Das Jahr 2135. Um ihr Überleben in einer verwaisten Metropole zu sichern, dealt die siebzehnjährige Cooper Kleinschmidt mit der Droge Teer. Eine Droge, die ihren Usern außergewöhnliche Kräfte verleiht und nur durch die Tötung eines Malach gewonnen werden kann, jener gottgleichen Wesen, die über außergewöhnliche Macht verfügen und im »Elysion« außerhalb der alten Städte leben. Als Cooper auf ihrer Jagd nach Teer auf einen Malach trifft, der ihr eine geheimnisvolle Botschaft übermittelt, beginnt für sie eine Reise durch eine zerstörte, gefährliche Welt, in der eine falsche Entscheidung das Ende bedeuten kann.
Ich bin 1968 in Marburg zur Welt gekommen, wo sich meine Eltern beim Jurastudium kennengelernt haben. Mein Hauptberuf war mir also beidseitig in die Wiege gelegt. Tatsächlich waren Strafakten - meine Mutter war Richterin, mein Vater Staatsanwalt - häufig Tischgespräch, sodass ich mich schon als Teenager mit recht exotischen Fragestellungen konfrontiert sah. Zum Beispiel wie viel Schaden eine Schrotflinte in einem Gesicht verursachen kann, wenn sie aus einem Meter Entfernung abgefeuert wird. Ansonsten war meine Kindheit sehr beschaulich. Niedersächsische Kleinstadt, kirchliches Gymnasium, Theater-AG, Schülerkneipe. Die eine Disco, wo du die ganze Stadt triffst. Im Sommer schwimmen im Baggersee, Schlittschuhlaufen im Winter. Aber irgendwo in unserer Umgebung passierten sie ... diese bösen Geschichten, die dann irgendwann auf den Schreibtischen meiner Eltern landeten. Ich glaube David Lynch, der Regisseur von "Twin Peaks" hat einmal gesagt, der Cherry Pie, der in der Serie immer wieder auftaucht, sei eine Metapher für die Provinz, in der die Serie spielt: Einladend knusprig-glatte Oberfläche, aber darunter ein dunkler, schleimiger Sumpf. Auch wenn ich diesen verborgenen Orkus in meiner Kindheit nur im Spiegel der Akten meiner Eltern erkennen konnte, wusste ich, dass er irgendwo dort unter der sichtbaren Oberfläche kleinstädtischer Beschaulichkeit lauerte. Noch heute ertappe ich mich dabei, wie ich manchmal stehenbleibe, vor einem einsamen Haus vielleicht, und mich frage, ob sich darin das Böse verbirgt.
Das Jahr 2135: Die 17 Jahre alte Cooper lebt in einer der verlassenen Städte. Um ihr Überleben zu sichern, dealt sie mit der Droge Teer. Um an Teer zu gelangen, muss sie allerdings töten, und zwar die Malachim. Malachim sind Wesen mit beängstigenden Fähigkeiten; Teer wird aus ihren toten Körpern gewonnen. * Meine Meinung: Ich bin kein typischer Science Fiction-, Fantasy- und/oder Dystopie- Leser. Zwar lese ich hin und wieder Bücher dieser Genre, aber eigentlich nur der Abwechslung wegen. Die Inhaltsangabe von "Elysion" hat mich aber gleich angesprochen, und es war mal wieder an der Zeit für einen kleinen Ausflug in ein untypisches Genre für mich. Ich habe es nicht bereut, dieses Buch gelesen zu haben. Es war von Anfang bis Ende spannend, manchmal recht schockierend, auch eklige bzw. gruselige Szenen waren für mich dabei. Ich habe mich schaurig- schön unterhalten gefühlt. Die Hauptprotagonistin Cooper war mir von Anfang an sympathisch, Brent dagegen ist mir immer unsympathischer geworden, je mehr ich von ihm erfahren habe. Stacy war wohl die geheimnisvollste Figur im Buch. Man spürte recht schnell, dass sie etwas verheimlichte. Trotzdem mochte ich sie. Das Ende der Geschichte ist sehr temporeich und voller Action; ein richtiger Showdown. Insgesamt also kann ich sagen, dass "Elysion" wirklich lesenswert ist - sogar für Leser wie mich, die dieses Genre eigentlich nicht so oft lesen.
Zitat: „Als sich der Nebel lichtete, war das Gesicht ihres Vaters verschwunden, und das Mädchen wusste, dass es von nun an allein sein würde.“ (S. 14)
„Irgendein höheres Wesen hatte es offensichtlich so bestimmt, dass die Malachim das Mittel zu ihrem eigenen Niedergang in sich trugen.“ (S. 81)
„Menschen tendierten dazu, jeden Freiraum, der sich ihnen bot, auszunützen, ob nun zum Guten oder Schlechten, meist aber zum Schlechten.“ (S. 138)
Inhalt: Nach dem Bürgerkrieg ist die Welt in ein Chaos gefallen. In den Städten leben kaum noch Menschen. Die Natur holt sich ihr Territorium Zug um Zug zurück. Vorstädte werden überwuchert, die Wälder wachsen unaufhaltbar. In diesen Wäldern leben SIE, die Malachim. Niemand weiß, woher sie kommen. Sie scheinen unüberwindbar und unglaublich stark, wie Götter. Aber doch haben sie eine Schwäche. Mit elektrischem Strom kann man sie töten. Danach bleibt nur eine dunkle, sirupartige Masse von ihnen zurück, der Teer. Teer wirkt auf Menschen wie eine Droge und verleiht zeitweise unglaubliche Kräfte. Schnell wird man davon abgängig. Cooper hat entdeckt, wie man die Malachim tötet und Teer aus ihnen gewinnt. Zusammen mit Stacy und Brent arbeitet sie für McCann und besorgt ihm und seinen Männern Teer. Hierdurch ist es ihnen möglich, ein halbwegs angenehmes Leben zu führen. Gemeinsam mit Big Mama wohnen sie in einem alten Fabrikgebäude. Doch die Jagd auf die Malachim ist lebensgefährlich. Bei einem missglückten Angriff auf einen Malach kommen sie nur knapp mit dem Leben davon. McCann ist sauer auf das Trio, weil sie von der letzten Jagd keinen Teer mitgebracht haben. Er lässt seine Wut an Stacy aus und bestraft sie. Gemeinsam mit zwei seiner Männer erhalten sie einen von ihm einen neuen Auftrag. Kurz darauf trifft Cooper auf diesen einen Malach. Es scheint eine Verbindung zu ihm zu bestehen. Cooper ist irritiert. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Und nun ist ihnen McCann auf den Fersen. Ihr Vorsprung ist nicht groß…
Meinung: Auf „Elysion“ bin ich vor kurzem nur durch Zufall beim Bücherstöbern gestoßen. Vom Klappentext neugierig geworden wusste ich, dass ich das Buch haben musste. Nachdem ich das Buch nun endlich im Regal hatte, konnte ich es natürlich nicht lange ungelesen lassen.
