Ein Annabelle Rosenherz Roman: Seit der Jahrhundertwende steigt grüner Nebel über den Flüssen auf. Æther ist für die Industrie ein Segen, für die Menschen ein Fluch. Luftschiffe erobern den Himmel, Monster bevölkern die Auen. Wir schreiben das Jahr 1910: Im mondänen Baden-Baden scheint die Welt noch in Ordnung. Doch während die Kurgäste aus aller Welt durch die Alleen und den Kurpark flanieren, sterben junge Frauen an einer mysteriösen Vergiftung. Das Fräulein Annabelle Rosenherz versucht die Ursache herauszufinden und gerät dabei selbst in große Gefahr, denn sie hat schon lange ein Geheimnis. Als sie der Wahrheit zu nahe kommt, nimmt man sie gefangen. Auf den finsteren Höhen des Schwarzwalds verliert sie fast ihren Verstand und es entscheidet sich, ob Annabelle sich selbst akzeptieren kann, und ihre erste Liebe stark genug ist, den Widerständen der Gesellschaft zu trotzen.
4,5/5 - Meine bisherige Überraschung des Jahres. Steampunk in Baden-Baden, vermischt mit X-Men, einer Prise James Bond und einer unschnulzigen Liebesgeschichte 😋 Tipp: hört unbedingt in das tolle Hörbuch rein!
Leider muss ich hier ein wenig gegen den Strom schwimmen.
Eine Steampunk-Fantasy, die zur viktorianischen Zeit in Baden-Baden spielt. Eine eigenwillige, intelligente und wissenschaftlich interessierte Helden, die unabhängig bleiben will, aber irgendwie mit den gesellschaftlichen Normen der Zeit klarkommen muss. Ein geheimnisvoller, grüner Äther, der offenbar Monster erzeugen kann. Das klingt doch so, als möchte man das mal ausprobieren.
Das war dann jedoch ein Fehler (zumindest für mich). Das Buch entbehrt eines jeglichen Lektorats und hätte es so dringend nötig gehabt. Obwohl die Worldbuilding-Ideen gut sind, lässt die Umsetzung sehr zu wünschen übrig. Die Sprache ist sehr einfach, die Darstellung der Charaktere ist süßlich und stereotyp und ich hatte bereits nach 41 Seiten so sehr keine Lust mehr, dass ich die Lektüre abgebrochen habe.
------------------
Unfortunately, I have to swim a little against the tide here.
A steampunk fantasy set in Baden-Baden during the Victorian era. A headstrong, intelligent and scientifically-minded heroine who wants to remain independent, but somehow has to come to terms with the social norms of the time. A mysterious green ether that can apparently create monsters. That sounds like something you'd like to try out.
But that was a mistake (at least for me). The book lacks any kind of editing and was in desperate need of it. Although the worldbuilding ideas are good, the realisation leaves a lot to be desired. The language is very simple, the portrayal of the characters is cloying and stereotypical and I was so fed up after 41 pages that I stopped reading.
Seit der Jahrhundertwende steigt grüner Nebel über den Flüssen auf. Æther ist für die Industrie ein Segen, für die Menschen ein Fluch. Luftschiffe erobern den Himmel, Monster bevölkern die Auen. Wir schreiben das Jahr 1910: Im mondänen Baden-Baden scheint die Welt noch in Ordnung. Doch während die Kurgäste aus aller Welt durch die Alleen und den Kurpark flanieren, sterben junge Frauen an einer mysteriösen Vergiftung.
Das Fräulein Annabelle Rosenherz versucht die Ursache herauszufinden und gerät dabei selbst in große Gefahr, denn sie hat schon lange ein Geheimnis. Als sie der Wahrheit zu nahe kommt, nimmt man sie gefangen. Auf den finsteren Höhen des Schwarzwalds verliert sie fast ihren Verstand und es entscheidet sich, ob Annabelle sich selbst akzeptieren kann, und ihre erste Liebe stark genug ist, den Widerständen der Gesellschaft zu trotzen.
Meine Meinung
Ich hab ja noch nicht viel in dem Genre gelesen, aber hier hab ich wirklich Feuer gefangen, denn das Buch hat mich absolut begeistert und mich bis zum Ende nicht losgelassen!
