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Todesengel

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Erich Sassbeck ist zur falschen Zeit am falschen Ort und gerät in eine brutale Schlägerei. Doch am Ende ist er es, der überlebt, während seine Angreifer tot sind – erschossen von unbekannter Hand. Sassbeck glaubt, dass ihn ein Wunder gerettet hat. Die Polizei dagegen fragt sich, ob nicht er geschossen hat. In Notwehr. Oder schlimmer: in Selbstjustiz. Der Journalist Ingo Praise findet bald Beweise, dass Sassbecks Geschichte stimmt. Ein Unbekannter streift durch die Stadt und beschützt Unschuldige. Praise macht den »Todesengel« zum Star – und löst damit eine Katastrophe aus ...

592 pages, Hardcover

First published September 20, 2013

12 people are currently reading
266 people want to read

About the author

Andreas Eschbach

160 books821 followers
Andreas Eschbach is a German writer who mostly writes science fiction. Even if some of his stories do not exactly fall into the SF genre, they usually feature elements of the fantastic.

Eschbach studied aerospace engineering at the University of Stuttgart and later worked as a software engineer. He has been writing since he was 12 years old. His first professional publication was the short story Dolls, published in 1991 in German computing magazine C't. His first novel was published in 1995. Five of his novels have won the Kurd-Laßwitz-Award, one of the most prestigious awards in the German SF scene.

His novels have also been translated into a number of languages, including English, French, Italian, Russian, Polish, Turkish and Japanese.

In 2002, his novel Das Jesus Video was adapted for German television. In 2003, his novel Eine Billion Dollar was adapted for German radio. As of 2006, his only novel translated into English was Die Haarteppichknüpfer, published in 2005 as The Carpet Makers.

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Community Reviews

5 stars
130 (16%)
4 stars
319 (40%)
3 stars
259 (32%)
2 stars
73 (9%)
1 star
16 (2%)
Displaying 1 - 30 of 57 reviews
Profile Image for Semjon.
764 reviews501 followers
July 21, 2023
Das war eine intensive Lektüre und das lag gar nicht an Label "Thriller", der auf dem Buchcover prangt. Von mir aus hätte der Autor weitgehend auf die Spannung und die dadurch teilweise zu arge Konstruktion der Geschichte verzichten können, um sich den eigentlichen Themen des Buchs vollständig zu widmen: Jugendkriminalität, Zivilcourage, Täterschutz in der Öffentlichkeit und vor Gericht (zumindest wenn es sich um einen jugendlichen Täter handelt), unser Rechtssystem, Populismus. Diese Themen fand ich äußerst gelungen umgesetzt und vor allem aufeinander aufgebaut.

Es passieren schreckliche Gewalttaten in dieser fiktiven deutschen Stadt und plötzlich taucht aus dem Nichts eine leuchtende Gestalt bei den Straftaten auf und richtet die Täter auf der Stelle mit der Waffe. Und schon schwankt man als Leser, denn ein Teil von uns, freundet sich mit der Selbstjustiz des Rächers an. Ich kann mir kaum glauben, dass jemand sich davon völlig freimachen kann davon. Wir wissen, dass diese Form der Rache moralisch verwerflich ist, aber trotzdem kommen wir ins Wanken. In diesem Zwiespalt seine Leserschaft wissend, geht Eschbach her und nimmt einen wankelmütigen Journalisten als Hauptfigur auf, der in einer Talkshow offensichtlich den Massen nach dem Mund spricht. Das ganze Buch scheint auf einer populistischen Welle zur Mitte hin zu schwimmen. Da habe ich mich gefragt, wie Eschbach da noch die Kurve bekommen will und ein moralisch vertretbares Ende findet. Tatsächlich gelingt ihm dies und kein Rächer wird zum Superhelden in diesem Buch. Im Gegenteil.

Aber wie gesagt, dafür hätte Eschbach nicht diese Zufälle kreieren müssen. Das Buch scheint mir aufwendig rechercheriert zu sein in Bezug auf die gesellschaftlichen Themen. Die Geschichte hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht über die Fragen, wie ich mich in bestimmten Situation verhalten würde, wenn ich Gewalt beobachtet hätte oder ihr Opfer gewesen würde. Lesenswert.
Profile Image for Alexandra .
936 reviews364 followers
October 14, 2013
Wenn ich den neuen Roman von Andreas Eschbach mit zwei Attributen beschreiben soll, dann lauten sie: angewandtes ethisches Dilemma und süchtigmachender Pageturner. Zu ersterem ist zu sagen, dass das Thema Notwehr, Notwehrüberschreitung bzw. Nothilfe bei gewalttätigen Angriffen meist jugendlicher Täter mich als Leser permanent in einen Gewissenskonflikt gestürzt hat. Wie wir in letzter Zeit aus den Medien schmerzlich erfahren haben, kennen die meist mit Alkohol und Medikamenten zugedröhnten Jugendlichen keine Gnade, wenn sie beschlossen haben, jemanden aufzumischen. Vor Gericht bekommen die minderjährigen oft schon mehrfach auffälligen unverbesserlichen Gewalttäter dann meist eine Bewährungsstrafe, auch wenn sie ihr Opfer umbringen und haben leider nichts dazugelernt.. Andererseits waltet gegen Opfer, die sich wehren und gegen Nothelfer, wenn der eigentliche Täter verletzt wird, der erbarmungslose Arm des Gesetzes sowohl straf- als auch zivilrechtlich, was natürlich das Wegschauen begünstigt und die Entwicklung von Zivilcourage bei Zeugen extrem behindert. Dies ist die Grundstory in diesem Roman, als ein Rächer/Helfer auftaucht, der Straftaten verhindert, indem er die Täter während der Tat tötet. Eschbach ist hier ein furioser Roman gelungen, der in derart rasantem Tempo eine spannende Story über Polizei, Staatsanwaltschaft, Täter, Journalisten und auch Traumata der Opfer erzählt, dass man kaum zum Luftholen kommt. Durch das zweischneidige Dilemma, wie das Problem in den Griff zu bekommen ist, wird auch der Leser gefordert, einerseits seine Law and Order Positionen zu überdenken aber andererseits auch zu reflektieren, was mit dem Strafrecht nicht stimmt, wenn es sich nicht auf der Seite der eigentlichen Opfer stellt.Sprachlich kann der Autor hervorragend mit Worten umgehen, die Figuren sind äußerst liebevoll und komplex entwickelt. Gegen Ende gibt es zwar eine Szene mit dem Journalisten in der der Zufall etwas gar zu konstruiert wirkt, aber dass ich deshalb einen Stern abziehe, das würde der grandiosen Story nicht gerecht werden.Fazit: Sehr lesenswert vor allem für Liebhaber von spannenden rasanten Geschichten.
Profile Image for Cynnamon.
784 reviews130 followers
May 1, 2023
English version below

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Dies war mein erster Roman von Andreas Eschbach und er hat mich ungemein verblüfft.
Nach den Rezensionen der Eschbach-Bücher hatte ich halbwegs anspruchsvolle Romane mit interessanten, fordernden Themen erwartet. Zumindest in diesem Roman wurde allerdings nur übler Schund geliefert.

Schon nach den ersten Seiten machte mich der Groschenromanstil nicht so sehr glücklich, aber ich wollte sehen, was der Autor noch so draus macht.
Also habe ich mich bis zu meinem selbsgesetzten Limit von 100 Seiten gequält, das ich mir auferlegt habe, bevor ich ein Buch abbrechen darf.

Ich kam also in den Genuss von 100 Seiten Klischees über Klischees, Situationsanalysen wie in der Bild-Zeitung und allem was die Welt sonst noch so an rassistischen, sexistischen und anti-Bildungsvorurteilen zu bieten hat.

Ich hoffe sehr, dass das ein Ausrutscher des Autors war, denn ich habe noch andere seiner Werke im Regal stehen.
Für dieses Buch hieß es Abbruch nach 100 Seiiten und 1 Stern.

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This was my first novel by Andreas Eschbach and it amazed me immensely.
After reading the reviews of Eschbach's books, I expected reasonably challenging novels with interesting, challenging themes. At least in this novel, however, only trash was delivered.

I wasn't too happy with the pulp novel style after the first few pages, but I wanted to see what else the author would make of it.
So I pushed myself to my self-imposed limit of 100 pages before I was allowed to quit a book.

So I enjoyed 100 pages of clichés upon clichés, situation analyses like in the yellow press and everything else the world has to offer in terms of racist, sexist and anti-educational prejudices.