Eine kurze und grobe Erläuterung hat der Autor bereits vor seiner Geschichte eingebaut. So wusste ich frühzeitig, was mich in etwa erwarten wird und hatte erste Vorstellungen von Herrn Elbels Idee.
Kurz darauf wurde ich förmlich in die Geschichte hineingeworfen und musste an der Seite von Cooper und Co. einen Kampf gegen einen Malach bestehen. Solche Anfänge finde ich sehr gut, da ich so meist einen engeren Bezug zu den Charakteren erhalte.
Herr Elbel hat einerseits eine erschreckend schockierende, andererseits aber erstaunlich real wirkende Welt erschaffen, in die ich mich sofort hineindenken konnte. Die Geschichte wird in dritter Person in Vergangenheitsform präsentiert. Von anfänglich etwas verwirrenden Perspektivwechseln mit komplexen Handlungssträngen abgesehen, habe ich letztendlich gut in den Plot hineingefunden und fieberte mit den Charakteren mit, musste zeitweise aber so manche Verschnaufpause einlegen, um meine Gedanken zu ordnen. Natürlich lasse ich mich nicht von solchen Kleinigkeiten aufhalten und wurde mit einer sehr guten Umsetzung der Idee des Autors belohnt. Ich bekam, wenn auch nicht alle, so doch sehr viele Antworten auf meine Fragen. Kleine Vorhersehbarkeiten glich Herr Elbel mit unerwarteten Wendungen immer wieder aus und so konnte er den Spannungsbogen meist auf hohem Niveau halten.
Die Protagonisten wurden mit Eigenschaften ausgestattet, die eine Unterscheidung leicht machen und bei mir die entsprechenden Sympathien bzw. Antipathien hervorgerufen haben.
Die Malachim sind grausam und tödlich, den Menschen in allem weit überlegen. Doch niemand weiß, woher sie kommen. Plötzlich waren die Malachim einfach da. Sie leben in den Wäldern und beherrschen diese. Seit ihrem Erscheinen explodiert das Wachstum der Pflanzen förmlich. Sind die Malachim tatsächlich auf die Erde herabgestiegene Götter?
Cooper ist stark und selbstbewusst, eine typische Führungspersönlichkeit. Als kleines Mädchen hat sie ihre Eltern bei einem Überfall verloren. Die Bilder des Überfalls hat sie nur noch schemenhaft im Kopf. Später wurde sie von Stacy und Big Mama gefunden und aufgenommen. Cooper habe ich als Protagonistin gleich gemocht. Doch immer, wenn ich mehr über ihre Gefühlswelt erfahren wollte, hat sie sich mir verschlossen und unsere Beziehung wurde distanzierter. Dennoch konnte sie mich für sich einnehmen und ich habe ihre Handlungen aufmerksam verfolgt.
Brent wohnt gemeinsam mit Cooper und Stacy sowie Big Mama in dem alten Fabrikgebäude. Er und Stacy sind ein Paar. Sein Aussehen ist phänomenal, ein richtiger Posterboy. Seine Meinung vertritt er offen, kann sich für die Ziele der Gruppe grundsätzlich aber auch unterordnen. Sein eigenes Wohl geht ihm jedoch über alles. Brent schaut immer danach, dass er aus den Geschehnissen entsprechenden Erfolg für sich erzielt. Denn sein Antrieb hat ihn bereits süchtig werden lassen: Teer. Im weiteren Verlauf der Geschichte konnte mich Brent ein ums andere Mal überraschen, im positiven wie auch im negativen Sinn.
Die Charaktere insgesamt gesehen sind sicherlich nicht tief, für die gelungene Umsetzung Herrn Elbels Idee jedoch ausreichend beschrieben und den Lesefluss nicht einschränkend.
Mit „Elysion“ konnte mich Herr Elbel fesseln und so wurden mir viele schöne Lesestunden beschert. Anfangs verwirrende Handlungsstränge mit ein Stück weit Vorhersehbarkeit, steuerten letztendlich konsequent aufeinander zu und ließen mich ein der Geschichte angemessenes Finale erleben. Im Endeffekt freue ich mich, dass ich dieses Buch nun lesen durfte und bin gespannt auf weitere Werke des Autors.
Eine kleine Anmerkung muss ich zum Schluss einfach noch anführen. Auch wenn die Optik dieses Taschenbuches bereits in derzeitiger Aufmachung meine Neugierde geweckt hat, ist die Idee und die Umsetzung der Idee und die Geschichte selbst so gut, dass sie eine Ausgabe als Hardcover mehr als verdient hätte. Ich bin mir sicher, dass diesem Werk damit sicher noch mehr von der verdienten Aufmerksamkeit zukommen würde.
Urteil: In „Elysion“ erzählt Herr Elbel eine Geschichte, die trotz der fantastischen Elemente durchaus real erscheint und mich mit Spannung, Action und unerwarteten Wendungen gut unterhalten hat. Mein Lesevergnügen für dieses Buch belohne ich deshalb mit sehr guten vier Büchern.
Für alle Fans spannender Zukunftsvisionen, die sich verschiedenen Handlungssträngen nicht verschließen, auf Erklärungen warten und sich auf gute Geschichten einfach einlassen können.