Darauf gekommen bin ich durch eine Blogtour zu "Waldesruh", dem Auftakt der Glasberg Trilogie aus der Aetherwelt von Anja Bagus - das Cover hatte mich einfach verzaubert ♥ Doch die Annabelle Rosenhertz Reihe war sozusagen der "Vorläufer", deshalb hab ich mich entschieden, erstmal hier reinzuschnuppern.
Der Schreibstil hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Die Autorin erzählt auktorial aus verschiedenen Perspektiven, hauptsächlich natürlich aus der Sicht der Protagonistin Annabelle Rosenhertz. Der Stil ist zeitlich angepasst, ohne anstrengend zu werden, sehr direkt und flüssig zu lesen. Es fängt gemächlich an und man lernt erstmal Annabelle und die ungewöhnlichen Umstände kennen, unter denen sie in dieser Epoche aufgewachsen ist.
Sie ist mir sehr sympathisch, denn durch ihren Vater, der sie immer wieder auf Forschungsreisen mitgenommen und sich nicht um Konventionen geschert hat, ist sie eine selbstbewusste junge Frau, die sich nicht um das gesellschaftliche Ansehen oder eine gute Partie als Bräutigam schert. Sie möchte ihr Leben selbst bestimmen, in der Forschung helfen und sich keinen Zwängen unterwerfen. Dass ihr Vater seit einigen Monaten verschwunden ist legt ihr dabei große Steine in den Weg, doch sie weiß sich sehr gut durchzusetzen und geht entschlossen ihren Weg. Sie arbeitet in einem pathologischen Labor in einem Institut in Baden-Baden, die Gifte sind ihr Steckenpferd - und das bringt sie unweigerlich mit den Ermittlungen zu den ungewöhnlichen Todesfällen in Verbindung, die die Stadt heimsuchen.
Während man also Annabelle bei ihrer eigenwilligen Recherche folgt, gibt es immer wieder kleine Szenen, durch die man Einblicke auf die Hintergründe erhält. Nur kleine Häppchen, die aber neugierig machen, wie das ganze zusammenhängt und das Puzzle nach und nach vervollständigen. Dabei verliert die Autorin aber nie den roten Faden und lässt eine gut durchdachte und stimmige Welt entstehen, die sich mit dem Einfluss des Aethers arrangieren muss. Der Aether ist hier eine noch nicht vollständig erforschte Form von Dampf oder Energie, die natürlich vielseitig genutzt wird, aber deren Auswirkungen auf die Menschen abnorme Reaktionen hervorruft. Sehr authentisch beschrieben und mit vielen Details, die das ganze glaubwürdig rüberkommen lässt. Genauso wie die Figuren, die allesamt gut ausgearbeitet und originell sind; mit dem unterschwelligen Thema der "Familie", deren Zwängen man sich selten entziehen kann und die einem nicht immer die beste Möglichkeit bietet, sich so zu entfalten, wie es einem das Herz sagt.
Anja Bagus bietet hier viel Abwechslung, bleibt aber der Handlung treu und es wird immer wieder spannend - gerade gegen Ende entwickelt sich alles zu einem großartigen Showdown!
Fazit
Ein unglaublich gut ausgearbeitetes Werk über eine Welt am Anfang des 19. Jahrhunderts, in der der Aether eine fast schon magische Präsenz erreicht und das Leben der Charaktere völlig aus der Bahn wirft. Spannende Wendungen und ein klarer Stil haben mich mehr als überzeugt - ich freu mich schon sehr auf die Fortsetzung!
Wunderbares Buch mit dem man ganz leicht in die Welt der Abenteuer und Magie des Steampunks eintauchen kann. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Zum Glück ist das der Anfang einer Serie und ich freue mich schon auf den nächsten Teil :)
Klappentext Seit der Jahrhundertwende steigt grüner Nebel über den Flüssen auf. Æther ist für die Industrie ein Segen, für die Menschen ein Fluch. Luftschiffe erobern den Himmel, Monster bevölkern die Auen. Wir schreiben das Jahr 1910: Im mondänen Baden-Baden scheint die Welt noch in Ordnung. Doch während die Kurgäste aus aller Welt durch die Alleen und den Kurpark flanieren, sterben junge Frauen an einer mysteriösen Vergiftung. Das Fräulein Annabelle Rosenherz versucht die Ursache herauszufinden und gerät dabei selbst in große Gefahr, denn sie hat schon lange ein Geheimnis. Als sie der Wahrheit zu nahe kommt, nimmt man sie gefangen. Auf den finsteren Höhen des Schwarzwalds verliert sie fast ihren Verstand und es entscheidet sich, ob Annabelle sich selbst akzeptieren kann, und ihre erste Liebe stark genug ist, den Widerständen der Gesellschaft zu trotzen.
