Noyuri und Takuya sind seit sieben Jahren verheiratet, als Noyuri erfährt, dass ihr Mann ein Verhältnis hat. Bisher war sie von ihrer Ehe wenig begeistert. Doch jetzt, als Takuya ihr die Trennung vorschlägt, erkennt sie, wie sehr sie an ihm hängt. Auf einer gemeinsamen Reise wird sich entscheiden, ob sie es wagt, auf eigenen Beinen zu stehen. Kawakami, die Meisterin atmosphärischer Liebesgeschichten, erzählt, wie eine Ehe und Liebe zerbricht. Auf lakonische Weise erzeugt sie eine große psychologische Spannung und zeigt, dass sich selbst hinter den alltäglichen Ereignissen ein menschliches Drama verbergen kann. Ein poetischer Roman aus Japan über die großen menschlichen Fragen und die Tragik falscher Entscheidungen.
Kawakami Hiromi (川上弘美Kawakami Hiromi) born April 1, 1958, is a Japanese writer known for her off-beat fiction.
Born in Tokyo, Kawakami graduated from Ochanomizu Women's College in 1980. She made her debut as "Yamada Hiromi" in NW-SF No. 16, edited by Yamano Koichi and Yamada Kazuko, in 1980 with the story So-shimoku ("Diptera"), and also helped edit some early issues of NW-SF in the 1970s. She reinvented herself as a writer and wrote her first book, a collection of short stories entitled God (Kamisama) published in 1994. Her novel The Teacher's Briefcase (Sensei no kaban) is a love story between a woman in her thirties and a man in his sixties. She is also known as a literary critic and a provocative essayist.
Was für eine seltsame Geschichte.... Ich kann mich noch immer nicht entscheiden, wer lethargisch starrer oder festgefahrener ist: Takuya oder Noyuri. Die Geschichte wird aus Noyuris Sicht erzählt und hat mich ab der ersten Seite gefesselt. Dabei passiert auf den ersten Blick eigentlich überhaupt nichts. Und man möchte das Mädel packen und etwas Sinn in sie hinein schütteln. Die ausführlich beschriebenen Mahlzeiten und das Essen sind sinnlich beschrieben, paradoxerweise werden Emotionen dafür verdrängt oder fehlen komplett. Tolle Geschichte, hat mir einen wunderbaren Lesesonntag geschenkt.
3,5 Sterne- Auch dieses Buch konnte mich nicht gänzlich von sich überzeugen, obwohl mir "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß" so gut von ihr gefallen hat. Ich konnte die Protagonistin teilweise verstehen, andererseits in vielen Momenten auch wieder nicht. Wie sehr sie sich ihrem Mann angeboten hat, obwohl er sie betrogen hat, war mir nicht verständlich. Ich glaube deshalb blieb ich die meiste Zeit auf Abstand, da ich so viel Unverständnis in mir hatte. Wobei man manchmal die Gefühle der anderen und deren Taten nicht immer nachvollziehen kann und vllt ist das Buch gerade deshalb so authentisch, da nicht jeder die Sträke besitzt, dann einen gerade Schlussstrich zu ziehen..
So ganz weiß ich nicht, was ich vom Buch halten soll. Noyuri wird das ganze Buch hinweg unsicher und wartet darauf, dass sie von anderen bestätigt wird. Gefühlt hat sie Angst eigene Entscheidungen zu treffen. Einerseits hat sie Angst vor dem Alleinsein und bleibt trotz der Verletzheit der Affären mit Tatsuya zusammen. Andererseits sucht sie Rat bei Makoto, ihrem Onkel, der selber mehrere Affären hatte. Ich habe gelernt, dass Affären in der japanischen Gesellschaft nicht im gleichen Maße gesehen werden wie etwas in Europa, auch wenn es keine Entschuldigung sein soll. Ich könnte mit keinem Mann mehr zusammen sein, der mein Vertauen so stark verletzt hat. Oder auch das Treffen mir der Geliebten wirkt komisch und eigen. Auch, dass Noyuri erst mit Anfang 30 wirklich ins Arbeitsleben eingestiegen ist und durch ihre Hochzeit mit dem Arbeiten aufgehört hat, scheint ein wenig befremdlich für mich. Aber das ist auch Teil des gesellschaftlichen Verständnisses in Japan - Frauen scheidenden nach der Hochzeit und insbesondere mit Kindern aus dem Arbeitsleben aus. Das Buch selber wurde schon 2008 geschrieben und die japanische Gesellschaft befindet sich hier auch schon langsam im Wandel, was diese Vorstellung betrifft. Gehört jetzt per se nicht zu diesem Buch, aber hilft die Handlung und Noyuris Handeln zu verstehen. Es freut mich, dass sie im Laufe der Zeit auch ausgezogen ist und für sich alleine gelebt hat, somit auch Selbstbewusstsein aufgebaut hat. Es zeigt, wie schwierig es ist einen so finalen Schritt zu gehen, sich einzugestehen, dass eine Ehe oder Beziehung vorbei ist und man nur mehr alleine daran festhält. Das Buch zeigt auch, wie wichtig es ist miteinander zu reden und zu kommunizieren, wie schwer so etwas selbstverständliches ist und wie sehr man auch daran arbeiten muss.