I really hope this was a slip-up on the part of the author, as I have other of his works on the shelf.
For this book it was DNF after 100 pages and 1 star.
Profile Image for Elif Ince.
176 reviews7 followers
August 19, 2018
3,5

in Ordnung aber definitiv kein Thriller...
Profile Image for Brina.
2,049 reviews123 followers
August 3, 2015
Obwohl ich bereits einige Bücher von Andreas Eschbach besitze, muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich bislang kaum etwas von ihm gelesen habe. Da es damit langsam an der Zeit wurde, habe ich mich für "Todesengel" entschieden, was ich zum Glück nicht bereut habe, denn die Geschichte konnte mich Zum Großteil überzeugen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Der Autor beschreibt die Geschichte rund um das Thema "Selbstjustiz" sehr ausführlich, aber nie langatmig, sodass die Spannung hier nahezu immer garantiert war. Gleichzeitig liest sich die Geschichte recht flott und ich hatte die knapp 550 Seiten viel zu schnell ausgelesen. Die Figuren sind ebenfalls gut ausgearbeitet und allesamt vielseitig. Die Dialoge sind dagegen ab und zu etwas holprig, allerdings hielt sich dies noch in Grenzen.

Der sogenannte "Todesengel", der hier wie ein Mini-Superheld erscheinen möchte, steht für Opfer ein und rächt sich für diese, indem er deren Täter quält und ermordet, dabei schreckt er auch nicht vor Jugendlichen zurück, sodass der Autor hier schon eine kleine Grenze überschreitet. Dass dabei aber auch oftmals die eigentlichen Opfer in Schwierigkeiten geraten, da Polizei und Staatsanwaltschaft davon ausgehen, dass ebendiese sich an ihren Tätern rächen, scheint der Todesengel nur bedingt bedacht zu haben. Außerdem spielt hier noch Ingo Praise, ein eher unscheinbarer und weniger erfolgreicher Journalist, eine große Rolle, denn er sieht den Todesengel als Top-Story an und recherchiert den Fall ausführlich.

Was mich an der Geschichte allerdings ein wenig gestört hat: Der Autor hat das Thema "Selbstjustiz" und die Probleme in der deutschen Justiz, dass Täter oftmals zu gering bestraft werden und die Opfer dadurch nur noch mehr leiden, sehr gut aufgegriffen und auch zum Nachdenken angeregt, allerdings wurde mir hier stellenweise zu sehr mit erhobenen Zeigefinger gearbeitet, sodass man als Leser quasi eine Meinung schon vorgefertigt bekommt. Einige Leser werden dies sicherlich weit weniger schlimm finden, mich hat es allerdings doch gestört.

Das Cover sieht ganz nett aus, ist jedoch nicht der größte Hingucker aller Zeiten, aber dennoch durchaus passend zur Geschichte. Besonders die Blautöne gefallen mir hier besonders. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich auf die Geschichte neugierig gemacht.

Insgesamt ist "Todesengel" ein ereignisreicher und spannender Thriller, der durchaus authentisch ist. Gleichzeitig kann die Geschichte mit gut ausgearbeiteten Figuren und dem interessanten Thema "Selbstjustiz" überzeugen, sodass hier für jeden Leser etwas dabei sein dürfte.
Profile Image for Svenja Doubek.
320 reviews2 followers
October 14, 2021
Sehr starke erste Hälfte, doch stark nachgelassen in der zweiten Hälfte. Es gibt defintiv bessere Werke von Andreas Eschbach.
Profile Image for Aleshanee.
1,720 reviews125 followers
December 27, 2014
"Wir Menschen sind es, die die Welt zu einem schrecklichen Ort machen. Weil wir so verblendet sind. Nicht sehen, worauf es ankommt im Leben. Weil wir das Leben selbst gering schätzen." S. 417

Klappentext

Ein strahlend weißer Racheengel geht um in der Stadt, heißt es, der überall dort auftaucht, wo Unschuldige in Gefahr sind, und diejenigen, die ihnen Gewalt antun, brutal bestraft: Ist das wirklich nur die Schutzbehauptung eines alten Mannes, der Selbstjustiz geübt hat? Ein Journalist deckt auf: Es gibt diese Gestalt tatsächlich – er kann es beweisen. Und damit nimmt das Verhängnis seinen Lauf …

Meine Meinung

Gleich zu Beginn bekommt man eine erschreckende Szene vorgesetzt, wie man sie mittlerweile leider schon aus den Nachrichten kennt. Zwei Jugendliche verprügeln einen älteren Herrn, weil der sich erlaubt hat, sie anzusprechen. Der alte Mann, Erich Sassbeck, rechnet schon damit, totgetreten zu werden, denn ein weißer Engel erscheint ihm - doch dann passiert das Unfassbare: Dieser Engel knallt die beiden Schläger einfach ab und verschwindet wieder.
Bei der Polizei hinterlässt das ganze natürlich viele offene Fragen und als sich auch noch die Presse dem Thema annimmt, kommt etwas ins Rollen, das selbst der Journalist Ingo Praise so nicht vorhersehen konnte.

Der Schreibstil ist ausdrucksstark und flüssig zu lesen, es wird auf Details geachtet und ich war immer nah am Geschehen. Eschbach wechselt hier gekonnt zwischen den Perspektiven und vermittelt damit einen guten Überblick. Hauptsächlich begleitet man den Journalisten Ingo Praise, der die Story des "Racheengels" aufbauscht und einige Menschen ins Fernsehstudio holt, die selbst Opfer waren und vor Gericht standen, weil sie sich gewehrt haben. Zum anderen geht es um Kommissar Justus Ambick. Natürlich ist er kein Freund von Selbstjustiz und geht jeder Spur nach, die ihn dem Mörder näher bringen könnte. Aber es gibt auch noch andere Figuren, scheinbar nur am Rande, die eine wichtige Rolle in dem ganzen Drama spielen. Sie zeigen die Gefühle und Reaktionen von Menschen, wie sie auf die Konfrontation mit Gewalt reagieren.
Jeder der Charaktere hat seine Geschichte, seine Vergangenheit, die auch bei kurzen Auftritten treffend und greifbar vermittelt wird.

Die kleinen Cliffhanger haben mich schnell durch die Seiten getrieben und es gab viele Details, die mich nach und nach zum Verständnis und zur Aufklärung führten, was es mit dem Racheengel auf sich hat. Es gibt natürlich auch ein paar heftige Szenen, bei denen sich der Autor aber durch eine knappe Einfachheit zurückgehalten hat.

Was Eschbach hier anspricht ist ein hochbrisantes Thema. Die deutsche Rechtssprechung gegenüber jugendlichen Straftätern, der Selbstschutz von Opfern (wie weit darf ich gehen?), wie sinnvoll ist Zivilcourage, wenn danach der Richter auf mich wartet ...
Viele Fragen zur Rolle von "Täter" und "Opfer", was passiert, wenn man sich wehrt, wenn man zurückschlägt? Ich gehe mal davon aus, dass hier wieder gut recherchiert wurde und es ist wirklich erschreckend, diese Realität im Strafprozeßdschungel so vor Augen geführt zu bekommen. Das heißt aber nicht, dass man sich hier durch Gerichtsverhandlungen lesen muss, die Geschichten werden von den Personen selbst erzählt und nur soviel angeschnitten, dass man einen kleinen Eindruck gewinnen kann, was (falsch) läuft.

Woher kommt die Gewaltbereitschaft? Kann man alles auf die Erziehung, die Lebensumstände oder die Gesellschaft abwälzen? Ist jeder frei zu entscheiden, welchen Weg er wählt?
Wenn man sich die Betroffenen einer Katastrophe anschaut, einer Gefahrensituation oder nur eines Konfliktes sehen wir ganz genau, wie unterschiedlich jeder reagiert. Das weiß man und erwartet man auch nicht anders. Im Grunde genommen hätten wir ja alles im Kopf gespeichert, wir wissen genau, wie wir uns zu verhalten haben und trotzdem: Die Reaktion und Verarbeitung ist so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Jeder Mensch ist anders und verarbeitet seine Erfahrungen aufgrund seiner ihm eigenen Persönlichkeit.

"Sie betrachtete ihn und fragte sich, ob es ihm womöglich im Grunde genauso ergangen war wie ihr. Nur, dass er sich nicht in einem Haus versteckt hatte, sondern in seiner eigenen Seele." S. 520

Der Autor bezieht keine Stellung und lässt dem Leser völlig offen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Der Schluss ist zwar etwas konstruiert, passt aber einfach perfekt zur Handlung und das dramatische Ende hat mich einige Tränen gekostet.

Fazit

Teilweise erschreckendes, sehr nachdenklich machendes und vor allem beeindruckendes Werk, wie ich es von Andreas Eschbach gewohnt bin. Das schwierige Thema der Gewaltbereitschaft, der Täter- und Opferrolle hat er sehr gekonnt und spannend beleuchtet und dem Leser selbst überlassen, was er daraus macht.

© Aleshanee
Weltenwanderer
Profile Image for Reinhold.
551 reviews33 followers
February 1, 2017
Ein gut geschriebener Thriller, interessante Figuren, spannend, die meisten Figuren nicht schwarz nicht weiß - allerdings mache schon, und das hat bis zu einem gewissen Grad auch mit der großen Kritik zu tun die hier anzubringen ist.

