Tabu Aggression – das neue Buch des erfolgreichen Familientherapeuten Jesper Juul!
Aggression ist unerwünscht, in unserer Gesellschaft und besonders bei unseren Kindern. Aggressives Verhalten gilt als Tabu und wird diskriminiert. Was wir mit der Unterdrückung dieser legitimen Gefühle anrichten, wie wichtig es ist, diese zuzulassen und wie wir mit ihnen konkret umgehen können, zeigt der bekannte und erfolgreiche Familientherapeut Jesper Juul eindrucksvoll in seinem neuen Buch. Er plädiert für ein radikales Umdenken: Aggressionen sind wichtige Emotionen, die wir entschlüsseln müssen, sonst setzen wir die geistige Gesundheit, das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen unserer Kinder aufs Spiel.
Ein wichtiger Aufruf, für einen konstruktiven und positiven Umgang mit einem wichtigen Gefühl.
Jesper Juul (1948 - 2019) was a Danish family therapist and author and a renowned international authority on the family. In his book Your Competent Child (1995, in English 2001) he argued that today's families are at an exciting crossroads because the destructive values — obedience, physical and emotional violence, and conformity — that governed traditional hierarchical families are being transformed.
die idee und die grundaussage des buchs finde ich sehr gut! wut und aggression sind wichtige gefühle, die ihre daseinsberechtigung haben, auch bei kindern. dass viele pädagog:innen mit der korrekten begleitung der emotion oft überfordert sind und eine toxische einstellung dem gefühl gegenüber haben sehe ich auch. was mich aber stört ist, dass hier sehr viel mit anekdotischer evidenz gearbeitet wird, die sich teilweise auch wirklich ausgedacht anhört und oft nur idealsituationen beschreibt, gleichzeitig aber als ultimative lösungsansätze dargestellt werden. auch wird sich leider sehr stark auf geschlechterstereotype und teils ableistische aussagen gestützt, was die kredibilität der gesamten arbeit für mich infrage stellt.
ja, wir sollten unseren gesellschaftlichen und pädagogischen umgang mit wut und aggression hinterfragen und neu konzipieren. das geht meiner meinung nach aber besser und intersektionaler als in diesem buch dargestellt! :)
"Novoromantični kulturi je uspelo odraslim naložiti breme, da morajo biti vedno ljubeznivi, prijazni, razumevajoči, blagi in nežni – zadala jim je za človeka nemogočo nalogo."
Ta knjiga mi je nedavno prišla pod roke in je zaradi naslova vzbudila moje zanimanje. Priznam, da sem glede takšnih knjig, zlasti kar se tiče vzgoje, nekoliko skeptičen. Živimo v časih, ki niso ravno naklonjeni staršem. Preveč informacij, preveč dejavnosti, preveč strokovnjakov, ki so si v redkokateri stvari enotni, preveč ohlapnih, nasprotujočih si idej in teorij, po katerih hlastamo in grabimo v obupanih poskusih, da bi vzpostavili red, da bi zagotovili mir in bi vsi po vrsti imeli vojsko poslušnih – in pridnih – otrok. Vso to zmedenost staršev s pridom uporabljajo drugi kanali, ki nam na pladnju servirajo nove paradigme, nove realnosti in nam predstavljajo eno in edino pravo pot, pot do sreče. In zdi se, da Juul opozarja ravno na to. Da živimo v časih vsesplošne politične korektnosti, s katero je treba potlačiti vse, kar odstopa od norm družbe zmagovalcev, v kateri ni prostora za izbruhe.