Meine Meinung Dieser Roman mischt historische Elemente mit Steampunk und Magie und schafft damit seine ganz eigene Paralleldimension, in der der Æther eine wichtige Rolle spielt. Dieser bringt technischen Fortschritt, aber auch verändert die Menschen. Im Zentrum des Ganzen steht Annabelle Rosenherz, die von ihrem Vater keine klassische Erziehung ihres Standes entsprechend bekommen hat, sondern mit ihm die Welt bereist und Wissen geteilt hat. Daher ist sie auch Wissenschaftlerin, die auf Gifte spezialisiert ist und diese erforscht. Annabelle ist stur, entschlossen, mutig, eigensinnig, hübsch und ein wenig unvorsichtig, als es darum geht, was sich hinter den sterbenden Frauen versteckt. Dabei bringt sie sich selbst in Gefahr und verliebt sich aber auch. Die Autorin schafft eine gelungene Mischung aus persönlichem historischem Roman, Kriminalroman und den fantastischen Elementen, die durch den Æther passieren. Diese Parallelwelt war interessant gemacht und man wollte immer erfahren. Es gab daher kaum eine Stelle des Buches, die ich nicht gerne gelesen haben und die mich nicht auf seine Art und Weise gefesselt hat. Es gibt überraschende Wendungen und Entwicklungen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen.
Bewertung Ein gelungener Auftakt rund um Annabelle Rosenherz, der mich wirklich gut unterhalten hatte, daher gibt es verdiente 4,5 von 5 Würmchen
Der Aethercircus, bei dem ich mir ein signiertes Exemplar dieses faszinierenden Aetherpunk-Roman sichern konnte, liegt schon wieder etwas zurück. In kleinen Häppchen habe ich die Geschichte um Annabelle Rosenherz genossen und bin nun am Ende des ersten Teils der inzwischen vollständig erschienenen Trilogie angelangt.
Inhalt: Zur Jahrhundertwende breitet sich über Flüssen und Seen grüner Nebel aus und verändert den Lauf der Dinge. Der Æther kann als Treibstoff genutzt werden, verändert jedoch auch Menschen und Tiere, die unter seinen Einfluss geraten. 1910 in Baden-Baden hat man sich inzwischen gut mit dem Æther arrangiert und Luftschiffe, Automobile und mechanische Spielereien gehören zum Alltag. Doch dann sterben junge Frauen an einer mysteriösen Vergiftung. Annabelle Rosenherz, deren Vater seit einem Jahr vermisst wird, ist eine wissbegierige junge Frau, die auf eigene Faust zu ermitteln beginnt. Unterstützung erhält sie von einem jungen Verwalter, der sich um die Aufstellung der familiären Eigentümer kümmern soll. Er weiß nicht, dass sie ein Geheimnis vor ihm und der Welt verbirgt, dessen Offenbarung ihre Nachforschungen ins Straucheln bringen könnte.
Setting und Stil: Baden-Baden zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das ruhige Kurstädtchen ist größtenteils vom Æther verschont worden und so lebt man hier vor allem mit den Vorzügen der neuen Energiequelle, während "Verdorbene" so schnell wie möglich weggesperrt werden. Anja Bagus vermittelt gekonnt die Stimmung der Zeit und bindet die Æther-Erfindungen perfekt in die Handlung ein. Die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau passt zur Zeit und lässt Annabelle umso mehr hervorstechen. Die Abhängigkeit der Gesellschaft von einer Kleinigkeit ist dabei hervorragender gewählt. Der Roman wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, die öfters in den relativ langen Kapiteln wechseln. Es fällt aber nicht schwer, den Überblick zu behalten, da die Handlung von den Hauptcharakteren getragen wird. Der Schreibstil ist wundervoll beschreibend und die verschiedenen Gefühlswelten erhalten reichlich Raum, ohne dass die Action zu kurz kommt.
