Die Magie scheint die Welt verlassen zu haben. Ein neuer Kaiser sitzt auf dem Thron und jagt die letzten Überlebenden der alten Völker bis an die Grenzen der Welt. Auch die junge April und der Söldner Janner sind auf der Flucht und treffen dabei auf den uralten Zauberer Sarik …
Seit ihrer Kindheit träumt die junge April von einem fernen, magieverheißenden Licht, das sie in die Welt hinauslockt. Doch kaum ist sie ihrem Heimatdorf und der Tyrannei ihres Vaters entkommen, gerät sie an den Fealv Janner. Der junge Söldner ist auf der Suche nach seinen Wurzeln und steckt bis über beide Ohren in Schwierigkeiten. Nachdem die beiden in Notwehr einen einflussreichen Mann getötet haben, werden sie endgültig zu Gesetzlosen und geben sich die Namen ihrer Schwerter. Bald schon sind sie für ihre Taten berüchtigt. Ihre Wege kreuzen sich mit denen Sariks, eines verbannten Zauberers, der sich dem Verebben der Magie entgegenstellt. Keiner von den dreien ahnt, dass sie den Lauf der Welt für immer verändern werden ...ganz, wie es das Licht hinter den Wolken will.
Oliver Plaschka (born 1975 in Speyer) is a German science fiction and fantasy author who also works as a translator.
Publications in chronological order: "Fairwater" (2007, new edition 2018), "Der Kristallpalast" (2010, new edition 2018), "Die Magier von Montparnasse" (2010), "Das Licht hinter den Wolken" (2013), "Das öde Land" (short stories, 2015), "Marco Polo" (2016) and "Der Wächter der Winde" (2019).
Das Zwei-Ringe-Land befindet sich im Wandel, die Magie scheint diese Welt verlassen zu haben und der neue Kaiser sorgt für Unruhen im Reich. Die Geschichte beginnt mit der Begegnung der fast siebenjährigen April, die sich fragt warum sie die Einzige in ihrem Dorf ist, die die Magie so hell wie eine Sonne in der Nacht sehen kann, und dem Zauberer Sarik, der aus langem Schlaf erwacht ist und seinen Weg verloren hat. Ihre Schicksale verbinden sich mit denen weiterer Figuren wie etwa dem des Fealvs Janner, der eigentlich auf der Suche nach seinem Vater ist, dabei aber von einem Schlamassel ins nächste stolpert.
Bereits nach dem ersten Kapitel hatte mich das Buch “am Haken”, neben der fesselnden Atmosphäre und dem wunderbar poetischem Schreibstil lag das auch an meinem direkten Zugang zu April und Sarik. Ich hatte also nicht nur von der ersten Seite an Kopfkino, sondern war auch gleich emotional angekommen. Die vielen kleinen und größeren sich verknüpfenden Geschichten, die da vor uns ausgebreitet werden, sind sicherlich nicht etwas für jeden, aber mir hat die dadurch entstehende Tiefe sehr gefallen. “Das Licht hinter den Wolken” ist – glücklicherweise – wieder ein Roman für aufmerksame Leser, die Freude daran haben, auch etwas gefordert zu werden.
Es gibt nicht nur mehrere Handlungsstränge, sondern auch damit verbundene alte Erzählungen und Aufzeichnungen. Gut gefallen hat mir dabei auch, wie sehr sich der Erzählstil den Figuren/Handlungen anpasst. Es gibt Szenen, bei denen ich mich in einen guten Western versetzt fühlte. Rätselhafte Szenen, die zum wilden Spekulieren verleiten. Bedrückende, tragische, liebevolle Szenen, die mein Herz berührt haben. Unheimliche Szenen, die mich trotzdem faszinierten. Und poetische Szenen, die mich an alte Sagen erinnert haben.