In tu nastopi agresivnost, ki jo vse prevečkrat enačimo z nasiljem. Ne znamo je opredeliti, ločiti, ne zanima nas njen izvor, je nekaj, kar je treba nemudoma odpraviti. Ker je neznanka, se je otepamo, in ker je velik vprašaj, je pospremljena z veliko mero strahu, odporom. Pred njo obračamo hrbet. Zatiskamo si oči in jo prekrivamo z edino konstanto, ki prevladuje v naših življenjih, edinim navidezno otipljivim elementom, z edino sprejeto normo, ki govori univerzalni jezik – srečo. V želji, da bi imeli sprejemljive otroke, ki služijo željam, potrebam in neuresničenim aspiracijam staršev, v nameri, da bi se poravnali z edino družbeno potjo, potlačimo vse, kar štrli, kar poskuša govoriti zase, kar kali mir.
Agresivnost je nekaj, s čimer smo soočeni vsak dan, tudi pri otrocih. Agresivnost je gonilo, brez nje ne bi mogli narediti niti prvega koraka, agresija je tudi nekaj, s čimer otroci med drugim komunicirajo, saj še ne znajo drugače v svet prenesti vso paleto svojih občutij. Je torej val v postanem, zaspanem ribniku, je krik, ki želi biti slišan, ne udušen, je stalnica, ki terja empatijo, ne represije. Starši, in odrasli na sploh, se v teh zmedenih in razpršenih časih radi ujamemo v prevladujoče vzorce in dominantne vloge, ki nam na kratki rok nudijo varnost, na dolgi rok pa pomenijo odmik od vsega pristnega.
Agresivnost je nujna in ni nekaj, kar bi morali odpraviti. Pomembna je za napredek, koristna je, ko jo znamo iz destruktivne smeri preusmeriti v nekaj konstruktivnega. Da pa bi to znali, potrebujemo starše – in do določene mere tudi druge, ki se ukvarjajo z vzgojo –, ki to razumejo. Ki ne tlačijo, ne odpravljajo in ne skrivajo pod plastjo umetne prijaznosti.
Moralo bi biti jasno, pa vendarle ni, da prihodnost niso pridni in pohlevni, ampak tisti, ki so s pravim zgledom sposobni na ustrezen način izraziti vse, kar je njihovega in ne tujega.
Juulova Agresivnost je priročnik, ampak tak, ki vendarle razkriva tisto, kar pozabljamo. Da nimamo enoznačnih čustev in da je njihova raznolikost ključna za zdrav razvoj otrok in poznejšo trdno samopodobo.
Jesper Juul ist als Therapeut und Buchautor u. a. so erfolgreich, weil er Konflikte zwischen Kindern und Erwachsenen für jedermann verständlich beschreiben kann. Seine Fähigkeit, ein Problem klar zu benennen, ist bereits der erste Schritt zu dessen Lösung. Wer hat das Problem, wenn ein Kind sich aggressiv verhält?, fragt Juul und antwortet lapidar: Die Erwachsenen und das Kind. Den Umgang Erwachsener mit kindlicher Aggression sieht der Familientherapeut als Tabu moderner Gesellschaften. Fragen wir Kinder doch einfach, warum sie so wütend oder frustriert sind, dass der Topf ihrer Emotionen überkocht, regt Juul an. Die Wut von Kindern moralisch zu bewerten oder sie zur Strafe aus einer Gruppe auszuschließen, betrachtet er dagegen als unprofessionell, gar als Vernachlässigung der Kinder in Betreuungs-Institutionen. Moralische Urteile über kindliche Wutausbrüche sind laut Juul unzulässig, da der Mensch weder gut noch böse sei. Eine konstruktive Reaktion auf kindliche Aggression erfordere kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit. Juuls kurzer Text ermutigt aufgeschlossene Leser, nicht das wütende Kind per psychiatrischer Diagnose zum therapiebedürftigen Probemfall zu erklären, sondern sich zunächst mit der eigenen latenten Aggression auseinanderzusetzen.