Es ist schwer, jemanden loszulassen, den man liebt. Es ist schwer, als Individuum durch diese Welt zu navigieren. Es ist schwer herauszufinden, wer man ist, was man mag und wirklich will. Dieses Buch ist wirklich eine stille Reise. Es hat sich wie das Leben angefühlt. Das ist das Leben. Das ist eines von vielen Leben. Und es ist okay, dass das Leben so ist. Es ist okay, nicht weiter zu wissen. Es ist okay, sich Zeit zu geben. Ich kann das Buch nicht mit Sternen bewerten. Die Endszene ist eine der besten, die ich jemals gelesen habe. Danke für dieses Buch, es hat mir Mut gemacht.
Was soll man dazu sagen? Eben wieder ein echt japanisches Buch das besonders von seinem Flair und der Atmosphäre lebt. Wer hier eine spannende Handlung sucht, der wartet vergebens, aber genau das macht für mich an solchen Büchern den Reiz aus. Das Buch war für mich wie immer eine interessante und tolle Lektüre.
Hat sich trotz der wenigen Seiten lang angefühlt. Die Hauptfigur war mir zu unselbständig, weinerlich und macht mir zu wenig Entwicklung durch. Außerdem finde ich die augenzwinkernde Darstellung fremdgehender Männer, die nicht anders können, nicht mehr zeitgemäß. Schade, ich habe vorher "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß" gelesen und fand letzteres um Längen gelungener.
Ein an sich seltsames aber fesselndes Buch! Es gibt einem manchmal das Gefühl, dass nichts passiert, da der Fokus des Buches eher auf der Gefühlswelt und der Wahrnehmung von der Protagonistin liegt. Jedoch macht dies das Buch so besonders.
It‘s super well written. You can really imagine the people in front of you. Also, it shows a very realistic break-up situation without being cheesy or dramatic. A good read!
englische übersetzungen sind weicher und fangenndie atmosphere besser ein. hier ist es manchmal langweilig und nicht poetisch genug, eigentlich ein schönes buch, mit feinen beobachtungen
Ruhig, nachdenklich und irgendwie faszinierend. Ich mochte die Unbeholfenheit der Charaktere sehr - es hat sich die ganze Zeit so angefühlt, als würde man zwei Kindern beim Ehe-Spielen zuschauen. An Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß kommt es für mich nicht ran (das ist aber auch eine unerreichbare Messlatte), aber dieser Roman hat mir zumindest wieder Freude an dee Autorin geschenkt. Nach Herr Nakano und die Frauen hatte ich echt befürchtet, dass die anderen Kawakamis alle nix für mich sind…
Because I have become - for admittedly understandable reasons - the go-to woman for everything Japanese at work, my colleague handed me the advance copy of this book some time ago. Since it came out recently he asked me yesterday if I'd already read it but I hadn't and then when I got home I thought I'd give it a try.
And as usual, Hiromi Kawakami doesn't disappoint.
Noyuri and Takuya have been married for seven years when Noyuri gets a phone call telling her that her husband is having an affair. During the course of the book Noyuri tries to make up her mind as to what to do - get a divorce or stay married?
Especially in the beginning I found Noyuri's way of thinking incredibly frustrating because she seemed so unwilling to make her own decision. She's way too dependent on the men around her, but gradually she seems to notice that herself and it was really interesting to follow her on her journey. Her growth as a woman is very gradual, but as it went on I began to have more compassion for her as she was in the beginning.
Kawakami's writing has a clarity that I really appreciate - sometimes it seems very matter of fact, but it's also poetical at the same time.
I really liked this book, and the more I think about it, the more I like it, actually.
3.5 Sterne An Kawakamis Büchern mag ich besonders gern das Spannungsverhältnis zwischen Melancholie und Profanität. Auch Noyuri, die Hauptfigur dieses Romans, möchte traurig sein. Doch so recht gelingt es ihr nicht wegen der Untreue ihres Mannes melodramatisch zu werden, sie betont, dass das eben nichts für sie sei. So begibt sie sich auf die Suche nach dem, was sie fühlt und wie sie es sagen kann. Am Anfang möchte man sie noch schütteln und ihr gute Ratschläge erteilen, doch die Protagonistin bleibt unnahbar und findet ihren eigenen Weg. Diese Entwicklung zu verfolgen, ist an einigen Stellen etwas zäh, macht aber auf die (kurze) Länge des Buchs gesehen Freude. Die Nebenfiguren, die vielen Gerichte, die verzehrt werden und die Beschreibung von Schauplätzen verfeinern dieses Buch zusätzlich. Und für den Satz „Er wiegt so viel wie ein mittlerer Waschbär.“ - als Antwort auf die Frage, ob die den Fernsehr tragen könne - gibt es den halben Stern.
Noyuri erfährt, dass Ihr Mann Takuya sie betrügt. Dann braucht sie ca. 4/5 des Buches, um sich von ihm zu trennen, um am Schluss dann doch wieder mit ihm auszugehen. Viel mehr git es zu diesem Buch (leider) nicht zu sagen. Natürlich ist es eine langsames, leise Geschichte, doch fehlt es ihr - zumindest ist mir das so vorgekommen - über weiter Strecken auch an Tiefgang, so dass es bei der Beschreibung von Noyuris Verhalten und ihren Gedanken bleibt. Leider hat mich diese Buch von Hiromi Kawakami nicht so wirklich vom Hocker gerissen.