Ich hatte zu allen Figuren einen guten Zugang, allerdings habe ich ein paar von ihnen ganz besonders ins Herz geschlossen. Da sind natürlich April und Sarik, aber auch noch andere, über die ich hier gar nicht viel erzählen möchte, um nicht zuviel zu verraten. Sehr fasziniert haben mich auch einige der Hintergrundgeschichten, weil sie oft noch eine zusätzliche Ebene erschaffen haben und ich zu gerne noch etwas dort geblieben wäre. Die Magie reizt mich da natürlich besonders, aber auch eine Nebenfigur und die verschiedenen Völker. Es gibt also viele Dinge, die mich da noch nicht loslassen.
Dazu gehören auch die Hauptfiguren, ihre Entscheidungen und Entwicklungen. Der Gedanke, was es bedeutet, sich – aus welchen Gründen auch immer – starr auf ein Ziel zu fixieren und diesem alles zu opfern. Was passiert, wenn man nicht von diesem Weg abweicht? Und was, wenn man offen für das Leben bleibt und seine Ziele anpasst?
“Das Licht hinter den Wolken” war für mich eine abwechslungsreiche und wunderbar tiefe Geschichte mit überraschenden Entwicklungen, die bei mir sehr viele intensive Eindrücke und Bilder hinterlässt. Ein emotionaler und einfach “runder” Roman, auch was die Schicksale der Figuren betrifft. Dazu ein mit dem Anfang verbundenes Ende, das bei mir den Wunsch weckt, die Geschichte gleich noch einmal zu lesen …
In den östlichen Provinzen liegt das kleine Dorf Gabors Furt. Hier lebt April, ein blasses und unheimliches Mädchen, denn sie sieht die zweite Sonne. Ihre Kindheit ist nicht sehr behütet. Die Mutter im Kindbett gestorben, der Vater gewalttätig und kaum genug Geld zum leben. Eines Tages begegnet April einem Fremden. Er behauptet ein Zauberer zu sein und schenkt ihr nach einem kurzen Gespräch einen Regenbogen. Dieser Moment verändert so vieles, denn Magie - bis dahin längst vergessen in der Welt - war wieder spürbar.
Kurz darauf verlässt April ihre Heimat. Von der bevorstehenden großen Aufgabe ahnt sie nichts. Ihr Schicksal teilt sie jedoch mit dem Söldner Janner, der Kriegerin Cassiopeia sowie den Wundern und Legenden des Kaiserreichs.
"Ihr Name ist Schneeklinge", sagt er leise. "Und ihre Geschichte ist eine traurige, die schon lange nicht mehr erzählt worden ist…"
Auf mein erstes Buch von Oliver Plaschka war ich schon sehr gespannt. Fantasy aus dem Hause Klett-Cotta verspricht anspruchsvolle und gut durchdachte Geschichten. Der Roman kommt als schickes Hardcover daher, die Umschlaggestaltung ist wunderschön und passt zum Inhalt. Innen fällt direkt eine große Landkarte ins Auge, die detailliert gestaltet ist und zu ersten Entdeckungstouren einlädt.
Der Einstieg in die Story selbst ist mir sehr leicht gefallen. Ich mag die leisen, aber ausdrucksstarken Worte, mit denen die Geschichte direkt mein kleines Leserherz erreicht. Das war also meine Ankunft in einer Fantasywelt Ende des 16. Jahrhunderts, die mich für knapp 700 Seiten beschäftigen wird. Schnell war das erste Kopfkino geboren und die wilden Spekulationen begannen. Was hat es mit dem verwirrten Zauberer auf sich und wohin ist die Magie verschwunden?
Der Autor bedient mehrere Handlungsstränge und arbeitet mit Rückblenden. Hier geht es aber nicht nur um die Vergangenheit der Charaktere sondern auch um integrierte Mythen und Überlieferungen aus der alten Zeit. Wie ein großes Puzzle setzt sich die Geschichte zusammen und man muss schon sehr aufmerksam lesen, um alle Einzelheiten zu behalten. Der Spannungsbogen wächst und in einem großen Showdown endet das Abenteuer von April, Janner, Zauberer Sarik und Cassiopeia. Die Rätsel um Feinde und Freunde werden gelöst, neue Legenden geboren und ein Neuanfang ist möglich.