Charaktere: Annabelle Rosenherz ist eine bezaubernde junge Dame, der nicht nur die erste große Liebe bevorsteht, sondern die sich auch dank der Erziehung ihres Vaters gut in der Männerwelt behauptet. Ihr Geheimnis passt ideal in die Handlung und lässt sie nur noch sympathischer werden. Ihr zur Seite steht neben ihrem Patenonkel der junge Paul, der genau wie sie nicht den üblichen Normen entspricht. Ein introvertierter Bastler, der seinem Vater nichts recht machen kann und dem einen Bruder vor der Nase sitzt, den die Gesellschaft liebt. Die beiden Pferde Oberon und Titania und eine Otterdame wollen von mir auch noch kurz erwähnt werden und natürlich dürfen die Bösewichter nicht fehlen. Ganz schön harte Brocken, die das Leben geprägt hat und die vor nichts zurück schrecken. Zum Glück erhalten Annabelle und Paul zahlreiche Unterstützung, egal welche Hindernisse ihnen in den Weg gestellt werden.
Geschichte: Die Geschichte nimmt schnell Ausmaße an, die man anfangs überhaupt nicht vermuten konnte. Es baut sich hervorragend auf und endet mit der Gründung von etwas, das in den weiteren Bänden eine größere Rolle spielen wird. Natürlich ist dies nicht alles und die ruhigen Minuten sind eher die Ausnahme. Alles ist logisch nachvollziehbar, der Æther und seine Auswirkungen werden stimmig erklärt und erweitern das historische Setting perfekt. Es bringt Spaß, sich in der Welt zu verlieren und sich vorzustellen, was alles möglich ist und wozu Æther noch zu benutzen sein könnte. Eine realistische Darstellung der Zeit nach der Jahrhundertwende und ihrer Menschen.
Fazit: Die 400 Seiten sind prall gefüllt mit fantasievollen Ideen, spannenden Begebenheiten, gefühlvollen Szenen und es dürfte schwer fallen, nicht von diesem Buch gefesselt zu werden. Mir hat es sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die beiden Fortsetzungen, die mich zurück in das Æther-Universum führen werden. Das Buch ist geeignet für Neulinge des Genres und für Fans, die viel Neues entdecken können. Ein sehr unterhaltsamer Ausflug in die Geschichte, der noch vieles für die nächsten Teile verspricht. Zugreifen, reinlesen und sich fesseln lassen.
Aetherhertz beginnt mit einer Verschwörung, die Geburt eines Kindes wird vertuscht, und ich war der Meinung, dass die hier beteiligtenVerschwörer die Hauptbösewichter seien. Ich lag falsch. In Aetherhertz sind so einige Dinge nicht so, wie sie zu sein scheinen, was ein Faktor ist, der das Buch sehr spannend macht.
Ein weiterer Vorzug von Anja Bagus’ Erstlingswerk ist die Tiefe und der Detailreichtum des Settings. Aetherhertz spielt in einem alternativen Baden-Baden zu Anfang des 20. Jahrhunderts, 1910, um genau zu sein. Gesellschaftsstruktur, Manieren, soziale Normen entsprechen sehr exakt denen, die im Wilhelminischen Deutschland an der Tagesordnung waren, und die Charakterisierung der Akteure und der Stadt und ihrer Einwohner ist an liebevoller Detailtreue kaum zu überbieten.
Aber es ist natürlich nicht alles so wie im historischen Baden-Baden:
Vor ca. 20-30 Jahren haben die Flüsse und Seen der Welt angefangen, Äther abzugeben, als Nebel, und die Menschen, die mit ihm in Kontakt kommen, verändern sich auf unterschiedliche Weise, je nachdem, mit was für Äther und über welchen Zeitraum sie damit in Kontakt kommen.
Viele Menschen fürchten sich vor dem Äther und dem, was er aus den Menschen macht. Veränderte, “Verdorbene”, werden gemieden und oft auch weggesperrt. Das ist wiederum ein Punkt, der die Handlung voran treibt und mich ein paar mal sehr zornig gemacht hat.
Andererseits hat de Äther einige ganz erstaunliche wissenschaftliche und technische Fortschritte ermöglicht, die sich allmählich im täglichen Leben bemerkbar machen.