Inhalt: Man schreibt das Jahr 2135. Die Welt hat sich komplett verändert, die Städte verwahrlosen und der Dschungel erobert immer weitere Vororte. Wo die Menschen in der Stadt ums Überleben kämpfen und Anarchie herrscht, so leben die anderen Menschen verborgen im Dschungel in der Stadt Elysion und glauben an die Malachim, ihre Götter. Doch gerade diese gefährlichen Wesen tötet Copper, um daraus eine unglaublich starke Droge zu gewinnen und in der Stadt zu verkaufen. Doch als Cooper plötzlich in einen Unfall mit einem Malachim verwickelt wird, ändert sich ihr Leben prompt und sie wird in ein gefährliches Abenteuer gezogen.
Geschichte 4/5 Spannung 4.5/5 Charaktere 4/5 Dystopie 3.5/5 Umsetzung 4/5
Meinung: „Elysion“ ist der zweite Dark-Future-Thriller von Thomas Elbel, welcher zuvor auch schon den Dark-Future-Thriller „Asylon“ bei Piper veröffentlichte. „Elysion“ ist ein richtig spannender Thriller, voller Action. Zudem bietet der Autor eine ganz neue düstere Welt in der Zukunft, als in „Asylon“.
In „Eylsion“ gibt es eine weibliche Protagonistin, nämlich die siebzehnjährige Cooper. Aus ihrer Sicht wird ein Großteil der Geschichte erzählt. Allerdings gibt es einige Wechsel in der Perspektive während der Geschichte. Bei Cooper handelt es sich um eine starke junge Frau, die in der Stadt aufgewachsen ist und um ihr Überleben kämpfen muss. Mit ihrer Gruppe tötet sie regelmäßig Malachim, um aus ihren Resten die Droge Teer zu gewinnen und diese in der Stadt zu verkaufen. Doch eines Tages kommt es zu einem Unfall und so kommt Cooper einem Malachim näher als ihr lieb ist.
Zu Cooper gesellen sich dann noch einige weitere Charaktere wie Brent und Stacy. Insgesamt ist Cooper aber der einzige Charakter mit dem ich wirklich mitgefiebert und sympathisiert habe. Als Leser will man ihrer Geschichte folgen. Aber wahrscheinlich ist Cooper auch einfach die einzige in dem Roman, die wirklich so etwas wie ein Gewissen hat und unbedingt ihre Wurzeln aufdecken möchte. So gut wie alle Menschen sind skrupellos und brutal in Coopers Welt und es ist schwer für sie aus dieser Welt zu flüchten.
Die Geschichte ist außerdem enorm Action geladen. Es gibt Gewalt, es wird gejagt nach Mensch und Malachim. Insgesamt geht es um Macht und ums Überleben und mitten drin befindet sich eine junge Frau, die nicht nur ihre Wurzeln findet sondern zudem auch ein Geheimnis lüften wird.
—————————————————————— Sie lächelte. Ein mattes, kraftloses Lächeln. Die Flucht und das stundenlang Gerenne, erst durch den geheimen Tunnel, dann durch unwegsame Gasse und Seitenstraßen, hatte ihr schwer zugesetzt. (Seite 153)
—————————————————————— „Elysion“ besticht vor allem durch die Dystopie. Der Plot ist spannend und actionreich, aber auch vorhersehbar und teils typisch für einen Thriller mit solch einem Tempo. Aber die Idee der Dystopie hebt sich von diesem Schema ab. Die Städte sind chaotisch und der Dschungel erobert auf geheimnisvolle Weise die Vororte zurück. Zudem gibt es die Malachim, die dem Leser als eine Art Götter beschrieben werden. Die Malachim nehmen eine wichtige Rolle in der Geschichte ein, denn sie sind mysteriöse Wesen, stärker als Menschen. Sie können beispielsweise mit ihrer Umwelt verschmelzen, physikalische Grenzen einfach überqueren. Spannend fand ich vor allem die Wandlung die die Malachim immer und immer wieder einnehmen in der Story.
Alles in allem ist „Elysion“ ein aufregender und temporeicher Dark-Future-Thriller. Es gibt dystopische Elemente, sowie viel Spannung. Die Geschichte ist authentisch und brutal. Dennoch finde ich „Asylon“ einen Ticken besser in der Ausarbeitung, vor allem weil ich dort bis zum Ende nicht wusste was „Asylon“ wirklich ist. Dagegen konnte ich in „Elysion“ relativ schnell viele Zusammenhänge ziehen und lag mit meiner Vermutung gegen Ende sogar richtig. Trotzdem ist „Elysion“ garantiert ein guter Lestipp und allein durch die Schaffung der Malachim das Lesen wert.
—————————————————————— Er streckte den Arm in den blauen Nebel und spürte sofort, wie seine Partikel die Bindung verloren. Wenn er auf dieser Welt kein Kollektiv mehr bilden konnte, wollte er an den Ursprung zurückkehren, wo immer das war. (Seite 398)
—————————————————————— Der Schreibstil ist temporeich und authentisch. Mir hat vor allem das Zitat von Hobbes (Der Mensch ist des Menschen Wolf) gefallen, das mit in die Geschichte eingebracht wurde. Zudem gibt es Abwechslung durch unterschiedliche Perspektiven.
Das Cover lehnt sich an „Asylon“ an. Allerdings ist dies verwirrend, denn „Elysion“ ist zwar der zweite Dark-Future-Thriller von Thomas Elbel, aber es ist nicht der zweite Teil nach „Asylon“.
Fazit: Ich vergebe 4 Sterne an „Elysion“. Die Geschichte ist voller Action und Spannung. Es gibt neue Wesen und eine Welt in der Zukunft die von Anarchie beherrscht wird. Insgesamt ein stimmiges Paket und ein guter Lesetipp für zwischendurch.
„Elysion“ ist nach dem Debüt „Asylon“ der zweite Roman von Thomas Elbel und wieder eine Dystopie, allerdings im direkten Vergleich deutlich Science-Fiction- (manche würden sicher auch sagen Fantasy-) –lastiger und näher am Endzeitroman als der Erstling. Gleich am Anfang sei dann auch darauf hingewiesen: Trotz der ähnlichen Gestaltung haben die beiden Roman inhaltlich nichts miteinander zu tun. Es handelt sich um völlig unabhängige Geschichten.