Fazit: komplexe Geschichte, die einen Regenbogen wert ist!
Für mich ist "Das Licht hinter den Wolken" eines der besten Fantasy Bücher was ich seid langem gelesen habe. Die Geschichte ist wahnsinnig spannend und für mich das handeln der einzelnen Charaktere 100% nachvollziehbar. Der Schreibstil hat etwas ganz besonderes der sher gut vergleichbar mit einem Musikstück ist, das immer wieder höhen und tiefen, schnelle und langsamere Passagen hat und im Gesamtbild dadurch einfach atemberaubend und wunderschön wirkt. Vergleichbar ist es somit für mich definitiv mit solchen Größen wie Patrik Rothfuß und seiner Königsmörderreihe.
Der Roman ist ungewöhnlich und gehört sicher nicht zum Einheitsbrei. Hier mischen sich ganz klassische High-Fantasy-Themen und Motive mit einer poetischen Sprache und viel Tiefgang. Nicht ganz einfach zu lesen, aber lohnend.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist wunderbar poetisch und dabei sehr bildhaft. Einen Text auf diesem Niveau findet man wirklich selten. Freilich, mit der Verwendung ausdrucksstarker Metaphern geht auch eine gewisse Komplexität einher, sodass Leser:innen, die einfach nur in die Story eintauchen wollen, womöglich nicht abgeholt werden. In meinen Augen muss das aber auch nicht sein – im Gegenteil würde ich es sehr begrüßen, wenn mehr Fantasy auf diesem Niveau veröffentlicht werden würde.
5 Sterne
Charaktere:
Ich vermute, dass mir die Charaktere nicht in Erinnerung bleiben werden, doch sie waren auf jeden Fall glaubhaft und hatten auch eine individuelle Note. Ich würde das Buch zwar sicher nicht wegen der Charaktere lesen, aber schlecht gemacht sind sie nicht.
4,5 Sterne
Handlung und Struktur:
Den Anfang fand ich etwas schwierig, in erster Linie, weil Sariks Kapitel nicht wirklich vermittelt haben, worum es hier geht und entsprechend auch nicht unbedingt Spannung erzeugt haben. Dafür sind sie aber kurz, das ist deshalb nicht dramatisch, sondern kann man einfach mal so hinnehmen. Aber auch bei April geht es nun nicht gerade rasant zu, weil wir erst einmal ihre Lebensgeschichte erfahren. Zwischendurch gab es ebenfalls einige Passagen, in denen sich die Welt entfaltet, die aber nicht unbedingt die Handlung vorantreiben. Kurzum: Mir war zwar nie wirklich langweilig, das hier ist aber sicher kein Thriller, der auf einen stramm gespannten Spannungsbogen hin getrimmt ist. Wer darauf also Wert legt, wird hier womöglich Mühe haben.
Worauf ich aber einen halben Stern extra gebe: Die Struktur ist durchdacht und interessant konzipiert. Denn verschiedene Abschnitte sind auch unterschiedlich erzählt, mal Rückschau, mal Bericht aus der ersten Person, mal erzählter Mythos. Das ist auf jeden Fall gut gemacht.
4,5 Sterne
Tiefgang:
Das Buch stellt viele Fragen über die Welt und wirft dabei auch interessante Gedanken auf, sodass der Text an vielen Stellen eine philosophische Note enthält. Wer Tiefgang sucht, ist hier also definitiv gut bedient.
5 Sterne
Worldbuilding:
Es ist schwer einzuordnen, was das für eine Welt ist, in der der Roman spielt. Er beginnt in einem abgeschiedenen Dorf und es gibt Leibeigene, das könnte gut eine Art Mittelalter sein. Dann kommen aber auch Begriffe aus der Antike hinzu, Strukturen aus der frühen Neuzeit und plötzlich sind da noch Banken und Tresore oder Kolonialgüter wie Zucker, Zigarren oder Kaffee bis hin zur Telegraphenstation – gleichzeitig aber keine fortschrittlicheren Waffen als Schwerter (die Kanonen der Schiffe wirken ebenfalls etwas isoliert und deplatziert). Hier hätte ich mir tatsächlich mehr Konsistenz gewünscht.