Berlin. Ein alter Mann wird beinahe zu Tode geprügelt, von irren Jugendlichen. Eine Figur in strahlendem Gewand und Haaren betritt die Bühne und erschießt die beiden. Seien Botschaft ist klar: "Wer andere attackiert muss mit der Höchststrafe rechnen." Ein Journalist setzt sich auf den Fall drauf und produziert bald darauf eine Fernsehshow, die letztlich den Engel heroisiert. So weit so gut. Aber der Autor lässt eindeutig Präferenzen durchklingen. Der Staatsanwalt und der Soziologieprofessor, die einzigen die sich gegen diese Art der Lynchjustiz aussprechen (aus unterschiedlichen Gründen), werden beide als extrem unsympathisch dargestellt. Die Menschen, die mit dem Todesengel sympathisieren, sind allesamt angenehmer gezeichnet als diese beiden. Die Argumente der Rechtsstaatlichkeit und Resozialisierung gehen komplett verloren.

Dabei greift Eschbach wirklich wichtige Themen auf. Die Opfer werden zu oft vergessen, die Täter werden zu oft billig entschuldigt und mit gefühlt zu milden Strafen versehen. Erst Recht, wenn sie mehrfach straffällig geworden sind. Man kann diesbezüglich sicherlich eine Diskussion anzetteln, man kann darüber diskutieren, wie viele Chancen ein Mensch bekommen soll und wie die Alternative aussehen kann. Man kann sich überlegen, ob es besser Möglichkeiten gibt, aber Lynchjustiz und Todesstrafe sind keine demokratisch akzeptierten Varianten um für mehr Sicherheit zu sorgen.

An der Einschätzung, dass hier ein problematisches Rechtsverständnis propagiert wird, ändern auch die beiden Probleme die sich im Buch angesprochen nichts. Einerseits wird Gewalt gesät und bewusst mehr verbrochen um den Todesengel anzulocken, andererseits kommt schließlich ein Unschuldiger zu Schaden. Ja, das sind zwei der Probleme warum das nicht geht, aber es geht vor allem nicht, weil Demokratie nicht auf Rache aus ist, sondern auf Wiedergutmachung und Schutz der Bürger.

Ja, es werden viele wichtige Themen dennoch angesprochen. Die Täter sind Täter, und sie können sich nicht aus der Affaire ziehen, weil sie eine schwere Kindheit hatten, und arm sind und Verständnis brauchen. Mehr Verantwortung für unsere Taten, die brauch es wirklich. Im Großen wie im Kleinen. Aber Lynchjustiz ist keine Lösung.

Schade, eine tolle Chance total versiebt.
Profile Image for Sana.
417 reviews7 followers
December 13, 2023
,,Warum sollen wir einem Agressor das Recht zugestehen, so sanft wie möglich behandelt zu werden? Sollte nicht umgekehrt dem Angegriffenem das Recht zustehen, sich so wirkungsvoll wie möglich zu verteidigen?'' - David Mann (S. 197)


Wie kann dieses Buch eines der besten und zugleich eines der schlechtesten Bücher sein, die ich je gelesen habe? Wie kann es sein, dass die ersten zwei Drittel dieses Buches so phänomenal sind, die Menschheit, die Justiz, die menschliche Würde, Gnade und Natur infragestellen und gut recherchiert ad absurdum führen, nur um im letzten Drittel komplett an die Wand gefahren zu werden?
Andreas Eschbach erzählt in diesem Buch die Geschichte einer namenlosen Stadt, in der es wohl so läuft wie in vielen Städten: tagtäglich werden Gewaltverbrechen verübt, insbesondere von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen gegen Ältere, Schwächere, Gebrechlichere, und oft möchten zufällig vorbeikommende Passanten nicht nur wegsehen, sondern die Justiz auch noch milde abstrafen. Erst der kürzlich aufgetretene Fall der Gruppen-Vergewaltigung einer 15-Jährigen, bei dem nicht nur zwei Täter komplett freigesprochen, sondern auch der Rest nur zu Bewährungsstrafen verurteilt wurde, obwohl das Mädchen vermutlich für den Rest ihres Lebens ein schweres Trauma davongetragen hat, zeigt, wie lächerlich milde die Strafen gegen solche Verbrechen sind, wenn die Täter (19 bis 23 Jahre) nur jung genug sind.
Doch in Eschbachs Roman gibt es einen mysteriösen Unbekannten, der nun gegen solche Verbrechen gnadenlos vorgeht. Als diese Gestalt einem alten Mann begegnet, der gerade auf dem Bahnsteig zusammengeschlagen wird, macht er kurzen Prozess und erschießt die Täter, nur um daraufhin spurlos zu verschwinden - ohne dass ein Zeuge ihn gesehen hat. Die Medien sind begeistert und skeptisch zugleich über diesen realen Batman, der Selbstjustiz verübt, und auch Ingo, ein bis dahin erfolgloser Journalist, baut sich mit seiner Talkshow über den mysteriösen Mann sowie Opfern von Ungerechtigkeit und Gewalt eine kleine Karriere auf. Doch besonders die Polizei ist skeptisch - wird ein solcher Täter nicht die Bevölkerung dazu anstacheln, Gesetze zu brechen? Sie wollen herausfinden, wer sich hinter diesem Mann verbirgt, und stoßen dabei auf eine Geschichte, die schon mehrere Jahrzehnte alt ist.

Selten hat eine Geschichte so viele Argumente für und gegen Selbstjustiz erbracht wie Todesengel, und das ist auch mit die größte Stärke des Buches. Man merkt, dass Eschbach dieses Thema sehr wichtig ist, er ausführlich zur Legislative und Judikative dieser Thematik recherchiert hat und all dies sehr gut in seinen Figuren und wofür sie stehen zusammengetragen hat. Besonders im Talkshow-Format von Ingo wird viel über die Wirkweise von Selbstjustiz gesprochen, warum wir besonders gegenüber jungen Menschen eher mildere Strafmaße verhängen, und dass diese manchmal nicht nur pädagogisch motiviert sind, sondern auch Mehrarbeit für die Justiz ersparen. Sowohl die Sicht der Opfer wie auch Juristen und Polizisten ist vertreten, und sie alle sind allesamt sehr nuanciert, lebensecht und voller Gefühl geschrieben. Besonders Ingo erscheint dabei mit seinen Plädoyers im Fernsehen rhetorisch verdammt stark und bringt damit eine gesellschaftlich relevante Diskussion ins Rollen. Selbst als absoluter Gegner der Selbstjustiz erwischt man sich immer wieder dabei, wie Eschbach und seine Charaktere genügend Argumente und Schicksale einbringen, dass man daran zweifelt, ob unsere Gesetzeslage wirklich fair ist und inwiefern es überhaupt nützlich für das Opfer und einen selbst ist, wenn man Zivilcourage zeigt, wenn man dafür durchschnittlich eher noch abgestraft wird. Die Aufarbeitung dieser Themen polarisiert, erweckt Sympathie und lässt einen viele Dinge hinterfragen. Ist Zivilcourage überhaupt erwünscht, wenn sie abgestraft wird? Sollte man Menschen, die genau wissen, dass sie schlecht handeln, überhaupt eine Chance geben, gehört zu werden? Sollte das Jugendstrafmaß strenger werden? Würde man selbst überhaupt Zivilcourage zeigen, oder ist das nur ein nettes Konstrukt, hinter dem man steht, sofern man es selbst nicht anwenden muss? Müsste jemand wie der Todesengel, der seine Zivilcourage bis zum Mord treibt, bestraft oder für seine Taten gefeiert werden? Ist er selbst, ungeachtet seiner Intention, nicht genauso schlimm wie die Täter, die er verurteilt?
Eschbach lässt seine Charaktere darüber diskutieren und streiten, überlässt es jedoch dem Leser, welche Argumente er vorzieht und auf welcher Seite er steht. Dies wird auch ein wenig komplexer dadurch, dass man bei Ingo weiß, dass durchaus monetäre Interessen hinter dem Aufblasen dieses Themas stehen und dass er selbst auch nicht unbedingt nach dem handelt, was er seinem Publikum sagt. Und auch einige Mitglieder der Polizei zu sehen, die durch die Handlungen des Todesengels darüber ins Nachdenken kommen, ob sie genügend (Handlungs-)Macht haben und sogar verhindern wollen, dass man seine Identität herausfindet, öffnet interessante moralische Abgründe.

