschreibt) und greift dafür auf gemeinsame Erlebnisse zurück, denen schon Frau Freitag Kapitel gewidmet hat. Die Bücher sind sich so ähnlich, dass ich mich frage, ob Frl. Krise nicht eigentlich Frau Freitag ist und unter diesem Namen nun veröffentlicht hat, um...ja, was? Um es der Schulbehörde schwerer zu machen, auf ihre Spur zu kommen? Um einfach das schier unerschöpfliche Material noch für ein drittes Buch zu nutzen? Oder tue ich Frl. Krise Unrecht, weil einfach Frau Freitag schneller war? Allein gelesen ist das Buch sicher auch ganz nett und abwechslungsreich, wenn man aber schon Frau Freitag kennt, ist es kein must have!
Und überhaupt: Warum gibt es jetzt so viele Bücher in der Richtung? Wird da die Bildungspolitik angeprangert oder der gesellschaftliche Umgang mit Heterogenität? Sollen die Bücher wachrütteln und Missstände aufdecken oder unterhalten? Wird sich da vielleicht nur an den Schicksalen benachteiligter Jugendlicher finanziell bereichert und über schwerwiegende Probleme gelacht? Ich kann mich nicht entscheiden.
Wir begleiten Frl. Krise ein ganzes Schuljahr. Sie unterrichtet in einer „Brennpunktschule“ eine Klasse mit Schülern, die kaum einen deutschen Satz formulieren können. Man bekommt schon einen Schreck beim Lesen. Das Buch ist in vielen kleinen Kapiteln (vor den Ferien, in den Ferien und nach den Ferien) eingeteilt, die eher eine Anekdotensammlung sind. Nebenbei erfahren wir auch in mehreren Kapiteln den Werdegang von Frl. Krise, wie sie als Referendarin in den Siebzigern doch ganz andere Vorstellung vom Unterrichten hatte. Aber man gewinnt den Eindruck, dass sie aufgegeben und sich mit dem Alltag abfindet – Unterricht, Bildung ist nicht mehr möglich Mir ist nicht ganz wohl beim dem Gedanken die Probleme einer „Brennpunktschule“ und deren Schüler humorvoll darstellen zu wollen. Es hat eher etwas Trostloses – der Alltag der Schüler und die Ausweglosigkeit bzw. die Hilflosigkeit der Lehrer. Ja es gab ein paar Schmunzler aber richtig witzig finde ich das Buch nicht. Zumal mit Fräulein Krise (wo gibt es denn das Fräulein noch?) und Ghetto Oma zwei Namen gewählt wurden, die meinen Geschmack nicht treffen. Alles in allem habe ich mich am Ende durch das Buch gequält, manchmal hat man den Eindruck, die Geschichten werden zweimal erzählt.
Ganz interessant und unterhaltsam, da man mittlerweile aus eigener Erfahrung alles kennt. Allerdings nach einiger Zeit auch sehr repetitiv in Inhalt und Sprache.
Als ich dieses Buch gesehen habe, war mein erster Gedanke: „Frl. Krise? Ist das nicht die Freundin von Frau Freitag?“ Und ja! Sie ist es. Wer meinen Blog liest weiß vielleicht, dass ich vor Monaten mal „Chill mal, Frau Freitag“ angefangen habe, aber nie dazu gekommen bin, es zu Ende zu lesen. Jetzt habe ich aber wieder richtig Lust darauf!
In diesem Buch erzählt also Frl. Krise aus dem Schulalltag. Sie ist seit fast 40 Jahren Lehrerin und hat so einiges zu erzählen. Dabei schildert sie abwechselnd aktuelle Geschichten und Vorkommnisse aus ihrer Anfangszeit als Lehrerin. Dabei stellt man fest, dass es einige Unterschiede gibt. Besonders was das Verhalten der Schüler und den Umgang zwischen Schülern und Lehrern betrifft. Auch Frl. Krises eigene Unterrichtsmethoden haben sich geändert und es ist interessant, das zu lesen.
Das Buch ist extrem witzig und sehr unterhaltsam. Es gab keine Seite, die langweilig war. Frl. Krises Schüler sind einfach der Hammer! Anders kann man es glaube ich nicht ausdrücken. Ich finde es sogar witzig, wie sie sprechen. Nur 2 Schüler der Klasse sind Deutsche und selbst deren Deutsch ist nicht perfekt. Anfangs war es wirklich gewöhnungsbedürftig, sowas zu lesen (isch bin auch Genasium.) aber mit der Zeit gewöhnte man sich daran. :) Was ich allerdings festgestellt habe: Wenn ich während des Lesens angesprochen wurde, habe ich auch in diesem unkorrekten Deutsch gesprochen. Ich habe wirklich die Artikel einfach so weggelassen. Ich hoffe das legt sich wieder. :D
Was mir auch aufgefallen ist: Anfangs ist man mit den vielen Schülern und deren Namen etwas überfordert. Man braucht ein bisschen Zeit, bis man sie alle zuordnen kann, aber dann lernt man sie kennen und – so komisch das klingt – hat dann auch so seine Lieblinge, die man am sympathischsten findet.
So witzig ich mir den Alltag in dieser Klasse auch vorstelle – ich bin froh, dass meine Klasse nicht so ist. :)
Ein tolles Buch, das mir gleichzeitig die Lachtränen in die Augen getrieben hat, die Haare zu Berge stehen ließ und mich auch betroffen und nachdenklich gemacht hat. All das schafft Frl. Krise, Lehrerin mit fast 40 Dienstjahren, mit Anekdoten aus einer 9. Klasse einer Brennpunktschule. Treffend und pointiert schildert sie den täglichen Wahnsinn mit einer Horde Pubertierender, die den Ernst des Lebens noch nicht so wirklich begriffen haben. Ich habe während des Lesens oft gelacht über die kuriosen Begebenheiten oder die naiv-kindliche Sichtweise der Schüler, die Frl. Krise überaus witzig wiedergibt, aber auch oft gedacht "Auweia, die Jugend von heute....". Interessant fand ich Frl. Krises Vergleiche zum Unterricht in den 70iger und 80iger Jahren und der aktuellen Situation an den Schulen, die manchmal nachdenklich machen (Integration, schwierige Familienverhältnisse etc.), aber auch oft zum schmunzeln sind (Handy versus Tamagochi…). Fazit: Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich hoffe mit Frl. Krise, dass Aynur, Ömür, Hanna & Co der Weg in die Zukunft gelingen wird!