Inhalt: Im Jahr 2135 ist die Welt nach einem langen Bürgerkrieg zerstört. In den Überresten der Stadt leben die Menschen zwischen verschiedenen Gangs gefährlich. Auch die 17jährige Cooper und ihre Freunde schlagen sich dort durch, indem sie in den Wäldern jagt auf die Malachim machen. Wesen ohne Haut und mit unmenschlichen Stärken und Fähigkeiten, aus deren Überresten eine begehrte Droge namens Teer gewonnen werden kann. Die Malachim leben außerhalb der Stadt in einem Ort namens Elysion, wo sie von den Menschen als gottgleiche Wesen verehrt werden. Wie alle Städter hasst und fürchtet Cooper die Malachim, doch eines Tages geht sie während eines Kampfes eine merkwürdige Verbindung zu einem Malach ein und hat von diesem Zeitpunkt an Einblicke in seine Welt…
Die Geschichte hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Schnell und recht actionreich erzählt der Roman von der zerstörten Welt in der Zukunft, die den Menschen, egal ob in der Stadt oder in Elysion, kein einfaches Leben bietet. Der Leser begleitet in dieser Welt gleich mehrere Protagonisten neben der Hauptakteurin Cooper, die mit ihren engsten Freunden Brent und Stacy in den Wäldern die übermächtigen Malachim jagt und dann mit einem von ihm eine Verbindung eingeht. Das Setting der zerstörten Städte ist ebenso überzeugend gewählt und beschrieben wie die sich auf niedrigem technischen Stand befindende Stadt in den Wäldern, Elysion, in der die Menschen unter den Malachim leben und ihre strengen Strafen fürchten.
Die Malachim sind eine gruselige Vorstellung. Wesen ohne Haut über den Muskeln, die sich teilweise auflösen und massive Objekte durchdringen können. Nur Strom kann sie töten und so jagen Cooper und ihre Freunde sie, um aus ihren Überresten die Droge Teer zu gewinnen, die ihnen durch einen Handel in der gefährlichen Stadt das Überleben sichert. Durch die Malachim ist „Elysion“ als Roman auch deutlich weiter von unserer Realität entfernt, als das Debüt des Autors, doch auch wenn für mich „Asylon“ wohl aufgrund meiner Begeisterung für diesen Roman als Sieger hervorginge, müsste ich die beiden Romane im direkten Vergleich in den Ring schicken, schafft Thomas Elbel mit „Elysion“ dennoch eine sehr durchdachte Geschichte mit spannenden Wendungen und überzeugenden Charakteren, die es schafft den Leser mitzureißen und gleich mehrfach zu überraschen, wenn auch einige Punkte etwas vorhersehbarer waren.
„Elysion“ hat dabei weniger Elemente einer klassischen Dystopie – eigentlich würde ich diese Bezeichnung nur für die im Wald gelegene Heimat der Malachim wählen – und letztendlich würde ich diese Geschichte als Science-Fiction-Endzeitroman einstufen, wobei auch die Stimmen, die Fantasy-Elemente erkennen wollen, durchaus berechtigt sein können, da sich einige Aspekte in einer definitionsbedingten Grauzone zwischen dem Genre der Science Fiction und dem der Fantasy ansiedeln lassen und sicher Fans beider Richtungen hier auf ihre Kosten kommen können. Entscheidend ist: Die zukünftige Erde, auf der die Malachim leben, ist düster, gefährlich und voller spannender Abenteuer.
Obwohl die zahlreichen, wechselnden Perspektiven am Anfang nicht immer einfach zuzuordnen waren und den Lesefluss ein wenig störten, wollte ich doch viel schneller viel mehr über Cooper und ihre Verbindung zu einem der Malach erfahren, erweist sich der Einblick in die verschiedenen Lebensbedingungen der unterschiedlichen Protagonisten mit der Zeit als abwechslungsreiche Stärke des Romans, da jeder zu Beginn noch so unwichtig erscheinende Charakter am Ende einen interessanten Blickwinkel einbrachte. Ein ausgereifter Schreibstil, der nur an einigen Stellen ein wenig das moderne, zu einer Zukunftsvision passende vermissen ließ (nennt sich eine 17jährige in der Zukunft wohl in Gedanken „altes Mädchen“?), konnte ebenfalls weitestgehend überzeugen und unterhalten. Richtig begeistern konnte mich die Geschichte dann am Ende, wo die verschiedenen Handlungsstränge überzeugend, spannend und zudem mit viel Potential für eine mögliche Weiterentwicklung zusammengeführt wurden. Es würde mich freuen, hier irgendwann eine Fortsetzung zu lesen.
Fazit: Vielleicht nicht ganz so stark wie „Asylon“, aber sicherlich ein ausgereifter endzeitlicher Roman mit interessanten übernatürlichen Elementen, spannender Handlung und abwechslungsreichen Charakteren. Knappe 5 Sterne.
Überraschend andere Dystopie mit komplexer, mitreißender Handlung
Cooper ist kein gewöhnliches Mädchen. Nein, sie ist eine Mörderin. Und nicht irgendeine. Denn sie tötet Götter. Aber um die Kontrolle über ihr eigenes Leben zurück zu gewinnen, muss sie sich mit einem von ihnen verbünden.