Allgemein ist Eschbach dafür zu loben, dass er menschliche, aber auch gesellschaftliche Abgründe beschreibt, und das ohne Plakativität. Er ist sich nämlich nicht zu schade, aus der Sicht von von Altersarmut betroffener Menschen zu schreiben, alleinerziehenden Müttern, gemobbten Kindern, Menschen ohne feste Anstellung - Menschen im Allgemeinen, über die viele wohl nicht gerne lesen und die auch in den Augen der Öffentlichkeit oft unerwähnt und verdrängt bleiben. Dabei fühlt sich jeder einzelne der vielen Charaktere sehr menschlich an und wird in wenigen Worten vom Autor glaubwürdig umrissen. Aus diesem Grund fühlt sich die Geschichte dieser anonymen Stadt sehr echt an und so, als müsste man nur um die Ecke blicken, um sie zu sehen.

Und genau dieses Zusammenspiel aus Realismus, Philosophie, Polarisierung und Mystery haben das Buch in den ersten 350 Seiten unglaublich lesenswert gemacht. Es hätte nicht nur ein Jahres-, sondern ein Lebenshighlight werden können angesichts der Tiefgründigkeit, den interessanten und realistischen Charakteren, und in was für einem Spannungsfeld sie sich befinden.
Doch dann konzentriert sich Eschbach auf die Auflösung des Mysteriums rund um den Todesengel, und dies ist der Todesstoß für den Rest der Geschichte. Denn nicht nur bekommt die Story dadurch unnötige Sci-Fi-Elemente, damit überhaupt manche Dinge funktionieren können, ohne unlogisch zu sein, auch die Charakterisierung der einzelnen Figuren verwässert sich total. Es passieren plötzlich Dinge nur, weil sie geschehen müssen, und sind teilweise so dahergeschrieben, dass es das ganze vorherige, präzise Writing zunichte macht. Ohne zu spoilern, ist es recht schwer, darüber zu sprechen, aber rein erzählerisch ist insbesondere das Finale der Geschichte eine absolute Character Assasination, ist nur dazu da, den Leser emotional fertig zu machen und geschieht zudem aus absolut fadenscheinigen Gründen. . Das nimmt sogar der allgemeinen Botschaft des Buches bzw. der Komplexität seines Grundthemas absolut seine Durchschlagskraft.
So gesehen benimmt sich kaum einer der Charaktere noch so wie am Anfang, ohne eine nennenswerte Entwicklung bis dahin durchgemacht zu machen, oder verschwinden einfach ins Nichts, ohne ihre Arc wirklich abgeschlossen zu haben. Dafür gewinnen andere Figuren, die mit der Vergangenheit des Todesengels in Verbindung stehen, an Screen Time, können durch ihr spätes Auftauchen jedoch kein Engagement des Lesers erwecken. Allgemein wirkt die ganze Geschichte des Todesengels sehr schwach im Vergleich zur Hauptgeschichte und wirkt einfach so, als hätte sie ein eigenes Buch zu einem ähnlichen Thema gebraucht und der eigentlichen Geschichte versucht, die Schau zu stehlen. Zum Haareraufen dumme Begründungen für diverse Handlungen plastern großzügig über Logiklücken, pathetische Reden im Angesicht des Todes werden gehalten und die gesamte Geschichte bekommt so viel Theatralik, dass man sie nicht mehr abkaufen kann. Realismus weicht Drama, und das hat die Geschichte im Endeffekt sehr ungenießbar gemacht.

Zuletzt bleiben als Störfaktor noch die zwei Liebesgeschichten zu erwähnen, die einzig als Plot Device da sind und die Eschbach absolut nicht schreiben kann. Es rollen sich einem förmlich die Fußnägel hoch, wenn man im Kopf der männlichen Charaktere ist und beide potentiellen Love Interests so betrachtet werden, als wären die Damen, die gerettet werden müssen, und in deren Rettung quasi eine Transaktion für den Mann herausspringt. Hätten die Charaktere wirklich Chemie, gemeinsame Szenen, in denen man eine Annäherung spürt, ein Verständnis dafür, warum die Frauen Gefühle für die Männer entwickelt, wäre das halb so schlimm gewesen. Aber insbesondere bei einem Charakter, der mit dem Todesengel zusammenhängt - Victoria -, die psychisch beeinträchtigt ist, und die von einem der Polizisten bei einer Vernehmung als wunderschön und wie ein Vogel in einem Käfig beschrieben wird, den nur er öffnen kann, indem er sie auf ein Eis einladen will und daraus ja vielleicht mehr wird - ist das zum Kotzen. Besonders weil man nur diese Szene zwischen den beiden hat, und sie danach einfach zusammen sind, und Victoria trotz vielen Jahren der misslungenen Therapie geheilt. Dies hätte mich das Buch fast an die Wand klatschen lassen, besonders weil es so irrelevant für die Handlung ist. Herr Eschbach, konzentrieren Sie sich bitte künftig auf die Handlung, denn man hätte diese sich auch zurechtbiegen können, ohne so unglaubwürdige und respektlose Liebesgeschichten zu schreiben. Danke.


Ein Buch, dessen erste und zweite Hälfte sich lesen, als hätten zwei verschiedene Autoren sie geschrieben. Während es in der ersten Hälfte noch philosophisch sehr ansprechend ist, den Leser fordert und mit seinen Charakteren zahlreiche Perspektiven eröffnet, die öfter betrachtet werden sollten, konzentriert sich die zweite Hälfte auf die Lösung eines Mysteriums, das zugunsten der Botschaft der Geschichte lieber eines hätte bleiben sollen. Die Figuren sind anfangs vielschichtig, nicht unbedingt sympathisch, aber realistisch, und halten einen am Buch fest, besonders weil ihre Entwicklung und ihre Sicht zu Zivilcourage so spannend scheinen. Doch mit dem Herausfinden der Identität des Todesengels lösen sich manche Handlungen einfach in Luft auf, werden nicht ordentlich zu Ende geführt oder sorgen für absolut unglaubwürdige Charakterveränderungen und -handlungen, nur damit die Geschichte funktioniert. Besonders das ,Finale' macht einen einfach nur wütend und lässt einen mit mehr Fragen als positiven Gefühlen zurück. Sehr schade und vermutlich aufgrund seiner starken, fast schon phänomenalen ersten Hälfte eine der größten Enttäuschungen des Jahres.


Gesamtwertung: 3/5 Punkte
Profile Image for Die.
126 reviews6 followers
January 11, 2022
Ich kann mit Thriller eigentlich so gut wie nie was anfangen. Blackout von Elsberg war da damals das erste und bisher einzige Thriller Buch das mir total gefallen hat. Der Schwarm von Schätzing habe ich damals als Hörbuch gehört. Genauso wie vor kurzem Der Anschlag von King - auch Hörbuch. Ansonsten langweilen Thriller mich immer. Die Suche nach einem Mörder. Ein Psycho der seine Fantasien auslebt. Konnte mich einfach nicht packen.

Todesengel von Andreas Eschbach ist dagegen ganz anders. Die ersten 60/70 Seiten sind recht unspektakulär und ich dachte schon es würde mich wieder langweilen...
Es geht hier nicht primär um die Aufklärung der Morde. Im Fokus steht ja noch nicht mal der Mörder oder die Ermittlungsarbeit. Das läuft alles eher nebenher und ist nebensächlich.
Was hier im Fokus liegt sind grundlegende Fragen die der Autor sensationell stellt. Auf verschiedene Arten bringt er den Leser dazu sich mit unangenehmen Fragen zu beschäftigen. Natürlich zählt Selbstjustiz dazu. Davon handelt das Buch im Kern ja auch. Doch es geht um mehr. Die Täter Opfer Rolle. Ich hatte mich dabei erwischt, dass, nach einer gut dargestellten Szene mit verschiedenen Argumenten, ich mir dachte "Ja, stimmt. Wir neigen heutzutage oft dazu die Täter als Opfer zu sehen". Erschreckend. Aber ist das so einfach?

Man kennt die Soziologen und Psychologen und all diese Leute, die erzählen "er hatte eine schlimme Kindheit" oder "der Täter wurde als Kind missbraucht" "er kommt aus einem gewalttätigen Umfeld" - daran gibt es nichts zu rütteln. Das wird hier auch gesagt. Doch etwas neues, zumindest für mich, war das Gegenargument dass daraufhin kam: Soll die Gesellschaft sich also entschuldigen und sagen oh du armer, es tut uns leid dass wir dich dazu gebracht haben einen anderen Menschen zu töten / vergewaltigen/ zu Tode zu schlagen. Du kannst ja nichts dafür. Du bist das Opfer. Das Opfer der Gesellschaft. Du kannst nichts für deine Tat...

Hier wurde es für mich hoch interessant! Ich liebe Bücher die einen zum Nachdenken anregen. Die einem nicht sagen was richtig und was falsch ist. Die einem Raum bieten, sich seine eigenen Gedanken zu machen und eine eigene Meinung zu bilden. Das tut Eschbach hier. Er gibt Argumente - solche und solche. Ohne schließlich zu sagen was "richtig" sei.

