Ob in den Ländern der Menschen oder in den magischen Wäldern Albenmarks, überall drohen seit Langem schwelende Konflikte offen auszubrechen. In ihrem Kampf um Macht schrecken Unsterbliche und Drachen nicht davor zurück, ihre besten Krieger, den Herrscher Aaron oder die Drachenelfen Nandalee und Gonvalon, für ihre Zwecke einzuspannen. Doch dann soll die gefesselte Göttin Nangogs erweckt werden – und mit ihr eine Magie, von der niemand weiß, was sie bewirken wird ... Nandalee und Gonvalon, die Verwegensten unter den Drachenelfen, werden vor den Rat der mächtigen Himmelsschlangen gerufen, um nach dem Überfall auf die legendäre Blaue Halle Albenmarks einen ungeheuerlichen Racheakt vorzubereiten: Sie sollen die Menschen und ihre Götter an ihrer schwächsten Stelle, auf Nangog, treff en. Und so machen sie sich auf die gefährliche Reise, die gebannte Herrin dieser Welt, die gefesselte Göttin, zu befreien. Währenddessen versucht der Herrscher Aaron verzweifelt, dem Spiel aus Intrigen, Mord und Krieg an seinem Hof Diplomatie und Vernunft entgegenzusetzen. Aber wem wird in diesem Wettlauf um Macht der nächste, alles entscheidende Schachzug gelingen? Eines scheint klar – es sind die Elfen und Menschen, von denen die Zukunft aller abhängt!
Bernhard Hennen, 1966 in Krefeld geboren, ist ausgebildeter Germanist, Archäologe und Historiker. Sein Studium absolvierte er an der Universität Köln.
Schon während des Studiums arbeitete er als Journalist für verschiedene Zeitungen und Radiosender.
1994 verfasste er gemeinsam mit Wolfgang Hohlbein seinen ersten Roman (DAS JAHR DES GREIFEN), der im selben Jahr als bester deutscher Fantasyroman prämiert wurde.
Zurzeit liegen von Bernhard Hennen ca. 25 historische und phantastische Romane, sowie eine Reihe von Kurzgeschichten vor. Mit dem historischen Roman „Die Könige der ersten Nacht“ veröffentlichte er 1999 sein erstes Hardcover, dem in den beiden folgenden Jahren noch zwei weitere folgten. „Die Könige der ersten Nacht“ wurde durch ein Stipendium der Sparkassenstiftung zur Förderung rheinischen Kulturguts unterstützt.
Neben seiner schriftstellerischen Arbeit entwickelte Bernhard Hennen die Storyline für ein Computerspiel und verfasste verschiedene preisgekrönte Abenteuermodule für Fantasy-Rollenspiele unter dem Label „Das Schwarze Auge“.
Bernhard Hennen ist verheiratet, hat eine Tochter und einen Sohn und lebt seit Ende 2000 in seiner Geburtsstadt Krefeld.
Kurz und knapp: Wieder ein unvergessliches Meisterwerk. Ich habe bis zum Schluss mitgezittert und vor allem Shayas Schicksal hat mich nicht mehr losgelassen. Grandios, wie dieser Teil geeendet hat. Ich kann es kaum erwarten, den vierten Teil zu lesen.
Der Roman führt die Handlungsstränge fort und macht auch ein paar neue auf, die aber interessant sind. Stellenweise ufert das Ganze vielleicht etwas aus, wie bei den Vorgängern auch schon.
Schreibstil:
Wie bei den Vorgängern.
4,5 Sterne
Charaktere:
Wie gehabt.
4,5 Sterne
Handlung und Struktur:
Hier bin ich etwas ambivalent. Vor allem am Anfang hatte ich länger das Gefühl, dass die Handlung schwächelt, weil eben nicht unbedingt die interessanten Dinge passierten, sondern Nebenhandlungsstränge. Außerdem habe ich ziemlich lange auf die Zwerge gewartet. Stellenweise war es aber doch spannend, es gab auch spannende Auflösungen und das Ende war gut. Es ist ähnlich wie bei den Vorgängerbänden: Im Grunde reihen sich hier einzelne Episoden aneinander und der rote Faden flattert ein bisschen lose.
4,5 Sterne
Tiefgang:
Es bleibt interessant. Hier geht es auch um Figurenmotivationen und wie sich Loyalitäten verändern. Interessant ist zum Beispiel Bidayn, die vorher eher eine unscheinbare Figur war und nun moralisch komplett abstürzt.