Wir schreiben das Jahr 2135. Nach endlosen Bürgerkriegen, die die Bevölkerung dezimiert und die großen Städte der USA zerrüttet haben, rotten sich die Überlebenden in den verwaisten Ruinen zu Clans zusammen. In den Wäldern rund herum hausen die übermächtigen Malachim, seltsame menschenähnliche Wesen ohne Haut, die von den meisten für Engel oder Götter gehalten werden. Cooper steht den Geschöpfen eher skeptisch gegenüber, weiß sie doch, wie man sie tötet und ihre Überreste, den so genannten Teer, als Drogen verkauft. Als auf einer ihrer Jagden etwas schief läuft und sie mit einem ihrer potentiellen Opfer zusammenstößt, stellt sich unbeabsichtigt eine Verbindung zwischen den beiden her. Und der Teenager muss erkennen, dass sie von nun an nirgendwo mehr sicher ist…
Thomas Elbels Werk ähnelt vom Cover und vom Titel her sehr seinem viel gelobten Erstling Asylon, allerdings besteht die einzige inhaltliche Gemeinsamkeit darin, dass es sich bei beiden Büchern um Dystopien handelt. Und im Falle von Elysion, das ich bereits gelesen habe, kann ich schon verraten, dass die Geschichte mal was ganz anderes ist und sich deutlich von den gängigen Romanen dieses Genres unterscheidet. Und das im positiven Sinn. Man schlägt die erste Seite auf und ist sofort mitten in der Story. Obwohl man erst nach und nach mehr über diese fremde Welt erfährt, wird man gleich hinein gesogen und verfolgt gebannt das Geschehen rund um Cooper und ihre Freunde. In keinem Kapitel kommt Langeweile auf, auch wenn sich spannende und ruhige Szenen im richtigen Maß abwechseln. Elbel schafft eine sympathische, authentische Heldin mit Ecken und Kanten, mit der man regelrecht mitfiebert und die hauptsächlich durch ihre Intelligenz und ihre toughe und kämpferische Seite begeistert. Im krassen Gegensatz dazu erscheint ihre Freundin Stacy, das typische Mädchen. Doch auch sie und ihr Freund Brent überraschen den Leser, da im Laufe des Buches plötzlich völlig neue Charakterzüge an ihnen zutage treten. Selbst die übrigen Figuren sind alles andere als zweidimensional, selbst wenn sie nur eine kleine Rolle spielen.
Der Erzählstil passt perfekt zu den jeweiligen Geschehnissen: Manchmal sehr ungewöhnlich, aber angenehm anders in der Wortwahl, mit kurzen Sätzen oder langen Beschreibungen, je nach der jeweiligen Atmosphäre. Und diese ist überwiegend düster, gefährlich und so fesselnd, dass sie ohne jegliche Romantik auskommt. Allerdings hat mich das kaum gestört, denn emotional ist Elysion allemal genug. Zumal die vielen verschiedenen Perspektiven, unvorhergesehenen Wendungen und unterschiedlichen Handlungsstränge so komplex und dicht geschrieben sind, dass man sich immer wieder fragt, ob es zum Ende hin nicht etwas zuviel des Guten wird. Doch da überrascht der Autor einen wieder einmal und fügt zum Schluss alles harmonisch zu einem Ganzen zusammen. Nichts wirkt überflüssig oder so verdreht und mühsam hingebogen, dass es unrealistisch wird.
Die Inhaltsangabe von Elysion hat mich vom ersten Moment an neugierig gemacht, weil sie so anders klang als diejenigen der gängigen Dystopien. Ich wollte etwas ganz Neues lesen in dem Genre und wurde nicht enttäuscht. Die Spannung steigert sich von Seite zu Seite und die dargestellte Welt kommt einem zwar bekannt vor und ist dennoch völlig einzigartig. Der Roman überzeugt vor allem durch seine vielschichtigen Charaktere und seine Komplexität, an die kaum ein Buch herankommt, das ich in letzter Zeit verschlungen habe. Die weit verzweigte Handlungsführung lässt erkennen, wie viel Mühe und Arbeit hinter dem Text steckt. Trotzdem sorgt der flüssige Schreibstil dafür, dass man sich regelrecht in der Geschichte verlieren kann. Ich habe Asylon noch nicht gelesen, trotz der vielen positiven Bewertungen. Doch jetzt ist es ganz oben auf meiner Wunschliste gelandet – dank seinem mitreißenden Nachfolger!
Wir schreiben das Jahr 2135. Göttliche Wesen sind auf die Erde gekommen um die Menschheit vor ihr selbst zu beschützen und den Kriegen ein Ende zu bereiten. Doch dies hatte einen hohen Preis: Den Tod vieler Menschen und den Verfall der Gesellschaft. Cooper ist siebzehn Jahre alt und dealt mit der Droge Teer, die nur entsteht wenn man jene göttlichen Wesen tötet, um zu überleben. Diese Droge verleiht den Nutzern außergewöhnliche Kräfte. Als bei der Jagd etwas schiefgeht, passiert zwischen Cooper und einem solchen Wesen etwas, dass die Welt verändern könnte. Nun zählt es die richtigen Entscheidungen zu treffen, denn nur ein Fehltritt kann das Ende der Menschheit bedeuten.
Fazit:
Dieses Buch ist unglaublich spannend aufgebaut. Es beginnt alles mit dem Kennenlernen der Charaktere und der Umstände und sobald man sich etwas eingelesen hat, lässt das Buch einen nicht mehr los. Die Spannung steigt bis zum Schluss kontinuierlich. Der lockere Schreibstil unterstützt das Ganze indem er hier und da die Stimmung aufhetzt durch eine schnelle Abfolge an Ereignissen oder eine Verlangsamung einer Situation. Wir erleben die Protagonistin und das ganze Geschehen um sie herum in der dritten Perspektive. Es wird zwischen verschiedenen Gruppen hin und hergesprungen, da hier mehrere Geschichten ineinander laufen um am Ende eine ganze große Geschichte zu bilden. Hin und wieder gibt es auch Einschübe von einem der göttlichen Wesen, dem Malach. Insgesamt erkennt man die Abschnitte gut und ist nicht verwirrt.
Die Charaktere sind polarisierend. Cooper ist ein sehr starkes junges Mädchen. Sie weiß genau was sie möchte und versucht dorthin zu gelangen. Sie wirkt sehr authentisch und ist wenn man es mit einem Wort beschreiben will: cool. Ihr Begleiter Brent ist ein absoluter Macho – selbstverliebt, vorlaut und ziemlich abhängig von der Droge. Weibliche Leserinnen werden sich oft über ihn aufregen. :) Die Dritte im Bunde ist Stacy…sie hat mich am meisten gestört. Eine absolut nervige Begleiterin die nur heult und stört und etwas Gewaltiges zu verbergen hat. Es gibt jedoch auch viele weiter Charaktere die keine kleine Rolle spielen: Der Pontifex, der durch einen inneren Kampf immer grausamer wird, oder ein ehemaliger Arzt, der jetzt der Anführer einer gewalttätiger Gang ist und viele weitere. Sie sind alle gut ausgebaut und fallen durch besondere Eigenschaften auf und verlassen ihre Rolle auch nicht, aber man weiß trotzdem nicht was als nächstes passiert.
