Menschen lieben seit jeher Geschichten. Wir begreifen, erleben und ordnen unsere Welt mithilfe von Geschichten. Die Methodik des Storytellings auf die Fotografie zu übertragen, ist heute ebenso relevant wie spannend. Professionelle Fotografen, Regisseure oder Influencer bzw. Werbetreibende setzen die Storytelling-Techniken bereits erfolgreich ein. Die Autoren möchten diese Methodik für alle greifbarer machen. Jeder ist ein Geschichtenerzähler, auch Hobbyfotografen.
Ihr Ziel ist es, die Methoden der Reportagefotografie und des Storytellings bewusst auf den Alltag zu übertragen. Damit sollen Fotografierende unabhängig von Niveau und Ausrüstung in die Lage versetzt werden, in ihrem Umfeld die Geschichten visuell zu erzählen, die für sie wichtig sind. Ob in der Familie, im Beruf, in der Freizeit oder auf Reisen.
Mit diesem Buch geben Dir die Autoren die erforderlichen Storytelling-Werkzeuge an die Hand, mit denen Du zu visuell und emotional fesselnden Bildern gelangst. Du lernst, die Themen zu finden, die für Dich relevant sind, und eine eigene Bildsprache zu entwickeln.
Ich finde die Idee sehr ansprechend, dass man als Fotograf seinen Blick dahinlenkt, mit seinen Fotos eine Geschichte zu erzählen. Dabei ist es unabhängig, ob diese aus einer beruflichen oder privaten Motivationen heraus erstellt werden. Die beiden Autoren Kai Behrmann und Thomas B. Jones zeigen sehr ausführlich, wie dieses Thema angegangen werden kann.
Dabei konzentrieren sie sich nicht nur auf das Erstellen einer Reportage bzw. einer Geschichte, sondern beleuchten auch das »Drumherum«. In vier Kapiteln wird sich zu Beginn des Buchs auf den Kern konzentriert. Mit sehr vielen Beispielen wird hier die Theorie und der Übergang zu Praxis erläutert, wie der Fotograf seinen Blick für eine Reportage schärft. Ich finde, dass hier die Mischung aus Theorie und Praxis sehr gelungen ist, wobei ich sehr viele Sätze und Aussagen gefunden habe, die mich direkt angesprochen habe, wie z.B. der folgende:
Fotografie ist wie Sport. Wenn du nicht regelmäßig trainierst, erschlaffen die Muskeln und deine Fähigkeiten rosten ein. Das Gleiche gilt für deine Wahrnehmung. (S. 72)
Es gibt auch Kapitel zur Bildgestaltung und zum empfehlenswerten Equipment, in denen Wissen vermitteln wird, das der ein oder andere Fotograf sicherlich schon kennen wird. Wer noch nicht so fit in diesen Themen ist, wird sich sicherlich über ein kleines Wissensupdate erfreuen. Bei den rechtlichen Fragen hingegen, werden mit Sicherheit viele Leser und Leserinnen hellhörig, denn dieses Thema ist und bleibt ein schwieriges.
Die Autoren nehmen noch weitere Themen auf, wie man z.B. den Überblick über seine Fotos behält, wie die Geschichten präsentiert werden können und zahlreiche praktische Hinweise und Tricks, die einem helfen können, sich dieser Art der Fotografie zu widmen.
Fazit Ich denke, dass klargeworden ist, dass ich sehr viele handfeste Tipps und Tricks in diesem Buch entdecken konnte, die Lust darauf machen, beim nächsten Fotowalk oder im nächsten Urlaub den Blick darauf zu richten, eine kleine Geschichte zu erzählen. In diesem Buch finde ich ausreichend Anregungen, dass dies auch gelingen kann.