Allerdings sind die beschriebenen Schauplätze schön, man reist durch Wälder, Gebirge, Häfen, mediterrane Inseln, magische Eis- oder Spiegelpaläste und mehr, was mir gefallen hat. Aufgrund der Atmosphäre gebe ich deshalb einen höheren Wert.
4,5 Sterne
Dieses Buch liest man nicht für die Story. Wer einfach nur Spannung will und fertig, braucht hier gar nicht anfangen. Stattdessen bekommt man High Fantasy auf sprachlich höchstem Niveau und mit Tiefgang. Gefühlt müsste der Roman auch mehr als die 4,7 Sterne bekommen, die er von mir rein rechnerisch erhält. Aber weil ich eben nicht nach Gefühl bewerten möchte und doch ehrlich zugeben muss, dass Spannungsbogen und Worldbuilding nicht ganz perfekt für mich waren, bleibt’s dann doch dabei.
„Das Licht hinter den Wolken“ wird von drei Erzählsträngen charakterisiert.
Zunächst wäre da April, ein Bauernmädchen, das sich im Lauf der Geschichte mit dem Fealv (eine Art Elfen) Janner zusammenschließt. Gemeinsam versuchen sie mit ihren beiden Schwertern Schneeklinge und Banneisen das Volk von einem unfähigen Kaiser zu befreien und ihre Liebe zu beschützen.
Ein zweiter Strang erzählt von der Senatorentochter Cassiopeia, die sich nach einem Schicksalsschlag zur Rache aufmacht und dabei zu einer der fähigsten Kriegerinnen des Landes wird.
Zuletzt wird die Geschichte von Sarik dargestellt, der mit seinem Irrlicht durch die Welt reist, auf der Suche nach seinem Gedächtnis.
Und, wie das bei solchen Geschichten so ist, offenbart sich nach und nach der spannende Zusammenhang zwischen den drei Handlungen.
Juhu! Ein neuer Plaschka! Und es ist epische High Fantasy! Mit Vorsatzkarte und Lesebändchen! Ich bin von vornherein begeistert und eventuell nicht wirklich objektiv.
Wer das jedoch sein sollte, sind die Lektoren der Hobbit Presse, die Oliver Plaschka als ersten deutschsprachigen Autor in ihr exklusives Programm aufgenommen haben.
Oliver hatte vor Erscheinen ausführlich über die Entstehungsgeschichte und Hintergründe des Werkes in einem eigenen Blog berichtet, was – auch im Nachhinein – sehr interessant nachzuverfolgen ist. Dort gibt es auch Goodies wie die Vorsatzkarte oder unlektorierte Auszüge.
Er verwendet dem treuen Fantasyleser bekannte Gestalten, gibt ihnen jedoch eigene Namen und Mythen. Besonders faszinierend war für mich die Geschichte des Vampirs, die er erzählt, ohne einmal das Wort "Vampir" zu verwenden. Jedoch, die Anzeichen sind klar erkennbar.
Als treuer Doctor Who Fan habe ich mich besonders über die Namensgebung einer Stadt gefreut und bin gespannt, ob sie noch anderen Lesern auffällt, oder ob es doch reiner Zufall war.
Leider haben die tolkienesk ausschweifenden Beschreibungen gegen Ende mir den Lesespaß etwas getrübt, im Großen und Ganzen habe ich aber bekommen, was ich wollte: einen neuen Plaschka, ein tolles Fantasywerk mit ausgearbeiteten Charakteren und schöner Sprache mit einer Prise Abenteuer obendrauf.
Nur eine Frage bleibt offen: wieso „Zwei-Ringe-Land“? Lauert da eine Fortsetzung...?