Die Geschichte ist zunächst kompliziert. Die Menschen haben viele Kriege hinter sich. Irgendwann tauchten die Malach auf und bereiteten dem ein Ende, indem sie viele Menschen töteten. Nun sind die Menschen gespalten: Die Einen ordnen sich den Malach unter und wohnen im Wald und die Anderen betreiben Jagd auf die Malach und leben in der Stadt. Alle Luxusgüter sind knapp oder gar nicht mehr vorhanden und so gibt es auch Streitigkeiten zwischen verschiedenen Gruppen in der Stadt. Wer nicht aufpasst und sich nicht einer Bande beugt, der könnte bitter dafür bezahlen. Cooper und ihre Begleiter arbeiten auch für eine Bande und töten Malach um aus ihnen die Droge Teer zu gewinnen. Denn nur durch diese Droge werden die anderen Mitglieder der Bande zu guten Kämpfern. Eines Tages passiert etwas zwischen Cooper und einem Malach und von da an ändert sich vieles. Auch die Waldbewohner verursachen einen Aufstand und nun überschlagen sich die Ereignisse. Alle sind durch verschiedene Zufälle einer Spur auf dem Weg und die verschiedenen Geschichtsstränge bewegen sich aufeinander zu. Es ist schwierig hier einen halt zu machen aber ich will nicht viel verraten. Das Finale ist auf jeden Fall sehr spannend und es passieren viele Dinge, die man nicht erwartet hätte.
Insgesamt ist das Buch ein Kracher! Die Spannung stieg bis zum Schluss und hat einen mitgerissen! Es war alles da was in ein gutes Buch gehört: Starke Charaktere, eine hochinteressante Geschichte und spannende Geheimnisse. Absolut empfehlenswert für alle die gerne Fantasy, Thriller und Spannung mögen!
Was ich besonders mochte:
Die Spannung und die Stimmung sind dem Autor wirklich sehr gut gelungen!
Es gibt Bücher, die man lesen MUSS, sobald man sie zum ersten Mal gesehen hat. Elysion ist so ein Buch. Nachdem der Autor Thomas Elbel 2011 mit Asylon ein erfolgreiches Debüt feiern konnte, legt er nun mit Elysion nach. Ich bin bisher noch nicht dazu gekommen, Asylon zu lesen, aber spätestens jetzt - nachdem ich Elysion beendet habe - ist es ein Must-Have für mich geworden. Vorneweg sei allerdings gesagt, dass sich die Bücher nur in ihrer Aufmachung gleichen und ansonsten nicht zusammen hängen.
Elysion ist ein Roman, in dem einfach alles stimmt. Der Genremix aus Fantasy, Sci-Fi und Dystopie hat genau gepasst, die Charaktere waren authentisch, die Atmosphäre dicht und so war ich direkt nach ein paar Seiten schon voll im Bann. Die düstere Welt bestehend aus Ruinen, Wald und einer von den Malachim kontrollierten Stadt, wird perfekt bildlich vorstellbar beschrieben: Stellt euch vor, die Welt ist zerrüttet vom Bürgerkrieg. Ihr wandert durch die Ruinen einer Stadt, in denen sich nach wenigen Jahren schon wieder die Wildnis einen Weg bahnt. Und der Bürgerkrieg wurde dann auch noch durch die Malachim beendet, die viele Menschen für Götterwesen halten. In Wirklichkeit sind es Wesen, die wie Menschen ohne Haut aussehen und übermächtig sind. Sie haben die Herrschaft über die Welt übernommen. Und in dieser Welt schlägt sich Cooper durch, indem sie die Malachim tötet und das was von ihnen übrig bleibt verkauft. Als "Unterstützung" hat sie zwei weitere Menschen, die sie überall hin begleiten.
Die Charaktere sind sehr vielschichtig und entwickeln sich beständig weiter. Meistens darf man Cooper verfolgen, die als Kind ihre Eltern verloren hat und von einer "Pflegemutter" aufgezogen wurde. In Rückblenden erfährt man viel über ihr Schicksal, so dass sie mir schnell ans Herz wuchs. Sie ist auf der einen Seite extrem mutig, denn sie stellt sich göttergleichen Wesen entgegen, auf der anderen Seite aber nicht perfekt. Auch sie hat Ängste und Sorgen und weiß manchmal nicht, wie es weiter gehen soll. Um sie herum gibt es eine Gruppe von Personen, die sich in unterschiedlichem Umfang meine Sympathie erkämpften. Während Stacy eine Mitläuferin ist, die halt einfach so dabei zu sein scheint, weil sie von Cooper am Besten beschützt werden kann, ist Brent ein Mann, der mir im Laufe der Geschichte immer unsympathischer wurde. Beide Charaktere lassen sich zuerst in eine bestimmte Richtung schieben, verändern sich aber genauso wie Cooper. Weitere Nebencharaktere fügen sich gut in die Geschichte ein und sind ebenfalls tief genug ausgearbeitet, dass man glaubt, sie wirklich kennen zu lernen.
Diese kleine Gruppe ist auch nur ein Teil von vielen gut ausgearbeiteten Charakteren. Neben Cooper hatte ich einen Favoriten: McCann. Für diesen Mann arbeitet Cooper und immer wenn er im Geschehen auftauchte wurde es dramatisch. Ich hatte den Mann immer gleich vor Augen, so wie es eigentlich direkt bei allen Charakteren und dem Setting war.
Es gibt mehrere Handlungsstränge, die nach und nach auf ein großes Finale hinlaufen. Viele überraschende Wendungen machen die Geschichte unvorhersehbar und spannend. Die Geschehnisse werden direkt und manchmal auch brutal beschrieben, was für einen zusätzlichen Thrill sorgt. Die unterschiedlichen Perspektiven verwirren zu Beginn vielleicht etwas, aber nach kurzer Zeit fügen sie sich perfekt zu einer Handlung zusammen. Das Finale lässt mich nun auf einen zweiten Band hoffen. Notwendig für das Verständnis von Elysion ist er aber nicht, da die Handlung weitestgehend abgeschlossen ist. Es wäre einfach nur noch einmal ein ganz großes Erlebnis, in die düstere Atmosphäre einzutauchen und die Charaktere wieder zu treffen.