Kinder rasten häufig aus, weil sie an ihre Grenzen gestoßen sind oder zwischen Wut und Traurigkeit noch nicht zu unterscheiden gelernt haben. Ihr aggressives Verhalten ist eine Aufforderung zum Gespräch, die Botschaft lautet: Ich fühle mich nicht gut. Ein wütendes Kind ist laut Juul kein Fall für den Psychiater. "Antisoziales Verhalten drückt Hoffnung eines deprivierten Kindes aus," zitiert Juul Donald Winnicott (1988). Als Familientherapeut hat der Autor in verschiedenen Ländern beobachtet, wie Erwachsene Aggressionen unterdrücken oder tabuisieren, die ihnen selbst Angst machen. Häufig wird geschlussfolgert, Aggression führe zu Gewalt, Gewalt führe zu Krieg und deshalb seien Aggressionen unter Kindern unbedingt zu verhindern. Solange Aggression tabuisiert wird, kann Selbsterkenntnis und Empathie sich nicht entwickeln, warnt Juul.
Jesper Juul beurteilt Betreuungseinrichtungen für Kinder äußerst kritisch. Er sieht sie als Kunstwelten, die Risiken und Kritik möglichst ausschließen und Kinder unter dem geltenden Konformitätsdruck an wichtigen sozialen Erfahrungen hindern. Grund für diesen Zustand sei eine Politik, die allein die Zeitspanne bis zur nächsten Wahl im Blick habe. Eltern und Pädagogen sieht Juul gefangen in überholten Rollen, so dass sie Kindern kaum Vorbilder sein könnten. Auch das in die Kritik geratene "Grenzen setzen" sieht Juul kritisch, es maskiere die Aggression Erwachsener als Sorge oder sei eine bemäntelte Bestrafung.
Besonders zwei Überlegungen aus Juuls Buch haben mich zum Umdenken beim Thema kindliche Agression angeregt. Ein herausragender Gedanke ist das Kindern und Erwachsenen gemeinsame starke Motiv, das Leben anderer bereichern zu wollen. Es ist häufig der Anstoß einen sozialen Beruf zu wählen. Die Botschaft "nicht wertvoll" zu sein - die wir aussenden, wenn wir Aggressionen bei Kindern sanktionieren - frustriert und zerstört das Selbstbewusstsein. Nachdenklich hat mich Juuls Definition von Strukturen gemacht, die Mobbing dulden. Mobbing-Prozesse an Schulen und Kitas sind laut Juul nicht zu lösen, indem Kinder als verhaltensauffällig diagnostiziert werden. Mobbing sieht er als Zeichen von Führungsschwäche einer Schulleitung, die den bequemeren Weg suche.
Gerade Eltern, die in der Erziehung für ihr Kind das Beste wollen, kann das schmale Buch anregen, über ihre persönliche Wertung von Aggression nachzudenken.
Aus den 170 Seiten konnte ich knapp eine handvoll für mich wertvolle Aussagen zum Thema "Aggression" ziehen. Für mich haben die Stellen überwogen, die mir Schnappatmung verursacht haben, auf Grund der endlosen gender-blinden Reproduktion von Zuschreibungen wie "Frauen, die keinen Zugang zu ihrer eigenen maskulinen Seite haben" gleichzusetzen mit Mädchen, die wie Jungs auf Bäume klettern. Es wird auch so viel pauschalisiert (es gibt offenbar nur aggressive oder über-angepasste Kinder - ein differenziertes Bild leider nicht) und generalisiert (päd. Fachkräfte schauspielern und sind nicht authentisch), dass für mich hier wirklich weder eine Realität abgebildet wird, noch konkrete Handlungsmöglichkeiten abgeleitet werden können.
Im Kapitel "Blockade des Zusammenspiels" geht es um die Art, wie wir mit Aggression umgehen. Laut Juul sind bestimmende Faktoren dabei Alter, Geschlecht (brace yourself for more reproductions of toxic stereotypes), Kultur (das gute alte Nordeuropa vs Mittelmeerraum - natürlich bleibt er eurozentristisch) und Selbstwertgefühl. Sozialisation? Gesellschaftliche Erwartungen und tradierte Rollenbilder? Fehlanzeige.