"Vielleicht gab es noch die, die schon immer verloren waren.
Meine Gedanken zu diesem Buch zu verfassen fällt mir, wie schon vielen Vorgängern auch, relativ schwer. Ich kam sehr gut in das Buch rein und die Schreibweise stach mir dabei sofort ins Auge. Der Autor hat einen unglaublich tollen, bunten und vielfältigen Schreibstil, dass man nur ans Buch gefesselt werden kann(z.B.: "Der Krieg der Wolkenschiffe geht los", als Unwetter). Sein Spiel mit den Wörtern ist an manchen Stellen echt unglaublich. Doch schnell geriet ich ins Stocken. Die Geschichte nahm sehr langsam Fahrt auf. Der Autor wollte erst einmal eine Grundlage schaffen und fing mit drei Handlungssträngen an. Beides sehr ausführlich, zog es das Buch an manchen Stellen extrem in die Länge. Das Buch ist in verschiedene Abschnitte geteilt und so hatte dann auch ein Charakter mal einen ganzen Abschnitt für seine Geschichte bekommen, der aber trotzdem viel zu raffend war. Ein Spiel zwischen den Perspektiven hätte dem Leser vielleicht ein besseres Gefühl geben können, das einiges an Zeit vergangen war. Bis zur Hälfte des Buches hatte ich zudem das Gefühl nicht voran zu kommen. Die Charaktere hatten ihre eigenen Handlungsstränge, aber wie genau passen sie nun eigentlich zusammen? Die Geschichte an sich nahm keine Fahrt auf, doch dafür die Geschichten der einzelnen Charaktere. Die Liebesgeschichte hätte meiner Meinung nach aber nicht eingebunden sein müssen. Es war ein netter zusätzlicher Faktor, doch manchmal eher Fehl am Platz. Das Ende erging mir dann wie der Mittelteil. Die Charaktere hatten alle ihren eigenen Erzählstrang und entfernten sich gegen Ende wieder voneinander, anstatt zusammen zu arbeiten. Jeder war an einem Ort, zog dort sein Ding durch und Ende. Das Ende kam ebenfalls sehr abrupt und einfach. Für mich blieb da die Spannung etwas zu weit entfernt, da die Charaktere einfach wirkten, als würden sie genau wissen, ob sie gewinnen oder verlieren. Es waren keine wirklich überraschenden Wendepunkte vorhanden. Die speziellen Gründe warum das so ablief, wurden schon vorweg aufgearbeitet. Meiner Meinung nach eine Geschmackssache, ob man durch eine gute Erklärung zufrieden ist, dass das Ende wie erwartet eintritt oder ob man - wie ich - trotzdem noch berauschende Wendungen braucht. Ich liebe es Unerwartet. Das soll die Wirkung des Endes aber gar nicht schmälern. Wem besagter Faktor nichts ausmacht, der wird das Ende in vollen Zügen genießen können. Dafür wurden zum Schluss noch einmal Punkte aufgearbeitet, an die ich kaum noch dachte, die aber ihre Bedeutsamkeit nicht verloren haben. Zum Beispiel gab es im Buch eine besondere Art der Kommunikation, die ich zuvor noch nie so gelesen habe. Diese gilt für mich besonders erwähnenswert. Auch wichtig war der Weg zum Erwachsen werden, den man am Ende nur zu deutlich merken.
Charaktere
Die verschiedenen Charaktere hatten definitiv alle eigene und unterschiedliche Eigenschaften. Ist die eine von ihrer Kindheit frustriert und sie die Hoffnung durch einen Traum, so ist eine Andere auf Revange aus und möchte sich darauf möglichst gut vorbereiten. Doch alle weisen eine Gemeinsamkeit auf: Den Willen. Eisern kämpfen sie für das, was ihnen lieb und teuer ist und würden dafür auch über Leichen gehen. Die Motivationsgründe waren für mich allesamt verständlich. Natürlich hat man im Buch so seine Lieblinge und auch wenn ich manches persönlich nicht nachvollziehen konnte, weil ich es im richtigen Leben so nie machen würde (aber dann Fantasy lese *lach*), so gab mir der Autor das Gefühl, ich könne es nachvollziehen. Eine seltene und tolle Eigenschaft.