Bewertung Ich bin begeistert von einem Buch, wie schon lange nicht mehr. Dichte Atmosphäre, authentische Charaktere und eine packende Handlung sorgen für viel Lesevergnügen. Elysion ist ein Must-Read für Fantasy- und Science-Fiction-Freunde.
Elysion ist nach dem Debüt-Roman Asylon der zweite Roman des deutschen Autors Thomas Elbel. Wieder setzt er auf das Dark-Fantasy Genre, welches bereits sein Debüt so erfolgreich gemacht hat. Elysion ist dabei ein insgesamt spannender Genremix aus Dystopie und Fantasy.
Die Welt in Elysion ist nach einem verheerenden Bürgerkrieg zerstört und in zwei unterschiedliche Welten zerfallen. Auf der einen Seite gibt es das sogenannte Elysion, welches von einem skrupellosen und machtbesessenen Pontifex diktatorisch regiert wird. Dieses ist auf das Entwicklungslevel der Steinzeit zurückgefallen. Die Menschen leben im sich ständig weiter ausdehnenden Wald unter schlechtesten Bedingungen. Auf der anderen Seite gibt es die übrig gebliebenene Ruinen der alten Städte, wo Gangs das Sagen haben und sich alles von Wert unter den Nagel reißen. In dieser Welt ist die siebzehnjährige Protagonistin Cooper aufgewachsen, welche zusammen mit ihren Freunden Stacy und Brent durch die Jagd auf Fantasywesen im Elysion, den Malachim, ihren Lebensunterhalt verdienen will, um in dieser rücksichtslosen Welt überleben zu können. Durch einen ungünstigen Zufall gerät sie an einen Malach und kommt einigen Geheimnissen auf die Spur, die zu einer packenden Reise voller Geheimnisse führt...
Die Charaktere sind dabei insgesamt interessant gestaltet, wodurch man sie, nach anfänglichen Schwierigkeiten, gut auseinanderhalten kann und ihre einzelnen Stärken und Schwächen und die Beziehungen zueinander gut versteht und nachvollziehen kann. Allerdings erscheinen sie mir leider etwas blass bzw. detailarm, wodurch die wirklichen Charaktereigenschaften nicht vollends zur Geltung kommen. Cooper ist dabei neben einem der Kontrahenten, McCann, hingegen durchaus gut gelungen, wodurch ich mich mit ihnen am ehesten identifizieren konnte.
Vor allem der interessante Genremix hat es mir in dieser Geschichte angetan. Ich mag sowohl Fantasyliteratur als auch Dystopien sehr gern, weshalb mir dieser Mix sehr gut gefallen hat. Zwar hätte der Fokus noch mehr auf den dystopischen Elementen liegen können, dem Ganzen tut dies allerdings auch so keinen Abbruch. Die Handlung fand ich sehr überzeugend. Sie ist spannend, kann mit einigen interessanten Wendungen durchaus überzeugen und die Zusammenführung von einzelnen Handlungsträngen zu einem großen Ganzen, welches mit tollen Rückblicken gespickt ist, machen Lust auf mehr.
Der einfache Sprachstil und die packenden Schilderungen führen dazu, dass man sehr schnell in die Geschichte hineinfindet und Spaß an den Erlebnissen rund um Cooper finden kann.
Eylsion wird mit einem mitreißenden Ende gekrönt. Lediglich die etwas blassen Charaktere und die zum Teil doch vorhersehbare Handlung schmälern den Lesespaß etwas.
Fazit: Mit Elysion ist Thomas Elbel ein mitreißender Mix aus Dystopie und Fantasy gelungen, welcher bei Fans dieser Genres unbedingt Beachtung finden sollte. Trotz etwas schwächerer Charaktere kann dieser Roman sehr überzeugen und wird für viel Lesevergnügen sorgen. Lesen!
Wir schreiben das Jahr 2135. Ein blutiger Bürgerkrieg hat die Welt ins Chaos gestürzt. Zudem tauchte eine neue Spezies auf, die Malachim. Scheinbar vom Himmel gesandt, beherrschen sie den Wald und eine kleine Kolonie namens Elysion, in denen die Menschen wie im Mittelalter leben. Die Bewohner der Städte sind frei, doch es herrscht Anarchie und das Recht ist auf der Seite des Stärkeren. Cooper, ihre Schwester Stacy und deren Freund Brent ziehen das ungewisse Leben in der Stadt allemal der Sklaverei im Wald vor, auch wenn sie für den Bandenchef McCann auf Malachimjagd gehen müssen. Denn in einem elektrischen Feld, bleibt von ihnen nichts weiter übrig als eine schwarze Substanz, genannt Teer, die Superkräfte verleiht und extrem schnell abhängig macht. Doch diese Jagd ist gefährlich und bleibt nicht ohne Folgen. Nach einem Unfall stellt Cooper fest, dass sie die Gedanken eines Malach sehen kann und schon bald muss sie erkennen, dass die Malachim keineswegs Abgesandte Gottes sind, sondern ein Experiment was aus dem Ruder zu laufen droht. Zudem ist ihr lange tot geglaubter Vater irgendwie darin verwickelt und je tiefer sie gräbt, desto hässlicher werden die Wahrheiten die ans Tageslicht kommen. Ich war ja schon von Thomas Elbels Erstlingswerk „Asylon“ hellauf begeistert und ich bin froh das „Elysion“ sich nicht dahinter verstecken muss. Der Start ist eine Art Blitzkrieg. Kein langes Vorgeplänkel, sondern eine Achterbahnfahrt mitten hinein ins Geschehen. Die handelnden Personen lernt man dann stückchenweise im Verlauf der Geschichte kennen. Manchmal mag das kurz verwirren, aber letztendlich dient es der Spannung. Auf alle Fälle darf man nicht zartbesaitet sein, denn es geht schon blutig zur Sache und das Aussehen der Malachim ist auch dazu angetan dem unbedarften Leser Albträume zu bescheren. Doch die Gewalt arbeitet die Endzeitstimmung heraus und man spürt die Anarchie die in dieser trostlosen Zukunft herrscht, förmlich. Die Handelnden sind überwiegend sehr egoistisch damit beschäftigt ums Überleben zu kämpfen und jede sich bietende Gelegenheit zu ihrem Vorteil zu nutzen, außer Cooper die neben Jimmy das Leuchtfeuer der Ehrlichkeit und Grundsätze in dieser dunklen Zeit verkörpern. Toll beschrieben fand ich die zwei Seiten des Bandenführers McCann. Kompromisslos wenn es um seine Vormachtstellung geht und doch humanistisch veranlagt, wenn Kranke seiner Hilfe bedürfen. Aber das Beste ist das Ende. Gerade als ich annahm ich hätte alle Zusammenhänge erfasst und nun könne mich nichts mehr überraschen, greift der Autor in die Trickkiste und ich musste mit offenem Mund zu Ende lesen, denn mit dieser Aufklärung über die Herkunft der Malachim hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Im Großen und Ganzen eine wunderbar düstere Dystopie, die ich einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte und die mir an einigen Stellen gruselige Schauer über den Rücken gejagt hat.