Ein Buch das enormes Diskussionspotential bietet. Das vielleicht auch zeigt, wie wir uns in der Wahrnehmung mittlerweile gewandelt haben. Mit wichtigen Themen und ein Buch bei dem man auch mal innehalten sollte und sich selbst Gedanken machen sollte. Nicht immer nur Meinungen nachplappern...
Profile Image for Olaf Raack.
Author 29 books15 followers
September 24, 2025
Zivilcourage. Jeder kennt es, doch oft findet man sich in Gefahrensituationen für andere gelähmt wieder. Ignoranz und Wegducken dominieren, wo Hilfe von Nöten wäre. Doch was, wenn es einen Racheengel gäbe? Eine Art Superhelden, der den Opfern beherzt und mit martialischen Mitteln zu Seite springt und die Täter richtet, weil die Justiz sich nicht in der Lage oder gewillt sieht, harte Strafen zu verhängen und sich gerade jugendliche Verbrecher schnell wieder auf freiem Fuß befinden? Dies ist der Moment, in dem die öffentliche Debatte ihren Anfang findet. Wo sie endet, gibt es im Buch nachzulesen.
Ein spannendes und nach wie vor aktuelles Thema. Wer zu Boden geht, hat verloren, ist überholt. Wenn jemand zu Boden geht, beginnt der Spaß erst richtig, heißt es heute. Gewaltexzesse sind keine Ausnahme, sondern die Regel. Eschbach nimmt sich dieser Thematik an und konstruiert daraus einen Thriller. Der Thrill kommt dabei manchmal ein klein wenig zu kurz und weicht der Beleuchtung der vehement geführten Debatte um das Thema Selbstjustiz. Mir persönlich hat das gefallen, weil es mehr Tiefe verliehen hat.
Ansonsten finden wir hier einen Eschbach, wie er sein sollte. Clever, Themen behandelnd, die alles andere als nichtig sind, gut recherchiert, facettenreich und wortgewandt.
Fans von Andreas Eschbach werden hier auf ihre Kosten kommen!
Profile Image for Mars Dorian.
Author 9 books29 followers
April 5, 2018
Andreas Eschbach writes about fascinating and relevant topics--from nanotechnology ending inequality, a guy becoming a trillionaire through century-long compound interest and voter fraud turning a high-school teacher into the elected king of Germany.

In Todesengel (Death Angel?), the author writes about the street justice in Germany, where the laws are much weaker than in the US. A glowing angel-like vigilant kills criminals and violent teenagers beating up innocent citizens. The media goes crazy over the mayhem while journalists, priests, and victims all get involved in their unique ways.

Yay: Grrrrreat premise, good story construction, deeply researched

Meh: Too many characters (at least 8-10 viewpoints), so-so dialogue, and crazy coincidences, especially at the end.

If you read Eschbach before, you'll recognize his style: he's a got technician with great premises and deep research, but his execution is so-so, especially when it comes down to characters/dialogue/thriller tension.

Still, if you're vaguely interested in the vigilant justice premise and you love to read a nuanced approach, this is a fun read. Despite its 540 pages, I've devoured "Todesengel" in 4-5 days.
Profile Image for Ken.
458 reviews11 followers
July 24, 2017
I have yet to read an Andreas Eschbach novel that I don't enjoy. This is not his best work, but still very entertaining and a quick read. The topic, vigilante justice, made me think about my views on this topic and I'd say I feel more ambiguous about it after reading this book.
84 reviews
November 22, 2024
Ein spannendes Buch rund um das Thema Selbstjustiz und Eigenverantwortung. Man ertappt sich durchaus dabei, einigen Argumente der Befürworter von Law and Order im Buch zuzustimmen. Das Ende zeigt aber eindrucksvoll wohin es führen kann wenn selbsternannten Racheengel das Heft des Handelns übernehmen. Im letzten Drittel des Buches gibt es leider einige Längen und das etwas abrupte Ende hat mich nicht gänzlich überzeugt. Etwas zu viel des Zufalls für meinen Geschmack.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Edgar.
443 reviews49 followers
July 16, 2020
Es ist zwar kein Thriller wie angesagt, aber auch kein Krimi im herkömmlichen Sinne. Irgendwo dazwischen und mit einem reichlichen Schuss Gesellschaftskritik wie bei einem dieser Erziehungs-Tatorts dieser Tage. Allerdings in ganz anderer Richtung. Es geht um die grassierende Jugendgewalt gegen Kinder und Erwachsene und um das Wegschauen der Gesellschaft und die Opfer-Täter-Umkehr, mit der Gewalttäter von einer dysfunktionalen Justiz Kuschelstrafen bekommen und die Opfer vom Staat allein gelassen oder bei Gegenwehr kriminalisiert werden. Die Sensationsgier der Medien bekommt auch sein Fett weg.

Ein Mann in leuchtender Kleidung greift ein und erschießt die Täter während ihrer Gewalttat in Blitzaktionen. Das kann sich die Gesellschaft (oder die Justiz) natürlich nicht bieten lassen und von da an wird er gejagt. Wir nehmen daran aus der Sicht der Polizisten teil. Haupthandlung ist aber, wie der Rächer medial durch einen bis dato erfolglosen Journalisten und den Privatsender einer Boulevardzeitung unterstützt wird, die spontan eine tägliche Sendung aus dem Boden stampfen, in der sie "den Opfern eine Stimme" geben mit diversen Interviews von Opfern und Sensationsvideos.

Dieser 2013 geschriebene Roman greift das Thema der Gewalt durch Jugendliche auf, das heutzutage nach 2015 vielleicht eher als Migrantengewalt beschrieben werden würde, aber nicht weniger virulent ist. Aber genau dieses Klischee versucht das Buch aktiv zu vermeiden. Täter sind hier überwiegend deutsche Jugendliche und Jungerwachsene. Interessanterweise kommt das KSK am Rande vor, das ja in den letzten Wochen durch die Schlagzeilen waberte. Das Finale nimmt Züge einer Tragödie an, aber zu viel soll hier auch nicht verraten werden

Mich hat das Thema angesprochen und das Buch hypnotisch in einen Bann geschlagen. Anderen mag das nicht so gehen, aber für mich wieder mal ein Knaller von Andreas Eschbach.
Profile Image for Peter.
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April 15, 2014
Früher war alles anderster ...

Körperliche Gewalt und Selbstjustiz sind die vordergründigen Themen des "Todesengel" von Andreas Eschbach. Und ganz nebenher wird die Medienmanipulation und auch der Sinn des Lebens abgehandelt. Alles in Form eines spannenden Thrillers.

Seine Protagonisten sind nicht die Ritter in schimmernder Rüstung sondern vielmehr Menschen die Fehler haben und auch welche machen. Sehr eindrücklich wird dies im letzten Viertel des Buches beschrieben. Der Schluss ist folgerichtig, unverblümt und im lesenden Moment gnadenlos. Dadurch ist eine Abgrenzung zum "Kitsch" faktisch erfolgt. Der Epilog hingegen lässt einen mit großartiger Melancholie abschied vom Buch und seinen Darstellern nehmen.

Ab und an hat das Buch seine Wartephasen auf neuen Input - diese sind allerdings verzeihlich.

Wieder einmal mehr gibt Eschbach in seinem großartig recherchierten Roman Denkanstöße ohne sich unbedingt auf eine argumentative Seite zu stellen. Neben der Aufarbeitung von Gewalttheorien und der Definition und Wertung verschiedener soziologischer Fachtermini beeindruckt der Autor durch sein technisches Fachwissen. Mittlerweile denke ich, das Eschbach fast der einzige Schreiber ist, der wirklich weiß wie EDV funktioniert und dies entsprechend auch ausdrücken kann. Allerdings ist das Thema Partnerbeziehung, das zwangsläufig ja immer irgendwie auftaucht, wohl nicht unbedingt seins. Hier beschreibt er doch sehr holprig und gestelzt. Aber, egal.