Ab Seite 90 war bei mir wirklich Schluss bei so viel unverschämter Misogynie: "der Großteil dieser Frauen ist meist selbst nicht in der Lage, sich in der Ehe oder in anderen Erwachsenen Liebesbeziehungen vernünftig zu verhalten - zumindest nicht, solange sie nicht zehn- oder fünfzehnmal in völlig irrationale Weise durch ein und denselben Konflikt gegangen sind."
Bei diesem zugrunde liegenden Menschenbild, sind mir die an einer Hand abzählbaren klaren Gedanken zu Aggression ein viel zu kleiner Mehrwert - aber immerhin konnte ich selbst beim Lesen meiner Aggression über so viel unreflektiertes, unwissenschaftliches Arbeiten Luft machen.
Zu Jesper Juul selbst braucht man wohl nichts mehr zu sagen. Mit "Aggression" hat er allerdings ein Buch vorgelegt, dass mir - in vielerlei Hinsicht - aus der Seele spricht.
Unsere Gesellschaft spielt, mit zunehmender Intensität, permanent Theater. Political Correctness, ein aufgezwungener Schleier, ist ein gutes Beispiel dafür, wie groß der Unterschied zwischen Anspruch und Realität ist: Die dzt. vorherrschende Doktrin, dass die Sprache die Realität zu bedingen hat, führt zu permanentem Theaterspielen und verhindert erfolgreich, dass ein Problem an der Wurzel gepackt wird.
Kinder sind die Leidtragenden. Natürlich nicht die einzigen - aber jene, auf die sich Jesper Juul konzentriert. Erwachsene, die in einer Welt sozialisiert wurden, wo jede negativ konnotierte Verhaltensweise einem massiven Bruch mit der fragilen Oberflächlichkeit unserer Gesellschaftsordnung gleichkommt, ziehen eine neue Generation gebrochener Menschen heran. Aber ... muss das denn sein?
In "Aggression" geht Juul dem Problem auf den Grund und versucht die Mechanismen zu durchleuchten, die zu jenem unseligen Tabu geführt haben, mit dem unerwünschtes, kindliches Verhalten beinahe schon erzwungen wird. Zwar ist das dünne Buch bestenfalls ein kleiner Einblick - dennoch kann man der Argumentation des Autors gut folgen. Zwar ist auch "Aggression" alles andere als ein abgedruckter Verhaltenskodex - und dennoch kann man jede Menge daraus mitnehmen.
Ich empfehle die Lektüre jedem, der sich mit Gewalt in der Gesellschaft beschäftigen möchte genauso, wie Eltern, Erziehern und Lehrern.
Suprisingly revealeing the key mistakes in dealing with "agression" of children in school and other systems. Subjectively, it was really something new for me, and it confirmed and deepened the concepts I allready knew.
I would definetly suggest it to all parents (after reading some other Juul's books) and to all adults dealing with children (techers, psychologists, scout leaders, sport coaches, etc.) as obligatory literature.
Ein Buch was ich jedem empfehlen würde der mit Kindern zu tun hat. Wir leben in einer Zeit in der Aggression immer noch taburisiert wird. Jesper Juul zeigt auf wieso dies für Kinder und auch unsere Beziehung zu ihnen nicht förderlich sondern sogar hinderlich ist. Wir möchten das beste für Sie und denken, daß wir wenn wir nur freundlich genug sind, Ihnen dadurch ein Leid erspart bleibt. Das Gegenteil ist aber der Fall. Es braucht die Integration von Wut im Alltag, damit Kinder einen Umgang damit lernen und damit wir nicht unsere eigene Interpretation auf sie projizieren. Kinder sind nicht wütend und schwierig ohne Grund! Und das hat Jesper Juul unglaublich gut erklärt und aufgezeigt, wie wir wirklich hinschauen können und das Kind als Kind sehen können. Ein Kind das Wut als Kommunikationsmittel nutzt - es möchte uns immer etwas sagen. Lass uns endlich hinschauen und zuhören.