Zum Buch: „Elysion“ von Thomas Elbel ist ein Fantasy-Roman, der am 01.04.2013 im Piper Verlag erschienen ist. Zu beziehen z.B. hier: http://www.amazon.de/Elysion-Roman-Th...
Klappentext: Das Jahr 2135. Um ihr Überleben in einer verwaisten Metropole zu sichern, dealt die siebzehnjährige Cooper Kleinschmidt mit der Droge Teer. Eine Droge, die ihren Usern außergewöhnliche Kräfte verleiht und nur durch die Tötung eines Malach gewonnen werden kann, jener gottgleichen Wesen, die über außergewöhnliche Macht verfügen und im "Elysion" außerhalb der alten Städte leben. Als Cooper auf ihrer Jagd nach Teer auf einen Malach trifft, der ihr eine geheimnisvolle Botschaft übermittelt, beginnt für sie eine Reise durch eine zerstörte, gefährliche Welt, in der eine falsche Entscheidung das Ende bedeuten kann
Schreibstil, Perspektiven, Aufbau: Die Story ist in der dritten Person geschrieben, meist aus der Sicht Coopers, aber manchmal auch aus anderen Perspektiven, und in 15 Kapitel unterteilt.
Covergestaltung: Das Cover ist in schwarzgrau gehalten, der Titel ist in neongrün-gelb im oberen Bereich des Covers abgebildet, darunter ist im gleichen Farbton ein Mensch mit Flügeln in einem Kreis zu sehen.
Zum Autor: Thomas Elbel, Jahrgang 1968, aufgewachsen hinter den beschaulichen Kulissen Hildesheims, studierte Rechtswissenschaften, die bekanntlich dunkelste aller dunklen Künste, in Deutschland und den USA. Anschließend erlitt er einen jahrelangen Anfall beruflicher Gestaltwandelei. Als Anwalt, Syndikus, Doktorand, Dozent und schließlich Ministerialreferent versuchte er sich an der Stiftung maximalen Unheils, nur um sich am Ende vor seinen Verfolgern mit knapper Not in eine Professur zu retten. Unheilvolle Zukunftsszenarien von Blade Runner bis Matrix faszinierten ihn schon seit früher Jugend. Nachdem sein Plan, die Welt an den Rand des Abgrunds zu bringen, vorerst gescheitert ist, zerstört er sie jetzt von seinem Wohnort Berlin aus zumindest literarisch.
Meine Meinung: Am Anfang war ich mir nicht ganz sicher, ob das Buch wirklich so gut ist, wie ich es nach der Beschreibung erwartet hatte, da ich mich unter anderem an die wechselnden Perspektiven gewöhnen musste. Aber nachdem mir das gelungen war bin ich eingetaucht in diese absolut spannende Story, und ich muss sagen, das Buch macht einfach süchtig!! Die Spannung wird immer weiter gesteigert, bis es am Ende zu einem richtig spektakulären Showdown kommt, und durch den flüssigen Schreibstil kann man das Buch sehr gut lesen. Durch viele Wendungen, die der Autor eingebaut hat, bleibt es immer spannend, und es ist nahezu unmöglich, etwas vorherzusehen. Ich bin aufgrund dieser Dinge echt begeistert von „Elysion“, und empfehle das Buch jedem, der gerne Fantasy liest. Von mir bekommt das Buch 5 Sterne.
Ein Bürgerkrieg hat die Welt erschüttert. Im Wald Elysion leben die Menschen in einfachen Verhältnissen. Sie werden von einem Pontifex geführt, der den legendären Malachim befiehlt. Die göttlichen Wesen sind Armee und Leibwächter in einem, sie wachen und töten. Von den Städten dagegen sind nur Ruinen übrig und auf den Strassen kämpfen gefährliche Banden im Drogenkrieg. Bei diesem Thema treffen Elysion und Dealer aufeinander, denn der heißbegehrte Stoff entsteht, wenn man Malachim tötet.
Eine dieser Jägerinnen ist Cooper. Sie riskiert ihr Leben für eine kleine Familie aus Flüchtlingen, die zu Freunden wurden. Sie schlagen sich durch bis eines Tages bei einem Kampf etwas schief geht. Cooper's Bewusstsein ist plötzlich mit dem Feind verbunden: einem Malachim.
"Die Götter sind gekommen, um die Welt zu retten. Doch wer rettet die Welt vor den Göttern?"
Thomas Elbel legt nach "Asylon" seine zweite Dystopie vor. Beide Romane sind eigenständige Geschichten trotz der ähnlichen Aufmachung. War das Debut eher ein Science Fiction Thriller, bietet "Elysion" noch eine gesunde Portion Dark Fantasy. Gerade diese harte, düstere Atmosphäre hat mir unheimlich gut gefallen. Die Malachim sind erschreckend dargestellt und man verfolgt ihre Spuren und das Rätsel um den Ursprung.
Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung sehr actionreich. Es wird aus verschiedenen Sichtweisen der Charaktere erzählt. So steuert man unweigerlich auf einen rasanten Showdown hin und kann auf dem Weg dorthin herrlich spekulieren.