Born in Turkey, Zaimoglu migrated with his parents to Germany in 1965. He is a poet and visual artist, and his central themes are the problems of the second and third generation of Turkish immigrants to Germany.
am anfang hatte er mich, danach ging’s steil bergab.
vllt liegt es daran, dass es aus 1995 ist aber ich fand die sprachprofile so komisch it’s giving ruhrpott boomer der verzweifelt versucht so viele beleidigungen an frauen wie nur möglich in 3 seiten zu verpacken?
ich bin so gespannt auf die diskussion im seminar weil ich weiß wirklich nicht was hier der auftrag war.
Die Idee dass alle Sätze ewig lang sein müssen ohne groß und kleinschreibung hat das Lesen echt schwierig gemacht. Manche Interviews waren grenzwertig (uninteressant und blöd) und andere so gut, dass es keinen Sinn macht, sie so kurz zu halten. Allerdings fand ichs inhaltlich meistens interessant, wobei der Eingang doch am interessantesten war.
Es dauerte doch ein wenig, bis ich mir nach der stark kontrastierenden Einleitung - geradezu die Parodie akademischer Sprache - in den Strom an Wörtern der prägnanten Erlebnisgeschichten einfand. Verstörend blieb dabei von Anfang es mutet auch etwas seltsam an, dass seine misstöne äußernden Figuren allesamt männlich sind. Sein Rand der Gesellschaft ist interessant konstruiert, rein männlich - der größte Kritikpunkt den er durch sein drittes Buch Koppstoff zu kompensieren suchte - und vorwiegend subproletarisch: bis auf Figuren wie den Soziologen, den Dichter, den Revolutionär oder den Müllkutscher. Diese so konstruierte Homogenität, die Ausschaffung der Arbeitswelt und der Frauen, lässt das Sujet der Sprache verschieben hin in eine vollauf sexualisierte Sprache (vielleicht das schönste: "wenn du ne muschi leckst, biste in gnade mann" (43) geprägt mitunter vom Machismus und schafft so durchaus erst diesen immer weiter sich aufbauenden Schwung im Erzählrhythmus. Die letzten schließlich, darunter der Dichter und der Revolutionär, steigern den Fluss und kommen auf die Charakterisierung der Sprache zurück, auf diesen mit leichten norddeutschen Einsprengengseln versehenen Soziolekt und deren Sprecher: "Sie sind menschenmüll, eine verschwendung in den sgtraßen der metropolen, sie haben das spiel verloren, weil die karten gezinkt sind, die man ihnen in die hand drückt. Deshalb sind sie kanaken, deshalb bin ich ein kanake, deshalb bist du ein kanake." (112) Die gesellschaftlichen Verhältnisse werden so nicht umgedreht, aber der Blickwinkel auf sie schafft ein eigenes 'wir' aus der Veranderung, schafft es dass sich das andere zumindest in diesem sozialen Umfeld als die hegemoniale Gruppe verstanden wird - die Anderen sind hier die 'Alemannen'. Das ist sicherlich der wichtigste Erfolg des Buches, der sich auch in dessen Nachwirkung zeigte - gesellschaftliche Normen umzuwälzen und zu Selbstermächtigung ein Stück weit beigetragen zu haben.
„Das problem besteht darin, daß wir immer auf der verliererseite stehen. Sie kriegen uns fast immer, sie machen mit uns, was sie wollen, und es scheint, als spielten sie schicksal für uns“ -Tolga, 29, asylsuchender Revolutionär
Phew, this book singlehandedly halted my reading progress for over a month even though it's less than 150 pages. I gotta say, I had a lot of expectations for this and they weren't exactly fulfilled.
The thing that throws me the most about this is how it's situated right at the border of journalistic writing and prose. I had to remind myself over and over again that this is not what the people actually said or at least how they said it - it's how Zaimoglu interpreted that. And I'm not sure if I like it. Zaimoglu attempted to "translate" his interviewees' speech into a kind of modern slang - which was modern in the 1990s and thus very hard to relate to these days. All the time I was just thinking how I'd really rather know what they actually said. That's not the point of this book, but I couldn't help but think that anyway. The interviews were also rather similar and got old pretty quickly. While there were some differences between the style, the content was incredibly similar. Even though the interviewees sounded diverse on paper, they actually had pretty much the same opinions on everything and talked about very similar things, which just feels like Zaimoglu didn't do a particularly good job of selecting them.
In conclusion... I'm disappointed because I had high hopes for this experimental immigrant lit thing and then I had to slug through it at a snail's pace because the interviews are just so same-y and depressing. Don't get me wrong, I'm really glad this book exists, but I just wish it was better. Or maybe I'm being unfair. This book is very much rooted in the time it was made and thus got dated very quickly. It's hard to relate to it when you haven't experienced the society it talks about. I mean... of course not much has changed, generally, in these 20 years. Of course xenophobia is still real as fuck. But it's just... different these days. Especially the language makes this book seem very far away.