Danke für dieses Werk Jesper Juul!
This entire review has been hidden because of spoilers.
Knjiga je odlična. Kao i svaki put Jesper Juul cilja u sredinu problema. Mnoge današnje kampanje protiv nasilja su potpuno neučinkovite jer ljudi ne shvaćaju da borba protiv nasilja ne znači eliminaciju nasilnika iz okoline već duboko propitkivanje što je dovelo do toga da čovjek izražava svoje frustracije kroz nasilje.
Jedina zamjerka koju imam je opetovano savjetovanje roditeljima da djeci objašnjavaju u tri i četiri rečenice, kada u realnim situacijama ne postoji dovoljno vremena za tako dugačka objašnjenja, jer je dječja pažnja prekratka i obično svako nastojanje za pojašnjavanjem prekidaju vikom, cikom i drekom. Ali svakako je moguće poruke skratiti poštivajući integritet djeteta bez posezanja za nasiljem, bilo verbalnim ili fizičkim.
Jesper Juul mag ich ja grundsätzlich gerne und so wollte ich natürlich auch sein Buch zum Thema Wut bzw. Aggression lesen. Auch hier stellt sich Juul wieder klar auf die Seite der Kinder und setzt sich dafür ein, dass aggressiven Kindern mit Einfühlung und Verständnis statt mit Ausgrenzung und Strafe begegnet wird.
Er wendet sich klar gegen das Aggressionstabu, das – wie er sagt – in unserer Gesellschaft immer wichtiger wird. Das bedeutet, dass Wut und Aggression keinen Platz mehr eingeräumt bekommen. Diesen Platz brauchen sie aber, weil sie nunmal zum Leben dazu gehören.
Natürlich hätten wir alle gerne Kinder, die nicht beißen, schlagen und schreien. Doch Aggression gehört zur gesunden Entwicklung der Kinder dazu und es kann fatal sein, diese zu unterdrücken. Damit unsere Kinder zu selbstbewussten Menschen heranreifen können, dürfen Aggressionen nicht unterdrückt werden. Sie müssen vielmehr lernen, mit ihrer Wut und Aggression konstruktiv umzugehen.
Juul wendet auch hier wieder die vier Prinzipien an, die für seine Arbeit grundlegend sind:
Authentizität, d. h. auch Eltern dürfen wütend sein und dies zeigen. So lernen Kinder, wie man mit Wut umgehen kann.
Integrität, d. h. die Kinder werden nicht in ihrer Würde verletzt, wenn sie Wut zeigen.
Gleichwürdigkeit, d. h. auch die Perspektive der Kinder wird gesehen und geachtet und nicht einfach übergangen. Dafür ist die Frage zentral, warum ein aggressives Kind so wütend ist.
Verantwortung, d. h. dass die Erwachsenen die Verantwortung für ihre Wut übernehmen und sie nicht dem Kind aufbürden.
Aggression ist ein sehr gelungenes Buch, was man mehrmals lesen sollte, weil darin wirklich wertvolle Anregungen stehen.
Das Buch tut weh. Jesper Juul versteht es, den Leser*innen den Finger in die Wunde zu halten. Ohne zu beschönigen wir das Verhalten von Erwachsenen gegenüber Kindern verurteilt. Dabei kommt der Autor oft moralisch daher (was er selbst zu gibt), verteidigt das aber als Schutz der Kinder den Erwachsenen gegenüber.
In diesem Buch zeigt der Autor, warum in unserer Gesellschaft Aggressionen als was (ausschließen) negatives betrachtet werden und wie sehr das den Kindern schadet. Er zeigt auf, warum es zu Aggressionen kommt, wie sie Kindern nützen und wie Erwachsene scheinbar aggressiven Kindern gegenüber auftreten sollen. Dabei wird auf Themen wie Selbstwert und Empathie eingegangen sowie Geschwisterrivalitäten.