Die Handlung selbst dreht sich um Fräulein Annabelle Rosenherz, einzige Tochter eines verschollenen Wissenschaftlers und selbst an der Wissenschaft interessiert, was für eine höhere Tochter ziemlich unschicklich ist. Ihr Interesse zieht sie in die Geschehnisse um die eingangs erwähnte Verschwörung, was ihre Situation nicht verbessert. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr ein Anwalt im Nacken sitzt, der gerne ihr Erbe verwalten würde, bis sie volljährig und/oder verheiratet ist (am besten mit seinem bevorzugten Sohn). Sie selbst hat obendrein ein Geheimnis zu wahren und beide Söhne des Anwalts machen ihr den Hof. Der eine ist Offizier einer besonderen Polizeieinheit, die Äthertechnologie verwendet, der andere ist Kunsthistoriker und begabter Erfinder. Alle drei, und zu einem geringeren Teil Annabelle’s Patenonkel und ihre beste Freundin, kommen mit der Baden-Badener Unterwelt in Konflikt und einer ganz anderen Verschwörung auf die Spur, mit der keiner (und auch nicht der Leser) gerechnet hatte.
Der Plot ist dynamisch, sehr fesselnd und neben einer ganze Menge Spannung und hervorragenden (und auch augenzwinkernd etwas klischeehaften) Charakteren gibt es Chemie zwischen den Protagonisten, Erotik und Gelegenheit, vor Wut mit den Zähnen zu knirschen.
Mehr will ich nicht verraten.
Ich fasse also zusammen: Überzeugende Charaktere, ein historisch fundiertes Setting, eine Priese Shadowrun und ein Plot, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Aetherhertz ist ein herausragendes Erstlingswerk, der beste deuschsprachige Steampunkroman den ich bisher gelesen habe und der, an dem sich in Zukunft alle anderen zu messen habe. Ich harre der Fortsetzung!
Grüner Nebel entsteigt den Flüssen seit der Jahrhundertwende. Für die Menschen höchst gefährlich, weiß die Industrie ihn gewinnbringend als Antriebmittel zu nutzen. In dieser Zeit lebt die junge wohlhabende Annabel Rosenherz, Tochter eines bekannten Professors und Entdeckers. Dieser ist mittlerweile seit über einem Jahr verschwunden und soll als tot erklärt werden. Davon will Annabel natürlich nichts wissen und flüchtet sich in ihre Arbeit im Labor. Dort tauchen immer mehr Leichen junger Frauen auf, die auf unerklärliche Weise sterben. Annabel begibt sich auf die Suche der Ursache und kommt Gestalten in die Quere, die alles andere als erfreut über die Einmischung sind. Wäre das nicht Aufregung genug, soll Annabel zudem heiraten, da es für eine junge Frau zur damaligen Zeit nicht schicklich ist, alleine zu Leben und zu arbeiten.
Anja Bagus hat einen faszinierenden Steampunk-Roman geschaffen, der mit viel Liebe zum Detail eine geheimnisvolle Version unserer Welt schafft, in der Aether das Leben bestimmt. Nicht nur industrieller Fortschritt ist durch die neue Substanz garantiert, nein, Menschen, die mit Aether in Kontakt kommen, werden zu Verdorbenen, die auf unterschiedlichste Weise mutieren. Neben einem spannenden Kriminalfall, den die bezaubernde Annabell zu lösen hat, werden in diesem Steampunk-Roman zudem tiefgreifende Themen angeschnitten. Mit dem Thema „Anders sein“ kann die Menschheit auch im Roman nicht umgehen. In der Masse handelt der Mensch nicht Weise. Obwohl sich die Zeiten geändert haben, schaut man weg und hofft stillschweigend auf Besserung. Der Umgang mit den „Verdorbenen“, also den durch Aether veränderten Menschen, erinnert zudem stark an Zeiten des Dritten Reiches und Konzentrationslager. Neben diesen tiefgreifenden Fragen, die zum Nachdenken anregen, überzeugen vor allem die vielschichtigen Charaktere. Allen voran Annabell, die für die damaligen Zeiten eine erstaunlich starke Frau ist und für sich selber kämpft.
