What do you think?
Rate this book
Blicke auf die koloniale Schweiz: Ein Forschungsbericht
Einem transnationalen Trend folgend, sind in jüngster Zeit auch die von der Schweiz ausgegangenen kolonialen Aktivitäten und Beteiligungen an der Sklavenhaltung zu stark beachteten Themen geworden. In den vergangenen drei Jahrzehnten wurden zahlreiche Spezialstudien veröffentlicht, die von den Medien mit viel Aufmerksamkeit bedacht worden sind. Es ist an der Zeit, einen breit gefassten Überblick über den aktuellen Stand dieses Forschungsbereichs herzustellen. Die Arbeiten zeigen, in welchem Mass die Schweiz, obwohl formell keine Kolonialmacht, eine koloniale Vergangenheit aufweist und Altlasten dieser Zeit weiterwirken. Der Autor fragt nach den Beweggründen, die für die Beschäftigung mit der kolonialen Problematik bestimmend gewesen sind und vermittelt einen Überblick über die in den letzten drei Jahrzehnten erschienene Literatur.
232 pages, Hardcover
First published January 1, 2023
1 person is currently reading
15 people want to read
Ratings & Reviews
Friends & Following
Create a free account to discover what your friends think of this book!
Community Reviews
Displaying 1 of 1 review
November 21, 2023
Sehr gelungenes und notiges Buch!
Geteilt in thematischen Kapiteln, unteranderem die veränderte Haltung der Schweiz gegenüber der Tatsache, dass die Schweiz ein „Kolonisator ohne Kolonien“ ist, die Beteiligung der Schweizer Soldaten an Sklavenplantagen und Aufständen, die Beteiligung der Schweizer Missionare an der Kolonisierung und Schweizer Investitionen in den Sklavenhandel (und andere) lassen dem Autor alle wissenschaftlichen Schriften, Dissertationen, Zeitungsartikel und TV-Inhalte durchgehen und chronologisch Kommentaren zusammenfassen.
Dies bietet einen fantastischen Überblick! Ein Beispiel für die aktive Beteiligung der Schweiz am Sklavenhandel ist, dass der Kanton Bern 1723 der größte Investor der (Britischen) South Sea Company war und damit ein grösserer Investor als König George.
1932 veröffentlichte eine Basler Dissertation “Die Schweiz und der Imperialismus. Die Volkswirtschaft des hochkapitalistischen Kleinstaates im Zeitalter des politischen und ökonomischen Nationalismus” (Richard Behrendt) und sagt “Es kann kein Zweifel darüber beste-hen, dass die Schweiz auf diese Weise als «tertius gaudens› aus dem Imperialismus der anderen gerade als nichtimperialistisches Land Nutzen zieht.»
Von hier erfahren wir über Texte die den Sklavenhandel und die Koloniale Macht der Schweiz (ohne das Sie formell Kolonien besass) anerkannt, angedeutet, verschwiegen, umschrieben oder gar bestritten haben.
Geteilt in thematischen Kapiteln, unteranderem die veränderte Haltung der Schweiz gegenüber der Tatsache, dass die Schweiz ein „Kolonisator ohne Kolonien“ ist, die Beteiligung der Schweizer Soldaten an Sklavenplantagen und Aufständen, die Beteiligung der Schweizer Missionare an der Kolonisierung und Schweizer Investitionen in den Sklavenhandel (und andere) lassen dem Autor alle wissenschaftlichen Schriften, Dissertationen, Zeitungsartikel und TV-Inhalte durchgehen und chronologisch Kommentaren zusammenfassen.
Dies bietet einen fantastischen Überblick! Ein Beispiel für die aktive Beteiligung der Schweiz am Sklavenhandel ist, dass der Kanton Bern 1723 der größte Investor der (Britischen) South Sea Company war und damit ein grösserer Investor als König George.
1932 veröffentlichte eine Basler Dissertation “Die Schweiz und der Imperialismus. Die Volkswirtschaft des hochkapitalistischen Kleinstaates im Zeitalter des politischen und ökonomischen Nationalismus” (Richard Behrendt) und sagt “Es kann kein Zweifel darüber beste-hen, dass die Schweiz auf diese Weise als «tertius gaudens› aus dem Imperialismus der anderen gerade als nichtimperialistisches Land Nutzen zieht.»
Von hier erfahren wir über Texte die den Sklavenhandel und die Koloniale Macht der Schweiz (ohne das Sie formell Kolonien besass) anerkannt, angedeutet, verschwiegen, umschrieben oder gar bestritten haben.
Displaying 1 of 1 review