Der Autor appelliert an alle Erwachsenen Kinder nicht zu pathologisieren sondern das eigene Verhalten zu reflektieren, das meist Ursache des kindlichen Verhaltens ist. Er begleitet dies durch viele Beispiele aus seiner langjährigen Praxis, die oft von Missbrauch u.ä. geprägt war. Dies sind dann zwar interessante Beispiele, helfen aber im durchschnittlichen familiären Umfeld nur bedingt.
Wie bereits in anderen Büchern finde ich die Haltung vom Autor Kindern gegenüber sehr klar und gut. Aber: Zum einen stören mich, wie in anderen Büchern, die stereotypen Verweise auf Mädchen/Junge und Mann/Frau. Zum anderen sieht der Autor andere Punkte auch sehr schwarz/weiß.
Trotzdem habe ich dieses Plädoyer für Kinder und eine andere Haltung zum Thema Aggression als sehr bereichernd empfunden.
Zawiera w sobie kilka naprawdę błyskotliwych myśli i spostrzeżeń. Dzieci uciekają się do przemocy, gdy wszystkie inne sposoby komunikacji zawiodły. Dzieci stają się agresywne, gdy nie czują się docenione. Są różne formy agresji. Autoagresja też jest agresją.
Z drugiej strony męczący jest sposób w jaki ta wiedza jest przekazywana. Autor poza przebogatym doświadczeniem klinicznym wydaje się, że nie miał za dużo do czynienia z dziećmi. Dlatego ma irytującą skłonność do generalizowania i wydawania zerojedynkowych ocen o całych grupach społecznych. Świat nie jest czarno biały. A już na pewno wychowywanie dziecka nie jest. Przemyślenia autora są wygłaszane ex catedra. Nie wiadomo, czy wynikają one z jego doświadczenia terapeuty, czy też są to wyniki badań, albo jego luźne obserwacje.
Warto przeczytać, ale miejscami trzeba zachować dystans.
Det var en rigtig god bog, hverken for lang eller for kort. Jesper Juul formår at kommer vidt omkring temaet aggression, og argumentere for hans syn. Jeg har en oplevelse af både at få indblik i hvad aggression er, og en del konkrete redskaber til hvordan jeg kan håndtere situationer hvor unge udtrykker deres frustration, på en 'upassende måde'.
Jeg havde håbet bogen også ville beskrive hvordan jeg kan håndtere min egen indre aggression, og hvordan man kan håndtere voksne med aggressive adfærd. Men på trods af det ikke indgår i bogen, så syntes jeg virkelig den er god. Jepser Juul både god til at skrive, og argumentere stærkt for sit syn, ud fra personlige erfaringer.
Dieses Buch eröffnet neue Sichtweisen auf Aggressionen bei Kindern und den Umgang damit. Bei meinem Sohn ist dieses Thema noch nicht so präsent, da er noch sehr klein ist, aber ich muss sagen, dass ich durch dieses Buch meine eigene Kindheit besser reflektieren konnte. Es ist wirklich spannend – sowohl im Hinblick auf die Aufarbeitung der eigenen Geschichte als auch darauf, den eigenen Kindern die Beachtung und den liebevollen Umgang mit ihren Gefühlen zu ermöglichen, die für uns Eltern manchmal herausfordernd sein können. Ich bin so dankbar für die Bücher von Jesper Juul – man kann so viel daraus mitnehmen.
Прочетох веднага след "Тормоз в училище" на Барбара Колоросо и се получи своеобразно допълване. Интересна гледна точка към агресията при децата като послание, като легитимен начин да заявят за себе си и проблемите си. Харесва ми трезвият и балансиран подход на автора, очевиден е и сериозният му опит. Все пак имах някакво усещане за разфокусиране, нещо не ми достигна в тази книга.