4*
228 reviews2 followers
February 8, 2016
Gäbe es zwei-einhalb Sterne hier, das wäre meine Wertung.
Andreas Eschbach greift das Thema Selbstjustiz auf und verarbeitet es in einem Spannungsroman. Es geht um meist jugendliche Gewalttäter, die öffentlich über unschuldige Opfer herfallen und diese extrem brutal zusammenschlagen, z. T. mit Todesfolge.
Da waren reale Ereignisse in Deutschland Modell, z.B. Übergriffe von gewalttätigen Jugendlichen auf U-Bahn-Gelände.
Leider bleibt das Buch recht zäh und berechenbar und man lernt über das ethische Dilemma von Selbstjustiz nicht wirklicht etwas Neues. Am Ende nimmt die Handlung eine dankenswerte Wendung, sodass man wenigstens mitnehmen kann, das Andreas Eschbach hier nicht wirklich selber Selbstjustiz propagiert.
Es ist jetzt leider schon sehr lange her, dass Andreas Eschbach einen wirklich fesselnden Roman abgeliefert hat ("Ausgebrannt", der hier nochmals heiss empfohlen wird).
Profile Image for Dokusha.
573 reviews24 followers
October 17, 2016
Vordergründig geht es um einen Mann, der als Racheengel umgeht und Gewalttäter tötet, die andere umbringen oder schwer verletzen wollen. Aber Eschbach wäre nicht Eschbach, wenn er "nur" einen Roman schreiben würde. Nein, er nutzt die Story zur Thematisierung von Selbstjustiz. Sollte diese erlaubt sein oder sogar notwendig, wenn der Staat nicht in der Lage ist, seine Bürger zu schützen? Oder kann ihre Ausübung die Situation nur noch verschlimmern? Und sollte man Verbrecher versuchen zu sozialisieren, oder muss man dafür sorgen, dass sie hart bestraft werden, um sie zukünftig von ähnlichen Taten abzuhalten?
Eschbach stellt diese Fragen durch die Handlung, die gut erzählt ist und einen zum Nachdenken bringt. Und er schafft es gut, seine eigenen Antworten auf die Fragen nicht von vorneherein durchschimmern zu lassen.
Wie (fast) alle Eschbachs, die ich bisher gelesen habe, hat mir auch dieser gut gefallen. Sogar das Ende, das kein "Happy" war.
Profile Image for Oliver.
390 reviews2 followers
October 21, 2013
Dramaturgisch sehr schwach, moralisch ärgerlich inkonsequent. Schade um einen durchaus fesselnden Roman mit einem interessanten, wichtigen Thema. Bei SF-Fan.de im Forum habe ich mehr dazu geschrieben.
Profile Image for Johanna H..
158 reviews54 followers
April 18, 2015
Ein sehr gutes Thriller mit einem aktuellen Thema! Er ist spannend ohne je wirklich blutig zu werden und wird trotz der dicke des Buches nicht langweilig oder zu unlogisch wie bei so manch einem thriller schon passiert ist ! :D kann es nur empfehlen!
99 reviews1 follower
January 1, 2024
Vier Kinder befinden sich auf dem Schulweg, als sie von einer Gruppe Jugendlicher schikaniert und drangsalieret werden. Sie sollen ihr Taschengeld herausrücken, sonst würden sich die Angreifer mit dem Mädchen vergnügen. Die Kinder sind völlig verschreckt, panisch und hilflos angesichts der Situation und wissen sich nicht zu wehren. Da erscheint ein helfender und aufmerksamer Mann, der den Kindern zur Seite steht und die Jugendlichen vertreibt, der aber kurze Zeit später von diesen gestellt und zu Tode geprügelt wird. Niemand steht ihm und den Kindern zur Seite und dieses traumatische Ereignis prägt das Leben der Vier.
Kommentar:
Fünfzehn Jahre später haben die Vier keinen Kontakt mehr zueinander. Als ein sogenannter Todesengel erscheint und wehrlosen Menschen zur Seite steht, die brutal überfallen und verprügelt werden, wünschten sich nur alle, dass es damals schon so einen Engel gegeben hätte, der ihnen geholfen hätte.
Der Journalist Ing Praise stürzt sich auf den Fall des Todesengels und bekommt sogar eine eigene Sendung im TV, in der den Opfern eine Plattform gegeben wird. Zu oft werden diese vergessen oder tatsächlich bestraft, wenn sie sich zur Wehr setzen. <> heißt hier das Wort. Wehrt man sich zu heftig und der Täter erleidet körperliche Schäden, muss das Opfer Schmerzensgeld zahlen oder kommt selber in Haft. Für die Täter werden als Entschuldigung Argumente herangezogen, die sich auf Ihre Kindheit, auf ihre Erziehung und auf das Umfeld beziehen.. Die Todesangst der Opfer wird als Argument nicht zugelassen. Ingo Praise wird immer mehr zum Sprecher der Opfer, auch er polarisiert und hetzt die Zuschauer auf. Je erfolgreicher seine Sendung wird, desto unverblümter rät er zur Selbstjustiz. Der Stern des bisher recht erfolglosen Journalisten steigt, er lernt Evelyn Sassback, die Tochter eines der Opfer kennen und freundet sich sogar mit ihrem Sohn Kevin an.
Der Todesengel bleibt lange eine Figur im Schatten. Man erfährt wenig über ihn, sein Eingreifen ist stets kompromisslos und brutal. Die Angreifer werden gnadenlos hingerichtet, ohne Emotionen. Der Todesengel erscheint, exekutiert und verschwindet wieder. Wie er immer genau zur rechten Zeit am Ort des Geschehens sein kann bleibt unbegreiflich.
Staatsanwalt Lorenz Ortheil fordert schnelle Aufklärung und ist nur zu bereit, einen Täter zu präsentieren, auch wenn der ermittelnde Kriminalhauptkommissar Justus Ambeck nicht von dessen Schuld überzeugt ist. Mit Ambeck hat der Autor eine Figur geschaffen, mit der man sich als Leser am besten identifizieren kann. Er ist ein ambivalenter Mann, der zwischen seinen Gefühlen hin und hergerissen ist. Er versteht die Menschen, die in dem Todesengel einen Rächer sehen, als Polizist kann er dessen Taten aber nicht gutheißen.
Andreas Eschbach polarisiert mit dem Buch, er spricht die niedersten Instinkte eines Menschen an und auch ich habe mich oft dabei erwischt, dass ich auf der Seite des Todesengels war. Der Autor hat hier sehr viel und gut recherchiert, er führt aktuelle Statistiken an und zerpflückt sie gleich darauf wieder. Er legt die Hand auf eine Wunde im Rechtssystem, in dem Opfer zu Tätern degradiert werden und alles unternommen wird um die Täter zu resozialisieren. Doch ist die Lage wirklich so, wie der Autor sie schildert? Er spielt mit unseren Emotionen und lässt und über ein Thema nachdenken, das wir nur zu gerne verdrängen. Wie würden wir uns entscheiden, wenn wir ein hilfloses Opfer sehen, das am Boden liegt und getreten wird. Weglaufen oder handeln? Zivilcourage ist oft eine gefährliche Angelegenheit und nicht selten liest man tatsächlich in den Nachrichten von Menschen, die helfen wollten und selbst zum Opfer wurden.
Mein Bruder beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Thema. Er ist Experte für den Fachbereich Flucht, Migration und transkulturelle Deeskalation · Autorisierter Lehrtrainer und freier Dozent seit 2010 sowie Diplomsozialpädagoge, Antigewalttrainer, Deeskalationstrainer…
Ich nenne hier die Website https://kast-sh.de/udo-gerigk/, wenn Interesse an einer AGT Gruppenschulung besteht (Bahn, Bank, Polizei, Sanitäter, Lehrer etc.) kann man dort in Kontakt treten, die Schulungen finden in ganz Deutschland statt.

Fazit:
Todesengel ist ein spannender Thriller, dessen Thema mich auch nach Tagen noch sehr beschäftigt. Das Buch ist von 2015 aber das Thema ist aktueller denn je. Zum Ende hin fällt es, wie seltsamerweise fast alle Bücher von Eschbach, etwas ab, aber das hindert mich nie daran, seine Bücher zu lesen, denn insgesamt sind sie immer spannend und gut geschrieben. Das Buch hat eine Empfehlung ab 16 Jahre und die ist notwendig, denn die beschriebenen Taten sind alles andere als leichte Kost.
Profile Image for Tim.
645 reviews82 followers
October 1, 2013
(English below)

(Auf Deutsch, und ich hoffe, es gibt keine, oder sehr wenig, Fehler)


"Todesengel" ist das neueste Buch von Andreas Eschbach. Es ist auch das dritte Buch von ihm, das ich gelesen habe. Die ersten zwei waren "Die Haarteppichknüpfer" und "Quest", die mir sehr gut gefallen hatten.

"Todesengel" fängt an mit einem alten Mann, Erich Sassbeck, der zwei Jugendlicher zurechtweist, dass sie kein öffentliches Eigentum kaputtmachen dürfen. Darauf fangen sie an den alten Mann schwer zu verletzen, aber bevor er daran sterben kann, taucht ein Engel auf. Der ist umgeben von Licht und tötet die Jugendlichen. Danach verschwindet
der Engel ebenso schnell, wie er gekommen ist.

Die Polizei hört davon und will den Todesengel unbedingt verhaften. Denn es hört nicht, Menschen einfach zu töten, weil sie ein Delikt begangen haben. Auf jeden Fall, man sucht den Todesengel, das ist die erste Priorität. Und natürlich auch die Verbrecher. Den wird immer große Aufmerksamkeit zukommen lassen, ins besonders von den Medien.

