Leben im Rausch geht der Frage nach, warum die meisten Menschen denken, Rausch käme hauptsächlich aus Drogen, obwohl Menschen und zahllose andere Lebewesen ohne Substanzeinnahme häufig in Rausch eintreten. Und warum wird Rausch in den meisten Definitionen als Störung und Schaden gesetzt? Positiv geht es um den Zusammenhang von Rausch und individueller, kollektiver und gesellschaftlicher Veränderung, von Seins- und Bewußtseinserweiterung im Learyschen und dem Gattungsbewußtsein im Marxschen Sinne. Der Rausch wird den Aufstand nicht ersetzen; er kann aber, je besser er verstanden und angeeignet wird, ein möglicherweise entscheidender Begleiter des Aufstands sein.
Grundtenor des Buches ist, dass Rausch stark gesellschaftlich reguliert und "befreit" werden müsste - ähnlich, auch wenn es so nicht explizit formuliert wird, wie Sexualität. "Rausch" in dem Fall sehr weit gefasst und nicht auf Drogen o.ä. beschränkt, sondern umfasst zum Beispiel auch das was man heute oft eher als "Flow" bezeichnet. Das Buch lehnt sich stark an die Kritische Theorie an. Der Aufbau wirkt unsystematisch und einige Dinge, wie beispielsweise die Betrachtung der Herrschaftsgründe und -mechanismen, bleiben eher dünn - entsprechend bleibt das Buch manchmal eher an der Oberfläche.