Kolejna ksiazka. ktora odkrywa kolejne rejony i pokazuje nowe mozliwosci budowania relacji z dziecmi. Jesper Juul jest niezwyklym psychologiem, ktory w centrum swojej uwagi stawia dzieci. Pokazuje, ze perspektywa doroslych nijak ma sie do rozumienia swiata przez dzieci. Wystarczy sie troche postarac. Uczciwie pisze, ze nie jest to latwe i nie daje sukcesow od razu, ale warto zaryzykowac. Polecam!
Dieses Buch hat mir gelehrt, dass Aggression nicht immer vermieden werden sollte. Mir hat aber nicht gefallen, dass Juul seine Thesen kaum wissenschaftlich begründet, sondern scheinbar aus Anekdoten und seiner Erfahrung ableitet, dass das Buch viel Beschwerde und Belehrung enthält und dass ich außerdem wenig Struktur erkennen konnte.
Interessati alcuni spunti su come viene vista oggi l aggressività e sulle "cure" che a volte vengono somministrate ai bambini. Un libro tagliato per una società non proprio vicina a quella italiana, ma da comunque riflettere
Ich fand das Buch interessant und lehrreich. Leider fehlt eine Beschreibung wie viel und wie stark die Aggressionen von Kleinkindern üblicherweise sind. Nach dem Lesen des Buches weiss ich immer noch nicht, ob die Wutausbrüche meines Kindes ganz normal sind oder ob es ein Problem zu suchen gibt.
Ważna pozycja. Łatwo odizolować się od agresywnych dzieci i zniszczyć ich szansę na naukę radzenia sobie z takimi emocjami, zrzucic winę na dziecko. Ciężko przyjerzeć się swojemu zachowaniu i braku zrozumienia.
Miskipärast mõjus üleni nagu vallalise lasteta inimese targutus lapsevanemate pihta, kuigi ta ise mainib oma lapselapsi. Mingeid mõistlikke ivasid on kah.
favourite part: Die Gewalt der Freundlichkeit und Korrektheit
* Wut in zielgerichtete Ambition verwandeln * Selbstwertgefühl ist nicht starkes Selbstvertrauen oder Ego sondern positives Selbstbild, geistige Gesundheit * Keine zwingende Kette: Aggression -> Gewalt -> Krieg * Tabu Aggression führt zu selbstdestruktivem Verhalten * Ich statt du sagen * Kinder können zwischen Verhalten und ihrer Person noch nicht unterscheiden * süßer Ton kann Aggression nicht verstecken sondern verwirrt die Kinder * Wutausbrüche passieren, sich danach entschuldigen ist besser als die Schuld den Kindern zu geben * Vater sollte lieber mit seinem Kind raufen, als es in Therapie zu geben * Aggression ist Suche nach mangelnder individueller Aufmerksamkeit * Funktioniert ein Kind und ist die Beziehung gut, ist es Erfolg der Eltern; Ist die Beziehung schlecht, ist das Kind nicht in Ordnung * Aggression zwischen Geschwistern ist Wettbewerb und nicht schlimm * Mobbing ist Projektion von Frustration und verborgener Aggression auf Schwächere; ein Führungsproblem * Menschen wollen wertvoll für andere sein * Rebellion der Kinder ist ein Geschenk um die Augen zu öffnen * Erlauben und Schätzen aller Gefühle stärkt Selbstwertgefühl und Verantwortung * Aggression als Reaktion wenn die geliebte Person einen zurückweist; Ausdruck von Traurigkeit durch Kraft- und Machtdemonstration * Beziehung Erwachsener-Kind (bis ca. 12 Jahre) liegt in Verantwortung des Erwachsenen * Kinder fühlen sich verantwortlich für alles was schief läuft; Mädchen meist introvertiert, zurückgezogen, mit Schatten; Jungen durch Aggression, werden dadurch zur Zielscheibe des Tabus * Aggression ist Einladung mich näher kennen zu lernen * positiv für Kinder sind: Dialog, Interesse, Neugierde, Anerkennung, persönliches Feedback * Kampf und Eifersucht zwischen Geschwistern ist Ausdruck von Liebe und Bindung * Fragen an Kinder sind tendenziell Mist (wie Verhör), lieber Ich-Botschaften vermitteln * Aggression ist Angst
Irgendwie sitzt mir Jesper Juuls Buch Aggression quer im Kopf. Vieles von dem, was er beschreibt und sagt, kann ich nachvollziehen. Aggression ist deutlich zu unterscheiden von Gewalt, Aggression ist Ausdruck von einem Mangel oder einem Problem, Aggression kann notwendig sein auf dem Weg zur persönlichen Entwicklung, vor allem bei Kindern, die ihren Emotionen und Bedürfnissen in gewisser Weise elementar ausgeliefert sind. So ist sie oft Symptom für etwas anderes, und man sollte dem Kind empathisch begegnen, um zum eigentlich Kern des Problems vorzudringen und etwas zu verändern. Reine Symptombekämpfung, also das Verbot von Aggression, ist nicht zielführend.
