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Decision Theory: A Brief Introduction

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94 pages, ebook

First published August 19, 1994

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Sven Ove Hansson

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October 24, 2025
Das Buch richtet sich an Universitätsstudenten, die keine Vorkenntnisse in diesem Fachgebiet haben. Der Schwerpunkt liegt auf den weniger (mathematisch) technischen Aspekten der Entscheidungstheorie.
Sven Ove Hanssons „Decision Theory - A Brief Introduction" (1994) ist eine umfassende und bewusst nicht-technische Übersicht über die moderne Entscheidungstheorie. Es besticht durch eine breite thematische Fächerung, die sowohl die Grundlagen rationalen Handelns als auch fortgeschrittene Kritikpunkte und alternative Modelle abdeckt, die seit dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurden.
Die große Stärke der Einführung liegt in ihrer klaren Struktur und der präzisen Herausarbeitung fundamentaler Konzepte. Hansson gelingt es, die zentrale Unterscheidung des Fachgebiets verständlich zu vermitteln: die Differenz zwischen der normativen Entscheidungstheorie (wie Entscheidungen rational getroffen werden sollten) und der deskriptiven Entscheidungstheorie (wie Entscheidungen tatsächlich getroffen werden). Diese Abgrenzung wird durch eine kritische Diskussion der Kriterien für die Falsifizierbarkeit beider Ansätze methodisch fundiert.
Ein wesentlicher Teil des Textes widmet sich der fundierten Kritik am dominanten Expected Utility (EU)-Paradigma. Hansson präsentiert überzeugend die empirischen Befunde, welche die normativen Ansprüche des Bayesianismus untergraben. Dazu gehören zentrale Paradoxien wie das Allais-Paradoxon, das die Verletzung des Sicherheitsprinzips (Sure-Thing Principle) aufzeigt, und das Ellsberg-Paradoxon, das die Bedeutung von Ambiguität (Unsicherheit über Wahrscheinlichkeiten) demonstriert. Ergänzt wird dies durch die Diskussion von Rahmungseffekten (Framing Effects), die zeigen, wie die Präsentation eines Problems die Wahl beeinflusst.
Besonders wertvoll ist die detaillierte Vorstellung der theoretischen Alternativen zur EU. Das Buch erläutert die deskriptive Prospect Theory (mit ihrer Wertfunktion für Gewinne/Verluste), die Regret Theory (die Bedauern in die Nutzenfunktion integriert) und die Kausale Entscheidungstheorie (die Phänomene wie Newcomb's Paradox adressiert). Hansson schließt mit einer wichtigen methodologischen Kritik: Die normative Theorie vernachlässige die zentralen Phasen der Problemidentifikation ("intelligence") und Lösungsentwicklung ("design") zugunsten der reinen Auswahl-Routine. Insgesamt bietet der Text eine äußerst informative und zugängliche Analyse der modernen Debatten in der Entscheidungstheorie.
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