Den Opfern nie. Warum wurden sie erschossen? Warum nicht verhaftet? Warum hat die Polizei nicht eingegriffen? Aber jemand hat es geschafft, das Erscheinen des Todesengels auf ihrem Handy aufzunehmen. Und das ist das erste Element in der Suche nach dem Todesengel, der über die Stadt und seine Einwohner wacht.

Ingo Praise, ein Journalist, der seinen Job richtig ausführen will, bekommt eine neue Chance von seinem Chef (Rado), um seine Fähigkeiten zu zeigen. Nicht mehr das Schreiben von Artikeln, sondern eine TV-Show präsentieren, wo die Opfer eine Bühne bekommen. Interessant ist hier, wie man etwas lernt über Verteidigungstechniken, über die rechtlichen Sachen bezüglich des Besitzes einer Waffe, und so weiter.

Es gibt natürlich unterschiedliche Erzählstränge : der Todesengel, Ingo Praise (Journalistin / Moderator), Ambick / Ortheil / Enno (Polizei), Victoria Thrimm (Übersetzer, hat aber Angst vor der Außenwelt), Peter Donsbach (Priester), Ulrich Blier (Soldat), und irgendwie gibt es eine Verbindung zwischen ihnen. Das ganze Rätsel wird jedoch am Ende abgeschlossen. Oder nicht?

Das Thema, die Grundlage für dieses Buch, ist Selbstjustiz. Ist die Selbstjustiz eine gute Sache, rechtmäßig? Oder lassen wir das am besten in den Händen der Polizei? Aber wenn die uns nicht mehr schützen kann? Oder nicht immer? Die Polizei kann nicht überall sein.

Wenn man z.B. die Zahl der Schießereien in den USA betrachtet, ist es klar, dass man nie sicher ist in solchen Fällen. Demzufolge ist man überrascht, dass so viele Leute getötet werden.

Das Buch selbst ist sehr gut geschrieben, sehr spannend und schwer zur Seite zu legen. Das kann ich Ihnen versichern. Trotz 541 Seiten liest es sich relativ reibungslos, obwohl die Geschichte vielschichtig ist.

"Todesengel" macht Sie auch über die heutige Gesellschaft nachdenken, wie Menschen in der Situation, wie unsere Kinder erzogen werden (was wird die Zukunft bringen?), wie wir mit diesen Situationen umgehen, wie die Medien unser Denken und Verhalten beeinflusst in Bezug auf Verbrechen (Angriffe, Raub, Vergewaltigung, ...). Wie wir alle ein
friedliches Leben wollen, aber jeder hat eine Rolle zu spielen, um dies zu erreichen.

Wer an Geschichten mit tieferen Schichten interessiert ist, ist bei Andreas Eschbach an der richtigen Adresse. Und "Todesengel" ein weiteres Buch für Ihre Sammlung.



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This is the third Eschbach book I've read, after "Die Haarteppichknüpfer" and "Quest". Currently I'm also reading "Ausgebrannt", but had to put it aside to read the man's latest offering, "Todesengel" (in English: Death Angel or Angel of Death; no, not the American Thrash Metal band or one of Slayer's classics ;-)).

First of all, a word of thanks to Bastei-Lübbe for sending me the manuscript. :-) So yes, I won an ARC, so to speak, through their monthly competition (or reading round, Leserunde, as they call it). For this one has to read and afterwards discuss the book on the publisher's forum.

"Todesengel" begins with an old man being punched and kicked severely for no real reason. Prior to this attack he reprimanded two teens about not destroying public property. However, before death sets in and the two boys can kick the man to heaven, an angel, surrounded by light, appears and shoots the two violators in the head. This angel disappears as fast as he appeared.

The police finds out about this. Yet, all attention goes to the attackers, even or especially in the media. Why were they shot? Why not arrested? Why didn't the police intervene? The cameras in the subway didn't record the angel's appearance, as the main purpose of those devices is for the traffic mainly, not for filming the people taking the underground.

But someone managed to record the appearance on her mobile and that's the start for the police to look for the Todesengel. But that search is also influenced by a very eager (to satisfy his ego, because he's a big man when it comes to justice) Staatsanwalt (prosecutor), mr. Ortheil. He gets the help, or the other way around, from commissar Justus Ambick, his colleague Enno Kader and a few more.

Ingo Praise, a journalist who wants to do his job properly - that is, do research and bring the news as it should be, not as it is done (i.e. superficial, it has to sell, etc...) - gets a new chance from his chief (Rado) to show his skills. No more writing articles, but presenting a tv-show where the victims are given a stage, where they can tell the world how it feels to live with the consequences day after day, even after all those years. The impact it has/had on their lives, the fear they still have. Or, how they managed to turn it around, to stand up for themselves. A truckload of characters come into view and we even learn about defence techniques, about legal stuff involving owning a weapon, and so on. And this also fills Ingo with joy, as he finally comes to blossom, so to speak.

The Todesengel thus kills all those hurting/attacking other people. So when anyone is being robbed, bullied, raped, the angel appears to shoots the violators, though with a clean shot, not spilling blood on the victims. He sees his appearances and interventions as normal, as guided from above. Where he needs to be, he'll be. No planning, no looking out for anything, just going with the flow. Until his presence is required. Each time in the same way, surrounded by light, so people don't see or recognize him, although he does wear a wig and long, black coat.

There are of course different story lines: Todesengel, Ingo Praise (journalist / show host), Ambick/Ortheil/Enno (police), Victoria Thrimm (translator, yet afraid of the world outside), Peter Donsbach (priest), Ulrich Blier (soldier), and somehow there's a connection between them. The puzzle, however, is completed at the end. How certain characters are linked, why some choose to take on a different direction in life, why the Todesengel acts this way, and so on. The ending? Depends how you look at it: it could be happy (for there are positive happenings), it could also be a little disappointing (or open), again, depending how interprete certain events.

The theme that is the basis for this book is self-justice. Is it alright if we took justice into our own hands? Or is it better to let the police handle this? Are we to let ourselves be attacked, bullied, robbed, etc... without standing up for ourselves, without trying to prevent the act? Isn't it good to have someone watching over everyone, doing away with rapists, robbers, and similar? The police can't be everywhere. Then again, when you look at the number of shootings in the USA, you know that it just isn't safe that people have guns with them like you have your wallet with you. It makes even less sense that most are then surprised that there ARE killings.

About catching a criminal: it usually take a while before the criminal is caught. Or, he won't spend as much time in jail (or be punished) as long as the victim(s), who risk to suffer the rest of their lives, yet never really get compensated or supported.

The book itself is very well written, very exciting and hard to put down, I can assure you. Even with its 541 pages, it does read relatively smoothly. But you have to keep your mind to it, as the story is layered. It's entertainment meets education. The book also makes you think about today's society, how people behave in which situation, how are children are brought up (what will the future bring?), how we deal with these situations, how the media influences our thinking and behaviour with regards to crimes (attacks, robbery, rape, ...). How we all want a peaceful life, yet each has a role to play to accomplish this.

For anyone into stories with deeper layers, Andreas Eschbach is your man. And "Todesengel" another book for your collection.
Profile Image for Maria Beltrami.
Author 52 books73 followers
August 24, 2017
Mi ci sono voluti un paio di giorni per radunare le idee e scrivere questa recensione, perché questo libro è, tutto sommato, disturbante. È molto facile mettersi nei panni di Ingo e cavalcare l'onda dell'indignazione sociale. Perché è vero, abbiamo sempre, ogni giorno di più, la sensazione che la giustizia sia più dalla parte degli aggressori che delle vittime, e quindi diventa sempre più forte, sempre più urlata, la tentazione di farsi giustizia da soli. Senza contare che il libro ha quattro anni, e quattro anni fa l'influenza dei leoni da tastiera di Facebook non era così forte, né ancora si prevedeva che lo sarebbe diventata. Così Ingo è un giornalista che diventa conduttore televisivo all'apparizione di un misterioso angelo vendicatore che sembra capace di sentire il polso della città e uccidere in maniera infallibile i cattivi e cavalca quell'onda, aiutato dal fatto che, di media, coloro che si trovano a controbatterlo sono presentati, con un po' troppa faciloneria secondo me, come idioti, a dispetto di posizione e titoli.
Ovviamente finirà in disastro e con l'immolazione di un innocente.
A parte, come ho già detto, la descrizione un po' semplicistica di alcuni personaggi, e alcuni rapporti di causa/effetto troppo banali, un libro interessante, che porta a farsi molte domande soprattutto su noi stessi e sul nostro modo di reagire agli eventi.

