Solneman, ein geheimnisvoller Fremder, erscheint in einer großen Stadt und erwirbt den dortigen Park für den ungeheuren Betrag von 150 Millionen Mark. Um das Areal herum errichtet er eine dreißig Meter hohe Mauer, denn der Sonderling, dessen wahre Gestalt niemand kennt, pocht auf absolute Anonymität und Wahrung seiner Privatsphäre. Das freilich ertragen die Bürger Märchenhaft er Reichtum, gepaart mit der Verweigerung von Gemeinschaft , rücken den Abgeschiedenen in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Immer bizarrer geraten die Versuche neugieriger Städter und bornierter Vertreter der Obrigkeit, das Geheimnis um den rätselhaften Eremiten im Park zu lüften, bis dieser dem Treiben auf seine Weise ein Ende setzt. Ein satirischer Roman von 1914, der bis heute nichts von seiner Frische und Kraft eingebüßt hat.
Alexander Moritz Frey, geboren am 29. März 1881 in München, gestorben am 24. Januar 1957 in Zürich. 1903. Abitur in Mannheim; Jura- und Philosophiestudium in Heidelberg, Freiburg und München. Freier Schriftsteller in München; im Ersten Weltkrieg als Sanitäter an der Westfront. Frey, der im Krieg in der gleichen Einheit wie Adolf Hitler dient, weist später alle Annäherungsversuche der Nationalsozialisten zurück und bekennt sich zum Pazifismus. 1933 Flucht nach Österreich, 1938 in die Schweiz; er kehrt nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr nach Deutschland zurück.
Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zählte A. M. Frey, der sich u.a. im Genre der phantastischen Literatur und als Satiriker einen Namen machte, zur Riege der bedeutenden jungen Autoren. Krieg und Exil setzten dieser Laufbahn ein Ende; im Nachkriegsdeutschland geriet Frey fast vollständig in Vergessenheit.
Groteske von 1914 über Neugier und Vorurteil der breiten Masse im Allgemeinen und der Korruption des Amtsschimmels im Besonderen. Vielleicht etwas repetitiv in Teilen, aber sehr amüsant und gelungen im Ganzen.