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Die Schaukel

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Annette Kolbs autobiographischer Roman über „Eine Jugend in München“ schildert das Leben einer musisch-künstlerischen, deutsch-französischen Familie. „Die Schaukel“ wurde durch eine Fußnote zum Politikum, in der die Autorin den deutschen Juden für ihren Einfluss und ihr Wirken dankte.

221 pages, Hardcover

First published January 1, 1960

33 people want to read

About the author

Annette Kolb

62 books2 followers

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Displaying 1 - 3 of 3 reviews
Profile Image for Elisabeth Schinagl.
77 reviews6 followers
December 21, 2016
Goodreads bietet hier leider nur ältere Ausgaben an, das Werk ist aber auch in einer Reihe der Süddeutschen Zeitung ("München erlesen") relativ neu aufgelegt. In meinem Bayerischen Panoptikum habe ich Annette Kolb und ihrem Roman ein Porträt gewidmet. Hier ein kurzer Auszug:
Annette Kolb entführt in ihrem Roman "Die Schaukel" in eine Welt , die zur Entstehungszeit des Werks bereits unwiederbringlich vergangen ist. Ihr Roman ist wie der Schwanengesang auf eine verschwundene Welt. Er versetzt seine Leser in die Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Es ist die Welt der gehobenen Gesellschaft, eine Welt der Heiterkeit, des Stils und des guten Geschmacks, eine Welt der Teegesellschaften, der Bälle und Sommerfrischen im bayerischen Voralpenland, in Lenggries und Tegernsee, eine Welt mit Opernbesuchen und Droschkenfahrten, eine Welt, in der Töchter aus gutem Hause Klavier spielen lernen – und ansonsten auf ihre Verheiratung warten.
In diese Welt wurde Annette Kolb 1870 hineingeboren. Wie Traumwandler bewegen sich ihre Figuren darin, nicht ahnend, dass sie bereits zum Untergang verdammt ist.

"Und sie tanzen ... vorbei, all die Lämmer, in dem hellen, dem berüschten, dem mit Röschen bestickten Tüll, den gerafften, den von Schleifen gehaltenen Röckchen, und so manches Band weht ihnen im Kreise nach. Ah-, lasst sie tanzen, die Kinder, in keine schöne Zeit wachsen sie hinein, Kriegswitwen, verlassene Bräute werden es sein ... Noch ist eine Gnadenfrist gegeben. Die Hölle hat sich noch nicht aufgetan, und noch ist hier ein Volk auf dem Höhepunkt seines Glückes, verführbar wie kein zweites, das die Zeichen falsch vom Himmel liest. Politische Ahnungslosigkeit ist seine kapitale Schuld. Dafür wird es sich eines Tages in seiner besten Art negiert, mit Skorpionen gegeißelt sehen."
Profile Image for Anna.
605 reviews40 followers
March 9, 2020
Die Schaukel entführt in eine Zeit vor dem ersten Weltkrieg, und beschreibt in proustscher Manier einer Gesellschaftsschicht vor ihrem Untergang, ein deutsches fin de siècle. An einigen Stellen greift die Erzählerin vor und lässt den Weltkrieg in die Erzählung einbrechen, doch die meiste Zeit folgt man der Familie Lautenschlag und ihrem fast träumerischen Balanceakt zwischen den Zeiten.

Das Buch liest sich gut, doch trotz seiner Kürze zieht sich der Mittelteil. Das liegt vor allem daran, dass unklar ist, was für eine Geschichte erzählt werden soll, wohin das Narrativ führt. Typische Klischees der Zeit - über Juden und Homosexualität - finden ihren Niederschlag, nehmen aber nur wenig Raum in Anspruch.

Insgesamt ein interessantes Buch, dem am Ende doch etwas Richtung fehlte.
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