Ich brauchte ein paar Tage, um Ideen zu sammeln und diese Rezension zu schreiben, weil dieses Buch ist in der Summe beunruhigend. Es ist sehr leicht, in die Schuhe von Ingo zu stecken und die Welle der sozialen Empörung zu reiten. Weil es wahr ist, haben wir immer, jeden Tag mehr, das Gefühl, dass Gerechtigkeit mehr auf der Seite des Angreifers als auch dir Opfern ist, deshalb wird immer stärker, immer geschrien, die Versuchung, auf eigene Faust Gerechtigkeit machen. Nicht zu erwähnen, dass das Buch vier Jahre alt ist, und vor vier Jahren war der Einfluss der Facebook-Keyboard-Löwen nicht so stark und wurde auch nicht erwartet, dass es so werden würde. So ist Ingo ein Journalist, der ein Moderator in Fernsehen bei der Erscheinung eines geheimnisvollen, rächenden Engels, der in der Lage scheint, das Handgelenk der Stadt zu fühlen und den Bösen unfehlbar zu töten, wird und er reitet diese Welle, durch den Fakt geholfen, dass im Durchschnitt diejenigen, die im Begriff sind, ihm zu widersprechen, trotz Ränge und sozialen Status wie Idioten präsentiert werden, meiner Meinung nach mit zu viel Bequemlichkeit.
Offensichtlich wird es in einer Katastrophe enden und mit der Opferung eines Unschuldigen.
Außer, wie schon gesagt, eine etwas vereinfachte Beschreibung einiger Charaktere und einige zu banal Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge, es ist ein interessantes Buch, das uns dazu bringt, viele Fragen vor allem über uns selbst und unsere Art, auf Ereignisse zu reagieren, zu stellen.
Profile Image for Frank Lang.
1,358 reviews15 followers
January 15, 2024
Irgendwann in der nahen Zukunft gerät in Berlin Erich Sassbeck in eine Schlägerei. Nein, das ist schon falsch, denn er spricht lediglich Jugendliche an, die randalieren und ihn daraufhin krankenhausreif schlagen. Sie hätten ihn vermutlich zu Tode geschlagen, wenn nicht ein Engel erschienen wäre, der die Jugendlichen hingerichtet hat.

Das ist der Epilog, auf den Andreas Eschbach seine Geschichte stützt. Es hat schon arg dystopische Züge, wie er Deutschland darstellt mit einer Polizei die sehr willkürlich agiert und einer Justiz, die von der Gewalt im Land überfordert ist. Die Geschichte kommt gut in Fahrt, als die anderen Hauptfiguren eingeführt werden. Allen voran der mittellose Journalist Ingo Praise, der die Chance seines Lebens wittert, in dem er diesem Fall nachsteigt. Und er wird zum Star, nur anders als ursprünglich gedacht.

Andreas Eschbach geizt nicht mit Gesellschafts- und Medienkritik und agiert gerne mit dezent übertriebenen Stereotypen. Dadurch verlagert sich die Geschichte manchmal ein wenig ins Absurde. Und während im Mittelteil die Handlung ein wenig vor sich dahinplätschert, versteht es der Autor mal wieder, den Leser mit einigen Wendungen wachzurütteln, bis es am Ende eine weitere Wendung gibt, die nochmals eine Schippe drauflegt.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, das von Matthias Koeberlin eingesprochen wurde.

Fazit
Der Todesengel ist mit Sicherheit nicht das beste Werk von Andreas Eschbach, aber der Autor versteht es, einen interessanten Plot aufzubauen, der aber hier und da ein paar Durchhänger hat. Auf jeden Fall hat dieses Buch einen guten Unterhaltungswert, weshalb ich es guten Gewissens empfehlen kann.
Profile Image for NAT.orious reads ☾.
960 reviews413 followers
July 10, 2018
Grundsätzlich ist das Thema des Buches unglaublich relevant und veranlasst zum Nachdenken, aber mit der Aufbereitung konnte ich persönlich nichts anfangen.

Deutschlands Städte liegen im kriminellen Chaos. Während Täter mit zu milden Strafen davon kommen, müssen Opfer sich vor Gericht dafür verantworten, dass sie sich gewehrt haben. Der Todesengel findet das gar nicht gut. Alles fängt damit an, dass ein alter Mann von zwei jungen Taugenichts des nachts verprügelt wird und ein ominöser Retter eingreift - zwei astreine Schüsse und die beiden sind tot. Und dabei bleibt es nicht. Plötzlich scheint immer dann, wenn jemand sich in krimineller Not befindet, ist der Engel nicht weit und richtet im Namen jener, die es nicht können.

Aber ist das wirklich gut? Presse, Gesellschaft, Politik und Polizei liefern sich heftige Wortgefechte während man ganz langsam einer Geschichte auf die Spur kommt, die mehr ist, als sie zu sein scheint. Erzählt aus verschiedenen Perspektiven nimmt uns Andreas mit auf eine Reise nach der Frage der Gerechtigkeit.
Profile Image for Nelson Rodrigues da Costa.
10 reviews
September 8, 2023
"Der Todesengel" ist ein Buch, das mit einem vielversprechenden Start beginnt und den Leser sofort in seinen Bann zieht. Die ersten zwei Drittel des Buches sind spannend und behandeln ein faszinierendes Thema, das zum Nachdenken anregt. Der Autor schafft es, wichtige Fragen und Reflexionen in den Vordergrund zu stellen, die den Leser zum Nachdenken anregen.

Allerdings trübt das Ende des Buches den Gesamteindruck. Anstatt sich auf das ursprüngliche Thema zu konzentrieren und es weiter zu vertiefen, lenkt die Geschichte ab und versteckt die anfängliche Faszination. Dieser abrupte Wechsel kann für einige Leser enttäuschend sein, da er die Erwartungen an die Handlung nicht erfüllt.

Insgesamt ist "Der Todesengel" ein Buch mit viel Potenzial und wichtigen Gedanken, das jedoch durch ein unerwartetes Ende seine Wirkung verliert. Es könnte von einer konsistenteren Erzählstruktur profitieren, um die anfängliche Neugierde und das Interesse der Leser bis zum Schluss aufrechtzuerhalten.
Profile Image for Blanche.
180 reviews4 followers
May 23, 2018
Das Buch stand lange in meinem Regal. Ich mochte das Jesusvideo, deswegen hab ich wieder eins von Eschbach mitgenommen, als ich es günstig sah – aber dann hab ich doch nicht die wahre Lust gehabt. Bis mir eine Freundin erzählt hat, dass sie es sehr gut fand. Und tatsächlich liest es sich sehr spannend und schnell dahin.
Ich kann auch nachvollziehen, dass besagte Freundin meinte, Eschbach würde immer gut und fundiert recherchieren, das macht das Buch nicht ganz so sehr zu einem "Guilty Pleasure". Denn eigentlich finde ich Eschbach oft auch ein bisschen platt bis sehr plakativ. Auch hier konnte ich mich mit der männlichen Hauptfigur nicht gut identifizieren, weil er mir zu einfach (schwarz/weiß) gedacht hat. Aber es gab noch genug andere interessante Charaktere. Schade, dass es (bis auf für eine) so tragisch geendet ist.
Profile Image for Chrissy Brück.
24 reviews
June 16, 2017
Hab lange überlegt wie ich dieses Buch bewerte, und habe mich letztendlich für weniger entschieden. Der Grund liegt ganz einfach darin, dass es mich nicht so sehr gefesselt hat - was auch dafür spricht dass ich etwa 1 Woche gebraucht habe um es zu lesen.
Die Geschichte ist gut. Auch die Charaktere sind gut. Die Spannung hm könnte besser sein.
Was mich etwas gestört hat, ist dieser extreme Wechsel zwischen 12-15 Charakteren. Es war einfach zu viel des Guten.
Letztendlich fällt es mir schwer eine gute Review zu schreiben. Es ist ein solides Buch? Mit einer interessanten Geschichte. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger.
6 reviews
July 19, 2023
Leider war dieser Thriller so gar nicht mein Fall - es kam kaum Spannung auf, vieles wirkte konstruiert, endlose Dialoge, die kaum zur Geschichte beigetragen haben, dazu Charaktere, die mir nicht wirklich ans Herz gewachsen sind und eher unsympathisch waren.

Ich war ein paar drauf und dran, die Geschichte abzubrechen. Man ahnt schon früh, wer der Täter ist, die Auflösung ist dennoch nicht wirklich befriedigend. Dazu ein paar unpassende Liebesgeschichten.

Auch wenn das Thema und die Frage, die dahinter steht, gesellschaftlich betrachtet durchaus interessant sind, wollte mich „Todesengel“ einfach nicht packen. Ich kann es leider nicht empfehlen.
Profile Image for S.
539 reviews12 followers
April 12, 2021
Finally DNF'ing this after reading over half of it. I just don't want to read another passage where all the main guy thinks about with regard to the female charactersis how he'd like to sleep with them and how he could make that happen. Also, the middle part is dragging on a lot and nothing seems to be happening. I kind of still want to know what the resolution will be, but with this writing I just can't be bothered to read the rest of it.
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