Eine Nacht lang erkunden zwei Mädchen einen Zug mit Bar und Zauberbühne und lernen dabei ihr künftiges Leben kennen. Eine Frau, ratlos, plötzlich schlaflos, wird von der Faszination für eine nächtliche Radiosendung erfasst, in der, so glaubt sie, all ihre Fragen gelöst werden könnten. Von der Gesellschaft geächtet, schließen sich die Mütter mehrerer verurteilter Mörder zu einem Außenseiterclub zusammen. Seite für Seite, Satz für Satz führen uns diese Geschichten ins Unvorhersehbare hinein, verzweigen sich in die Tiefe wie Romane: unverwechselbar im Ton, beunruhigend und komisch zugleich.
Seit Langem feiert man Joy Williams als eine der Großen der amerikanischen Literatur. Dieser Band beweist ihre absolute Meisterschaft.
Williams is the author of four novels. Her first, State of Grace (1973), was nominated for a National Book Award for Fiction. Her most recent novel, The Quick and the Dead (2000), was a finalist for the Pulitzer Prize for Fiction. Her first collection of short stories was Taking Care, published in 1982. A second collection, Escapes, followed in 1990. A 2001 essay collection, Ill Nature: Rants and Reflections on Humanity and Other Animals, was a finalist for the National Book Critics Circle Award for Criticism. Honored Guest, a collection of short stories, was published in 2004. A 30th anniversary reprint of The Changeling was issued in 2008 with an introduction by the American novelist Rick Moody.
Her stories and essays are frequently anthologized, and she has received many awards and honors, including the Harold and Mildred Strauss Living Award from the American Academy of Arts and Letters and the Rea Award for the Short Story.
Wenn David Foster Wallace in "This is water" von der Langeweile, Leere und Entfremdung (oder meine ich eher eine Abgeschiedenheit?) des Alltags warnt, dann hat Joy Williams diese Leere in eine melancholische aber nicht sentimentale Prosa verfasst. Nur dass bei ihr nicht einmal die Kindheit sicher davor ist. Nicht alle Stories sind gleich stark . Aber ich hätte gerne mehr davon gelesen .
Ich wünschte, ich könnte netteres über das Buch sagen, aber ich habe aufs Neue gemerkt, dass Kurzgeschichtensammlungen einfach nichts für mich sind, vor allem wenn sie so abstrakt sind. Ich will nicht wie so ein TikTok-Zoomer klingen, aber die Texte sind durch diese wahnsinnig hohe Abstraktion sehr anstrengend zu lesen, nach einiger Zeit hat man diese Topoi von Melancholie und vergehender Liebe auch verstanden und dann wirkt das alles nicht mehr so. Schade :(
Joy Williams ist im deutschsprachigen Raum noch eher unbekannt, das soll diese Sammlung ändern, mit 13 Geschichten die zwischen 1972 und 2014 erschienen sind. Quasi ein best of William'scher Schicksalgeschichten. Einige davon haben mir gut gefallen, vor allem Dank der grundsätzlichen Plotidee und der interessanten Charaktere. Andere Geschichten konnten mich nicht überzeugen. Es bleibt dennoch ein positiver Gesamteindruck, zumindest wäre ich nicht abgeneigt, die Autorin mal in Romanlänge auszuprobieren.
Nicht alle Erzählungen haben mir gefallen, insbesondere wenn eine Erzählung ins Surreale abgedriftet ist, hatte ich meine Probleme. Berührend sind vor allem die Stories, die ganz nah dran sind an den Menschen, etwa die Story des liebenden Predigers Jones, die Geschichte der Mörder-Mütter und die Story der an einem Hirntumor leidenden Gloria.
Ach Du heiliger Strohsack ! Das war nichts ! Am Anfang hatte ich sehr viel Hoffnung in das Buch - Kurzgeschichten haben einfach mein Herz - aber hier wurde es von Seite zu Seite schlechter und belangloser. Ich musste am Ende aufpassen, dass ich nicht einschlafe. Hier hat weder der Schreibstil (was ich immer höher gewichte als den Inhalt), noch der Inhalt gepasst. Fast so spannend wie eine Stunde Geschichtsunterricht bei meiner Lehrerin aus der Schulzeit. Und das war sehr langweilig ! Das hier schließt den Vogel ab ! Nicht nur einen Vogel - nein, das schießt viele ab (wie das Spiel „Moorhuhn“, was ich übrigens warm empfehle). Das hier gehört in die Versenkung und nie wieder hervorgeholt ! Hilfe !
Die Kurzgeschichten handeln meist von existenziellen Fragen. Williams fokussiert sich auf den Sinn des Lebens, den Umgang mit Vergänglichkeit und Tod. Das ist nicht immer leicht zu lesen, nicht selten, schwer zu ertragen. In einige Storys überschreitet die Autorin aber die Grenze zur Beliebigkeit: Dann kann man alles oder nichts in den Inhalt hineininterpretieren - ohne einen emotionalen oder inspirierenden Wert aus dem erzählten zu ziehen. Andere Geschichten sind hingegen trotz eines dunklen Anklangs tröstlich und pointiert. Am Ende des Buches bleibt man mit einer Erleichterung zurück, fertig zu sein. Gleichwohl bereut man das Lesen nicht.
Wenn man wenig überzeugt ist, sollte ein nachvollziehbaren feedback dss urteil begründen. nun, einerseits sind die texte z.t. 50 jahre alt. nicht nur wegen ihres alters holen sie mich nicht in meiner lebens- und denkrealität ab. durcheinander, unklar, verrückt (was ja auch schön sein kann), deprimierend, konsequent inkonsequent.... ich würde gerne von jemandem anderer meinung eine unterstützenden perspektive zu Joy Williams texten lesen. kurzgeschichten könnten so schön und bereichernd sein ach ja, schön war die kaugummizigarette in 'Auswege' ... was für eine Erinnerung an 1972... lange vergessen
ein neuer versuch mit kurzgeschichten, wieder gescheitert. allgemein komme ich da nicht rein, denke mir am ende immer: okay, und jetzt? zum buch selbst: amerikanisch, mein gefühl, dass frauen anders schreiben, als es mir gefällt. was die geschichten immerhib schaffen: eine stimmung aufbauen, bedrückend, dunkel, man hat die ganze zeit ein ungutes gefühl. ansonsten scheint es meist um tod, liebe, trinken, beziehungen oder allgemein das leben zu gehen. die meisten geschichten lassen mich aber einfach ratlos zurück.