3,5 Sterne
Worldbuilding:
Wieder interessant. Gut fand ich, dass wir hier mehr von den Zapote und auch Drusna zu sehen bekommen. Das verleiht dem Setting noch einmal neue Facetten. Gerade die Zapote, die wahrscheinlich von den Azteken inspiriert sein dürften, bilden ein Setting, das man extrem selten in High Fantasy findet. So etwas würde ich mir öfter wünschen.
Der Konflikt zwischen den Drachen und den Devanthar vertieft sich. Der Unsterbliche Aaron möchte nichts weiter als Frieden, doch seine Wünsche werden jäh zerschlagen, als die Drachen Nandalee nach Nangog schicken. Sie soll die gefesselte Göttin befreien, die tief im Inneren ihrer Welt schläft. Dies hat fatale Konsequenzen, denn die Menschen Nangogs sind ihr ein Dorn im Auge. Die Drachen bereiten sich darauf vor, einen alles entscheidenden Schlag zu führen.
Auch der dritte Band hat Spannung bis in die letzte Seite aufgebaut. Wieder einmal waren die Figuren lebhaft geschildert, nirgendwo gab es eine kleine Ungereimtheit oder einen Logikfehler (zumindest nicht, dass ich ihn entdecken konnte). Man spürt, wie die Situation sich zuspitzt und der Kampf unausweichlich wird, egal wie sehr die einzelnen Protagonisten sich dagegen stemmen. Dabei gewinnen einzelne Charaktere noch mehr an Tiefe. Faszinierend finde ich, dass ich bisher nicht das Gefühl hatte, ein drittes Buch gelesen zu haben oder eine Fortsetzung, wie dass ja bei den meisten Büchern so häufig ist, sondern dass die Geschichte einfach weiterläuft, als wäre nie eine Unterbrechung da gewesen. Ich fiebere dem nächsten Teil entgegen, um zu wissen, wie es weitergehen wird und vor allem, wie dieser Konflikt enden wird.
Phänomenale Welt. Tief, Reich an Details, eigener Logik, Geschichte. Nur Dialog ist weiterhin Hennens schwächste Seite. Jeder Dialog klingt stumpf. Details werden viel zu oft wiederholt, als wenn sich Leser:innen nicht die einfachsten Zusammenhänge merken könnten. Niemand redet, wie Hennen schreibt.
„Verrat!“, heißt es im dritten Band der Drachenelfen, Die gefesselte Göttin, von Bernhard Hennen. Sowohl Drachen als auch Devanthar wittern an allen Ecken und Enden Verrat und Intrigen ihrer Feinde – und merken dabei nicht, dass sie selbst sich den Feind schaffen, um den Krieg herbeizurufen, den beide Seiten gern hätten.
Um die Devanthar und Menschen aus Nangog zu vertreiben, der Welt, auf die sie kein Anrecht haben, schicken die Drachen ihre Drachenelfen unter der Führung Nandalees aus, um die im Herzen der Welt gefesselte Göttin Nangog zu befreien. Sie soll die Menschen von der nach ihr benannten Welt vertreiben, wofür die Drachen in Kauf nehmen, neben den Alben und Devanthar eine dritte Schöpfermacht auf den Plan zu rufen. Gleichzeitig schmieden sie Pläne, um die Saat der Rebellion in den Reihen ihrer Drachenelfen auszulöschen – auch für den Preis, einige von ihnen in den Tod zu schicken.
Es ist mittlerweile eine Hassliebe, die mich mit den Büchern verbindet. Es gibt Passagen, da will ich das Buch vor lauter Langeweile einfach zur Seite legen. Dann lese ich doch weiter und finde wieder etwas, das mich in seinen Bann schlägt. Die Höhen und Tiefen dieser Reihe sind einmalig, zumal sie mich trotz der Schwankungen immer wieder dazu reizen, bis zum Ende zu lesen.
Hennen benötigte geschlagene drei dicke Wälzer von je 800 Seiten und mehr, um den Drachen und Devanthar einen Grund zu liefern, nun endlich den offenen Krieg gegeneinander auszutragen. Das ist einfach viel zu viel. Die Bücher haben ihre Längen und oftmals passiert trotz der vielen Worte nichts wirklich Nennenswertes. Zu Artax kann man in diesem Band fast gar nichts sagen, Hornbori und seine Gefährten haben ebenfalls kaum etwas zu melden. Wobei bei den Zwergen immer noch fraglich ist, was sie in dem kommenden Krieg zu melden haben und welche Rolle sie noch spielen werden – und ob die überhaupt relevant ist.
