Mai 1945, kurz vor Kriegsende: Zwei Marinesoldaten begehen im besetzten Dänemark Fahnenflucht, weil es sie nach Hause statt in den Endkampf um Berlin zieht. Wenige Stunden später werden sie der deutschen Wehrmacht übergeben und später vor ein Marinegericht gestellt. Das Urteil – Tod durch Erschießen – wird am Tag nach der bedingungslosen Kapitulation gefällt. Jochen Missfeldt erzählt von diesem historisch belegten Geschehen, das ebenso unsinnig wie tragisch ist, in seiner kraftvollen und zugleich poetischen, reichen Sprache.
Ein eindrucksvolles Buch voller Poesie und harter Wirklichkeit. 2 junge Marinesoldaten wollen, nachdem der Krieg bereits aus ist, die bedingungslose Kapitulation jedoch noch aussteht, zu ihren Müttern nach Hause. Sie werden jedoch gefasst und dem Marinerichter überstellt und kurzerhand, ohne das vorgeschriebene procedere zum Tode verurteilt. Jochen Missfeldt ist ein Meister der Worte. Vor den Augen des Lesers lässt er die Zeit im Kinderschiff in blumiger Ausführung entstehen. Man riecht das Meer, das Heu, spürt die Sonne. Aber auch die Traurigkeit und Ausweglosigkeit der Menschen, die, losgelöst von bisherigen, klar vorgegebenen Handlungsweisen versuchen das Richtige zu tun und es ist doch falsch.
Ein Buch das an die Nieren geht aber auch beschwingt und träumerisch macht.