»In seinen Bemühungen um eine exakte Analyse der Konstitution von Typisierungen, die der Orientierung und der Praxis in der vergesellschafteten Alltagswelt zugrundeliegen, [drängte sich Alfred Schütz] die Notwendigkeit einer Relevanztheorie auf. Die selektive Aufmerksamkeit des Bewußtseins, die Typisierungen der Welt in der natürlichen Einstellung wie auch die Kategorien ›theoretischer‹ Interpretation, der eigentümliche Rhythmus von Phantasie und praktischem Handeln, das Wirken auf die Außenwelt – all diese Vorgänge führen früher oder später auf Interessenkonstellationen zurück. Aber was ist das ›Interesse‹ bzw. was sind die ›Interessen‹, die sowohl hinter gleichsam automatischen kognitiven Vorgängen, verwickelten Handlungsmotiven und theoretischen Bewußtseinsleistungen stehen? Die vorliegende Studie stellt den ersten – und mit Ausnahme einer auf dieser Studie beruhenden Skizze für die »Strukturen der Lebenswelt« einzigen – Versuch von Schütz dar, diese Fragen systematisch zu behandeln.« (Thomas Luckmann)
Alfred Schütz (13 April 1899 – 20 May 1959) was an Austrian social scientist, whose work bridged sociological and phenomenological traditions to form a social phenomenology. Notably, Schütz is "gradually achieving recognition as one of the foremost philosophers of social science of the [twentieth] century". Schütz "attempted to relate the thought of Edmund Husserl to the social world and the social sciences. His Phenomenology of the Social World supplied philosophical foundations for Max Weber's existing sociology and for economics", with which he was familiar