Nandalee selbst mustert sich immer mehr zu einem ziemlich lästigen Charakter. Sie rebelliert gegen ihre Drachenmeister, was diese wenigstens am Ende dieses Bandes nicht mehr dulden, kommt aber dennoch ungeschoren davon. Und warum? Wegen Gonvalon und dieser schmierigen, kitschigen Romanze der beiden. Nandalee ist schrecklich rechtschaffen und will ach so perfekt sein. Sie ist in keinster Weise ein ambivalenter Charakter, sondern durch und durch gut. Sie will zwar unbedingt eine Drachenelfe sein, dabei aber für das Gute in der Welt einstehen. Das ist eigentlich teils ein Widerspruch in sich, was sie aber nicht daran hindert, ihr Mary Sue Dasein weiter auszubauen.
Auf der anderen Seite stehen Bidayn und Lyvianne, welche eine Menge wieder herausreißen. Sie beide streben nach großer magischer Macht und insbesondere Lyvianne kennt dabei keine Skrupel. Sie ist darin ihrer Schülerin ein Vorbild, womit diese ebenfalls immer mehr vom rechtschaffenen Pfad abgebracht wird, der ihre Freundschaft zu Nandalee einst vorgezeichnet hatte. Das sind Charaktere, die mir wesentlich mehr Freude bereiten und die viel mehr Seiten zu bieten haben.
Ein Aspekt in Büchern, den ich spätestens seit A Song of Ice and Fire sehr zu schätzen gelernt habe, ist das Unvorhersehbare von Charaktertoden, insbesondere von Hauptcharakteren. Es wird so oft argumentiert, dass, wenn ein Charakter der Hauptcharakter ist, er mit hoher Wahrscheinlichkeit am Ende des Buches noch leben wird. Das trifft leider auf sehr viele Bücher zu, auch auf die Drachenelfen. Hennen verwendet oft sehr viel Aufwand darauf, neue Charaktere einzuführen, was in allen Fällen bis auf bisher eine einzige Ausnahme am Ende vom dritten Band ein Indiz dafür ist, dass die Situation noch so gefährlich sein kann, der Charakter wird es überleben. Das ist schlicht langweilig (und führt mitunter zu etwas absurden Situationen, in denen die Überlebenschancen eigentlich sehr gering sein sollten).
Die Bücher bestanden bisher, so habe ich das Gefühl, aus nur lose miteinander verbundenen Einzelepisoden. Zusammengenommen führen sie zwar zum nun ausbrechenden Konflikt zwischen Drachen und Devanthar, doch fehlt mir darüber hinaus ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Ereignissen. Sie stehen lediglich episodenartig nebeneinander.
Wie schon die Vorgänger hat auch „Die gefesselte Göttin“ Längen und Tiefpunkte. Neben Bidayn und Lyvianne als Charaktere gibt es dann aber doch wieder Szenen, in denen ich total gefesselt bin von den Ereignissen. Plötzlich wird es doch spannend, plötzlich taucht etwas unheimlich Faszinierendes auf, denn bei all dem Gemeckere muss man eben doch sagen: Das Worldbuilding ist genial. Für mich reißt das zusammen mit Lyvianne und Bidayn eine ganze Menge wieder heraus.
Zusammenfassend war der Leseeindruck trotzdem positiv. Die Kritikpunkte sind zahlreich, die positiven Aspekte wiegen relativ viel davon wieder auf. Auch wenn ich im vieren Teil eine Menge Jammern von Seiten Nandalees erwarte sowie, dass sie noch weiter in meiner Gunst sinken wird, so freue ich mich auf diesen.
Im dritten Teil der Drachenelfen-Reihe wird Nandalee zur Anführerin einer kleinen Gruppe von Drachenelfen bestimmt, die nach dem Überfall der Devanthar auf die Blaue Halle einen ungeheuerlichen Racheakt vorbereiten soll. Ihr Ziel ist ein Ort, den selbst die Himmelsschlangen nur aus Legenden kennen: Sie sollen die gebannte Herrin der Welt Nangog, die gefesselte Göttin, befreien!