Cover & Titel
Hier möchte ich ein wenig vergleichen, denn das oben abgebildete Cover ist das der Taschenbuch Ausgabe. Rechts zu sehen das Hardcover. Ich muss zugeben, dass mir das Hardcover ein Stück besser gefällt, da es symbolischer ist. Die Schwerter bringen einen wichtigen Faktor im Buch zum klingen, den es auf dem Taschenbuch-Cover nicht so gibt. Für mich hat diese Verbundenheit zwischen Banneisen und Schneeklinge einen wichtigen Faktor, da es ein sehr großer Antrieb ist für Beide. Während das Taschenbuch-Cover eher eine Schlüsselszene zeigt, zeigt das Hardcover den Tiefgang des Buches. Das Licht erkennt man hier auch weitaus deutlicher. Der Titel ist sehr passend, insofern der Autor es auch noch einmal selbst sagt: "Jeder der Protagonisten sucht das Licht hinter den Wolken." Und auch im Buch wird dieser Schlüsselsatz erwähnt.
Schreibstil & Sichtweise
Den Schreibstil des Autors kann ich nicht genug loben. Darin erkennt man echt Fantasie der feinsten Klasse und ich greife gerne wieder zu einem Buch des Autors. Hinter jeder der Formulierungen steckt ein Gedanke, der Autor assoziiert wichtige sprachliche Szenen mit Szenen aus seiner Vorstellung und kombiniert diese. Geschrieben ist das Buch aus den Sichten von den Protagonisten April, Janner und Cassiopeia. Teilweise auch aus Sariks (der Zauberer) Sicht.
Zitat
"Wir alle sind gebunden, durch unser Wort oder unsere Schuld, und die Vergangenheit lässt uns nicht ruhen." -Seite 85
Fazit
Ein durchaus tolles Fantasywerk, dass mich begeistern konnte. Allerdings sollte man sich für das Buch Zeit nehmen können oder sich wichtige Dinge herausschreiben. Die Handlungsstränge aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind alle so dicht verstrickt, dass manchmal Infos verloren gehen.
Durch das ganze Hin und Her zwischen den Perspektiven, den Geschichten in den Geschichten und dem sehr unsteten Erzähltempo, fand ich das Buch nur mäßig spannend. Es hat viel auf dem Weg zum Ziel verloren, wenn das Ende des Buches überhaupt das Ziel war... (Gerade die Storyline von April fand ich ein wenig ... unvollendet) Was mir sehr gut gefallen hat, war die Storyline von Sarik. 5 Sterne für ihn und sein Irrlicht und die Magie und allen seinen (verrückten) Bekannten. Viele super Ideen; daraus hätte noch so viel mehr gemacht werden können. Dennoch: Alleine für den Magier und seine Geschichte empfehle ich das Buch weiter (als YA-Buch!).
Seltsam mutete bisweilen der Schreibstil in den "Banneisen und Schneeklinge"-Teilen an, sehr einfach und zu unelegant für den Autor. Meine einzige Erklärung ist, das dies bewusst eingesetzt wurde, mit dem Ziel, um die beiden Figuren von den Mächtigen und Übernatürlichen zu unterscheiden.
Als Rollenspielerin freute mich besonders, im Nachwort zu erfahren, dass große teile der Geschichte im Rollenspiel entstanden sind.
Ich bereue es nicht, das Hardcover gekauft zu haben und freue mich schon, das Buch in einer Weile nochmals zu lesen und dann noch ein wenig mehr der Zusammenhänge zu durchschauen.
sehr toll geschrieben :) allerdings ist die story sehr kompliziert geschildert. immer wieder sprünge in die vergangenheit, einzelne geschichte usw... aber man gewöhnr sich dran.