Die Tabuisierung eines Gefühls, dass doch zur elementaren Gefühlspalettte gehört, hat negative Auswirkung auf das Selbstwertgefühl und behindert Kinder dabei, einen sinnvollen Umgang mit Aggression zu erlernen.
Juul sieht vor allem in staatlichen Institutionen wie Kindertagesstätten und Schulen eine stark moralischen Negierung von Aggression - sie wird schlicht verboten und unterdrückt. Darüber hinaus kritisiert er energisch den Umgang der Erzieher und Lehrer mit dem Problem und stellt diese als roboterhafte Maschinen in einem schlechten System dar. Empathie komme nicht vor, auf die Kinder und ihre Emotionen werde nicht ausreichend eingegangen, sodass die Kinder auch nicht lernen könnten.
Ich kann einen Teil seiner Kritik nachvollziehen: Natürlich wird aggressives Verhalten unterdrückt, natürlich werden Strafen und/oder scharfe Worte gefunden, wenn sich ein Kind aggressiv oder sogar gewalttätig zeigt. Und ja, dies mag in manchen Fällen auch eine Aggression oder Gewalt darstellen.
Verwehren möchte ich mich aber dagegen, dass Pädagogen sich grundsätzlich nicht bemühen, auch aggressiveb Kinder in empathischer Weise zu begegnen und nach den Gründen dieses Verhaltens zu suchen. Das mag in vielen Unterrichtsbegegenheiten nicht geschehen, das ist dem Alltag und dem notwendigen Ablauf von Unterricht geschuldet. Aber ist Lehrerarbeit, wie ich sie verstehe, immer Beziehungsarbeit, die auch von einem Großteil als solche wahrgenommen wird. Jeweils entsprechend den persönlichen Möglichkeiten der Lehrenden. Juul nimmt eine sehr therapeutische Perpektive ein, vergisst dabei aber, dass die Ausbildung der Erzieher und Lehrer einen solchen Bereich gar nicht umfasst. Natürlich, um empathisch zu handeln und auf ein Kind offen zuzugehen, brauche ich keine therapeutische Ausbildung. Aber die Momente, in denen Aggression offen ausbricht, bedeuten auch für Pädogogen eine Erhöhung des Stresspegels und nicht immer und jeder ist in diesem Bereich gleichermaßen belastbar. Ein professionellerer Umgang wäre wünschenswert, den wünsche ich mir für jede und jeden in diesem Beruf, aber der fällt auch nicht vom Himmel.
So ist es gut und richtig, dass Juul auf die Problematik in deutlicher und klarer Form aufmerksam macht - eine einfache und praktikable Lösung, vor allem vor den Paradigmenwechsel, der dafür in allen Pädagogenköpfen und Elternköpfen vonstatten gehen müsste, hat er leider nicht. Aber ich nehme einige wertvolle Denkanstöße mit und werde vielleicht anders hinschauen bei aggressivem Verhalten.