Vor diesem Buch habe ich mich ja etwas gefürchtet, denn der letzte Band hatte mich recht deprimiert zurückgelassen, auch weil soviel gestorben wurde. Aufgeben kam allerdings überhaupt nicht in Frage – und wenn ich meine Lieblingsfiguren schon nicht retten kann, will ich sie wenigstens bis zum Ende begleiten. Aber ich hatte einen guten Vorsatz: Keine neue Lieblingsfigur!
Nach ein paar Seiten war ich jedoch schon wieder so tief in der Geschichte abgetaucht, dass ich meine Befürchtungen (und auch meinen Vorsatz) völlig vergessen hatte und es einfach nur genoss, mich so verzaubern zu lassen. Viele intensive Eindrücke aus den anderen Bänden und meine Emotionen dazu waren wieder präsent – es fühlte sich so an, als ob ich den letzten Band erst vor ein paar Wochen beendet hätte und nicht vor über einem Jahr.
Ich mag die Sprache sehr, weil sie eindringliche Bilder, Stimmungen und Gefühle vermittelt. Aber auch, weil sie etwas in mir berührt und einfach einen schönen Klang hat. Mir gefallen auch die vielen verschiedenen Blickwinkel, deren Sichtweisen sich verbinden und zu einer runden und komplexen Geschichte verwoben werden. Mich hat beeindruckt, wie viele Dinge ineinander greifen und sich gegenseitig beeinflussen. Nicht erst am Ende des Romans, sondern die ganze Zeit über.
Die gefesselte Göttin, die von den Alben und Devanthar erst erschaffen und später verraten wurde, hat mich genauso fasziniert wie ihre Welt. Tragisch, magisch, etwas unheimlich – wie soll ich da auch widerstehen können? Die magischen Wesen haben mich aber auch begeistert, ganz besonders die Grünen Geister, weil sie unter den Menschen Angst verbreiten, aber auch die Schutzgeister ihrer Welt sind und einfach eine besondere Geschichte haben.
Meinen Vorsatz, keine neue Lieblingsfigur zu finden, habe ich … naja … nicht so ganz durchgehalten. Da gab es eine Figur, die ich vor diesem Band schon mochte und als spannend empfand – die hat sich in diesem Teil dann klammheimlich zu einer Lieblingsfigur weiterentwickelt. Das ging irgendwie auch gar nicht anders, weil sie noch mehr Facetten und persönliche Dinge offenbart hat. Und Tragik! Leider hat sich auch hier gezeigt, dass ich mein Herz gerne an Figuren hänge, die nicht überleben dürfen. Das hat mich kalt erwischt, aber auch schwer beeindruckt – und mit etwas Abstand kann ich es als ein gutes Ende sehen, weil es anderen Figuren so viel gibt.
Mit der Heulerei war es das aber lange noch nicht, denn auch meine ultimative Lieblingsfigur hat es leider nicht geschafft. Meinem Kopf war klar, dass es in diesem Band enden muss, aber mein Herz ist da einfach ziemlich unvernünftig und hängt gerade an dieser Figur sehr. Zum Ende hin hat es mich emotional also ziemlich böse erwischt, was nach der Lektüre sogar zu meiner ersten Leseblockade geführt hat. Aber es sind alles sehr stimmige Entwicklungen, so dass ich mich damit – wenn auch schweren Herzens – anfreunden konnte. Dafür lebt die Lieblingsfigur, die ich schon abgeschrieben hatte, tatsächlich noch und zeigt eine sehr spannende Entwicklung. Einen habe ich also noch!
“Die gefesselte Göttin” war für mich eine abwechslungsreiche, komplexe und mitreißende Geschichte mit vielen Überraschungen und detaillierten Beschreibungen, die mich weit weit weg geführt hat. Mein Kopf war voller intensiver Eindrücke, mein Herz voller Emotionen. Wunderbar episch, magisch, miteinander verwoben und einfach so berührend, dass ich noch sehr lange etwas von dieser Geschichte habe.
Reihenfolge
1. Drachenelfen 2. Drachenelfen. Die Windgängerin 3. Drachenelfen. Die gefesselte Göttin
Wow, this is by far the best book of the 'Drachenelfen' Saga. Compared to other Hennen Books it is even more thrilling than any book before while being written beautifully and fantastically as always and the exciting story hardly let's you put this masterpiece aside when you actually really, really needed to go to bed.
Ich habe den dritten Teil als Hörbuch gehört. Nach einer langen Zeit zwischen Buch 2 und 3 wäre eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse schön gewesen, aber es ging auch so ganz gut.