Ein auf allen Ebenen überzeugender Steampunk-Roman, der Fans vergangener Zeiten und faszinierender Technik zu begeistern vermag und dazu tiefsinnige Fragen des Lebens aufwirft. Überzeugende Charaktere und die nötige Portion Abenteuer und Fantasie runden den Roman perfekt ab und heben den deutschen Steampunk auf eine ganz neue Ebene. Definitiv nicht nur für Steampunk-Fans zu empfehlen, sondern für jeden, der sich für tiefgründige Fantasie-Literatur begeistern kann.
Annabelle Rosenherz ist noch jung, als ihr Vater auf unerklärliche Weise auf einer seiner Reisen verschwindet. Sie soll ihn für tot erklären lassen und seine Sammlung in eine Stiftung umwandeln, um so für ihre Zukunft auszusorgen. Anabelle will sich jedoch nicht den Regeln beugen, weiß sich aber nicht anders zu helfen. Als einige junge Frauen an einer mysteriösen Vergiftung sterben, sieht Annabelle ihre Chance, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Dabei hilft ihr Paul Falkenberg, der eigentlich die Sammlung ihres Vaters katagolisieren soll, sich aber Hals über Kopf in die junge und sehr hübsche Annabelle verliebt hat. Doch Annabelle dringt zu tief in die Geheimnisse ein und sieht sich plötzlich Feinden gegenüber, denen sie nicht gewachsen zu sein scheint.
Seit kurzem habe ich für mich das Genre „Steampunk“ entdeckt und bin begeistert von Luftschiffen, der Steampunk-Mode und den Erfindungen von Maschinen. Als mir Anja Bagus ihr Buch „Aetherhertz“ zur Renzension anbot, konnte ich nicht widerstehen.
Ich hatte kaum angefangen zu lesen, schon war ich gefangen in der Geschichte, die im wunderschönen Baden-Baden spielt. Die Autorin baute die Stadt für ihre Geschichte um, ließ den sog. Aether aus der Oos aufsteigen, Luftschiffe über die Stadt kreisen und webte eine Story rund um Fantasie und Magie.
Annabelle ist eine sehr sympathische junge Frau, die mit ungewöhnlichem Ehrgeiz und auch ungewöhnlichen Methoden versucht, der Wahrheit auf die Spur zu kommen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Mit Paul Falkenberg, einem jungen Mann, der eigentlich nur aus seinen Zwängen fliehen will, hat sie einen Begleiter an der Seite, der mit Herz und Verstand dafür sorgt, dass Annabelle nicht zu Schaden kommt und – wenn doch – wie ein Tiger um sie kämpft.
Der wunderbar leichte Schreibstil der Autorin macht es schwer, sich von der Geschichte abzuwenden und so hat es einfach nur Spaß gemacht, die Story zu lesen und mit Annabelle herauszufinden, warum die jungen Frauen sterben mussten und andere Geheimnisse aufzudecken.
Es handelt sich um den ersten Teil der Aetherwelt-Reihe und ich hoffe doch, dass noch weitere Bände folgen, gibt es doch einige Fragen, die noch offen sind.
Fazit: Steampunk in seiner schönsten Form. Mit Fantasy- und Magieelementen gepaart ergibt sich so ein bunter Mix aus Abenteuer, Liebe und Krimi. Sehr empfehlenswert.
Ein ganz wunderbarer Steampunk Roman, bei dem einfach alles stimmt. Ein tolles Setting: Baden-Baden und der Schwarzwald liefern stimmungsvolle Hintergründe für das technische, gesellschaftliche und magische Geschehen. Die Welt, die Frau Bagus in diesem Buch erschafft, gehört zu den spannendsten Steampunkwelten die mir bekannt sind und müssen den Vergleich mit beispielsweise Gail Carrigers Parasol Protectorat absolut nicht scheuen. (Wem das Parasol Protectorat gefällt, der sollte auf jeden Fall hier einen Blick ins Buch werfen.) Es fehlt nichts, von der starken (na gut, noch sehr jungen und teilweise etwas naiven) Heldin, echt finsteren Gegenspielern, erstaunlichen Werken der Steampunk-Technik bis hin zu magischen (?!), märchenhaften Kreaturen.
Ebenfalls ausgesprochen gut gefällt mir die Art, wie der Aether beschrieben und genutzt wird. So viele Ideen und Möglichkeiten: Ein Schmuckstück von Paul beispielsweise möchte ich bitte auch besitzen!
