"Lena ... du und ich ... ich meine, wir beide ... wir waren doch von Anfang an zum Scheitern verurteilt."
Auf den ersten Blick könnten Lena und Chloé nicht verschiedener Lena ist das beliebteste Mädchen der Stufe, Chloé die Streberin, mit der niemand etwas zu tun haben möchte. Während sich Lenas Leben um Partys, ihre Clique und Jungs dreht, steckt Chloé in den Fängen der dunklen Gedanken ihrer Essstörung.
Als Lena und Chloé, ohne es zu ahnen, in den Sommerferien nach der elften Klasse bei derselben Schülerfreizeit mitfahren, sind sie gezwungen, Zeit miteinander zu verbringen. Entgegen ihrer Erwartungen müssen sie sich eingestehen, dass sie mehr verbindet, als sie jemals vermutet hatten ...
Doch ist es ihnen möglich, die Dämonen der Vergangenheit ruhen zu lassen?
Ein Buch über das Erwachsenwerden und die (Selbst-)liebe.
Lena ist beliebt, unbeschwert und wird von ihrem Umfeld getragen. Chloé kämpft im Stillen gehen ihre Essstörung. Das Buch ist aus beiden Perspektiven geschrieben, was es einfach macht, Chloés Schmerz zu fühlen.
Chloé und Lena sind beide auf der Ferienfreizeit in Marseille. Lena nimmt ein gemeines Geheimnis mit, welches sie sehr bereut. Das Buch behandelt Own Voice Themen, die eine realistische Darstellung. Die authentische Erzählung aus eigener Perspektive gibt Menschen mit ähnlicher Situation Verständnis, Halt und Identifikation. Gleichzeitig werden Nicht-Betroffe dafür sensibilisiert.
Der klare, sanfte Ton konnte mich direkt überzeugen. Die Botschaften sind klar und das Ende, das so unausweichlich näher rückt tat so weh, war aber gleichzeitig genau richtig.
Das Setting in Marseille ist wunderschön und transportiert eine passende Stimmung. In der Wärme der französischen Küstenstadt spiegelt sich der Wunsch nach Geborgenheit und Akzeptanz wieder. Hier wirkt alles viel leichter als Zuhause.
Ihr müsst definitiv auf die Content Notes achten, aber wenn man es lesen kann ist es wirklich so gut!
Meine Güte noch nie habe ich so viel bei einem Buch geflennt und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes. Ich musste an manchen Stellen erst einmal eine Pause einlegen bevor ich weiter lesen konnte, da mich die Themen und Ergebnisse so mitgenommen haben. Chloés und Lenas Geschichte ist so cute und heartbroken gleichzeitig. Die beiden sind ziemlich verschieden, haben mit unterschiedlichen Dingen zu hadern, aber haben durchs Schreiben einen gemeinsamen Nenner. Die beiden können so süß sein und es wird deutlich, dass beide voneinander etwas lernen können und es tatsächlich tun, was schön mit an zu sehen ist. Aber wie es so ist, gibt es auch sehr viel emotionales Chaos muss es ja sonst wäre das Buch zu kurz *seufz*. Zusammen mag ich die Zwei schon sehr, allerdings getrennt voneinander wird meine Meinung schon eine andere. Zuerst, ich liebe Chloé und würde die Welt für sie niederbrennen, damit sie happy ist. Ich konnte mich in so vielen Punkten und Gefühlslagen hineinversetzten, deswegen auch die vielen Tränen. Besonders ihre Charakterentwicklung ist beeindruckend. Auf dieser Freizeit auf Marseille lernt sie für sich einzustehen und dass sie es Wert ist geliebt zu werden, aber sie auch nicht abhängig von der Liebe andere ist und sie selbst sich genügen kann. Auch wie ihre Essstörung und ihre Depressionen vermittelt und dargestellt worden, ist sehr einfühlsam und gerade bezüglich auf die Essstörung, wo ich eher wenige Berührungspunkte hab, wirklich nachvollziehbar gemacht. Und Lena... hach... ich verstehe all ihre Probleme und ich kann verstehen, wieso sie was wie gemacht hab, dennoch rückblickend ist sie mir um einiges weniger sympathisch . Nichtsdestotrotz ist sie einfach menschlich mit all den dazugehörigen Fehlern. Darüber hinaus sind auch die Nebencharaktere überaus fesselnd, ob nun manchen von ihnen eine rein hauen zu wollen oder mit ihnen einen lustigen Karaoke Abend zu verbringen. Insgesamt eine wirklich schmerzlich schöne Geschichte mit sommerlichen Flair, die ich euch nur ans Herz legen kann.