Zu guter letzt kann es ja auch nicht schaden, wenn eine Autorin sehr gute Liebesszenen schreiben kann. Oft setzt da bei mir das Fremdschämen ein... hier jedoch sind die intimen Szenen sehr unprätentiös und nachvollziehbar (nachfühlbar...) geschrieben, ohne in überstrapazierte Termini und Klischees zu verfallen.
Annabelle Rosenherz, eine intelligente, selbstbewusste (sympathische Protagonistin)junge Frau arbeitet in einem Labor. Dort soll sie zusammen mit dem Kollegen Hans eine Tote untersuchen, die kurz zuvor ein Kind geboren hat, das angeblich bei der Geburt, genauso wie die Mutter verstorben ist. Annabelle stösst bei ihren Ermittlungen auf eine grosse Verschwörung und ist bald selbst in Gefahr ...
Der Einstig ins Buch gelingt von den ersten Zeilen an, was bei mir nicht bei jedem Buch der Fall ist. Manchmal brauche ich fünf bis zehn Seiten bis ich mich in den Stil eines Autoren eingelesen habe. Anja Bagus schreibt angenehm und verständlich so dass das Lesen Spass macht.
Die einzelnen Szenen sind auf eine gute Art und Weise beschrieben, so dass ich sofort Bilder im Kopf hatte und mir bereits ausmalte wie es wohl seine würde die Geschichte auf einer Kinoleinwand zu sehen :-) Man stelle sich nur die Kampfszenen in der Luft vor oder die ganzen Erfindungen von Paul.
Es gab gegen Ende des Buches einige Episoden die mir zu langatmig waren, aber nicht so tragisch, dass die Vergabe der Sterne darunter leiden würde.
Fazit: Eine spannende, unterhaltsame, fantasievolle Lektüre. Kommentar
Es war ganz unterhaltsam, allerdings hatte ich mir anfangs etwas mehr erhofft. Ich glaube, was mich (aus meiner feministischen Perspektive) am meisten stört, ist, dass Annabelle als starke Frau und Identifikationsperson in Gegensatz zu allen anderen Frauencharakteren gestellt wird. Also wieder diese Einstellung vertritt, eine Frau ist eine starke Frau, wenn sie wie ein Mann ist. (Ich glaub an irgendeiner Stelle sagt Paul auch etwas von wegen mit Annabelle könnte man sich unterhalten wie mit einem Mann, während er bei seinen früheren Dates nie wusste worüber er sprechen sollte). Prinzipiell muss ja auch nicht jedes Buch feministisch sein, aber wenn man die Debatte aufmacht und seine Charaktere über die Richtig- und Unrichtigkeit der Gesellschaft und Gleichstellung philosophieren lässt, dann hätte ich mir etwas mehr Bedacht und etwas mehr interessante und vielseitige Frauencharaktere gewünscht (wobei ich Johanna echt gern mochte, vielleicht sogar lieber als Annabelle). An der kindle-Ausgabe stören mich außerdem kleinere Fehler, wie falsche Artikel und das/dass-Verwechslung.
Insgesamt aber eine nette Unterhaltung aus deutscher Feder für zwischendurch.
Am Anfang war ich skeptisch. Aber nach kurzer Zeit wendete sich das Blatt. Mit Aetherhertz ist Autorin Anja Bagus ein toller Einstieg in die Welt der Steampunk Romane gelungen. Baden-Baden und Umgebung als Schauplatz ist hervorragend dargestellt. Die beschriebene Technik ist kein schmückendes Beiwerk. Nicht zu unterschätzen ist auch die Darstellung der Rolle der Frau in einer von der Obrigkeit und Männern bestimmten Gesellschaft.
Das Buch lässt viel Spielraum für Folgebände ohne den Abschluß des ersten Buches zu vernachlässigen.
Vor allem die potientielle männliche Leserschaft sollte sich von der sich wie ein roter Faden hindurchziehende Liebesgeschichte der Hauptperson nicht vom Lesen abhalten lassen.
Anja Bagus hat mit „Aetherhertz“ einen gelungenen, innovativen „Aetherpunk“-Roman geschrieben, der sich ein wenig Zeit lässt, um in Fahrt zu kommen, aber schließlich mit sympathischen Protagonisten, originellen Ideen und einem spektakulären Showdown überzeugt.